Community / / Lufthansa-Sicherheitspilot gibt Funk...

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Beitrag vom 15.05.2010 - 14:34 Uhr
UserGaidi
User (59 Beiträge)
Es ist erschreckend, welche Auswirkungen die Aschewolke in Wirklichkeit hatte. Es mag ja sein, dass ökonomisch schwere Verluste eingefahren wurden. Aber das wahre Opfer war die sogenannte Sicherheitskultur - wenn sie denn vorher da war, was nun im Nachhinein zu bezweifeln ist. Was man da in aller Öffentlichkeit demonstrierte ist einfach eine einzige Katastrophe.
LH als Sicherheits bewusste Airline? Sie haben sich selber abgeschossen.
Beitrag vom 15.05.2010 - 15:42 Uhr
UserHelmut
User (617 Beiträge)
Lufthansa-Sicherheitspilot gibt Funktion auf.
Seit wann sollen denn Menschen "funktionieren", insbesondere um die Lufthansa herum, deren Führung?

Die Lufthansa erklärte Steinbergs Aussagen zur Privatmeinung.
Mit jener disqualifizierenden "Erklärung" von Lufthansa über einen bis dahin der Sicherheit dienenden Piloten scheint nun Einiges mehr zusammen zu fallen, vielleicht oder vor allem auch ein Rest sogenannter "Kultur", sehr "nachhaltig". mfg
Beitrag vom 15.05.2010 - 15:44 Uhr
UserReynolds
Rudergänger
Moderator
Es geht allgemin darum, dass Angestellte einer Firma nicht in der Öffentlichkeit Stellungnahmen aus freien Stücken abgeben sollen, das ist ein sensibler Bereich der auch vertraglich vereinbahrt ist. Wenn dieses Statement ohne Abstimmung mit der Firmenleitung gegeben wurde (und dies scheint der Fall zu sein) ist es platt gesagt ein Vertragsbruch und führt normal zu einer Verwarnung mit möglichen Konsequenzen, in diesem Fall Entzug von Kompetenzen.
Beitrag vom 15.05.2010 - 18:29 Uhr
UserWinnie
User (16 Beiträge)
Jede Airline in Europa, so auch LH, denkt nur an die Wirtschaftlichkeit. Ich selber war bei tätig und habe einen Flug aus Sicherheitsgründen verweigert. Ich habe von LH so viel Druck erhalten, das ich das Vertrauen als Arbeitgeber verloren hatte und ich das Unternehmen verlies. Was Herr Steinberg durchleben musste war bestimmt nicht lustig für ihn. Auf eventuellen Druck der LH Sichtflüge freizugeben war bestimmt nicht schön. Einen Fehler einzugestehen zeigt jedoch von Stärke, die bei LH nicht gewollt und nicht belohnt wird. Aber wie schon gesagt, LH, Air Berlin und alle anderen Airlines auch, müssen Gewinne einfliegen um am Leben zu bleiben. Da wird die Sicherheit schnell mal an 2. oder 3. Stelle geschoben.
Beitrag vom 15.05.2010 - 19:55 Uhr
UserReynolds
Rudergänger
Moderator
Willkommen Winnie,

war bei Deinem speziellen Vorfall CF involviert?
Beitrag vom 16.05.2010 - 12:16 Uhr
Userasyndrom
User (62 Beiträge)
Einerseits muss ich Reynolds zustimmen, andererseits wirft der Druck auf Steinberg doch einen bedenklichen Blick auf die demokratische und die Sicherheitskultur selbst bei "Premium"-Airlines wie Lufthansa.
Beitrag vom 16.05.2010 - 14:26 Uhr
UserLumi
User (706 Beiträge)
Es ist offensichtlich daß die Verantwortung für alle Folgen solcher Entscheidungen alleine der Vorstand der LH trägt; der Sicherheitspilot kann in seiner Funktion nur Berater bzw. Delegierter bzw. Sprecher des Vorstands sein. Bei krassen Fehlentscheidungen ist dann eben u.a. der Vorstand auszuwechseln. Das Verhalten von Herrn Steinberg war in allen Phasen überaus ehrenwert; sein Rücktritt konsequent.
Beitrag vom 16.05.2010 - 20:17 Uhr
UserBlablupp
User (141 Beiträge)
Die Sache ist halt die, du hast in der Öffentlichkeit deine Konzernsicht zu vertreten, wenn du in bestimmten Positionen bist und auch wenn du es persönlich anders siehst, so ist das in einer solchen Rolle halt nicht öffentlich zu äußern, intern ist das natürlich eine ganz andere Sache.
Beitrag vom 16.05.2010 - 20:39 Uhr
User6062
User (185 Beiträge)
Zitat Winnie : "Ich habe von LH so viel Druck erhalten, das ich das Vertrauen als Arbeitgeber verloren hatte und ich das Unternehmen verlies."

