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Beitrag vom 23.12.2015 - 10:18 Uhr
UserHurzPurz
User (283 Beiträge)
Wir leben in einem Rechtsstaat. Wenn man in einem Rechtsstaat Anschuldigungen erhebt, damit andere bestraft werden, dann muss man diese Anschuldigungen beweisen. Kann man immer wieder vorgebrachte Anschuldigungen nicht beweisen, dann ist man wahlweise ein Dummschwätzer, Demagoge oder Hetzer. Bisher hat Lufthansa die Beweise für seine Anschuldigungen nicht geliefert.

Rechnen wir mal nach: Mit seinen 5 täglichen Flügen ab Deutschland schaufelt z.B. Qatar bei unterstellten 80% Auslastung im Jahresmittel 419.000 Passagiere pro Jahr ab Deutschland weg. Der Lufthansa-Konzern befördert dieses Jahr ca. 110 Millionen Passagiere. Selbst wenn Qatar gar nicht mehr nach Deutschland fliegen dürfte, würden diese 419.000 Passagiere pro Jahr nicht alle bei Lufthansa einsteigen, sondern sich auf X Wettbewerber verteilen. Vielleicht 15-30% würden zu Lufthansa wechseln. Das ist dann ganz grob die Größenordnung von 1-2 Promille der jährlichen Lufthansa-Passagiere. Und das soll dann die Ursache für existenzielle Nöte und große Probleme bei Lufthansa sein?

Es ist doch viel mehr so, dass Lufthansa seit Jahren seine Hausaufgaben nicht erledigt bekommt und die Golfairlines nur ein willkommener Sündenbock für das Management sind. Seit Jahren bekommt man die extrem schädlichen internen Tarifkonflikte nicht gelöst, die das Image ramponieren. Die Kosten durch die Streiks als auch durch nicht zeitgemäße Altersvergütungen übersteigen den "Schaden" durch die Golfairlines deutlich. Seit Jahren scädigt sich Lufthansa durch seine miese Flottenpolitik. Als so ziemlich einziger hgroßer Kunde für die B747-8i hat Lufthansa mit einiger Wahrscheinlichkeit bei der Flottenpolitik erneut ganz tief ins Klo gegriffen.

Lufthansa hat jahrelang von der Globalisierung und der Liberalisierung der internationalen Luftfahrt profitiert und ist auf der Basis international gewachsen. Nun stellt man fest, dass das keine Einbahnstraße ist. Nun ist das mit einem Mal böse und schlecht?

Lufthansa betreibt ein sehr lautstarkes und wirksames Lobbying. Sollte sich Lufthansa durchsetzen, dann macht Lufthansa vielleicht ein paar hundert Millionen mehr Umsatz pro Jahr. Bei Airbus erleiden wir dann einen Schaden von mehreren Milliarden pro Jahr. Das Boing und Airbus ihre ganzen Flugzeuge behalten können, wenn es in den USA und Europa noch mehr Marktbeschränkungen für die Golfairlines gibt, das haben die Chefs von Qatar und Emirates schon glasklar angekündigt. Insofern hoffe ich auf wirtschaftspolitische Entscheidungen, die die gesamte Wirtschaft im Auge haben und nicht nur die Einzelinteresssen einer Lufthansa.

Beitrag vom 23.12.2015 - 10:54 Uhr
User4UPilot
User (426 Beiträge)
Mit ihren Rufen nach Marktbeschränkungen richtet die Lufthansa Führung mehr Schaden an, als die gesamten Streiks der Flugbegleiter und Piloten zusammen. Deutschland profitiert erheblich von einer offenen Wirtschaftspolitik, ohne die es um unsere Wirtschaft nicht so gut bestellt wäre, wie es im Moment der Fall ist. Gerade ein Unternehmen, dass sich als weltoffen präsentieren will, fordert Marktbeschränkungen, um gleichzeitig in internationalen Märkten zu wachen. Dies ist in sich ein Widerspruch. Fragen Sie mal in anderen Ländern nach, was die Airlines dort über LH zu sagen haben. Wenn man bei LH und den Amerikanern vor den wenigen Flügen der Konkurrenz Angst hat, dann kann sich ja jeder ausmalen, wie es um diese Konzerne (finanziell) bestellt ist.
Beitrag vom 23.12.2015 - 11:01 Uhr
Usercessy
Landwirt / Bauer
User (217 Beiträge)
Herr Spohr, richtig und weiter so!
Der dumme Deutsche hat gefälligst bei LH einzusteigen, deren Preise, Service und auch sonst alles zu akzeptieren und ansonsten seine Klappe zu halten - oder wie?
Wie ärmlich!!!
Beitrag vom 23.12.2015 - 11:23 Uhr
UserEricM
User (5494 Beiträge)
Die Konkurrenz aus den Golfstaaten und der Türkei fliegt ohne die finanziellen Belastungen aus dem europäischen Emissionshandel und ist auch von der deutschen Luftverkehrssteuer nicht im selben Umfang betroffen wie Lufthansa, ärgert sich Spohr

