Community / / Boeing nennt Details zur Nachkonstru...

Beitrag 1 - 12 von 12
Beitrag vom 15.03.2013 - 12:13 Uhr
Userichglaubdasnicht
User (458 Beiträge)

Die Vorgehensweise zeigt zwar richtige Schritte auf, aber wenn die Brandgefahr nicht sicher gebannt ist, gehören diese Batterien einfach nicht nicht in ein Flugzeug. Der Grund für die Wahl dieses Batterietyps ist das geringe Gewicht bei gleichzeitig hoher Kapazität und (theoretisch) extrem kurzer Ladedauer. Die Fotos zeigen, dass die Druckerhöhung und der nachfolgende Brand von den Zellen 1 und 4 ausgegangen ist.. Da wird wohl ein Testflug nicht reichen. Wegen der vielen elektrischen Systeme der 787 ist die Entnahme und die Einspeicherung von elektrischer Ladung in die Batterie von Flug zu Flug unterschiedlich. Soweit eine "kleine" Batterie mit hohen Ladeströmen während des Fluges schnell nachgeladen werden muß, können Überlastungen durch Ladung in Abhängigkeit von der individuellen Entnahme auch bei anderen Batterietypen sehr wohl vorkommen. Die Ladung ist das weitaus größere Probelm, weil hierdurch chemische Prozesse die Batterie stressen. Außerdem erschließt sich mir nicht, wohin in der geschlossenen Zelle die Dämpfe und Flüssigkeiten aus der Batteriekiste abgeleitet werden sollten. Manches geht einfach nicht und damit hat die Firma Boeing wohl die meisten Probleme.
Beitrag vom 15.03.2013 - 12:49 Uhr
UserReynolds
Rudergänger
Moderator
Kann meine Skepsis auch nicht wirklich ad acta legen. Ein einziger Testflug erscheint wirklich mager gemessen an der Tatsache, dass die konkrete Ursache nachwievor nicht gänzlich klar ist, und das im wahrsten Sinne ein Workaround einfach nur die Unbeherrschbarkeit einkapseln soll, damit es nur qualmt und stinkt aber nicht gleich das ganze Flugzeug vom Himmel holt - zumindest nicht sofort.

Als Crewmember würde ich mich unter diesen Umständen schnellstens auf ein anderes Muster bewerben. Was Boeing da an hilfloser Fehlerbearbeitung (-behebung ist ja nicht mal gesichert) liefert, ist gelinde gesagt armselig und würde mir keine ruhige Minute als verantwortlicher Pilot lassen.

Wie kann man als Zulassungsbehörde so etwas tolerieren?! Es wird eine ganz offensichtlich nicht ausgereifte und damit zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht geeignete Technologie auf Biegen und Brechen zugelassen, die eine reelle Feuergefahr bedeutet - etwas schlimmeres ist nicht denkbar gleich nach strukturellem Versagen. Das erweckt einmal mehr den Eindruck, dass gewisse Leute sich hier nicht die Blöße geben wollen Fehler im Konzept einzuräumen und durch herkömmliche Technik zu ersetzen (Boeing), und andererseits (FAA) dass schon vorher Dinge durchgewinkt wurden, die man hätte ablehnen müssen, aber jetzt ist es ja zu spät, eine nachträgliche Ablehnung wäre das Eingeständnis der eigenen Unachtsamkeit. Jeder will das Gesicht wahren, was ja auch das Herabspielen der Pressemeldungen unterstreicht.

Eine Menge Leute werden dann demnächst nur noch schlecht schlafen können, denn was passiert denn, wenn jetzt die nächste Batterie in ihrer Kiste hochgeht? Im besten (!) Fall heisst das immer noch: Diversion, verärgerte bis verängstigte Passagiere, Dreamliner wieder in den Schlagzeilen. Was machen wir dann? Einfach weitermachen? Ganz miese PR, Reliability für die Langstrecke höchst zweifelhaft - so was will man ernsthaft noch verkaufen? Boeing tut sich überhaupt keinen Gefallen mit der augenfällig so lapidaren Erprobung und wenig gesicherten Erforschung des Problems. Es bleibt höchst spannend, was ja thematisch passt.

Beitrag vom 15.03.2013 - 13:14 Uhr
UserLumi
User (706 Beiträge)
Ich vermute daß die alte US-amerikanische Boeing in dieser Angelegenheit die Dinge nicht mehr wirklich in der Hand hat; zu viel japanisch- asiatisches Geld ist in den letzten Jahren bei Boeing investiert worden, zuviel asiatische Technologie steckt in der 787, als daß nicht auch PR und Öffentlichkeitsarbeit aus Japan ferngesteuert würden. Wie so etwas bei echten Katastrophen und deren Aufarbeitung dann später aussieht können wir ja im Fall Fukushima live beobachten. Wenn daß mal gutgeht ?
Beitrag vom 15.03.2013 - 15:35 Uhr
UserNok
User (1746 Beiträge)
Flight Global titelt:
"Root cause of 787 battery issues may never be found: Boeing "

Eine staatliche Aufsichtsbehörde sanktioniert demnach also "Russisch Roulette" im großen Stil..oder sehe ich das
als Laie zu eng bis ganz falsch? Dabei gibt es sogar 2 Bullets pro CFK-Trommel..