Sorry Winnie, aber ich bezweifle ernsthaft, daß jemand mit Deinen Grammatik- und Rechtschreibschwächen
jemals in einem Cockpit irgendeinerdeutschen Airline tätig war.

Hier scheint sich mal wieder jemand wichtig machen zu wollen.

Grüße

Beitrag vom 16.05.2010 - 22:39 Uhr
UserReynolds
Rudergänger
Moderator
Winnie - das interessiert mich jetzt wirklich: wurde der Fall CF gemeldet?
Beitrag vom 17.05.2010 - 01:36 Uhr
UserLumi
User (706 Beiträge)
Die Sache ist halt die, du hast in der Öffentlichkeit deine Konzernsicht zu vertreten, wenn du in bestimmten Positionen bist und auch wenn du es persönlich anders siehst, so ist das in einer solchen Rolle halt nicht öffentlich zu äußern, intern ist das natürlich eine ganz andere Sache.

@blaplupp,
ich wollte klar sagen daß die Verantwortung beim Vorstand liegt was selbstverständlich bedeutet daß der Vorstand für seine Entscheidungen über die "Konzernsicht" seinen Posten riskiert - auf solchen Ebenen ist die Luft immer sehr dünn was aber auch sehr gut vergütet ist -auch der ehrenwerte Herr Steinberg als Berater des Vorstandes wird nicht tief fallen.

Wenn nun ein Topfachmann eine andere Sicht der Dinge als der verantwortliche Vorstand hat muss sich der Vorstand fragen lassen ob er richtig entschieden hat. Sollte der Vorstand nicht richtig entschieden haben steht derselbe zur Dispostion des Aufsichtsrates. Über die Besetzung des Aufsichtsrates wiederum entscheidet die Eigentümerversammlung.
Beitrag vom 17.05.2010 - 14:19 Uhr
UserWinnie
User (16 Beiträge)
@ 6062,

Ich habe mit keinen Satz behauptet im Cockpit zu sein.
Auch wusste ich nicht, dass scheinbar nur Leute mit einem PPL oder CPL und Deutsch als Muttersprache am Forum teilnehmen dürfen.
Es fliegen bei LH nicht nur Mitarbeiter aus dem Cockpit, sondern auch Bodenmitarbeiter für Schulungen nach Frankfurt.
Die Kabine und auch die LHT haben zudem Dienstreisen zu tätigen.

Ich selber komme aus dem nahen Osten, und sollte durch mein Deutsch bei einigen Leuten die grammatikalische Ethik in Schieflage geraten sein, so kann ich nix dagegen tun.

LH beschäftigt einen großen Teil Mitarbeiter, die nicht als Muttersprache Deutsch haben, um vor Ort und den Gästen an Board das Gefühl von Heimat zu verleihen.


@ Reynolds,

gleich nach meiner Weigerung, wurde mir ein fehlendes Vertrauen gegenüber der LH unterstellt und sogleich mit arbeitsrechtlichen Folgen gedroht.

Der Betriebsrat, der Flottenchef, die Personalabteilung und meine Wenigkeit hatten dann ein Hearing.

Der A340-300 wurde dann urplötzlich doch nicht mehr als Einsatzfähig vom Kapitän eingestuft, nachdem er bereits 4 Wochen mit starken technischen Problemen an der Schubumkehr unterwegs war.
Geplant war diese Maschine noch weitere 4-5 Wochen im Umlauf zu lassen.