Ich verstehe zwar, dass Steuerrecht und Staatsbeihilfen am Golf und in der Türkei problematisch sind, aber Luftverkehrssteuer und Emissionshandel treffen doch auch gleichermßen alle Flüge auf denen die 4 genannten Gesellschaften mit der Lufthansa konkurrieren, also alle Flüge von/nach DE.

D.h. sollten diese tatsächlich abgeschafft werden, ändert sich an der Konkurrenzsituation doch nichts, da die Aufschläge sowohl für die LH als auch für alle anderen Airlines entfallen würden.
Was bringt ihm diese Forderung in Bezug auf die Konkurrenz?


Dieser Beitrag wurde am 23.12.2015 11:24 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 23.12.2015 - 11:31 Uhr
UserGlasflügel
User (4 Beiträge)
Ihre Rechnung hinkt nicht nur, sie hat kein Bein mehr.
Hoffentlich rechnen Sie Ihre Finanzen nicht selber durch.
1.
Na klar, die LH Manager kümmern sich um die falschen Passagiere im Promillebereich, Gut dass Sie genauen Einblick haben zu scheinen :)

Wenn Sie Zahlen vergleichen, dann bitte auch die Richtigen.
Die Passagierzahlen von Qatar spielen keine Rolle. Es geht um die Anzahl angebotener Sitze, diese bestimmen den Marktpreis. Abgesehen davon haben Sie die viel größeren Carrier EK und EY vergessen. Dazu noch viele kleinere Carrier wie flydubai etc.
Viele Passagiere würden außerdem mehrfach gezählt, z.B. die der Zubringer (nicht lukrativ) z.B. Stuttgart-Frankfurt mit der ertragreichen Langstrecke durcheinander.

2. Der Markt von Lufthansa war noch nie nur in Deutschland. Nur ca. 40% der Passagiere sind Deutsche.
Wenn die ME3 jetzt mit dem A380 nach Prag, Bratislava oder Billund und hunderte andere Ziele fliegen, dann fehlen auch von dort sehr viele Passagiere. Der Schaden ist also doch ganz erheblich und weit größer als Sie behaupten. Die hohen Gehälter und Lohnkosten, welche vergleichbar mit anderen Legacycarriern sind, spielen eine kleinere Rolle, sind aber natürlich nicht von der Hand zu weisen.
LH hat von der Liberalisierung des Luftfahrtmarktes profitiert. Allerdings war dieser auch immer durch Abkommen geregelt. Es wird auch keine Abschottung a la Nordkorea verfolgt, sondern eine Art Neuverhandlung der Abkommen. Eine Beschränkung wäre so etwas wie ein 'Zoll'. Zölle sind nun wirklich nichts neues und notwendig in jeder Marktwirtschaft. Ohne Zölle und Grenzen wären wir doch morgen alle arbeitslos?

3. 747-8
Kennen Sie den Einkaufspreis pro Flugzeug? LH hat sicher nicht Liste bezahlt, als absehbar war, dass Boeing den kaum los wird. LH ist auch eine Cargoairline ist, welche die vielen Exporte aus D fliegt .Dazu wird ein großer 'Kofferraum' benötigt, den die 777 nunmal nicht hat. Es gibt noch viele weitere Vorteile, die sich nicht sofort erschließen.

4. 340
Auch diese waren in den 90ern Schnäppchen und wurden gegengerechnet bis zu einem damals ' utopisch hohen Ölpreis ', sagen wir mal 90$ und waren somit wirtschaftlicher in der Betrachtung. Dass er noch viel höher werden würde, wissen wir heute.

