Community / / Lufthansa sagt britischen Airlines T...

Beitrag 1 - 5 von 5
Beitrag vom 29.03.2017 - 14:50 Uhr
Userhobbes
User (84 Beiträge)
Klassisches Säbelrassen vor den Verhandlungen, man will ja nicht seine eigene Vertragsposition schwächen.

Schlussendlich wird Grossbritannien im Single European Sky verbleiben, genauso wie dies die Schweiz, Norwegen, Marokko etc. tun, die alle auch nicht EU-Mitglied sind und denen man den Zutritt aus dem Single European Sky auch nicht verwehrt, dies aus eigenen Interessen. Grossbritannien ist der grösste Markt in Europa und London die Destination mit dem grössten Premium-Markt, insofern schaden sich die EU-Airlines selbst, wenn sie den Zugang beschränken würden. Und am Ende wird diese Einsicht greifen.
Beitrag vom 29.03.2017 - 18:23 Uhr
UserAvokus
User (888 Beiträge)
Auf die Problematik mit der Ownershipstruktur der IAG hatte ich schon mehrfach hingewiesen auch auf die Problematik der Anteile die Qatar hält. Es wird nicht ohne erhebliche Auswirkungen auf die Verflechtungen des Luftverkehrs zwischen GB und EU bleiben, sei es Marktzugang, Ownership oder EASA Regulations.

Allerdings bietet der Brexit auch die Chance darüber nachzudenken, wie man ein System hinbekommt in dem Nicht-EU Nationen bestimmte Assozierungsprivilegien erhalten könnten. Man muß dabei nicht nur die bestehenden ECAC-Länder betrachten, sondern den Kreis ausweiten für etwa Mittelmeeranrainerstaaten. Man kann UK bestimmt nicht schlechter stellen als etwa Island, Norwegen oder Finland um nur einige zu nennen. Auch für den Fall, dass es zu weiteren Austritten von Staaten aus der EU kommt wäre dies ein gangbarer Weg.

Es bleibt den Briten wohl dennoch nicht erspart erst mal ins kalte Wasser der Neuverhandlungen zu springen. Fragt sich jedoch, wie USA sich weiterhin zu Open Skies verbunden fühlt. Für die EU wäre es schlecht wenn auch an diesem System wieder gerüttelt wird.

Die Ansprache von Theresa May vor dem Parlament in Bezug auf Verbundenheit und Wohlergehen der EU waren da ein erstes versöhnliches Zeichen.

Als EU sollten wir schon auf unsere Regeln und Werte drängen. Am Ende wird es für England ein Wake-Up Erlebnis. Wer weis, vielleicht besinnt man sich ja noch mal.

Schade ist nur dass die bereits geglaubte Stabilität und Sicherheit auch in Europa nicht in Stein gemeisselt ist.
Beitrag vom 29.03.2017 - 18:40 Uhr
UserAviaticus
User (355 Beiträge)
Zu den Mittelmeeranreinerstaaten muß ich folgendes sagen: Hat vor 2000 Jahren schon mal gegeben, diese Staaten zu europäisieren. Hat leider nicht hingehauen, wie die Geschichte gelehrt hat. Wir wären froh, wenn im europäischen Raum dieses hinzubekommen wäre (Einheit und Zusammenwachsen), aber die Kultur und die Sprachen sind das größte Hindernis in diesem Metier. Und dann gibt es noch die wirtschaftlichen Ungleichheiten. So, nun haut auf mich ein.
Beitrag vom 29.03.2017 - 21:23 Uhr
UserNeilArmstrong
User (422 Beiträge)
Knüppel aus dem Sack! Sie kennen noch das Märchen? Aber: STOP!

Vor 2000 Jahren war das Schwert das entscheidende Argument, heute sollte es das Wort und Verhandlungen auf gegenseitig gleicher Augenhöhe sein. So war es auch bis 1993 als sich eine Europäische Gemeinschaft (EG) in eine Europäische Union (EU) wandelte, ohne alle Bürger dieses Europas zu informieren, geschweige denn mitzunehmen. Damit begann das Desaster. Denn bis dorthin war die EG (vorher sogar EWG) in etwa soetwas wie eine riesige wirtschaftliche Freihandelszone. (TTIP läßt grüßen). Der Wechsel zur EU änderte das. Von da an gings bergab. Denn man vereinbarte und wechselte zu einer politischen Vereinigung, handelte dabei weiter wie bei einer Freihandelszone - bis heute. Das funktioniert aber nicht. Die Politik kapiert es bis heute nicht und der Ausstieg von GB ist die erste Konsequenz daraus. Das wird noch so weiter gehen. Die europäische Verwaltung (dazu gehört der Rat genauso wie Kommission und Parlament) will den europäischen Bürgern etwas aufzwingen was es nicht gibt und versteht es nicht. Dabei versucht man nur zu verwalten und kann nicht einmal gestalten: eine gemeinsame europäische Nation will man. Dabei ginge nur eine gemeinsame Verbundenheit, nie aber eine Nation. Dabei betont man neben der Nation gleichzeitig die Vielfalt und Unterschiede in Europa. Wie soll das zusammen passen? Es geht nicht. Man benötigt neue, kreative Lösungen, aber man liefert nur Dampfblasen. Denn da haben Sie schon recht: die unterschiedlichen Sprachen und Kulturen (das ist ja aber auch genau die gewünschte europäische Vielfalt) müssen zu anderen Lösungen führen, als es vor 2000 Jahren geschah und wie es heute wieder geschieht.

Kurz: man führte zB einen Euro ein. Wirtschaftspolitischer Schwachsinn, ja Schwachsinn und als nicht fliegender Wirtschaftswissenschaftler weiß ich wovon ich schreibe. Aber man hat es bis heute nicht verstanden für eine Union nur eine einzige politische (nicht wirtschaftliche!) Gemeinsamkeit zu schaffen, zB eine gemeinsame Außenpolitik. Das obwohl es bereits einen "europäischen Außenminister" gibt. Doch die Wirtschaft schafft sich immer selbst die Freiräume die es benötigt, nur unser persönlicher Wohlstand wird darunter leiden.

Vielleicht wissen dieses die wenigsten Europäer bewußt, aber die Mehrheit spürt es, nur die Politiker ignorieren es. Hoffentlich nicht bis zum bitteren Ende, so wie es einst zum Niedergang des römischen Reichs gekommen ist.

Dieser Beitrag wurde am 29.03.2017 21:26 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 30.03.2017 - 01:55 Uhr
UserZH Flyers
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User (403 Beiträge)
Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen. Lufthansas Grösster Gewinnbeitrag kommt heutzutage von der Nicht-EU Airline Swiss. Zudem ist man Besitzer der Nicht-EU Airline Edelweiss. Man sollte also nicht zu scharf gegen Nicht-EU Airlines schiessen. Harry Hohmeister, zuvor CEO von Swiss, sollte dies am besten wissen.