Wie auch immer, nicht nur die LH, auch alle anderen Airlines stehen unter dem Druck Gewinne einzufliegen.
Und sobald es Mitarbeiter gibt, die Kritik äußern, wie bei Herrn Steinberg geschehen, werden diese Personen ausgewechselt. Leider
Beitrag vom 17.05.2010 - 14:49 Uhr
UserHelmut
User (617 Beiträge)
Dabei sei "Kritikfähigkeit sowohl in einer Arbeitsgruppe wie auch an einem Einzelplatz und bei Eigenarbeit eine Grundvoraussetzung."  http://de.mimi.hu/karriere/kritikfaehigkeit.html
Bei mir z.B. wäre vielleicht mindestens ein Kritikpunkt zu sehen, ich schreibe zu viel. ;-) mfg
Beitrag vom 17.05.2010 - 17:07 Uhr
UserReynolds
Rudergänger
Moderator
Winnie, für mich klingt das aber mehr nach mangelnder Kritikfähigkeit in den Reihen der LH Technik (jetzt speziell in dem Bereich, in dem Du eingesetzt warst). Grundsätzlich werden Sicherheitsbedenken SEHR ernstgenommen und die Behauptung, man würde das an 2. oder 3 Stelle setzen ist relativ absurd, die LH weiss sehr wohl wie viel vom guten Ruf, der auf Zuverlässigkeit und geringe Unfallquote baut, abhängt. Leichtfertiges Inkaufnehmen passt so gar nicht in dieses Bild. Klingt viel mehr danach, dass Dir da von einzelnen auch übel mitgespielt wurde, was immer noch schlimm genug ist.
Beitrag vom 18.05.2010 - 09:09 Uhr
UserMD 11
User (1039 Beiträge)
@ 6062,

Ich habe mit keinen Satz behauptet im Cockpit zu sein.
Auch wusste ich nicht, dass scheinbar nur Leute mit einem PPL oder CPL und Deutsch als Muttersprache am Forum teilnehmen dürfen.
Es fliegen bei LH nicht nur Mitarbeiter aus dem Cockpit, sondern auch Bodenmitarbeiter für Schulungen nach Frankfurt.
Die Kabine und auch die LHT haben zudem Dienstreisen zu tätigen.


Der Betriebsrat, der Flottenchef, die Personalabteilung und meine Wenigkeit hatten dann ein Hearing.

Der A340-300 wurde dann urplötzlich doch nicht mehr als Einsatzfähig vom Kapitän eingestuft, nachdem er bereits 4 Wochen mit starken technischen Problemen an der Schubumkehr unterwegs war.
Geplant war diese Maschine noch weitere 4-5 Wochen im Umlauf zu lassen.


Wie auch immer, nicht nur die LH, auch alle anderen Airlines stehen unter dem Druck Gewinne einzufliegen.
Und sobald es Mitarbeiter gibt, die Kritik äußern, wie bei Herrn Steinberg geschehen, werden diese Personen ausgewechselt. Leider


Also Winnie. Mal ehrlich: Was du hier schreibst ist echt Quatsch.

Wenn du bei der LHT arbeitest, kannst DU in keinster Weise einfach den "Flug verweigern"
Wie heisst es immer so schön: "Die Technik EMPFIEHLT einen Aircraft change"
Letzlich wissen wir Beide, wer die Entscheidung trifft. Cpt und VZ und sonst NIEMAND!

Solange der Flieger MEL Seitig ok ist, wäre ein "verweigern" 1. Geschäftsschädigend und 2. völlig irrelevant.

Was hatte der reverser denn überhaupt? Es ist nämlich völlig normal, einen Reverser inop zu setzen. Da wird der Flieger eben auf eine Destination ohne contaminated RWY getauscht. ( Was auch nicht du, sondern die VZ macht. )

Sollte die Cockpit Crew den Flieger nicht akzeptieren, dann ist wird auch das mit der VZ eroiert.
Wobei niemand eine 343 mit einem geblockem reverser ablehnt.

Im Übrigen werden die Umläufe und Maintanance actions nicht von euch direkt geplant und 5 Wochen im Voraus schon gleich garnicht.

Und als Letztes gibt es innerhalb der 343 / 333 Flotte genug Möglichkeiten den Flieger freizustellen.
Also aller letztes Mittel gibts auch noch den 346.

Ergo: Du kannst keinen Flieger "verweigern" solange er sauber ist. Dazu fehlt dir als Techniker die Kompetenz.
Und eine Dienstreise zu "verweigern" stellt eine Arbeitsverweigerung da, da du als PAD ebenfalls nicht über die Kompetenz verfügst, den Zustand des Fliegers einzuschätzen.

Solltest du wirklich den "Flug verweigert" haben, dann war die Reaktion der Firma also völlig richtig.




Dieser Beitrag wurde am 18.05.2010 09:28 Uhr bearbeitet.
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