@cessy Posten Sie solche Ergüsse doch bitte bei Bild.de und lassen Sie und hier vernünftig austauschen.
@4UPilot jeder soll sich ausmalen, wie es um die Konzerne bestellt ist? Das ist kein Geheimnis , das können Sie in jedem Geschäftsbericht nachlesen. Kurzfassung: es geht allen momentan prächtig. außer Airfrance.





Beitrag vom 23.12.2015 - 11:45 Uhr
UserGlasflügel
User (4 Beiträge)
@EricM
Die LVA hat einen ganz wesentlichen Anteil am Ticketpreis.
Sie ist bekanntlich unterteilt in (vereinfacht) ca. 8 / 25 / 45€.
Beispiel:
ein Flug von Breslau nach USA bei LH zwangsläufig 45€ teurer als z.B. bei KLM.
Oder TXL-FRA-LAX ebenfalls teurer als TXL-AMS-LAX oder TXL-LHR-LAX.

Oder FRA-BKK (45€)
FRA-DXB-BKK (25€) immer noch Unterschied 20€.

Man könnte hier viele Beispiele bringen.
Deutschland ist als Umsteigeort und Abflugort unattraktiv geworden.

Ähnlich ist es bei Kurz/ Mittelstrecken.
In einem Preisvergleich machen diese 45€ oder 20€ eine Menge aus!




Beitrag vom 23.12.2015 - 11:50 Uhr
User4UPilot
User (426 Beiträge)
"Wenn die ME3 jetzt mit dem A380 nach Prag, Bratislava oder Billund und hunderte andere Ziele fliegen, dann fehlen auch von dort sehr viele Passagiere. Der Schaden ist also doch ganz erheblich und weit größer als Sie behaupten. Die hohen Gehälter und Lohnkosten, welche vergleichbar mit anderen Legacycarriern sind, spielen eine kleinere Rolle, sind aber natürlich nicht von der Hand zu weisen."

Also die Fluggäste aus diesen Ländern sollen natürlich nur über Frankfurt oder München fliegen? Fragen Sie mal die "betroffenen" Flughafenbetreiber, wer sich von denen gegen einen Langstreckenflug von EK ausspricht. Oder glauben Sie etwas dass Bratislava auf ihren einzigen Langstreckenflug verzichtet, damit die LH Gruppe aus Wien zu überteuerten Preisen fliegt. Auch wird Prag sicher kein Interesse haben, dass eine A380 täglich dort landet. Da ist es natürlich besser, die LH fliegt ein paar Pax mit CR9 über Frankfurt oder München. Kommen sie mal runter von ihrem hohen Ross. Die ansässigen Legacy Carrier in diesen Ländern brauchen sie nicht zu Fragen, die hat LH bereits vernichtet..
Beitrag vom 23.12.2015 - 11:52 Uhr
Userbluedanube
User (557 Beiträge)
@Guido - dem ist eigentlich nichts mehr hinzufügen. Danke für die nüchterne Zusammenfassung.

Ergänzend sei hier auch auf die Relation von Crew zu Sitzkosten bei den aktuellen KTV-Verhandlungen hingewiesen. Überschlagsmäßig schlagen die Personalkosten (A320 - Bord rund 400 EUR/h) bei einer Blockleistung von 600Km in der Stunde mit rund 0,7 Cent pro Sitzkilometer zu Buche, bei durchschnittlichen Sitzkosten von 10 Cent pro Kilometer. 30 Prozent Einsparungen (LH vs EW) machen also rund 0,2 Cent oder 2 Prozent der Sitzkosten aus !!! Bei einer durchschnittlichen Streckenlänge von rund 2.000 Km ergibt das 4 EUR/Px, bei einem Ticketpreis von im Schnitt 250 EUR. Alles grobe Zahlen aus dem LH-Bericht von 2014.

Um die einzusparen, hat man allein im laufenden Jahr mehr als ein Dutzend Streiks riskiert und einen drastischen Imageverlust bei den Kunden. Wie daraus zu ersehen ist, kann auch dieses Thema ganz gut mit dem ME3-Gejammer mithalten.

