Community / / Niederlande verteuern Flüge drastisch

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Beitrag vom 08.09.2022 - 09:53 Uhr
Userrambazamba123
User (484 Beiträge)
Die Steuer werde weiterhin nur für abfliegende Passagiere und nicht für Umsteiger und Kinder bis zum Alter von zwei Jahren gelten. Teurere Ticketpreise sollen Fluggäste stärker zum Umstieg auf Bahnverbindungen bewegen.

An der Stelle verstehe ich den Sinn nicht.

Nicht für Umsteiger heißt, dass jeder Zubringer, der ja meist Kurzstrecke ist, also für Zug prädestinier, nichts abgeben muss.

Außerdem muss jeder startende Langstreckengast zahlen, den man ja schlecht auf Zug umstellen kann.

Aber nur der Gast, der ab Schiphol zur Langstrecke startet wird "bestraft" und zahlt. Einer der vom Zubringer auf den selben Flug umsteigt nicht.

Klingt für mich irgendwie paradox.
Beitrag vom 08.09.2022 - 10:02 Uhr
UserJoachimE
User (459 Beiträge)
Naja, die NICHT unter die Steuer fallenden "Umsteiger" kommen dann ja aus dem Ausland.

Aber richtig reinhauen wird es bei den LCC.

Und mal ehrlich, wenn mir bei einem Langstreckenflug 60 € wirklich weh tun ist irgendwas anderes falsch gelaufen ...
Beitrag vom 08.09.2022 - 10:20 Uhr
User4UPilot
User (426 Beiträge)
Man müsste meinen AMS wäre total überfüllt und nicht ausbaufähig, bei einer solchen Maßnahme.. ;) Vielleicht hält es ein paar Leute vom Fliegen ab ´...
Beitrag vom 08.09.2022 - 11:27 Uhr
UserAfterburner
User (521 Beiträge)
Nicht für Umsteiger heißt, dass jeder Zubringer, der ja meist Kurzstrecke ist, also für Zug prädestinier, nichts abgeben muss.

Außerdem muss jeder startende Langstreckengast zahlen, den man ja schlecht auf Zug umstellen kann.

Aber nur der Gast, der ab Schiphol zur Langstrecke startet wird "bestraft" und zahlt. Einer der vom Zubringer auf den selben Flug umsteigt nicht.

Klingt für mich irgendwie paradox.

Wieso? Welche Innlandsflüge gibts denn in NL?

Das ist halt für Umsteiger gedacht, um die Airlines nicht ggü.der Konkurrenz zu benachteiligen. Wenn einer Stockholm-AMS-Nürnberg fliegt, soll er nicht nach Stockholm-Paris/FRA/xyz-Nürnberg verscheucht werden.

Auch bei der dt. Luftverkehrsabgabe gilt:
Ankünfte aus dem Ausland sind nicht steuerpflichtig
Beitrag vom 08.09.2022 - 18:18 Uhr
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User (656 Beiträge)
"Niederlande verteuern Flüge drastisch"

um 20,58 Euro
Beitrag vom 09.09.2022 - 07:01 Uhr
UserFRAHAM
User (617 Beiträge)
Wieso? Welche Innlandsflüge gibts denn in NL?

Amsterdam - Aruba? ... Spaß beiseite - Ich finde jetzt die 20€ mehr auch nicht schlimm. Im Gegenteil, für mich gehört auch irgendwo ein Mindestticketpreis dahin - oder sogar wieder ein verbindliches Modell zur Ticktpreisemittlung für alle. Diese ganzen Billigangebote sind falsch und wenn man sieht, dass nur die wenigsten Airlines überhaupt in der Lage sind dauerhaft Gewinne einzufahren, ist an dem System was falsch.
Beitrag vom 09.09.2022 - 12:44 Uhr
UserVJ 101
User (1572 Beiträge)
Sollen nur Fluggesellschaften keine Billigangebote mehr machen dürfen?

Aktuell bietet die Bahn zu Preisen von EUR 18,90 an
( https://www.bahn.de/angebot/sparpreis-flexpreis/sparpreis-europa?extProvId=5&extPu=14058-gaw&extLi=10461247806&extCr=104735289078-446113108245&extSi=&extTg=&keyword=bahn&extAP=&extMT=b&gclid=EAIaIQobChMIy_aswsKH-gIVVIXVCh2kxgr0EAAYASACEgJNLfD_BwE)

Auch in anderen Bereichen gibt es Billigangebote, sei es bei Möbel, Elektronik, Blumen, Restaurants - sollen hier auch Mindestpreise festgelegt werden, und wenn ja, von wem?
Beitrag vom 09.09.2022 - 13:09 Uhr
Usercontrail55
User (4630 Beiträge)
Wieso? Welche Innlandsflüge gibts denn in NL?

