Community / / Lufthansa prüft Schadensersatzforde...

Beitrag 1 - 5 von 5
Beitrag vom 09.08.2011 - 20:28 Uhr
UserTobyZiegler
User (1 Beiträge)
Wenn sich der Schaden nicht beziffern lässt, für was wollen sie dann klagen?

Das ist doch ein Scherz.

Man will möglichst die Gewerkschaften ausmerzen, das sind Angriffe auf die Demokratie und der
Staat sollte solche Dinge, auch das Verhalten der DFS gegenüber den Gerichten und der Gewerkschaft, sanktionieren!

Zunächst mal gehört die gesamte DFS Geschäftsführung suspendiert, denn die hat mit ihren taktischen Spielchen
dafür gesorgt, dass es zu einem möglichen Schaden gekommen ist. Sie hätte schon direkt vor oder nach der Urabstimmung den Schlichter anrufen können und hat dies ABSICHTLICH nicht gemacht um die Gewerkschaft
möglichst gut angreifen zu können.

Hat nur blöderweise nicht funktioniert, und wenn sie es nach erfolgloser Schlichtung nochmal probieren, klappt's halt nochmal nicht...

Ich hoffe die Justiz hat erkannt welch falsches Spiel die DFS da treibt und lässt keine Anträge auf EV mehr zu von denen!
Beitrag vom 10.08.2011 - 03:08 Uhr
UserFlyingT
User (331 Beiträge)
Hallo Herr Lotse! ;)


Herzlich willkommen hier!

Ich bin durchaus der Meinung, dass das gesetzlich legitimierte Streikrecht erhalten bleiben soll.
Ich weiß allerdings nicht, in wie fern die LH überhaupt ein Recht hätte auf Schadenersatz zu klagen.
Warum die LH den Schadenersatz auch gegen die Lotsen richten möchte, entzieht sich auch meiner Kenntnis - könnte ja eigentlich auch gegen die DFS gerichtet werden: Es sind ja beide Tarifparteien.
Grundsätzlich halt ich Tariferhöhungen auch für legitim und den gerade der Job des Lotsen ist ein extremer! Das Gehalt ist mehr als angemessen.
Letztendlich kann ich den Tarifkonflikt nicht bewerten - zu wenig Detailwissen.

ABER:
Du, hier, mit deinem erstem, sehr tendenziellem Post, erzeugst einen Eindruck, der mich sehr skeptisch werden lässt.
AERO.de/Forum weißt sich bisher als ein nett gemischtes Forum aus:
Zum einen ein Haufen Laien (wie ich es bin und sich als solcher auch zu erkennen gibt) oder dedizierte Profis, die wirklich Ahnung bzgl. der Branche haben.

Willst du einfach deinen subjektiven Standpunkt verdeutlichen, willst du polarisieren oder geht es dir eventuell sogar um eine offene Diskussion?
Beitrag vom 10.08.2011 - 10:24 Uhr
Userfreightdawg
busfahrer
User (241 Beiträge)
Ich kann nicht nachvollziehen, warum man einen erst-Poster angreift, nur weil er hier mit einem Statement statt mit einem sonst üblichen ich-möchte-jetzt-nur-mal-was-dazu-sagen-Beitrag eröffnet. Nur weil es sich scheinbar um einen Lotsen handelt? 90%der Experten hier fliegen zuhause ihren PC-Simulator. Ich denk mal, da ist ein Lotse mehr als willkommen.

Die Macht der Spartengewerkschaften soll gebrochen werden. Der politische Wille ist durchaus erkennbar. Diesbezüglich kann auch eine Lufthansa ihr Interesse kaum verleugnen. Eine Schadensersatzforderung wäre politisch nur konsequent.

Dieser Beitrag wurde am 10.08.2011 10:26 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 10.08.2011 - 11:09 Uhr
UserRunway
User (2877 Beiträge)
Das Streikrecht ist eine grundsätzliche gesellschaftliche Errungenschaft die geholfen hat die unmenschlichen Zeiten des Manchester-Kapitalismus zu überwinden. Die damit erkämpfte Kaufkraft der Massen hat letztendlich auch den Besitzern der Produktionsmittel geholfen. Soviel zum "Klassenkampf". Die Situation heute ist wesentlich komplizierter.

Da gibt es Unternehmen wie z. Beispiel ein bekannter Name aus der Drogeriebranche die sich offenbar die Zeiten der Lohnsklaven zurückwünschen. Selbst mit Gewerkschaftsunterstützung tut sich der einzelne Beschäftigte schwer sich gegen solche brutalen Machenschaften zu erwehren. Es erfordert zudem Mut denn denen ist oft jeder Vorwand recht sich von aufmüpfigen Mitarbeitern zu trennen. Die müssen notfalls klagen und in der Zwischenzeit steht ihre wirtschaftliche Existenz samt Familie auf dem Spiel.

Andererseits hat unsere heutige Arbeitsteilung Spezialisten hervorgebracht die an Schaltstellen sitzen an denen sie mit geringstem Aufwand größten wirtschaftlichen Schaden für die Allgemeinheit mit nahezu null persönlichem Risiko anrichten können. Auch denen kann man nicht grundsätzlich verwehren berechtigte Interessen notfalls mit Streik durch zu setzten.

Und dann ist die eigentlich Gretchenfrage was ist berechtigt? Soweit ich es verstehe ist das Entgelt nicht der Hauptpunkt. Das wäre der Öffentlichkeit bei den bekannt gewordenen Gehältern und anderen Rahmenbedingungen auch kaum verständlich zu machen von denen viele hier nur träumen können. Andere Punkte wie die wegen ungenügender Ausbildung von Nachwuchskräften notwendigen permanenten Überstunden sind dagegen auf jeden Fall berechtigte Gründe. Weitere Punkte kann ich mangels Detailkenntnissen nicht beurteilen.

Es bleibt also schwierig hier eine neutrale Bewertung zu machen. Hunderttausende gestrandete Passagiere sind aber keine Kleinigkeit. Das sollte die Gewerkschaft schon auch bedenken. Ich hoffe das die Vernunft auf beiden Seiten sich in der Friedensphase durchsetzt.
Beitrag vom 10.08.2011 - 19:27 Uhr
UserReynolds
Rudergänger
Moderator
Den schwarzen Peter hat die GdF leider, da sie den Arbeitskampf aktiv eingeleitet hat, insofern ist sie oberflächlich schon der Verursacher. Da der Streik im zweiten Anlauf aber gerichtlich durchgewinkt wurde, kann die LH da soviel drohen wie nur was, ich glaube kaum, dass Schadensersatzansprüche ernsthaft Bestand haben können. Dann können wir ja auch anfangen auf Geruchsbelästigung zu klagen, wenn der öffentliche Dienst streikt und mein Müll nicht abgeholt wird.

Ist mehr als PR bzw. Company Relations Äusserung zu lesen, gespielte Entrüstung von dritter Seite ist ein ganz nettes Mittel zur psychologischen Kriegsführung. Und wir wissen ja alle was "nett" heisst...