Ertragsseitig sind 2 Prozent natürlich durchaus ergebnisrelevant, die aber gerade bei den Crews reinzuholen ist ziemlich kurzsichtig. Schließlich produziert ja gerade diese Gruppe den Löwenanteil der verkauften Verkehrsleistung.

Dieser Beitrag wurde am 23.12.2015 11:54 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 23.12.2015 - 12:20 Uhr
Usergpower
User (1650 Beiträge)
Kann man immer wieder vorgebrachte Anschuldigungen nicht beweisen, dann ist man wahlweise ein Dummschwätzer, Demagoge oder Hetzer. Bisher hat Lufthansa die Beweise für seine Anschuldigungen nicht geliefert.

Das ist starker Tobak. in welche Kategorie würden Sie sich denn selbst eingruppieren. Ihren Aussagen entsprechend sind Sie zumindest nicht der Fachmann. Zumindest in Fall EY gibt es Belege über massive finanzielle Zuwendungen.

Rechnen wir mal nach: Mit seinen 5 täglichen Flügen ab Deutschland schaufelt z.B. Qatar bei unterstellten 80% Auslastung im Jahresmittel 419.000 Passagiere pro Jahr ab Deutschland weg. Der Lufthansa-Konzern befördert dieses Jahr ca. 110 Millionen Passagiere. Selbst wenn Qatar gar nicht mehr nach Deutschland fliegen dürfte, würden diese 419.000 Passagiere pro Jahr nicht alle bei Lufthansa einsteigen, sondern sich auf X Wettbewerber verteilen. Vielleicht 15-30% würden zu Lufthansa wechseln. Das ist dann ganz grob die Größenordnung von 1-2 Promille der jährlichen Lufthansa-Passagiere. Und das soll dann die Ursache für existenzielle Nöte und große Probleme bei Lufthansa sein?
>
Das ist Äpfel und Birnen. Sie können doch nicht das Gesamtvolumen von LH in Bezug zu einem Anteil eines bestimmten Marktsegmentes setzen. QR ist ja nicht im Wettbewerb von zB HAM-BCN. Das ist Demagogie oder dummes Geschwätz, um bei Ihren Vorgaben zu bleiben.

Es ist doch viel mehr so, dass Lufthansa seit Jahren seine Hausaufgaben nicht erledigt bekommt und die Golfairlines nur ein willkommener Sündenbock für das Management sind. Seit Jahren bekommt man die extrem schädlichen internen Tarifkonflikte nicht gelöst, die das Image ramponieren. Die Kosten durch die Streiks als auch durch nicht zeitgemäße Altersvergütungen übersteigen den "Schaden" durch die Golfairlines deutlich.

Zeitgemäß ist genau das Stichwort! Es wurden vor jahrzehnten Verträge abgeschlossen, die heute so nicht mehr in die Bedingungen passen. Das trifft einerseits auf einige Tarifverträge zu, genau so aber auf sich geänderte Wirtschaftskräfte. Wenn Sie auf der einen Seite eine Anpassung der TVs fordern müssen Sie andererseits aber auch das Spiel der Kräfte in wirtschaftlichen Grabenkämpfen zulassen. Da wird nunmal mit harten Bandagen gekämpft.

Seit Jahren schädigt sich Lufthansa durch seine miese Flottenpolitik. Als so ziemlich einziger hgroßer Kunde für die B747-8i hat Lufthansa mit einiger Wahrscheinlichkeit bei der Flottenpolitik erneut ganz tief ins Klo gegriffen.

Wahrscheinlichkeit? Das ist wieder dummes Geschwätz. Sie sind hier immer noch die bereits in einem anderen Beitrag geforderten Belege schuldig. An der -8 haben Sie sich wohl festgebissen.

Lufthansa hat jahrelang von der Globalisierung und der Liberalisierung der internationalen Luftfahrt profitiert und ist auf der Basis international gewachsen. Nun stellt man fest, dass das keine Einbahnstraße ist. Nun ist das mit einem Mal böse und schlecht?

Siehe oben. Bedingungen und Forderungen ändern sich und man passt sich mit den Forderungen an.

