Community / / Frankfurter Flughafen startet GPS-An...

Beitrag 1 - 8 von 8
Beitrag vom 18.08.2014 - 16:55 Uhr
UserFlyTweety
User (318 Beiträge)
Irgendwie werde ich aus diesem Bremborium nicht schlau...

1. Wieso justiert man nicht einfach den Glideslope-Sender und die PAPI Lampen auf 3,2 ° wenn das der Weisheit letzter Schluß ist?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es ein Flugmuster gibt, dass wegen der 0,2 Grad Speedprobleme bekommt. Zürich wäre was anderes, da wird ja aus politischen Gründen immer mit Rückenwind gelandet...

2. Ich mache mir gar nicht erst die Mühe, die 0,2° in Höhe umzurechnen, soll es wirklich was ausmachen, wenn die Mühle 6 Meilen vor dem Aufsetzen 127 ft höher reinkommt?

3. Seit wann ist die Landung das große Lärmproblem?
Da schweben sie mit etwas "Schleppgas" wie ein Blatt im Wind rein.
Problem ist doch wohl eher, wenn sie beim Start mit voller Startleistung (derated ist auch nicht viel besser) im Climb sind. Dagegen helfen auch 3,2 ° ILS´sse nix.

Nicht dass Fuel to Noise Converter für mich Lärm sind, aber hier versuchen sie der Bevölkerung offenbar Valium zu verkaufen...
Beitrag vom 18.08.2014 - 17:47 Uhr
Userkallebernd
User (69 Beiträge)
@FlyTweety

Der 3.2°-Anflug ist nur ein erster Schritt. Im Anflug kommt übrigens der größte Teil des Lärms von Verwirbelungen an Klappen und Fahrwerk, die Triebwerke sind da das kleinere Problem.
Der eigentliche Vorteil vom GBAS soll aber erst später kommen. Prinzipiell sind damit Curved Approaches möglich sowie neue Staffelungsoptionen. Dadurch könnte man vielleicht schonmal drauf verzichten, die Flieger für 25L ab 20NM vor der Schwelle in 4000ft über Hessen knattern zu lassen..
Von der Fraport gab es mal eine Präsentation zum Thema GBAS, vielleicht interessiert das ja hier den einen oder die andere:

 http://www.flk-frankfurt.de/eigene_dateien/sitzungen/223._sitzung_am_20.11.2013/top_4_-_praes._fraport__gbas.pdf
Beitrag vom 18.08.2014 - 19:15 Uhr
UserFlyTweety
User (318 Beiträge)
Tatsächlich halte ich die 3,2° für das mit Abstand überflüssigste "Feature" von GBAS.

Leider wird aus dieser Präsentation auch nicht wirklich klar, wie es technisch funktioniert.

Wozu braucht ein GPS-Basiertes Verfahren diese Empfangsstationen am Flughafen? Brauch ich im Auto doch auch nicht.
Ich seh schon, da habe ich wieder was zum Einlesen für lange Winterabende...
Beitrag vom 18.08.2014 - 19:57 Uhr
User6062
User (185 Beiträge)
Die Bodenstation ist für die etwaige Fehlererkennung und Signalverbesserung zuständig.
Beitrag vom 18.08.2014 - 20:18 Uhr
UserDavid_B
User (594 Beiträge)
Bei dem normalen "Kunden-GPS" ist die Genauigkeit zu gering. Das kann man durch zusätzliche Bodenstationen präzise genug machen.
Ähnliches macht man AFAIK auch in der Landwirtschaft, das ist GPS alleine auch nicht genau genug.
Beitrag vom 18.08.2014 - 21:19 Uhr
Userfbwlaie
User (4888 Beiträge)
Ob es dann nicht mehr die unseligen Verroller auf den Flugplätzen gibt?
Dann weiss man ganz genau, wo man auf dem Flugplatz steht und verrollt sich, weil man keine aktuelle georeferenzierte Karte hat?
Die DFS dürfte das aber meist nicht stören...

Beitrag vom 18.08.2014 - 22:30 Uhr
Usermaussuam
Simulatorfuzzi
User (72 Beiträge)
Die GBAS Bodenstation hat mehrere Funktionen. Zum einen dient sie als lokale Basis für ein Differential-GPS. Sie kennt ihre Position sehr genau und kann so zu jedem Satelliten ein Korrektursignal erzeugen. Das wird zum Flieger gefunkt und verbessert dort die Genauigkeit. Weiterhin kann die Integrität der Positionsbestimmung überwacht werden. Der Hauptzweck der Station ist jedoch, einen Sollflugweg zum Flieger zu übermitteln. Daraus wird dann an Bord ein Korrektursignal erzeugt, dass man wie eine ILS-Ablage darstellen kann. Für den Piloten/Autopiloten ändert sich daher kaum etwas, außer, dass man jetzt einen Kanal einstellen muss, keine Frequenz. Eine GBAS-Station kann dabei mehrere Anflüge abdecken, teilweise sogar mehrere Flughäfen, wenn sie nah genug aneinander sind. Daher ist die Technik so interessant: man spart sich jede Menge GS und Loc-Antennen. Funktioniert bisher aber nur bis CAT I...
Beitrag vom 18.08.2014 - 22:33 Uhr
UserDüse
User (390 Beiträge)
Ob es dann nicht mehr die unseligen Verroller auf den Flugplätzen gibt?
Dann weiss man ganz genau, wo man auf dem Flugplatz steht und verrollt sich, weil man keine aktuelle georeferenzierte Karte hat?



Nee,das geht hier um den Anflug.So ein "Naiv" für Flughäfen gibt es schon auf dem ipad.

 https://www.lhsystems.com/solutions-services/airline-solutions-services/flight-deck-solutions/lidonavigation/lidoamdb.html

GBAS spart viel Geld im Unterhalt im Vergleich zum ILS,das erzählt aber keiner...
Solange es nur CAT I ermöglicht sehe ich keine großen Vorteile.