Amsterdam - Aruba? ... Spaß beiseite - Ich finde jetzt die 20€ mehr auch nicht schlimm. Im Gegenteil, für mich gehört auch irgendwo ein Mindestticketpreis dahin - oder sogar wieder ein verbindliches Modell zur Ticktpreisemittlung für alle. Diese ganzen Billigangebote sind falsch und wenn man sieht, dass nur die wenigsten Airlines überhaupt in der Lage sind dauerhaft Gewinne einzufahren, ist an dem System was falsch.
Natürlich ist das schlimm, wenn plötzlich 20,-€ Ertrag/Tix wegbrechen. Oder glauben Sie auch daran, dass man das immer an den Passagier durchreichen kann? Den 89,-€ Tarif gab es ja aus einem bestimmten Grund, den 109,-€ Preis konnte man einfach nicht absetzen, sonst hätte man es ja gemacht.
Der Mindestticketpreis wurde kassiert, da lohnt der Gedanke nicht.
Welches ehemalige verbindliche Modell der Ticketpreisermittlung meinen Sie? Corona mal außen vor, welche (die meisten) Airlines fahren denn dauerhaft Verluste ein?
Beitrag vom 09.09.2022 - 18:24 Uhr
UserX-Ray
User (517 Beiträge)
Tja, da kommt wohl nix mehr.

Die Frage, weshalb die Airlines bislang freiwillig auf 20€ pro Ticket verzichtet haben, obwohl der Kunde den Mehrbetrag angeblich "nicht schlimm" findet, bleibt dann wohl leider mal wieder ein Mysterium. Schade.
Beitrag vom 09.09.2022 - 18:50 Uhr
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User (656 Beiträge)
...
Die Frage, weshalb die Airlines bislang freiwillig auf 20€ pro Ticket verzichtet haben, obwohl der Kunde den Mehrbetrag angeblich "nicht schlimm" findet, bleibt dann wohl leider mal wieder ein Mysterium. Schade.

Wenn man sich es einfach machen will, dann haben Sie natürlich recht. Leider ist das Leben sehr komplex.
Wenn man bei allen unter den gleichen Bedingungen operierenden Airlines die Ticketpreise um einen Sockelbetrag von 20 EUR erhöht, dann werden wohl nur einige Wenige verzichten. Wichtiger ist, dass es kaum einen zusätzlichen Grund zum Wechsel der Airline erzeugt, außer auch hier bei nur einigen Wenigen. Von daher macht es schon einen großen Unterschied, ob ich für mich selbst entscheide im Alleingang 20 EUR mehr zu verlangen oder ob dass von außen für alle auferlegt wird.
Aber das wissen Sie auch selber.

Dieser Beitrag wurde am 09.09.2022 18:51 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 10.09.2022 - 11:37 Uhr
Usercontrail55
User (4630 Beiträge)
...
Die Frage, weshalb die Airlines bislang freiwillig auf 20€ pro Ticket verzichtet haben, obwohl der Kunde den Mehrbetrag angeblich "nicht schlimm" findet, bleibt dann wohl leider mal wieder ein Mysterium. Schade.

Wenn man sich es einfach machen will, dann haben Sie natürlich recht. Leider ist das Leben sehr komplex.
Stimmt, aber es geht ja nicht um das Leben, sondern um die Auswirkungen und den Umgang mit der Steuer. Das ist einfacher, wenn auch immer noch komplex ;-) Wie komplex kann man hier lesen
 http://www.z-f-v.de/fileadmin/archiv/hefte---2014_1_2_3/2014-3/ZfV_2014_Heft_3_01_Fichert_Niemeier_Forsyth_-_Auswirkungen_der_deutschen_Luftverkehrsteuer_auf_das_Passagieraufkommen_-_Eine_Zwischenbilanz.pdf
Wenn man bei allen unter den gleichen Bedingungen operierenden Airlines die Ticketpreise um einen Sockelbetrag von 20 EUR erhöht, dann werden wohl nur einige Wenige verzichten.
Da weiß man insgesamt heute mehr, s.o. Das waren in D, je nach Region und Airportlage mit Alternativangeboten, - 1,5- 3%. Allerdings nur, weil die Airlines die LVA teilweise übernommen haben. Das bedeutet weniger Passagiere und weniger Erträge.
Wichtiger ist, dass es kaum einen zusätzlichen Grund zum Wechsel der Airline erzeugt, außer auch hier bei nur einigen Wenigen. Von daher macht es schon einen großen Unterschied, ob ich für mich selbst entscheide im Alleingang 20 EUR mehr zu verlangen oder ob dass von außen für alle auferlegt wird.
Stimmt, aber darum ging es ja nicht. Es ging um die Frage, woher sollen die von außen geforderten 20,-€ kommen und wenn vom Passagier, warum hat man sie bisher nicht geholt? Das hat @X-Ray wiederholt und festgestellt, dass die Antwort noch offen geblieben ist.
Aber das wissen Sie auch selber.

