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Community / / Als Pilotin zu klein - Gericht weist...

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Beitrag vom 25.06.2014 - 14:39 Uhr
UserAtze
User (78 Beiträge)
"Das Gericht gab der Klägerin am Mittwoch darin recht, dass Frauen mit dieser Regelung diskriminiert würden, weil sie nun mal durchschnittlich kleiner seien als Männer."
Und im Heidepark Soltau dürfen Kinder erst ab 1,20m in die Loopingbahn - werden die auch diskriminiert und dürfen die Eltern dann auf Schadensersatz klagen, weil Eltern von Kindern ab 1,20m Größe mehr für ihr Geld bekommen?
Der Irrsinn nimmt seinen Lauf. In den Aufsichtsräten der Dax-Konzerne wird in Zukunft auch nicht mehr nach Qualifikation eingestellt, sondern nach Quote.
Armes Deutschland.
Beitrag vom 25.06.2014 - 18:25 Uhr
UserGamber346
User (18 Beiträge)
Um ein Auto zu führen gibt es auch keine Mindestgröße. Wieso dann für Flugzeuge?
Beitrag vom 25.06.2014 - 19:16 Uhr
UserreinerMitflieger
User (438 Beiträge)
Nein, eine Mindestgröße gibt es für Autofahrer nicht, aber man muss ausreichend zur Verkehrsbeobachtung aus dem Fenster sehen und alle Bedieneinrichtungen erreichen können und dafür notfalls sein eigenes Auto umrüsten.
Bei einem Flugzeug sind sowohl Pedale zu bedienen, als auch Schalter etc. an der Cockpitdecke. Unabhängig davon, ob nun 165 cm die Grenze sind oder auch bei einigen Typen 155 cm ausreichen würden, es passt nun mal nicht für jeden. Gerade wurde im Zusammenhang mit der Bauchlandung der Asiana 777 erwähnt/bemängelt, daß einer der Piloten kurz vor dem Crash seine Sitzeinstellung anpassen musste, um ausreichend Sicht zu haben, als die Maschine vorne hochzog.
Selbstverständlich könnte man jeden Bewerber in allen möglichen Cockpitlayouts auf Eignung prüfen, das könnte man dann sicher, wie auch beim Sehtest für Kraftfahrer etc., auf Kosten der Bewerber und mit Steuereinnahmen für den Staat realisieren.
Komischerweise sind es oft genug die Damen, die in der Kabine asiatischer Airlines "meckern", wenn die Stewardessen ihnen beim Verstauen der "kleinen Köfferchen" nicht helfen können, weil sie auch nicht an die Gepäckfächer kommen. O-Ton von einem meiner letzten Flüge: "Wie kann man nur so kleine Leute für sowas einstellen?"

Dieser Beitrag wurde am 25.06.2014 19:21 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 25.06.2014 - 19:31 Uhr
UserJohnMacG
User (77 Beiträge)
Dass es eine Mindestgröße zum Bedienen von Passagierflugzeugen gibt, ist durchaus angebracht und wurde vom Gericht nicht in Zweifel gestellt. Die Frage die das Gericht (zurecht) stellt ist eher die folgende: Alle Airlines weltweit fliegen die selben Muster von Boeing und Airbus, Swiss z.B. gehört sogar zum Selben Konzern - wieso ist die Mindestgröße unterschiedlich und bei LH höher als bei anderen Airlines? ICAO gibt hier nichts konkretes vor...
Ich persönlich finde die Regelung mit 1,65 absolut in Ordnung, von einer Diskriminierung kann aus meiner Sicht nicht gesprochen werden, außer ich hebe hervor, dass mit der 1,96 Beschränkung fast ausschließlich Männer "diskriminiert" werden, da kaum eine Frau diese Größe erreicht, sie unter Männern aber durchaus nicht selten ist.
Es sollte hier keine wilkürlich ausgehandelte Mindestgröße in den Tarifverträgen geben, sondern klare regulatorische Vorgaben, die konkret mit der Flugsicherheit zusammenhängen. Egal ob 1,60 oder 1,65 - diese Regeln sind dann verbindlich und können nicht angezweifelt werden.
Beitrag vom 25.06.2014 - 20:18 Uhr
UserMartinGei
User (18 Beiträge)
Ich geb mal einen Denkanstoß.
Bei jeder Sache, bei der die Beschaffenheit des Körpers, objektiv betrachtet, nicht ausschlaggebend sind, sollte für alle Menschen, ungeachtet von der Statur, Farbe, oder das Geschlecht, ausgelegt sein. Ist es vielleicht auch einfach eine Nachlässigkeit es anders zu konstruieren. Möglich ist es bestimmt die Frage ist nur ob man will.
Beitrag vom 25.06.2014 - 20:33 Uhr
User
User ( Beiträge)
Ich gebe dann auch mal einen Denkanstoß.

