Tja, das ist der Preis dafür wenn man jahrelang immer nach (unverschämten) Gehaltserhöhungen schreit und das eigene Unternehmen ausnimmt wie eine Weihnachtsgans. Jetzt ist die Lufthansa gegen die Wand gefahren. Gewerkschaften und Mitarbeiter dürfen sich jetzt nicht beklagen!

Gegen die Wand gefahren ist doch zu drastisch ausgedrückt, das kommt in den Sensationsmeldungen der Medien denke ich vollkommen falsch rüber. Die Lufthansa hat allerdings mMn das Problem, dass sie ihre Umsätze nur unzureichend in Gewinn für notwendige, langfristige Investitionen umwandeln kann, was aber nicht nur eine Sache des Personals ist. Prinzipiell gibt es sicherlich auch dort Optimierungsmöglichkeiten, ich habe jedenfalls aber nicht den Eindruck, dass in den vergangenen Jahren übermäßige Gehaltserhöhungen vorgenommen wurden (zumindest ist mir nicht bekannt, dass das für die breite Masse der Angestellten gilt).
Es kommen so meine ich zur Zeit viele belastende Faktoren zusammen, nicht zuletzt dank mehrerer Entscheidungen der Politik die Luftfahrtbranche zusätzlich zu belasten, aber auch durch einen zunehmenden Preisverfall sowohl auf Kurz- als auch Langstrecke, durch aggressiven Wettbewerb. immer noch zwischenstaatlicher und politischer Abhängigkeit etc. Das macht ja auch anderen gewachsenen und "alten" (im Sinne der Unternehmensgeschichte) Airlines zu schaffen, die definitv auch mehr soziale Verpflichtungen wahrnehmen als die typischen Billigflieger es tun und schon alleine durch die Zeit ihres Bestehens eine ganz andere Kostenstruktur aufweisen.

Personalkosten machen einen relativ geringen Teil der Belastungen aus. Der Anteil der Treibstoffkosten ist viel eher ein belastender Faktor. Einfach auf den kapitalistischen Anti-Gewerkschaftszug aufspringen ist einfach, aber die Wahrheit gestaltet sich "etwas" komplexer...

@ flo2323: Ganz von der Hand zu weisen ist dein Argument nicht, aber der Hauptgrund dürfte wohl ehr in Managementfehlern (Jade Cargo, Lufthansa Italia, BMI und Austrian Airlines) liegen. Dazu kommt eine immer stärker werdende Konkurrenz aus dem mittleren Osten und die fehlende Unterstützung von Seiten der Politik. Immer neue Abgaben und Steuern, eine erheblich gestiegener Kerosin preis, Beschränkungen beim Flugverkehr und große anstehende Investitionen in eine neue Flotte tun ihr übriges.

Manchmal reicht ein Blick auf die Anzahl der Passagiere auf den einzelnen Strecken. Da muss inzwischen sehr viel Luft transportiert werden. Die Kapazitäten werden völlig unbeirrt weiter ausgebaut. Wie man an den derzeitigen Verkehrszahlen sehen kann, ist durchaus noch Wachstum vorhanden. Das steht aber in keinem Verhältnis zu dem Kapazitätsausbau. Meldung heute: Thai kommt neben der 777 auch noch mit dem A380. Dazu sollte man sich dann mal die durchschnittlichen Passagierzahlen des Jahres 2011 ab FRA ansehen. Das waren 235 Passagiere pro Flug.
Jetzt kann man natürlich auf die saisonalen Schwankungen verweisen. Thai startet im Dezember. Da lag man im letzten Dezember bei 261, im Januar 2012 bei 275 und im Februar 2012 bei 265.
Übrigens: Stückkostenvorteile größerer Flugzeuge werden nur wirksam, wenn die Auslastung stimmt.

Dieser Beitrag wurde am 04.05.2012 10:57 Uhr bearbeitet.

... was gerade bei hohem Spritpreis noch wesentlich verheerender auf den Erlös geht.

Es sieht so aus, als seien bei den Investitionen in Großbritannien, Italien, Österreich... tatsächlich Fehler gemacht worden. Auf der anderen Seite erwarte ich auch vom Management, Chancen zu erkennen und dann auch mal ein Risiko einzugehen.
Traurig nur, dass danach keiner die Eier hat, sein Handeln zu reflektieren und gemachte Fehler einzugestehen.
Offiziell werden teurer Sprit und teure Angestellte als Auslöser für die "Krise" ausgemacht. Von den o.a. Auslandsbeteiligungen liesst man höchstens im Kommentar.

Manchmal reicht ein Blick auf die Anzahl der Passagiere auf den einzelnen Strecken. Da muss inzwischen sehr viel Luft transportiert werden. Die Kapazitäten werden völlig unbeirrt weiter ausgebaut. Wie man an den derzeitigen Verkehrszahlen sehen kann, ist durchaus noch Wachstum vorhanden. Das steht aber in keinem Verhältnis zu dem Kapazitätsausbau. Meldung heute: Thai kommt neben der 777 auch noch mit dem A380. Dazu sollte man sich dann mal die durchschnittlichen Passagierzahlen des Jahres 2011 ab FRA ansehen. Das waren 235 Passagiere pro Flug.
Jetzt kann man natürlich auf die saisonalen Schwankungen verweisen. Thai startet im Dezember. Da lag man im letzten Dezember bei 261, im Januar 2012 bei 275 und im Februar 2012 bei 265.
Übrigens: Stückkostenvorteile größerer Flugzeuge werden nur wirksam, wenn die Auslastung stimmt.

Die durchschnittliche Passagierzahlt an einem Flughafen ist keine wirklich relevante Größe, denn die meisten Flugzeuge haben weit weniger als 235 Sitzplätze. Große Flugzeuge wie der A380 oder die 747 werden in der Regel auf den Strecken eingesetzt die eine gute Auslastung haben. Die Auslastung in diesem Bereich dürfte im Schnitt bei ca. 80% und höher liegen. Nur auf diesen Strecken wird wirklich Geld verdient, daher ist die Entscheidung von Thai mit dem A380 zu kommen durchaus nachvollziehbar. Die Passagierzahlen ab Frankfurt steigen weiter...

Die durchschnittliche Passagierzahlt an einem Flughafen ist keine wirklich relevante Größe, denn die meisten Flugzeuge haben weit weniger als 235 Sitzplätze. Große Flugzeuge wie der A380 oder die 747 werden in der Regel auf den Strecken eingesetzt die eine gute Auslastung haben. Die Auslastung in diesem Bereich dürfte im Schnitt bei ca. 80% und höher liegen. Nur auf diesen Strecken wird wirklich Geld verdient, daher ist die Entscheidung von Thai mit dem A380 zu kommen durchaus nachvollziehbar. Die Passagierzahlen ab Frankfurt steigen weiter...
Die durchschnittliche Passagierzahl pro Flug dürfte in FRA bei um die 120 liegen. Meine Betrachtung bezog sich auf FRA-BKK. Wo wir bei der 747 und dem A380 sind, die Strecke FRA-DEL hatte im letzten Jahr durchschnittlich 162 Passagiere.