Dieser Beitrag wurde am 10.09.2022 11:37 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 10.09.2022 - 13:50 Uhr
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User (656 Beiträge)
...
Die Frage, weshalb die Airlines bislang freiwillig auf 20€ pro Ticket verzichtet haben, obwohl der Kunde den Mehrbetrag angeblich "nicht schlimm" findet, bleibt dann wohl leider mal wieder ein Mysterium. Schade.

Wenn man sich es einfach machen will, dann haben Sie natürlich recht. Leider ist das Leben sehr komplex.
Stimmt, aber es geht ja nicht um das Leben, sondern um die Auswirkungen und den Umgang mit der Steuer. Das ist einfacher, wenn auch immer noch komplex ;-) ...
Ist ja auch ein Teil des verallgemeinerten komplexen Lebens. ;-)
...Wie komplex kann man hier lesen
 http://www.z-f-v.de/fileadmin/archiv/hefte---2014_1_2_3/2014-3/ZfV_2014_Heft_3_01_Fichert_Niemeier_Forsyth_-_Auswirkungen_der_deutschen_Luftverkehrsteuer_auf_das_Passagieraufkommen_-_Eine_Zwischenbilanz.pdf
Wenn man bei allen unter den gleichen Bedingungen operierenden Airlines die Ticketpreise um einen Sockelbetrag von 20 EUR erhöht, dann werden wohl nur einige Wenige verzichten.
Da weiß man insgesamt heute mehr, s.o. Das waren in D, je nach Region und Airportlage mit Alternativangeboten, - 1,5- 3%. Allerdings nur, weil die Airlines die LVA teilweise übernommen haben. Das bedeutet weniger Passagiere und weniger Erträge.
Ja genau, ist aber nur ein kleiner Teil, und der hat grundsätzlich auch alle Airlines betroffen.
Wichtiger ist, dass es kaum einen zusätzlichen Grund zum Wechsel der Airline erzeugt, außer auch hier bei nur einigen Wenigen. Von daher macht es schon einen großen Unterschied, ob ich für mich selbst entscheide im Alleingang 20 EUR mehr zu verlangen oder ob dass von außen für alle auferlegt wird.
Stimmt, aber darum ging es ja nicht. Es ging um die Frage, woher sollen die von außen geforderten 20,-€ kommen ...
Vom PAX. Alles wird am Ende vom PAX bezahlt. (Subventionen, die es in dieser komplexen Welt auch noch gibt, habe ich mal ausgeblendet. ;-))
...und wenn vom Passagier, warum hat man sie bisher nicht geholt?...
Hab ich versucht zu beantworten. Weil keiner im Alleingang die Erhöhung umsetzen kann, ohne dass die PAX'e auf Konkurrenzprodukte wechseln.
...Das hat @X-Ray wiederholt und festgestellt, dass die Antwort noch offen geblieben ist.
Wenn ich mich richtig erinnere, haben Sie selbst die Theorie schon verteidigt, "wenn es 20 EUR mehr zu holen gäbe, würde man es tun". Diese Theorie stellt @X-Ray mit dem aktuellen Beispiel ja in Zweifel. Ich sehe da den von mir beschriebenen Unterschied.
Beitrag vom 10.09.2022 - 14:42 Uhr
UserX-Ray
User (517 Beiträge)
Wenn ich mich richtig erinnere, haben Sie selbst die Theorie schon verteidigt, "wenn es 20 EUR mehr zu holen gäbe, würde man es tun". Diese Theorie stellt @X-Ray mit dem aktuellen Beispiel ja in Zweifel. Ich sehe da den von mir beschriebenen Unterschied.

OK, das wird jetzt etwas undurchsichtig.