Ein Flugzeugcockpit muss so konzipiert sein, dass möglichst viele Menschen es ergonomisch bedienen können und zwar auch in Extremsituationen wie totaler Dunkelheit und schwierigem Wetter. Dabei muss der Pilot aus dem Fenster sehen können, gleichzeitig die Instrumente ablesen können und die Schalter, Regler und Flugsteuerungsinstrumente bedienen können. Und das ganz auch noch fest im Sitz angeschnallt mit vorgegebenen Winkeln, weil er sonst die Bodengestützten Einrichtungen wie PAPI usw evtl nicht oder nur eingschränkt lesen kann. Cockpits haben ein Eye Referencedevice, also eine Einrichtung um die Auge des Piloten in eine gewissen Position zu bringen, in der er alle Anforderungen gleichzeitig erfüllen kann. (Der jeweils andere Pilot kann ja auch mal ausfallen) Da die Sichtebene und damit die Abstände zu den Einrichtungen vorgegeben ist, fallen einige Menschen leider aus der Gruppe derer raus, die dann noch alle Anforerungen erfüllen können.

Das hat was mit Körperbau zu tun, nicht mit Konzeptionswillen. Man kann die Cokcpits kleiner machen, dann passen aber größere Menschen nicht mehr hinein oder umgekehrt.

Wer das noch etwas wissenschaftlicher haben will, hier eine komplette Untersuchung zu dem Thema aus dem Jahr 2000:
 http://www.gama.aero/files/gama_publication_10_hf_september_2000_pdf_498cad6edd.pdf

Dieser Beitrag wurde am 25.06.2014 20:37 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 25.06.2014 - 20:47 Uhr
UserFlyingT
User (331 Beiträge)
@JohnMacG
Eine kleine Verfeinerung zu deiner Darstellung:
Juristisch scheint es sich laut Urteil wohl schon um eine Diskriminierung zu handeln. Allerdings zum einen um eine zulässige und zum anderen um eine, die nicht in die Persönlichkeitsrechte eingreift.
Unter gewissen Umständen lässt der Gesetzgeber Diskriminierungen sehr wohl zu.

Wie bereits angemerkt ist hier das Problem wohl eher die "willkürliche" Grenze - Stichwort: Vergleich mit LX.


@MartinGel
Warum muss man allen Menschen alles ermöglichen?
So es überhaupt realisierbar ist: Warum sollte man einen gehörigen technischen Aufwand betreiben um ein Cockpit flexibel zu gestalten?
Die Anzahl potentieller Arbeitsplätze ist insgesamt betrachtet überschaubar. Der Mehraufwand wäre über Gebühr.

Um zwei Vergleiche heranzuziehen:
In meiner Jugend war ich Zuspieler in einer Volleyball-Landesauswahl. Mit 16 bin ich aus dieser Mannschaft ausgeschieden, da ich nicht weiter gewachsen bin und folglich aus Sicht des Trainers und im Kontext dieses Sports zu klein war. Wurde ich nun diskriminiert, obwohl ich weiterhin ein guter Zuspieler war?
Ja, natürlich wurde ich diskriminiert. Aber nach meiner Meinung vollkommen berechtigterweise.

Oder anders:
Warum dürfen große Leute bei der Bundeswehr nicht auf U-Booten fahren?
Die Begründung dürfte jedem klar sein.
Soll die Bundeswehr nun größere U-Boote bauen nur damit auch wirklich alle dir Dienst leisten können?
Beitrag vom 25.06.2014 - 21:07 Uhr
UserMartinGei
User (18 Beiträge)
@JohnMacG
Eine kleine Verfeinerung zu deiner Darstellung:
Juristisch scheint es sich laut Urteil wohl schon um eine Diskriminierung zu handeln. Allerdings zum einen um eine zulässige und zum anderen um eine, die nicht in die Persönlichkeitsrechte eingreift.
Unter gewissen Umständen lässt der Gesetzgeber Diskriminierungen sehr wohl zu.

Wie bereits angemerkt ist hier das Problem wohl eher die "willkürliche" Grenze - Stichwort: Vergleich mit LX.


@MartinGel
Warum muss man allen Menschen alles ermöglichen?
So es überhaupt realisierbar ist: Warum sollte man einen gehörigen technischen Aufwand betreiben um ein Cockpit flexibel zu gestalten?
Die Anzahl potentieller Arbeitsplätze ist insgesamt betrachtet überschaubar. Der Mehraufwand wäre über Gebühr.

Ich kenn mich ja ganz gut aus mit dieser Materie,
ich denke nur das es da am Willen scheitert es anders zu machen. Möglich ist es das wissen wir. Und nur weil wo anders diskriminiert wird muss man sich da in der Luftfahrt glaub ich kein Beispiel nehmen.
Beitrag vom 25.06.2014 - 21:16 Uhr
UserFlyingT
User (331 Beiträge)
Ok, wenn du dich mit der Materie recht gut auskennst, dann kläre uns andere bitte auf.
Ich denke nicht alle stecken da so tief drin.

Ja, ist es wirklich möglich? Ich kann das nicht beurteilen.
Welcher Aufwand und welche Kosten sind damit verbunden? Wie ist es um die Sicherheit der Konstruktion bestellt?

