Community / / Kassel-Calden braucht einen neuen Chef

Beitrag 1 - 13 von 13
Beitrag vom 15.03.2014 - 21:47 Uhr
Userflugstr
User (198 Beiträge)
Nach 18 Monaten im Amt muss Geschäftsführerin Muller gehen. Fehlender Erfolg und wachsender Druck sind die Gründe. Der SPD geht diese Entscheidung nicht weit genug.

Näheres dazu unter:

 http://www.fr-online.de/wirtschaft/flughafen-entlaesst-geschaeftsfuehrerin-vollbremsung-in-kassel-calden,1472780,26566200.html

Wobei auch hier wieder die SteuerzahlerInnen die Zeche zahlen.

Dazu möchte ich mich auch der Ansicht "Nach Einschätzung von SPD und Linken löst die Personalentscheidung nicht die Probleme des Flughafens." zu finden unter

 http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=84299&key=standard_document_51138041 anschließen.

Mal abwarten wann Bündnis90/Die Grünen Kassel-Calden schließen werden, sitzen sie jetzt doch mit in der Regierung und müssen sich erklären!

Dieser Beitrag wurde am 15.03.2014 21:49 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 15.03.2014 - 22:11 Uhr
Userairlinestrategy
User (318 Beiträge)
Die SPD ? Den Linken ? so so... vielleicht sollten die mal nach Brandenburg schauen was die da angerichtet haben.... die SPD könnte auch an den Hahn gehen und sich anschauen was sie da gemacht haben... viel Lärm um nichts...
Beitrag vom 16.03.2014 - 18:00 Uhr
UserLOWI26
User (102 Beiträge)
Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende - diese abgedroschene Redensart hat hier durchaus Sinn:

So ärgerlich es wär, die 271Mill "umsonst" verbuddelt zu haben - eine Notbremsung würde dem Steuerzahler weitere Ausgaben ersparen (auch wenn eine Stilllegung zunächst Kosten verursacht).

Oder wie Real Ciudad versteigern - die teuerste Lösung aber wär: Einfach weiterfahren und hoffen, dass plötzlich die Airlines Schlange stehen.
Fehlentscheidungen passieren nun mal - sie sollten dann aber auch ohne Eitelkeit und Starrsinn korrigiert/abgewickelt werden.

Jedenfalls sollte man nicht so lange warten, bis die Situation aufgrund der drohenden EU-Beihilfenrestriktion völlig ausweglos ist.
Beitrag vom 16.03.2014 - 20:31 Uhr
Userfbwlaie
User (4879 Beiträge)
Wieviel Zeit hat man sich für die Entwicklung des Flugplatzes/-geschäftes genehmig?
Nach einem Jahr die Reißleine zu ziehen, wäre sicherlich verfrüht.

Man muß aber Ausstiegsszenarien entwickeln - falls man diese nicht schon hat.
Für die Umwidmung des Geländes benötigt man eine Änderung des Flächennutzungsplanes.
Ferner müssen Subventionen zurückgezahlt werden.
Was will man an dieser Stelle zukünftig tun? Kompletter Rückbau - naturnaher Wald?
Das muß auch geklärt werden.
Beitrag vom 17.03.2014 - 22:48 Uhr
Usermpilot
User (382 Beiträge)
Dass die 271 Mio EU in Calden mit einem völlig unsinnigen Ausbau versenkt werden, war von Anfang an klar, es sei denn ganz Nordhessen würde zum daily trip nach Malle abgestellt. Das ist die eine Seite der Realität. Die andere ist dann Maria Anna Muller, ein "Alpha Tierchen" welches in Sachen Flughafen Promotion bereits einen längeren Kondensstreifen hinterlässt. So hatte Sie jahrelang in Frankfurt-Hahn "brilliert". Außer Ryanair kam da nicht viel geflogen und O'Lary zahlt sowie nichts, sondern lässt sich honorieren. Maria Anna Muller wurde dann über die politische Schiene zu höheren Weihen nach Rostock geflogen, wo Sie diesen Flugplatz auch nicht aus dem Dornröschenschlaf erwecken konnte. Es folgte dann die Karrierespitze in Kassel, mit dem eigentlich schon zu Beginn absehbarem Absturz. So erhöhen sich die 271 Mio Schulden noch um die Abfindung mit welcher Frau Muller der finale Abflug verschönt wurde.
Wo wird Sie als nächstes landen ? Flugverbot wäre eigentlich angesagt!
Beitrag vom 18.03.2014 - 10:39 Uhr
UserLOWI26
User (102 Beiträge)
@mpilot:

