Community / / Easyjet streicht 200 Flüge

Beitrag 1 - 10 von 10
Beitrag vom 31.05.2022 - 09:24 Uhr
UserJumpfly
User (438 Beiträge)
Man sieht immer mehr, dass die Coronakrise vielerorts dafür genutzt wurde die Strukturen massiv auszudünnen und die Einkommen der Belegschaft zu verschlechtern. Nun sind wir eben da angekommen, dass sich zu den derzeitigen Arbeitsbedingungen und mit der derzeitigen Besetzung ein wieder anziehender Flugbetrieb schlicht nicht mehr darstellen lässt. Das bezieht sich nun auch nicht nur auf Easyjet, das selbe sehen wir am AMS, bei TUIfly... ein branchenweites Problem.
Beitrag vom 31.05.2022 - 09:49 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1644 Beiträge)
Man sieht immer mehr, dass die Coronakrise vielerorts dafür genutzt wurde die Strukturen massiv auszudünnen und die Einkommen der Belegschaft zu verschlechtern. Nun sind wir eben da angekommen, dass sich zu den derzeitigen Arbeitsbedingungen und mit der derzeitigen Besetzung ein wieder anziehender Flugbetrieb schlicht nicht mehr darstellen lässt. Das bezieht sich nun auch nicht nur auf Easyjet, das selbe sehen wir am AMS, bei TUIfly... ein branchenweites Problem.

Ich denke, dass es nicht nur branchenweit ist. Das ist ein "Problem" des Arbeitsmarktes. Es gibt derzeit einfach zu wenige (qualifizierte) Arbeitskräfte. Und nun fallen halt die Arbeitgeber hinten runter, die zu wenig zahlen oder zu schlechte Arbeitsbedingungen bieten. Da gibt es jetzt zwei Möglichkeiten: Entweder, man verbesserter die Bedingungen oder man schafft Möglichkeiten um mit weniger Personal auszukommen, durch beispielsweise einen höheren Grad der Automatisierung.

Deswegen verstehe ich auch nicht, warum sich (auch hier) häufig über die Automatisierung beschwert wird, weil die Arbeitsplätze gefährden würde. Wir brauchen mehr Automatisierung, gerade weil wir hier in ein massiges Problem laufen werden. Selbst wenn jetzt alle anfangen mehr Geld zu zahlen, nehmen sich die Arbeitgeber am Ende die Arbeitskräfte gegenseitig weg, weil wir in naher Zukunft einen noch größeren Engpass an Arbeitskräften haben werden als jetzt sowieso schon.
Beitrag vom 31.05.2022 - 10:52 Uhr
UserB747 4ever
User (29 Beiträge)
@FloCo. …Nein, Nein und nochmals NEIN ! Die Gebetsmühlenhaft hier wiederholte Behauptung, es gebe zu wenig qualifizierte Arbeitskräfte ist und bleibt nachweislich FALSCH !
- wird auch durch Wiederholung nich richtiger, es gibt in Europa Tausende (!) qualifizierte und dennoch arbeitslose Piloten, bei der Kabine Sicherheitspersonal etc. gebe es ebenso genug qualifiziertes Personal;

was hingegen fehlt sind attraktive & gut bezahlte Arbeitsplätze zu attraktiven Bergütungsmodelln, mit Teilzeit, Ganzjahres-Beschäftigung etc. - dann wären die angeblich. Personalprobleme im Handumdrehen gelöst!

Es ist in etwa so, als wenn ich behaupte: es gibt keine guten Gebrauchtautos am Markt ich kann keinen finden-
ja klar, aber ich müsste fairerweise dazu sagen, dass ich auch nur bereit bin 30% weniger wie den Marktpreis zu bezahlen!

Resümee : Arbeitgeber mit guten Konditionen haben auch IMMER ausreichend qualifiziertes Personal !

Dieser Beitrag wurde am 31.05.2022 10:56 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 31.05.2022 - 11:02 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
@FloCo. …Nein, Nein und nochmals NEIN ! Die Gebetsmühlenhaft hier wiederholte Behauptung, es gebe zu wenig qualifizierte Arbeitskräfte ist und bleibt nachweislich FALSCH !
- wird auch durch Wiederholung nich richtiger, es gibt in Europa Tausende (!) qualifizierte und dennoch arbeitslose Piloten, bei der Kabine Sicherheitspersonal etc. gebe es ebenso genug qualifiziertes Personal;

was hingegen fehlt sind attraktive & gut bezahlte Arbeitsplätze zu attraktiven Bergütungsmodelln, mit Teilzeit, Ganzjahres-Beschäftigung etc. - dann wären die angeblich. Personalprobleme im Handumdrehen gelöst!

