Community / / Niki Lauda sieht sich Niki-Bücher an

Beitrag 1 - 10 von 10
Beitrag vom 27.08.2017 - 12:07 Uhr
UserZH Flyers
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User (403 Beiträge)
Hallo Herr Lauda
Ihr Interesse hört sich aber sehr halbherzig. Der Insolvenzverwalter hat Ihnen einen Brief geschrieben. Man könnte meinen Sie wäre beinahe gezwungen worden sich Niki anzuschauen.

Trotzdem halte ich Sie für einen geeigneten Kandidaten.
Beitrag vom 27.08.2017 - 12:19 Uhr
UserRATM
User (108 Beiträge)
Vrrrooom Vroooom !!!

Formel1, Boxen ...
Bücher gucken
Interviews geben

Vrrooom!!!
Beitrag vom 27.08.2017 - 18:26 Uhr
Userbob.gedat
User (677 Beiträge)
Hallo Herr Lauda
Ihr Interesse hört sich aber sehr halbherzig. Der Insolvenzverwalter hat Ihnen einen Brief geschrieben. Man könnte meinen Sie wäre beinahe gezwungen worden sich Niki anzuschauen.
Trotzdem halte ich Sie für einen geeigneten Kandidaten.

Die Initiative ging von Lauda aus
 http://www.krone.at/oesterreich/poker-um-flyniki-lauda-will-seine-airline-zurueck-das-grosse-interview-story-585414


Dieser Beitrag wurde am 27.08.2017 18:27 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 27.08.2017 - 20:06 Uhr
UserAvokus
User (888 Beiträge)
Da scheint sich ja eine große Ratlosigkeit breit zu machen. Welche Rolle soll denn eine Niki in Zukunft alleine spielen? Die die Airlinewelt ändert sich gerade in großen Schlägen, ähnlich wie andere Branchen. Bisheriger Erfolg garantiert diesen auf gleiche Weise nicht auch für die Zukunft. Die alten Rezepte tragen vielleicht noch eine Weile aber am Horizont wartet eine andere Industrie, eine die sich zusehends über Kosten definieren wird. Klassisches Charter/Veranstaltergeschäft ist genauso auf dem absteigenden Ast wie die klassischen Netzairline Businessmodells. Der Kunde nimmt die Organisation der Reise immer mehr in die eigenen Hände und schaut zusehends auf den Preis.

Wer immer Niki, Air Berlin oder Teile davon erwirbt wird sich dieser neuen Nachfrageform stellen müssen. Defacto gibt es in der Luftfahrt kaum noch Monopole, zumindest nicht in unserer Hemisphäre. Der Kunde hat immer mehr die Wahl und ist nicht mehr nur auf ein Angebot eines angeblichen Monopolisten festgelegt, und sei es die Nachfrage bei anderen Verkehrsträgern, Bahn, Bus und Mietwagen.

Der gewollte Wettbewerb führt doch leider nicht selten zu Insolvenzen. Und wer bezahlt dann angelaufenen Schulden, wie jetzt bei Air Berlin? Der Aktionär, der Investor, der Steuerzahler, die Lieferanten und die Kunden. Am Ende sind das wieder wir alle. Erst billige Tickets, dann zahlen wir die Zeche.

Dann doch lieber gleich einen Anbieter bevorzugen, der weis wie es geht. Es ist in der heutigen Zeit nicht möglich, und auch nicht für ein Lufthansa, Ticketpreise beliebig festzulegen und zu hoffen sie werden schon gekauft. Die Transparenz der Preise ist dank Internet überwältigend. Lufthansa hat inzwischen auch erkannt wie sehr Kosten wichtig sind in der Gleichung um Profitabilität. Ryanair und andere LLC, wie schon lange zuvor Southwest haben gelernt über günstige Preise die Nachfrage zu stimulieren. Nicht umsonst ist Ryanair Kostenführer in der Branche.

Also von der Gefahr eines Monopols durch Lufthansa zu sprechen ist einfach nicht wahr und nicht mehr zeitgemäß. Es gibt genügend Wettbewerb im Markt. Dies musste Air Berlin nicht zuletzt schmerzlich feststellen.

Mit anderen Worten, wird Niki Laude die Hände davon eher lassen. Es gibt für Niki keine Zukunft als Independent oder Nischenplayer. Period



Dieser Beitrag wurde am 27.08.2017 20:11 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 28.08.2017 - 09:08 Uhr
Userbob.gedat
User (677 Beiträge)
@Avakus: Interessante Analyse, man könnte sagen, wir erleben gerade eine massive Marktbereinigung an deren Ende auch ein neues Verständnis von Wettbewerb stehen könnte.

Lauda hat da durchaus eine Chance. Die Touristiknische ist viel stärker diversifiziert als das Liniengeschäft, vor allem im Vertieb, aber auch in der Saisonalität. Konzernairlines tun sich da schwer, das ist ein Geschäft für Spezialisten.

Wichtig ist aber auch in der Touristik die Skalengröße. Siehe Condor oder FlyTUI, beide brauchen mehr Substanz. Allein hat Niki freilich keinen Auftrag, das weiß auch Lauda, sehr wohl aber mit einem (relativ) stabilen Branchen-Partner wie z.B. Condor. Nikis Flugbetrieb hängt voll an der Nabelschnur der AB. Die dann fehlende Infrastruktur hätte zwar auch die EW, neben der Integration der SN und der Rumpf-AB jetzt aber auch noch eine marktrelevante Touristikschiene aufzumachen, dürfte selbst einen Riesen wie die LHG überfordern. Nicht vergessen, vor kurzen war EW noch eine kleine Regionalairline.