Danke für die Vita von Frau Muller - unglaublich, diese Karriere!

Man kann ja mit jeder Niederlage auch ne Menge lernen, aber manche haben anscheinend richtig Spass am Scheitern.
Beitrag vom 18.03.2014 - 12:42 Uhr
Userflugstr
User (198 Beiträge)
Dass die 271 Mio EU in Calden mit einem völlig unsinnigen Ausbau versenkt werden, war von Anfang an klar, es sei denn ganz Nordhessen würde zum daily trip nach Malle abgestellt. Das ist die eine Seite der Realität. Die andere ist dann Maria Anna Muller, ein "Alpha Tierchen" welches in Sachen Flughafen Promotion bereits einen längeren Kondensstreifen hinterlässt. So hatte Sie jahrelang in Frankfurt-Hahn "brilliert". Außer Ryanair kam da nicht viel geflogen und O'Lary zahlt sowie nichts, sondern lässt sich honorieren. Maria Anna Muller wurde dann über die politische Schiene zu höheren Weihen nach Rostock geflogen, wo Sie diesen Flugplatz auch nicht aus dem Dornröschenschlaf erwecken konnte. Es folgte dann die Karrierespitze in Kassel, mit dem eigentlich schon zu Beginn absehbarem Absturz. So erhöhen sich die 271 Mio Schulden noch um die Abfindung mit welcher Frau Muller der finale Abflug verschönt wurde.
Wo wird Sie als nächstes landen ? Flugverbot wäre eigentlich angesagt!

Ihre Einschätzung wird nicht überall geteilt! So wurden zu der Ernennung als Geschäftsführerin folgende Worte gesprochen:

Hessens Finanzminister D. Thomas Schäfer, Aufsichtsratsvorsitzender der Kasseler Flughafen GmbH: "Ich freue mich außerordentlich, dass wir mit Maria Anna Muller für den Flughafen Kassel-Calden eine ausgewiesene Fachfrau mit einer exzellenten Expertise gewinnen konnten. Sie stellt seit vielen Jahren unter Beweis, dass sie ihr Handwerk in der hart umkämpften Luftfahrtbranche und in der Führung einer Flughafen-Betreibergesellschaft nicht nur versteht, sondern dabei äußerst erfolgreich agiert."

Kassels Oberbürgermeister Bertram Hilgen: "Maria Anna Muller hat genau das richtige Profil. Sie hat sich in den Bereichen Vertrieb und Marketing in den vergangenen Jahren qualifiziert und mit Erfolg eingesetzt."

Landrat Uwe Schmidt: "Maria Anna Muller hat den Betrieb eines Flughafens von der Pike auf gelernt und ist daher die Richtige für den Neustart des Flughafens Kassel-Calden."

Caldens Bürgermeister Andreas Dinges: "Ich freue mich, dass auch bei der Geschäftsführung des Flughafens die Frauenquote erfüllt werden konnte."

Jochen Bruhn, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung des Flughafens Rostock: "Wir bedauern sehr, dass Maria Anna Muller uns verlässt, wünschen ihr viel Erfolg und Glück für die Zukunft und gratulieren dem Flughafen Kassel-Calden für die exzellente Wahl. Das Engagement von Maria Anna Muller hat uns nicht enttäuscht. Die Linienverbindungen nach Köln, Stuttgart, Frankfurt und München sowie Zürich sind durch sie entwickelt worden. Die Passagierzahlen sind weiter gestiegen, trotz der schwierigen Rahmenbedingungen."