Lufthansa betreibt ein sehr lautstarkes und wirksames Lobbying. Sollte sich Lufthansa durchsetzen, dann macht Lufthansa vielleicht ein paar hundert Millionen mehr Umsatz pro Jahr. Bei Airbus erleiden wir dann einen Schaden von mehreren Milliarden pro Jahr. Das Boing und Airbus ihre ganzen Flugzeuge behalten können, wenn es in den USA und Europa noch mehr Marktbeschränkungen für die Golfairlines gibt, das haben die Chefs von Qatar und Emirates schon glasklar angekündigt. Insofern hoffe ich auf wirtschaftspolitische Entscheidungen, die die gesamte Wirtschaft im Auge haben und nicht nur die Einzelinteresssen einer Lufthansa.

Das ist eine Milchmädchen Rechnung. Wenn durch die expansive Politik der ME3 die Europäer nicht wachsen, kaufen diese weniger Flugzeuge. Im Übrigen, welche Flugzeuge sollen sie denn sonst kaufen? Das sind die harten Bandagen. Hätte ich aus so gedroht.

Es wurde lange für die hier gültigen sozialen Standards und Lebensbedingungen gekämpft. Finden wir alle gut, oder? Das wird sich aber nicht halten lassen, wenn wir uns immer an den international niedrigsten Standards orientieren. Ich weiß nicht in welcher Branche Sie unterwegs sind, aber wenn Sie konsequent sind müssten Sie hier auch die Schranken öffnen. Bedingungslos. Fangen wir doch mal mit dem Nachflugverbot an, Regeln Arbeitsplatzsicherheit, Schutz für Schwangere und Behinderte, Lohnfortzahlung bei Krankheit,... Das können Sie alles nicht halten wenn Sie immer billigst nach "Der Kunde ist König" rufen.

@4Upilot
Wir leben nicht in einem freien, uneingeschränkt zugänglichen Markt. In keinem Bereich. Die EU regelt den Zugang über Zölle und Einschränkungen, die Chinesen schotten ihren Fahrzeugmarkt und andere Luxusgüter durch hohe Zölle und Bedingungen ab und wenn man sich die Verhandlungen über TTIP anschaut bleibt von dem "open" Markt hier nicht mehr viel übrig.

@bluedanube
@Guido - dem ist eigentlich nichts mehr hinzufügen. Danke für die nüchterne Zusammenfassung.
Nüchtern? Ich finde sie höchst emotional und einseitig.

Dieser Beitrag wurde am 23.12.2015 12:24 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 23.12.2015 - 12:27 Uhr
Uservalhs
User (193 Beiträge)
Eine Beschränkung wäre so etwas wie ein 'Zoll'. Zölle sind nun wirklich nichts neues und notwendig in jeder Marktwirtschaft.

vielleicht interessant:
'Ökonomische Wirkung von Handelshemmnissen (am Beispiel eines Einfuhrzolls)
...
Der Inlandspreis steigt über den Weltmarktpreis. Damit nimmt der Konsum ab (Konsumeffekt K) und einige inländische Produzenten werden wieder wettbewerbsfähig, ihre Produktion steigt (Schutzeffekt S). Das Importvolumen geht zurück. Deutlich wird, dass sich gegenüber der Situation bei Freihandel die Lage der inländischen Produzenten verbessert, die der Konsumenten hingegen verschlechtert hat.'
 Institutionen und Instrumente der internationalen Handelspolitik
Beitrag vom 23.12.2015 - 12:34 Uhr
Userkarstenbellin
User (42 Beiträge)
@Guido3

Wieder mal so ein geistreicher Kommentar aus der Scheich-Fraktion. Wenn die ME3 nicht mehr bei Airbus und Boeing kaufen wollen, sollen sie doch zu Tupolev oder Comac gehen. Die bauen denen sicher gerne Flugzeuge. Airbus und Boeing bleibt so wenigstens wirtschaftliche Abhängigkeit vom Golf erspart. Denn was sie dort mehr verkaufen verlieren sie auf anderen Märkten. das sieht man ganz klar beim A380.Folgeaufträge von LH, BA, AFu.a. wirds nicht geben. Und stark gefährdet sind auch die Muster A330/350 und B777/787, wenn die westlichen Langstreckenflotten statt zu wachsen eher schrumpfen dank der Überkapazitäten, die vom Golf ausgeschüttet werden.
Ja Lufthansa hat jahrelang von Globalisierung und Liberalisierung profitiert. Und sie steht schon lange erfolgreich im Wettbewerb mit diversen Airlines weltweit. Ausgenommen ME3, mit denen fairer Wettbewerb gar nicht möglich ist.
Deutschland hat diverse Luftverkehrsabkommen und mit einigen Staaten sogar Open-skies-Abkommen,z.B. mit USA. Das läuft unproblematisch, obwohl die Mitbewerber ( DL, AA ) massiv den deutschen Markt anfliegen. Aber eben auf Augenhöhe, ohne staatliche Unterstützung und unter Einhaltung der menschlichen Grundrechte. Dazu gehören leider nun mal auch Streiks.