Es ist in etwa so, als wenn ich behaupte: es gibt keine guten Gebrauchtautos am Markt ich kann keinen finden-
ja klar, aber ich müsste fairerweise dazu sagen, dass ich auch nur bereit bin 30% weniger wie den Marktpreis zu bezahlen!

Resümee : Arbeitgeber mit guten Konditionen haben auch IMMER ausreichend qualifiziertes Personal !

Qualifiziertes, ausreichend vorhandenes, aber arbeitsloses Personal bezieht also Arbeitslosengeld, bis endlich attraktive Vergütung mit Ganzjahresbeschäftigung und Teilzeitmöglichkeiten angeboten werden.Das nennt man dann Marktwirtschaft. Natürlich soziale Marktwirtschaft, wegen des Arbeitslosengeldes.
Beitrag vom 31.05.2022 - 12:00 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1644 Beiträge)
@FloCo. …Nein, Nein und nochmals NEIN ! Die Gebetsmühlenhaft hier wiederholte Behauptung, es gebe zu wenig qualifizierte Arbeitskräfte ist und bleibt nachweislich FALSCH !
- wird auch durch Wiederholung nich richtiger, es gibt in Europa Tausende (!) qualifizierte und dennoch arbeitslose Piloten, bei der Kabine Sicherheitspersonal etc. gebe es ebenso genug qualifiziertes Personal;


Mein Kommentar erwähnt in keinem Wort die von Ihnen angesprochenen Bereiche. Ich relativiere sogar ausdrücklich und erwähne die anderen Branchen, die es genauso betrifft. Es geht um die GEsamtheit am Arbeitsmarkt.
Schauen Sie doch mal in der Gastro, im Handwerk, Hotellerie... alle haben Probleme Arbeitskräfte zu finden und das liegt nicht überall daran, dass es zu schlechte Bedingungen gibt. Zeiss beispielsweise hat gerade über 600 offene Stellen. Das sind ja alles keine Hungerlöhne, die da geboten werden, oder?
In Deutschland sind wir nah dran an der Vollbeschäftigung.

was hingegen fehlt sind attraktive & gut bezahlte Arbeitsplätze zu attraktiven Bergütungsmodelln, mit Teilzeit, Ganzjahres-Beschäftigung etc. - dann wären die angeblich. Personalprobleme im Handumdrehen gelöst!

Siehe oben. Es gibt diese attraktiven Angebote. Man muss sich einfach mal umschauen und flexibel sein.

Es ist in etwa so, als wenn ich behaupte: es gibt keine guten Gebrauchtautos am Markt ich kann keinen finden-
ja klar, aber ich müsste fairerweise dazu sagen, dass ich auch nur bereit bin 30% weniger wie den Marktpreis zu bezahlen!

Ja und dann habe ich das Problem, dass ich kein Auto finde und passe meinen Preis an. Das machen aber alle, die gerade einen Gebrauchtwagen haben wollen und so konkurriere ich mit anderen Interessenten. Ist gut für den Anbieter. Am Ende aber schlecht für die Allgemeinheit, wenn am Ende zu weniger GEbrauchtwagen für alle da sind und so manche Menschen nicht die Mobilität erzielen können, die Sie brauchen.


Resümee : Arbeitgeber mit guten Konditionen haben auch IMMER ausreichend qualifiziertes Personal !

Nochmal, schauen Sie sich mal außerhalb der Luftfahrtbranche um. Es gibt unzählige Möglichkeiten. Wenn man allerdings nicht flexibel genug ist, dann hat man halt Pech gehabt.

Und kommen Sie nicht mit dem Alter. Es gibt Azubis im Handwerk, die ü30 sind. Es gibt unzählige Möglichkeiten des Quereinstiegs. Die Möglichkeiten sind da. Man muss sie nur wahrnehmen wollen.
Beitrag vom 31.05.2022 - 18:47 Uhr
UserEin Leser dieser..
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User (656 Beiträge)
... es gibt in Europa Tausende (!) qualifizierte und dennoch arbeitslose Piloten, bei der Kabine Sicherheitspersonal etc. gebe es ebenso genug qualifiziertes Personal;

was hingegen fehlt sind attraktive & gut bezahlte Arbeitsplätze zu attraktiven Bergütungsmodelln, mit Teilzeit, Ganzjahres-Beschäftigung etc. - dann wären die angeblich. Personalprobleme im Handumdrehen gelöst!

Es ist in etwa so, als wenn ich behaupte: es gibt keine guten Gebrauchtautos am Markt ich kann keinen finden-
ja klar, aber ich müsste fairerweise dazu sagen, dass ich auch nur bereit bin 30% weniger wie den Marktpreis zu bezahlen!