Jörg Ries, nach der Flughafen-Eröffnung (April 2013) am 31. Juni 2013 ausscheidender Chef: "Maria Anna Muller war meine Wunschkandidatin. Sie hat die notwendigen Verbindungen in die Luftfahrtrindustrie, um in Kassel-Calden Airlines und Verbindungen zu etablieren."

Man(n) kann es auch so sehen: Als "Alphatier" wie Sie sie bezeichnen, ist sie in der fast ausschließlich männerbetonten Luftfahrt irgendwelchen Männern ein Dorn im Auge. Ich bin übrigens auch ein Mann und ich finde, hier wird ein Bauernopfer gebracht.

Zudem gilt auch in der Luftfahrt folgender Begriff: Wer gut schmiert, der gut fährt! Und dies bezieht sich nicht nur auf die Motoren der Flugzeuge! Besonders wenn man bedenkt, dass seitens der Politik ein Fraport-Manager nun den Aufstieg des Flughafens richten soll. Was schwierig sein dürfte, wenn man bedenkt, dass die CDU unbedingt diesen Flughafen haben wollte!

Dazu kommt: Der oder die Neue muss weitere Airlines an Land ziehen und Gewerbe ansiedeln – am neuen und am alten Flughafen, der in ein Gewerbegebiet umgewandelt wird. Das kann der neue Chef aber nicht allein schaffen. Land, Stadt, Kreis und Kommune, Kammern, Regionalmangement und Wirtschaftsförderng müssen bei der Vermarktung von Flughafen und Gewerbeflächen und bei einer ordentlichen Verkehrsanbindung an einem Strang ziehen.
Beitrag vom 18.03.2014 - 12:45 Uhr
Userflugstr
User (198 Beiträge)
@mpilot:

Danke für die Vita von Frau Muller - unglaublich, diese Karriere!

Man kann ja mit jeder Niederlage auch ne Menge lernen, aber manche haben anscheinend richtig Spass am Scheitern.

Nicht immer gleich mit Vorurteilen kommen, wie sie in der Männerdomäne Luftfahrt üblich sind, sondern sich informieren!

Der Erfolgsdruck und die Erwartungen der Öffentlichkeit, so die Begründung, hätten in den vergangenen Wochen und Monaten in einer Weise auf Muller eingewirkt, "die es ihr zunehmend schwerer machten, ihre Kernaufgabe von äußeren Einflüssen unbelastet wahrzunehmen".

Für das Scheitern der Flughafen-Chefin macht der Aufsichtsrat nicht die mangelhafte Auslastung des Flughafens verantwortlich, sondern unter anderem die Medien: "Wir wollen nun alles daran setzen", erklärt Aufsichtsrat und Finanzminister Schäfer, "den Regionalflughafen Kassel-Calden wieder in medial ruhigeres Fahrwasser zu geleiten."

Da sieht man mal wieder, wie die Meinungsfreiheit von JournalistInnen eingeschränkt werden soll! Übrigens: In Hessen regiert die CDU!
Beitrag vom 18.03.2014 - 21:45 Uhr
Userflugstr
User (198 Beiträge)
Der neue Chef des Flughafens Kassel-Calden heißt nach Informationen der HNA Ralf Schustereder. Der 49-jährige Manager kommt vom Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport.

Weiteres unter  http://www.hna.de/nachrichten/hessen/flughafen/kassel-calden-fraport-manager-ralf-schustereder-wird-flughafen-chef-3423700.html
Beitrag vom 19.03.2014 - 17:27 Uhr
UserreinerMitflieger
User (438 Beiträge)
"Wir wollen nun alles daran setzen", erklärt Aufsichtsrat und Finanzminister Schäfer, "den Regionalflughafen Kassel-Calden wieder in medial ruhigeres Fahrwasser zu geleiten."

Da sieht man mal wieder, wie die Meinungsfreiheit von JournalistInnen eingeschränkt werden soll!