@contrail55 hat völlig zu Recht darauf hingewiesen, dass diese ca. 20€ höheren Abgaben eben kein Pappenstiel sind, weil Sie erheblich die Erträge schmälern oder Kunden kosten. Wenn man die 20€ einfach von den Kunden nehmen könnte, ohne welche zu verlieren, dann hätte man es schon längst getan. Ich bin der gleichen Meinung, was @contrail55 glaube ich auch so verstanden hat.

Mit meinem Beitrag wollte ich darauf anspielen, dass diese Diskussion nicht neu ist und hier immer wieder aufkommt. Egal ob es um Gebühren, höhere Lohnkosten oder 10 Milliarden Corona-Schulden geht: Kein Problem, der Kunde zahlt das schon. Fliegen ist eh zu billig, hebt einfach die Ticketpreise an! Dass solche Vorstellungen mit der Realität wenig zu tun haben, wird gerne ausgeblendet. Deshalb kommen auf Beiträge wie von @contrail55 in der Regel auch keine vernünftigen Antworten.
Beitrag vom 10.09.2022 - 15:04 Uhr
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User (656 Beiträge)
Wenn ich mich richtig erinnere, haben Sie selbst die Theorie schon verteidigt, "wenn es 20 EUR mehr zu holen gäbe, würde man es tun". Diese Theorie stellt @X-Ray mit dem aktuellen Beispiel ja in Zweifel. Ich sehe da den von mir beschriebenen Unterschied.

OK, das wird jetzt etwas undurchsichtig.

@contrail55 hat völlig zu Recht darauf hingewiesen, dass diese ca. 20€ höheren Abgaben eben kein Pappenstiel sind, weil Sie erheblich die Erträge schmälern oder Kunden kosten. Wenn man die 20€ einfach von den Kunden nehmen könnte, ohne welche zu verlieren, dann hätte man es schon längst getan. Ich bin der gleichen Meinung, was @contrail55 glaube ich auch so verstanden hat.

Mit meinem Beitrag wollte ich darauf anspielen, dass diese Diskussion nicht neu ist und hier immer wieder aufkommt. Egal ob es um Gebühren, höhere Lohnkosten oder 10 Milliarden Corona-Schulden geht: Kein Problem, der Kunde zahlt das schon. Fliegen ist eh zu billig, hebt einfach die Ticketpreise an! Dass solche Vorstellungen mit der Realität wenig zu tun haben, wird gerne ausgeblendet. Deshalb kommen auf Beiträge wie von @contrail55 in der Regel auch keine vernünftigen Antworten.

Erstmal Danke für die Klarstellung. Offensichtlich habe ich Ihren Beitrag dann doch falsch aufgefasst und mich deshalb auch ein wenig über die Antwort von @Contrail55 verwundert. Sorry.

Ich teile den grundsätzlichen Ansatz von Ihnen beiden, dass die 20 EUR nicht einfach so zu hohlen sind, zumindest nicht im Alleingang. Dennoch sehe ich das Problem bei Kostensteigerungen, die alle gleichermaßen betreffen (z.B. Steuern, Gebühren) nicht als so gravierend an. Die Mehrkosten treffen alle PAX gleichermaßen. Die die sich andere Alternativen suchen, werden schnell durch Wachstum kompensiert.
Anders ist es bei einseitigen Preiserhöhungen für z.B. mehr Komfort, höhere Vergütung oder höhere Marge. Da ist man immer den Preisen der Konkurrenz ausgesetzt, die einem dann die PAX abziehen.
Diejenigen, die auch bereit sind mehr für mehr Komfort zu zahlen, denen wird die Möglichkeit ja gegeben. Je lauter aber die Stimmen werden, dass nicht mehr alles inkludiert wird und vieles als Extraleistung zugebucht werden muss, desto weniger sind bereit für mehr Komfort auch das nötige zu zahlen. In dem Bereich wird man eine Erhöhung um 20 EUR im Alleingang nicht durchsetzen können.
Beitrag vom 10.09.2022 - 17:02 Uhr
Usercontrail55
User (4630 Beiträge)
Wenn ich mich richtig erinnere, haben Sie selbst die Theorie schon verteidigt, "wenn es 20 EUR mehr zu holen gäbe, würde man es tun". Diese Theorie stellt @X-Ray mit dem aktuellen Beispiel ja in Zweifel. Ich sehe da den von mir beschriebenen Unterschied.

OK, das wird jetzt etwas undurchsichtig.