Hoffentlich geht das gut.
Beitrag vom 15.03.2013 - 16:00 Uhr
UserBrille
User (181 Beiträge)
Boeing und Yuasa haben nicht alle Details veröffentlicht. Eventuell haben sie doch eine Idee,warum da was passiert ist. Änderungen an der Betriebsspannung könnten auf andere Zellen hindeuten (also andere chem. Zusammensetzung) daher auch das "weichere" Laden. Und falls es mal wieder heiss wird gibt es die Tressorkiste drum rum.
Naja - tolle Lösung......
Beitrag vom 15.03.2013 - 17:22 Uhr
UserSpheniscidae
User (462 Beiträge)
Vielleicht weiß Boeing auch woran es liegt, aber es ist weniger peinlich dazu zu schweigen als es zu kommunizieren. Wer weiß...

Auf jeden Fall werde ich einen großen Bogen um die Kiste machen und das allen Menschen an denen mir was liegt auch empfehlen.

Dieser Beitrag wurde am 15.03.2013 17:22 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 15.03.2013 - 17:36 Uhr
Userfbwlaie
User (4870 Beiträge)
Ob Boeing auch die Lösung des eigentlichen Problemes preisgeben wird, falls die Konkurrenz dadurch Vorteile haben könnte?
Zunächst dürfte die neue Batterie teurer, weniger leistungsfähig und schwerer sein. Wer ist jetzt für die Batterie verantwortlich? Boeing, Thales,....

Dieser Beitrag wurde am 15.03.2013 17:36 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 15.03.2013 - 17:44 Uhr
Userwing2579
User (7 Beiträge)
Moin moin,

um es nochmals festzuhalten, Boeing muss ihren aktuellen Kentnisstand an die FAA melden. Jede neue Erkenntnis muss sofort mitgeteilt werden in der aktuelle Situation.

Alles das kommt dann spätestens mit dem Abschlußreport der FAA ans Licht, wahrscheinlich aber eher durch Vorabberichte, andere Mitteilung der FAA aufgrund von Kongressanfragen wegen öffentlichen Interesse oder Leaks...

Cheers,

wing

Dieser Beitrag wurde am 15.03.2013 17:45 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 15.03.2013 - 19:53 Uhr
UserFlyTweety
User (318 Beiträge)
Ich fürchte, langfristig werden sich die Boeing-Ingenieure von der Star Trek Serie inspirieren lassen. Wenn bei der Enterprise der Warpkern durchging, wurde er einfach ausgestoßen und abgeworfen.
Sicher bekommen die Boxen als finale Lösung auch noch einen Fallschirm...
Beitrag vom 15.03.2013 - 20:39 Uhr
Usersixpence
*sixpence-pictures // fine art photography // design
User (727 Beiträge)
ich halte es ganz mit der analyse von @Reynolds. ich finde diese art des vorgehens zur wahrung des gesichts in höchsten mass unverantwortlich. ich bin gleichzeitig weit davon entfernt, apokalytische vorstellungen zu beschreiben. dennoch, sie drängen sich mir auf. welche verzweiflung mag die verantwortlichen bei Boeing treiben, sich der gefahr auszusetzen, dass diese "lösung" zu einem auch nur im entferntesten mit dem elektrischen system in zusammenhang stehenden vorfall oder gar unfall führt.
nochmal, und gerade unter dem aspekt dieser kleinstmöglichen entscheidung: für mich keine B787.

saludos a todos

charlie.f.kohn@sixpence-pictures.com
fine art photography // design // madrid

Dieser Beitrag wurde am 15.03.2013 23:38 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 16.03.2013 - 17:14 Uhr
Usertraeumschoen
User (1 Beiträge)
Die verwendeten Zellen waren Li-Ion solchen Zuschnittes:

 http://www.s399157097.onlinehome.us/...s/LVP10-65.pdf


8 Stk in Serie :
65 Ah
2,75 kg
178x132x50 mm => 1,20 dm3

Also waren im Flieger 2 Akkupacks von je ca 22kg und je knapp 10 Liter Volumen (exclusive Kabelage und Elektronik)


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So.
Nun stellen wir das mal einem aktullen LiFePo von CALB gegenüber (China Aviation Lithium Battery Company, vormals Sky Energy)

 http://en.calb.cn/UploadFiles/pdf/CA60FI.rar

sagen wir 10Stk in Serie :
60Ah
2kg
245x115x44 mm => 1,24 dm3

Also je Akkupack ca. 20kg und ca 12 Liter Voumen (exclusive Kabelage und Elektronik)


"Mehr"gewicht: - 2kg (je Pack)
Mehrvolumen: +2 Liter (je Pack)

nur mal soviel zum ewigen Argumet der Pressefritzen was das bei alternativer Akkutechnik an unakzeptablem Mehrgewicht sei !

Bekannter Weise ist LiFePo darüber hinaus WESENTLICH ROBUSTER als die sowieso explosiven Li-Ion

Dieser Beitrag wurde am 16.03.2013 17:16 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 17.03.2013 - 23:07 Uhr
Userairlinestrategy
User (318 Beiträge)
Typisch Amerikaner: Präsentieren das Aufarbeiten ihrer eigenen Schlamperei und Versäumnisse als tolle Lösung und eigentlich toll gemacht und eigenes 'Schulter klopfen'.... und dabei holen sie nur das nach, was von Anfag an hätte gemacht werden müssen - und das auch nur teilweise....