Also, aus dieser Aussage zu schließen, dass die Schuld nicht an der mangelnden Auslastung sondern an der Presse liegt ist ist schon ziemlich zwischen den Zeilen interpretiert, oder fehlt in dem Zitat eventuell etwas? Und das dann noch als geplante Einschränkung der Meinungsfreiheit von JournalistInnen zu interpretieren grenzt ja schon an Rufschädigung. Die Aussage besagt nur, daß "sie" sich bemühen werden nun den Flughafen so zu führen, dass nicht mehr so viele Presseberichte nötig werden. Für jede weitere Deutung gilt:

Nicht immer gleich mit Vorurteilen kommen

Hoffen wir mal für die Geldbörse der Steuerzahler, dass das gewünschte Wunder unter der neuen Führung eintritt.
Beitrag vom 19.03.2014 - 18:37 Uhr
UserLOWI26
User (102 Beiträge)
@flugstr:

Nicht immer gleich mit Vorurteilen kommen, wie sie in der Männerdomäne Luftfahrt üblich sind, sondern sich informieren!

??? - ich habe niemand vorverurteilt! Und pardon, Sie haben daneben geschossen: als Frau in der von Ihnen titulierten Männerdomäne sehe ich mich solchen Vorurteilen auch nicht ausgesetzt.
Ich schätze Ihre interessanten Ansichten und Beiträge eigentlich sehr, aber finde es schade, dass Sie immer wieder persönlich werden.


Dieser Beitrag wurde am 19.03.2014 18:38 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 19.03.2014 - 22:11 Uhr
Usermpilot
User (382 Beiträge)

Auch der Neue von Fraport wird an der Misere Kassel nichts wesentlich ändern können. FRAport war zwar teilweise erfolgreich beim Ausbau und Managen von Airports in diversen Regionen der Welt, aber das waren immer Plätze die bereits über ausreichende Passagiere verfügten bzw. wo das entsprechende Umfeld vorhanden war. Passagiere kann man nicht herbeizaubern und Airlines wollen auch keine unrentable Strecke bedienen, es sei denn Sie erhalten eine "Landeprämie". Wenn man mal die Zahlen betrachtet: Bedienung der Schulden von 270 Mio EU mit 10% jährlich(Zinsen + Rückzahlung) ergibt eine tägliche Belastung von 70Tsd EU. Im günstigsten Fall bleiben vielleicht 1000 EU Überschuss pro Airliner, d.h. man benötigt 70 Bewegungen von Großgerät pro Tag. Wo sollen die denn herkommen oder hinfliegen? Das wird auch der Supermanager von FRAport bald einsehen müssen. Selbst bei einem Schuldendienst von 5% bewegt man sich noch außerhalb der Wirklichkeit. Auch wenn alle Schulden erlassen würden, wären mit wenigen Airlinern pro Tag die operativen Fixkosten kaum zu decken. Wunsch und Wirklichkeit befinden sich in Kassel im Blindflug.

Beitrag vom 19.03.2014 - 22:21 Uhr
Userfbwlaie
User (4879 Beiträge)
Welcher Profi - falls es die in diesem Segment gibt - nimmt einen solchen Job überhaupt an?
Wieviele Passagiere benötigt man dort, um nur den Betrieb aufrecht erhalten zu können?
Ich bewundere die Leute, die derartige Jobs voller Elan angehen können.
Oder nimmt man diese Stellung nur aus dem Mut der Verzweifelung heraus an?
Direkte Konkurrent hat mann gleich um die Ecke: Dortmund, Paderborn und Erfurt.
Die großen Plätze wie Hannover, Düsseldorf, Köln bzw. Frankfurt sind nur ein bißchen weiter...
Der Herr Schustereder kommt zunächst mal vom internationalen Flugplatz von Kairo. Ob er ganz freiwillig dieses Angebot abngenommen hat, kann ich mir nicht so recht vorstellen.
Natürlich sind alle voll des Lobes - siehe oben - Frau Muller.