Dieser Beitrag wurde am 23.12.2015 12:40 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 23.12.2015 - 13:09 Uhr
UserLazi
IT Manager
User (85 Beiträge)
Immer dieses gejammer von wegen unfairer Wettbewerb etc. Man man man, ich kann nur sagen zum Glück gibt es die ME3 die den Legacies auch mal wehtun denn sonnst würden wir Konsumenten schön in die Röhre schauen und die Manager sich fleissig auf die Schulter Klopfen.

Schauen Sie sich doch nur mal den Atlantik Traffic an. Da wird super in Kooperation geflogen Joint Venture, Code Share und Allianzen, brüderlich Gewinne geteilt und sich fleissig im Erfolg gelabt. Toll und ich als Konsument freue mich ja soooo sehr das ich gerne Herrn Spohrs Gehaltserhöhung bezahle denn schliesslich bezahlen ja alle Hanseaten brav Steuern...bla bla bla....

Sorry aber ohne die ME3 würden wir heute in der Eco auch heute noch ohne IFE fliegen, Lie Flat in der Business würde es wohl ebenfalls nicht geben und für den Eco Flug nach NY würden wir immer noch rund 1'200 Euro bezahlen.

Ich hoffe, dass es die ME3 und auch unsere Carrier noch lange geben wird (mein nächster Flug ist übriegens morgen mit LX) und die Politiker sich nicht blenden lassen. Ich glaube das der Gesamtwirtschaftliche Effekt der ME3 mehr positive als negative (ja auch die gibt es und sollten nicht todgeschwiegen werden) Seiten hat.
Beitrag vom 23.12.2015 - 13:12 Uhr
UserHurzPurz
User (283 Beiträge)
@Glasflügel
Wenn Sie Airlines wie flyDubai anführen, die Deutschland überhaupt nicht anfliegen und wenn Sie anführen, dass nur 40% der Lufthansa-Passagiere Deutsche sind, dann wird die Stoßrichtung klar. Es geht nicht um fairen Wettbewerb. Lufthansa soll auf Drittmärkten nach Belieben wildern können. Wenn andere Airlines das hierzulande machen, ist das aber ganz, ganz böse. Gewünscht: Einbahnstraßen-Globalisierung. Klar, jedes Unternehmen wünscht sich zum eigenen Vorteil monopolartige Verhältnisse. Nur ist das weder aus Sicht der Gesamtwirtschaft noch aus Sicht der Passagiere wünschenswert.

Wenn man alle Vorteile nimmt, die die Golfairlines gegenüber Lufthansa zweifellos haben, dann ist ein großer Teil davon nicht zu beanstanden. Auch eine WTO würde das nicht beanstanden. Man wird denen nicht vorschreiben können, nun auch Nachflugverbote einzuführen. Man wird denen nicht vorschreiben können, nun gefälligst auch immer 20 Jahre über die Realisierung einer für Wachstum nötigen neuen Landebahn zu streiten. Man wird denen nicht vorschreiben können, auch fragmentierte Flughäfen mit hohen Gebühren wegen eines veralteten Geschäftsmodells zu bauen. Man wird denen nicht vorschreiben können, ihren Hub gefälligst nach Kassel-Calden zu verlegen. Die großen Passagierströme verschieben sich nun mal sukzessive nach Asien und zukünftig auch nach Afrika. Ein Hub am Golf ist da geografisch nun mal günstiger, als einer in Frankfurt.

3. 747-8
Kennen Sie den Einkaufspreis pro Flugzeug? LH hat sicher nicht Liste bezahlt, als absehbar war, dass Boeing den kaum los wird.