Aber erneut die Frage:
Warum muss man alles allen ermöglichen? Welche Notwendigkeit gibt es dafür?
Es gibt sehr viel mehr Bewerber auf den Posten/für den Job als Stellen. Wie war das nochmal? Gerade einmal 3% schaffen den Eignungstest. Und dennoch gibt es in Teilen der Welt mehr ausgebildete Piloten als benötigt.
Warum also sollte nun jemand Geld in die Hand nehmen um auch einer gewissen Gruppe zusätzlich das Fliegen zu ermöglichen?
Beitrag vom 25.06.2014 - 21:52 Uhr
UserMartinGei
User (18 Beiträge)
Ok, wenn du dich mit der Materie recht gut auskennst, dann kläre uns andere bitte auf.
Ich denke nicht alle stecken da so tief drin.

Ja, ist es wirklich möglich? Ich kann das nicht beurteilen.
Welcher Aufwand und welche Kosten sind damit verbunden? Wie ist es um die Sicherheit der Konstruktion bestellt?

Aber erneut die Frage:
Warum muss man alles allen ermöglichen? Welche Notwendigkeit gibt es dafür?
Es gibt sehr viel mehr Bewerber auf den Posten/für den Job als Stellen. Wie war das nochmal? Gerade einmal 3% schaffen den Eignungstest. Und dennoch gibt es in Teilen der Welt mehr ausgebildete Piloten als benötigt.
Warum also sollte nun jemand Geld in die Hand nehmen um auch einer gewissen Gruppe zusätzlich das Fliegen zu ermöglichen?
Wie wäre es denn gleich bei der Konstruktion eines Cockpits daran zu denken? Denk nicht das da erheblich Mehrkosten entstehen.
Beitrag vom 25.06.2014 - 22:01 Uhr
UserFlyingT
User (331 Beiträge)
Wirst du auch einmal konkret auf Fragen antworten?

Du sagst doch, dass du dich auskennst ….

Was machst du dann mit den großen Menschen, wenn du das Cockpit jetzt für kleine Menschen optimierst?
Beitrag vom 25.06.2014 - 22:20 Uhr
Usercb6785
B777-Flieger
User (219 Beiträge)
Vor etlichen Jahren wurden die Größengrenzen bei LH von 170-190 auf 165-195 geändert. Das ganze auf Grund einer Studie der TU Stuttgart (Tests in diversen Cockpits der damaligen Flotten) im Auftrag der LH und der Personalvertretungen.

Es spricht sicher nichts dagegen die aktuell geltenden Grenzen in Hinblick auf die heutigen Cockpits mal wieder zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Solange die Limits aber so sind wie sie sind muss ich mich nicht wundern wenn ich bei der Bewerbung wissentliche Falschangaben (zur Größe) mache, damit auffliege und dann nicht genommen werde.

Und wenn ich dann noch auf Diskriminierung klage und einen 6-stelligen Schadensersatz möchte habe ich mit dieser Mentalität in nem Airlinecockpit eh nix zu suchen.
Beitrag vom 25.06.2014 - 22:34 Uhr
UserFlyingT
User (331 Beiträge)
@cb6785

Danke dir für diese Informationen.
Beitrag vom 25.06.2014 - 23:20 Uhr
Userfbwlaie
User (4870 Beiträge)
Es gab doch vor einiger Zeit Diskussionen um die Größe im Cockpit.
Da wurde - m. E. von kompetenter Stelle - geschrieben, daß das Unterschreiten von bestehenden Körpermaßanforderungen zur Folge hätte, daß die entsprechenden Personen dann nicht alle Schalterin in einigen Standardmodellen mit festangezogenen Sicherheitsgurten erreichen könnten. Das wäre bei unruhigem Betrieb aber kritisch. Wie die Schweizer oder Niederländer diese Angelegenheit sähen, wäre ein anderes Thema. LH hätte aber ein Problem, falls LH körperlich ungeeignete Personen mit entsprechenden Versprechen einstellt.
LH kann natürlich Cockpitveränderungen veranlassen - die Cockpits werden nicht bei LH entwickelt und gebaut sondern international (Airbus, Boeing, Embraer..). Das ist ein langwieriger Prozess!

Beitrag vom 25.06.2014 - 23:29 Uhr
Usercb6785
B777-Flieger
User (219 Beiträge)
Zum Thema "an alles ran kommen im Cockpit": Es gibt durchaus Situationen im Training wo man so etwas mal durchspielt (festgezogene Gurte in Vorbereitung auf eine Notlandung und dann die entsprechenden Prozeduren abarbeiten). Ich bin ca. 1,93 und ich muss mich in diesen Situationen teils ganz schön strecken um manche Bereiche vom Overhead Panel oder auch im vordersten Bereich Center Panel zu erreichen.

Eine weitere Frage ist die Bedienung der Pedale: Im Training fällt immer wieder auf, dass es je nach Sitzposition in Verbindung mit der "Körperform" (Verhältnis Länge Beine zu Oberkörper, etc.) vielen teils sehr schwer fällt volles Ruder und volle Bremskraft gleichzeitig zu geben.

Dieser Beitrag wurde am 25.06.2014 23:30 Uhr bearbeitet.
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