Wenn die guten Gebrauchtwagen zu Marktpreisen angeboten werden, sollten die Händler ja kein Problem damit haben, sie an den Mann zu bringen. Sprich: Wenn sich die Gehaltsforderungen nach dem Markt richten, muss keiner arbeitslos sein.
Beitrag vom 01.06.2022 - 12:14 Uhr
Userfbwlaie
User (4890 Beiträge)
Die Zeiten der "unbegrenzten" Mobilität der AN sind doch vorbei.
Wer opfert wegen eines etwas besseren Jobs sein soziales Umfeld? Falls der Partner (ich spar mir mal die Aufzählung der Geschlechtsvarianten) auch noch einen guten Job hat, ist die Mobilität doch schon eingeschränkt. Guckt man dann noch auf den Wohnungsmarkt, wird der Standortwechsel noch schwerwiegender.

" Wenn sich die Gehaltsforderungen nach dem Markt richten, muss keiner arbeitslos sein."
Ebenso:
Wenn sich die Entgelte und Nebenbedingungen (Kindergarten, Schule etc.) sich nach dem Markt richten, muss kein AG sich um neue AN Sorgen machen.
Beitrag vom 01.06.2022 - 13:50 Uhr
UserEin Leser dieser..
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User (656 Beiträge)
" Wenn sich die Gehaltsforderungen nach dem Markt richten, muss keiner arbeitslos sein."
Ebenso:
Wenn sich die Entgelte und Nebenbedingungen (Kindergarten, Schule etc.) sich nach dem Markt richten, muss kein AG sich um neue AN Sorgen machen.

Ich habe auch nur den Vergleich mit den Gebrauchtwagen aufgegriffen und ihn wertfrei zu ende gedacht.
Bei den Entgelten wird man sich von den unterschiedlichen Positionen her irgendwo in der Mitte finden müssen. Mal besser für den Einen und mal besser für den Anderen. Dort liegt der Markt.
Bei den Nebenbedingungen hat der AG häufig gar nicht den Einfluss, um es dort allen gerecht zu machen.

Dieser Beitrag wurde am 01.06.2022 14:02 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 01.06.2022 - 14:02 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1644 Beiträge)
Die Zeiten der "unbegrenzten" Mobilität der AN sind doch vorbei.
Wer opfert wegen eines etwas besseren Jobs sein soziales Umfeld? Falls der Partner (ich spar mir mal die Aufzählung der Geschlechtsvarianten) auch noch einen guten Job hat, ist die Mobilität doch schon eingeschränkt. Guckt man dann noch auf den Wohnungsmarkt, wird der Standortwechsel noch schwerwiegender.

" Wenn sich die Gehaltsforderungen nach dem Markt richten, muss keiner arbeitslos sein."
Ebenso:
Wenn sich die Entgelte und Nebenbedingungen (Kindergarten, Schule etc.) sich nach dem Markt richten, muss kein AG sich um neue AN Sorgen machen.


Da widersprechen Sie sich aber. Es gibt zahlreiche AN, die dort Jobs anbieten, wo es nicht genug AN gibt. Wenn der AN nach Ihrer Aussage heute nicht mobil sein will und nach Ihrer Aussage auch nicht muss, dann bringt es dem AG noch so wenig, wenn in seinem Umfeld alles wunderbar ist. Der AN will ja nicht dahin, weil er im alten Umfeld bleiben will.

Was wäre dann die Lösung? Der AG zieht mit seiner ganzen Unternehmung um?
Beitrag vom 01.06.2022 - 19:57 Uhr
Userfbwlaie
User (4890 Beiträge)
@FloCo,
der AN bezahlt meist für die Mobilität. Einige Berufe lassen natürlich Heimarbeitsplätze zu.
Dem AG interessieren meist nur die direkten Kosten des Standortes. Der Standort - die Gemeinde - muss ggf. nachbessern.
Letztlich müssen sich AN und AG irgendwie einigen. Im Gastronomiebereich gibt es z. Z. einen Personalmangel, der durch Betriebsschliessungen - tja - ausgeglichen wird.

"Der AG zieht mit seiner ganzen Unternehmung um?" Bayer hat das schon im Forschungsbereich getan.
Dabei lag es im wesentlichen an den Rahmenbedingungen des Standortes. Betriebsauslagerungen ins Ausland wg. Standortnachteilen (AN-Kosten, Steuern usw.) sind doch Standard.
Easyjet muss halt sehen, was mittel- bzw. langfristig die Streichung von 200 Flügen bedeutet. Vielleicht ist diese Streichung nur längst überfällig.



Dieser Beitrag wurde am 01.06.2022 19:58 Uhr bearbeitet.