Ja Lufthansa hat einen Rabatt bekommen. Als Erstkunde sogar einen großen Rabatt. Der Fehler war ansonsten genau, das man das Ding in relativ großen Stückzahlen bestellt hat, als überhaupt nicht absehbar war, ob das Ding vom Markt angenommen wird. Jetzt muss Lufthansa die Wartungslogistik für die B747-8I weitgehend allein stemmen und hat noch nicht mal nennenswerte Chancen, dafür andere Kunden zu gewinnen. Der Restwert der Maschinen wird schnell nahe null sein. Reine Kapitalvernichtung. Im Übrigen spekuliere ich da nicht, sondern Lufthansa hat sich öffentlich geäußert und eingeräumt, dass es ein Problem ist, das sonst kaum jemand die 747-8I fliegt. Gründe siehe oben. Zum Thema Cargo: Der Markt und das Cargo-Geschäft bei Lufthansa schrumpft und da besteht angesichts einer insgesamt wachsenden Flotte kein Bedarf an noch höheren Kapazitäten - auch wenn es auf wenigen Strecken Ausnahmen geben mag.

4. 340
Auch diese waren in den 90ern Schnäppchen und wurden gegengerechnet bis zu einem damals ' utopisch hohen Ölpreis ', sagen wir mal 90$ und waren somit wirtschaftlicher in der Betrachtung. Dass er noch viel höher werden würde, wissen wir heute.

Lufthansa hat nach 2006 noch 14 neue A340 in die Flotte übernommen. Die letzten noch 2009. Vorher ging der Ölpreis schon zeitweise auf knapp 150 USD hoch. Andere Airlines hätten längst nachverhandelt und die Aufträge in A330 oder A320 gewandelt. Solange das Autragsvolumen bleibt oder steigt, war Airbus da in der Vergangenheit immer flexibel. Die haben auch kein Interesse, Airlines wegen falscher Flottenpolitik in wirtschaftliche Nöte zu stürzen und somit am Ende vielleicht Kunden zu verlieren.
Beitrag vom 23.12.2015 - 13:39 Uhr
User10X
User (7 Beiträge)
@Guido3

Wieder mal so ein geistreicher Kommentar aus der Scheich-Fraktion. Wenn die ME3 nicht mehr bei Airbus und Boeing kaufen wollen, sollen sie doch zu Tupolev oder Comac gehen. Die bauen denen sicher gerne Flugzeuge. Airbus und Boeing bleibt so wenigstens wirtschaftliche Abhängigkeit vom Golf erspart. Denn was sie dort mehr verkaufen verlieren sie auf anderen Märkten. das sieht man ganz klar beim A380.Folgeaufträge von LH, BA, AFu.a. wirds nicht geben. Und stark gefährdet sind auch die Muster A330/350 und B777/787, wenn die westlichen Langstreckenflotten statt zu wachsen eher schrumpfen dank der Überkapazitäten, die vom Golf ausgeschüttet werden.
Ja Lufthansa hat jahrelang von Globalisierung und Liberalisierung profitiert. Und sie steht schon lange erfolgreich im Wettbewerb mit diversen Airlines weltweit. Ausgenommen ME3, mit denen fairer Wettbewerb gar nicht möglich ist.
Deutschland hat diverse Luftverkehrsabkommen und mit einigen Staaten sogar Open-skies-Abkommen,z.B. mit USA. Das läuft unproblematisch, obwohl die Mitbewerber ( DL, AA ) massiv den deutschen Markt anfliegen. Aber eben auf Augenhöhe, ohne staatliche Unterstützung und unter Einhaltung der menschlichen Grundrechte. Dazu gehören leider nun mal auch Streiks.