@contrail55 hat völlig zu Recht darauf hingewiesen, dass diese ca. 20€ höheren Abgaben eben kein Pappenstiel sind, weil Sie erheblich die Erträge schmälern oder Kunden kosten. Wenn man die 20€ einfach von den Kunden nehmen könnte, ohne welche zu verlieren, dann hätte man es schon längst getan. Ich bin der gleichen Meinung, was @contrail55 glaube ich auch so verstanden hat.
Jup, genau so.
Mit meinem Beitrag wollte ich darauf anspielen, dass diese Diskussion nicht neu ist und hier immer wieder aufkommt. Egal ob es um Gebühren, höhere Lohnkosten oder 10 Milliarden Corona-Schulden geht: Kein Problem, der Kunde zahlt das schon. Fliegen ist eh zu billig, hebt einfach die Ticketpreise an! Dass solche Vorstellungen mit der Realität wenig zu tun haben, wird gerne ausgeblendet. Deshalb kommen auf Beiträge wie von @contrail55 in der Regel auch keine vernünftigen Antworten.

Erstmal Danke für die Klarstellung. Offensichtlich habe ich Ihren Beitrag dann doch falsch aufgefasst und mich deshalb auch ein wenig über die Antwort von @Contrail55 verwundert. Sorry.
Alles gut.
Ich teile den grundsätzlichen Ansatz von Ihnen beiden, dass die 20 EUR nicht einfach so zu hohlen sind, zumindest nicht im Alleingang. Dennoch sehe ich das Problem bei Kostensteigerungen, die alle gleichermaßen betreffen (z.B. Steuern, Gebühren) nicht als so gravierend an.
Das sind sie aber. Jetzt könnte man darüber streiten, ob 1-3% weniger Passagiere viel ist. Aber wenn man schaut, wie dünn die Margen sind und mit welchem Aufwand um Bruchteile von % SLF gerungen wird, dann ist das nicht wenig. Dazu kommt, dass es sich nicht um eine Steuerungsgebühr handelt, sondern einfach um Hand aufhalten. Da strampelt man sich ab und dann, ich liebe den Titel, dieser Griff in die Speichen.
Um es nochmal klarer zu machen... Ich habe mir mal einen willkürlichen Tag im Oktober AMS PMI angeschaut. Da hat sich ein Preis, zwischen Transavia, Easy und Vueling, alle gleiches Produkt und Bedingungen, von 75-80,-€ OW eingependelt. Die Yieldmanagement Systeme sind so smart, dass sie diesen Wert ermittelt haben. Wenn sie mehr fordern, geht die Nachfrage sofort zurück. Kommen hier jetzt 20€ drauf, passiert genau das, einige Kunden steigen aus der Nachfrage aus, zu teuer. Entweder man arbeitet mit der niedrigen Nachfrage oder man (teil)kompensiert die Gebühr. Eine 1:1 Umlage auf den Markt ist nicht möglich. Was leicht vergessen geht, nicht nur 1-3% weniger Passagiere, der Ertrag geht bei allen um die 20,-€ runter. In ein paar Preisklassen kann man das wohl kompensieren, aber insgesamt ist das ein mächtiger Griff in die Kasse. Daher, und darum ging es ja ursächlich, ist es durchaus schlimm.
Die Mehrkosten treffen alle PAX gleichermaßen. Die die sich andere Alternativen suchen, werden schnell durch Wachstum kompensiert.
?? Steile These ;-) Wenn es denn Wachstum gibt, dann ist das zusätzlich zum heutigen Bedarf. Wenn aber Kunden durch die Preisgestaltung wegfallen, dann ist zu erwarten, dass a. das Wachstum kleiner ausfallen wird und b. zunächst einmal der Verlust durch die Preiserhöhung kompensiert werden muss.
Anders ist es bei einseitigen Preiserhöhungen für z.B. mehr Komfort, höhere Vergütung oder höhere Marge. Da ist man immer den Preisen der Konkurrenz ausgesetzt, die einem dann die PAX abziehen.
Diejenigen, die auch bereit sind mehr für mehr Komfort zu zahlen, denen wird die Möglichkeit ja gegeben. Je lauter aber die Stimmen werden, dass nicht mehr alles inkludiert wird und vieles als Extraleistung zugebucht werden muss, desto weniger sind bereit für mehr Komfort auch das nötige zu zahlen. In dem Bereich wird man eine Erhöhung um 20 EUR im Alleingang nicht durchsetzen können.


Dieser Beitrag wurde am 10.09.2022 17:10 Uhr bearbeitet.
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