Community / / Lufthansa und Flugbegleiter vereinba...

Beitrag 1 - 5 von 5
Beitrag vom 08.09.2012 - 16:06 Uhr
UserA300-600
User (242 Beiträge)
"Keine Leiharbeiter" und "ein unbefristeter Arbeitsvertrag innerhalb der Lufthansa-Gruppe" kann aber auch bedeuten: abgestellt bei Direct4u....
Beitrag vom 08.09.2012 - 18:03 Uhr
User21papacharlie
Linkl.
User (194 Beiträge)
Dass Direkt4U gegründet wird, war doch sowieso klar!
Beitrag vom 08.09.2012 - 21:14 Uhr
Userbluedanube
User (557 Beiträge)
"Keine Leiharbeiter" und "ein unbefristeter Arbeitsvertrag innerhalb der Lufthansa-Gruppe" kann aber auch bedeuten: abgestellt bei Direct4u....
Gut möglich. Die Furcht der UFO vor Auslagerungen ist einerseits verständlich (und begründet!), anderseits muss man aber auch das Ganze in Relation sehen. Wenn die 'Neue' (direct4U) nur dezentralen Verkehr übernimmt, ist der Personaltransfer überschaubar. Substantiellen Dezentralverkehr gibt es ja nur ab HAM, DUS und TXL/BER. Im Verhältnis zur Gesamtleistung (Europa) reden wir hier von einem Verkehrsanteil im einstelligen Bereich, also weniger als 2.000 FAs, die von einer Auslagerung betroffen wären. Die Alternative ist aber auch klar: Fliegt die Mainline die Strecken nicht mehr, entfallen auch die Jobs.

Dagegen ist der Rest des Disputs aus Kostensicht Peanuts. Dazu eine (grobe) Kostenanalyse: Ein(e) FA kostet pro Passagier und Flugstunde rund 1 Euro, gegen einen Durchschnittserlös von rund 100 Euro. Geradezu lächerlich, wieviel UFO und LH da auseinander liegen: Die Differenz zwischen 3,5% (Angebot) und 5% (Forderung) beträgt rund 1,5 Cent pro Passagierstunde. Bei 100 Euro Umsatz.

In einem hat Herr Baublies sein Ziel erreicht: Der Schaden bei LH war echt deftig. Die Umsatzeinbußen von rund 20 - 25 Millionen machen in der Jahresbilanz der LH jetzt ziemlich genau das aus, was die UFO für ihre FAs zusätzlich zum Angebot wollte. Hätte die LH das gleich als Bonus ausgeschüttet, wären jetzt alle happy, sogar die Kunden. Und wenn die künftig pro Ticket im Schnitt 3 Cent mehr bezahlen, auf Jahre hinaus auch die FAs.
Beitrag vom 09.09.2012 - 09:58 Uhr
Usera-330
User (183 Beiträge)
Grundsätzliche finde ich es schwierig Jobs auszulagern, weil man die Kosten der derzetigen Tarifstruktur nicht mehr stemmen kann/will. Statt dessen sollte man wohl eher versuchen, dass Gehaltsgefüge zukünftig dahingehend anzupassen, dass es wirtschaftlich sinnvoll is mit eigenem Personal zu fliegen. Das mag für die Betroffenen im ersten Moment vielleicht hart sein, dürfte am Ende aber für alle sinnvoller sein als langfristig mehr und mehr auf externe Kräfte zurückzugreifen.
Beitrag vom 09.09.2012 - 21:14 Uhr
Userbluedanube
User (557 Beiträge)
@A330 -
Die Hansa kann ihre Tarifstruktur sehr wohl stemmen. Was sie hingegen derzeit nicht stemmen kann, ist das Wachstum, das ihr die Airlines (und Märkte!) in Asien und Nahost vorlegen. Sprich mit der jetzigen Struktur würde sie (mit Sicherheit !) Marktanteile verlieren. Die von LH-Chef Franz angepeilte 8% Rendite verlangen nicht die Eigentümer (Aktionäre), sondern der Markt, will die LH dort mithalten.

Auf externe Kräfte wird sie dennoch zurückgreifen müssen, nicht über 'Rent a pilot, oder FA (das dürfte vom Tisch sein)', sondern via strategische Beteiligungen an Partnerairlines. Anders wird ihr Wachstum nicht schaffen sein. Die neuen Kooperationen wie Emirates/Qantas, Etihad/Virgin/AB werden den (globalen) Markt komplett aufmischen, und das wird auch Effekte auf die Konzernstruktur der LH haben und damit auch auf ihr Personal.

Ich glaube allerdings nicht, dass eine konzerninterne Mehrklassengesellschaft auf Dauer Bestand haben wird. M.E. ist ein konzernweit durchgehender Kollektivvertrag unumgänglich, der sich einerseits an der Größe des geflogenen Geräts orientiert, anderseits aber auch an einem offenen Karriereweg, von der CRJ bis hin zur 380. Kein Kriterium darf das jeweilig bediente Marktsegment sein. Absurd wenn GW-Crews (Cockpit wie Kabine) auf gleichem Gerät niedrigerer dotiert werden wie ihre Kollegen bei der Mainline. Nicht mal eine Ryanair oder Easyjet können sich Lowcost-Piloten leisten. Und schon gar keine 'Lowcost'-Leistung'.

Dieser Beitrag wurde am 10.09.2012 13:26 Uhr bearbeitet.