Protektionismus wird die LH nicht weiterbringen!!! Es ist die Steuer-und Abgabensituation generell in Europa!! Hochsteuerlaender und nichts bleibt uebrig im Budget und immer wieder neue Steuern!! Dass die Golfstaaten dadurch einen Vorteil haben, ja. Wer ist dann schuld? Ich wuerde sagen: die Politik, die ganz und gar nicht auf den Buerger abgestimmt ist. LH will sogar die Mutter kostenmaessig loswerden. Es geht schon lange nicht mehr um den einzelnen Menschen,Arbeitsplaetze und nebenbei erhoeht sich der Vorstand die Gehaelter um 15 Prozent! Richtig so, dass die Golfairlines auf dem Vormarsch sind, denn am Ende entscheidet immer noch der Passagier, mit welcher Airline er/sie fliegen will! Nur durch Wettbewerb kann man bestehende "Systeme" bezwingen!! Man stelle sich vor, die LH wuerde nur noch die Preise bestimmen...gute Nacht!! Wir leben in einer Neidgesellschaft und mit Jammern kommt man nicht weiter! Wenn Sie das Beispiel mit den Flugzeugbestellungen bei Boeing oder Airbus bringen....stellen Sie sich vor, was fuer einen Anteil Emirates am europaeischen BIP hat, nur durch die Bestellung der 140 Airbus A380!!! Sollte Emirates solche Bestellungen wieder stornieren, da sie keinen zusaetzlichen Landerechte nach Deutschland oder im restlichen Europa bekommt, dann will ich sehen, ob sich das Europa wirtschaftlich leisten kann, da es nicht einmal die Finanzkrise in den Griff bekommt. Klar, Schulden machen abhaengig, und man kann es sich vor allem in Zeiten wie diesen glaube ich nicht leisten, auf solche Milliardenbestellungen in Europa zu verzichten. Geld regiert ebenn (leider) die Welt, doch einzig und allein Schuld gebe ich dem Europaeischen System!!!
Beitrag vom 23.12.2015 - 13:50 Uhr
UserHurzPurz
User (283 Beiträge)
Wenn die ME3 nicht mehr bei Airbus und Boeing kaufen wollen, sollen sie doch zu Tupolev oder Comac gehen. Die bauen denen sicher gerne Flugzeuge. Airbus und Boeing bleibt so wenigstens wirtschaftliche Abhängigkeit vom Golf erspart.

Ja, ein typischer, durchdachter Karstel-Bellin-Kommentar. Die Aufträge vom Golf sind für Airbus und Boeing echt schlecht. Zehntausende Mitarbeiter im eigenen Unternehmen und bei Zuliferern arbeitslos zu machen, ist viel besser. Noch viel, viel besser ist es, Aufträge und Knowhow nach China zu verlieren. Das wäre wirklich super.

Kurzfristig würden die Golfairlines gar keine Flugzeuge mehr kaufen, auch nicht bei den Chinesen oder Russen. Mit Sicht auf 20-30 Jahre könnten die Chinesen dann durchaus eine Option sein. Die Chinesen werden ihr Engagement in der Luftfahrt massiv ausweiten, wenn ein protektionistisches Europa und Amerika ihnen bessere Marktchancen auf dem Silbertablett servieren.

Denn was sie dort mehr verkaufen verlieren sie auf anderen Märkten.

Joo, die Luftfahrt ist ein Nullsummenspiel. Wie Wirtschaft überhaupt ein Nullsummenspiel ist. Und die vorhadene Arbeit muss nur gleichmäßig verteilt werden. Das ist die Grundannahme der Gewerkschaften und natürlich auch von Karsten Bellin, der für eine Ausweitung des Streikrechts und noch mehr Streiks bei Lufthansa ist. Derartige Sichtweisen sind genauso valide wie "Die Erde ist eine Scheibe". Sinnlos zu diskutieren.

Deutschland hat diverse Luftverkehrsabkommen und mit einigen Staaten sogar Open-skies-Abkommen,z.B. mit USA. Das läuft unproblematisch, obwohl die Mitbewerber ( DL, AA ) massiv den deutschen Markt anfliegen.
Nö, das läuft überhaupt nicht unproblematisch und schmerzt Lufthansa sehr. Finanziell wahrscheinlich sogar mehr, als die Golfairlines. Zumal sich die ganzen US-Airlines mit massiver staatlicher Hilfe alle sanieren durften, alle altlasten abstreifen durften und deswegen super da stehen, während die Lufthansa immer noch heftigst an seinen Altlasten und Altersversorgungszusagen zu knabbern hat. Der Unterschied ist nur: Man sieht null Chance, gegen die USA Sanktionen zu erreichen. Bei den Golf-Airlines sieht man dagegen Chancen.
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