Laudas Gabe ist die Beurteilung von Risiken und sein untrüglicher Instinkt für Synergien. Lufthansas Interessen an Niki sind weniger ihr Markt als ihre Slots in Düsseldorf, Die sollen auf keinen Fall an Wettbewerber wie Easyjet oder Ryanair gehen. Geht Niki zurück an Lauda, wäre das Problem freilich auch vom Tisch, zumindest vorläufig. Gut denkbar, dass Frankfurt und Lauda sich da einig werden. Und dass Lauda mit Condor eine Neuauflage des NL-AB Beteiligungsmodells versucht, speziell wenn er dafür sein eigenes Sparschwein schlachtet. Condor/Niki wären in der D-A-CH Touristik die Nummer Eins.



Dieser Beitrag wurde am 28.08.2017 10:40 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 28.08.2017 - 10:40 Uhr
Usergpower
User (1650 Beiträge)
Lauda hat da durchaus eine Chance. Die Touristiknische ist viel stärker diversifiziert als das Liniengeschäft, vor allem im Vertieb, aber auch in der Saisonalität. Konzernairlines tun sich da schwer, das ist ein Geschäft für Spezialisten.

Aber ist das nicht genau das Problem der Touristker? Im Moment gibt es wohl keinen in Europa, der als klassischer Touristiker ordentlich Geld verdient. Sie werden durch die Linienairlines bedrängt, die die Touristik als Zusatzgeschäft betreiben und Markanteile abnehmen. Würden Condor/Niki jetzt Markführer in DACH, wäre die Frage für wie lange? Reicht einfach nur Größe? Die Problematik, zB Saisonalität, bleibt ja. Da sind die Linien im Vorteil, da sie viel besser hin und her schieben können. Wir sehen das ja bereits in der Auftellung der EW, ein Mix als allem. Ryan und Easy ebenso. Stellt sich die Frage einer marktrelevanten Touristikschiene überhaupt? Es reicht doch, wenn ich auf individuellen Strecken Geld verdiene, ich muss ja nicht der Größte sein. Wenn ich eine wettbewerbsfähige Kostenbasis habe, solange ich ein erfolgreiches Cherrypicking mache, bin ich doch gut im Geschäft. Die Größe allein reicht nicht. TC hat Belgien dominiert und ist jetzt raus. Ryan und Brussels hat übernommen, weil sie genau diesen Mix aus Linie und Touristik optimal einsetzen können. EW übernimmt Linie von SN, damit SN die Flieger irgendwo einsetzen kann. Das ist unschlagbar, ein Spezialist kann so etwas nicht leisten.

Solange der Markt auf der Preisschiene unterwegs ist werden nur die mit der entsprechenden Kostenbasis vorankommen. Da scheint im Moment nur Niki vorne zu sein.

Wichtig ist aber auch in der Touristik die Skalengröße. Siehe Condor oder FlyTUI, beide brauchen mehr Substanz. Allein hat Niki freilich keinen Auftrag, das weiß auch Lauda, sehr wohl aber mit einem (relativ) stabilen Branchen-Partner wie z.B. Condor. Nikis Flugbetrieb hängt voll an der Nabelschnur der AB. Die dann fehlende Infrastruktur hätte zwar auch die EW, neben der Integration der SN und der Rumpf-AB jetzt aber auch noch eine marktrelevante Touristikschiene aufzumachen, dürfte selbst einen Riesen wie die LHG überfordern. Nicht zu vergessen, vor kurzen war EW noch eine kleine Regionalairline.

Laudas Gabe ist die Beurteilung von Risiken und sein untrüglicher Instinkt für Synergien. Lufthansas Interessen an Niki sind weniger ihr Markt als ihre Slots in Düsseldorf, Die sollen auf keinen Fall an Wettbewerber wie Easyjet oder Ryanair gehen. Geht Niki zurück an Lauda wäre das Problem freilich auch vom Tisch, zumindest vorläufig. Gut denkbar, dass Frankfurt und Lauda sich da einig werden. Und dass Lauda mit Condor eine Neuauflage des NL-AB Beteiligungsmodells versucht, speziell wenn er dafür auch sein eigenes Sparschwein schlachtet. Condor/Lauda wären im Touristiksegment D-A-CH unangefochten die Nummer Eins.

Beitrag vom 28.08.2017 - 11:01 Uhr
Userbob.gedat
User (677 Beiträge)
@gpower: Die Existenzberechtigung der Touristiker liegt in der Versorgung von Nischenmärkten, die für Liniencarrier (LCC wie Legacy) uninteressant sind, mangels Masse. Niki bedient allein in Griechenland 19 Ziele, ähnlich in Spanien. EW pickt sich nur die Rosinen heraus und auch eine AUA spielt da eher halbherzig den Lückenbüßer, weil HG bereits verkaufte Märkte reduziert hat. Da standen die Veranstalter kurz vor einem Aufstand.
Beitrag vom 28.08.2017 - 11:51 Uhr
Usergpower
User (1650 Beiträge)
@gpower: Die Existenzberechtigung der Touristiker liegt in der Versorgung von Nischenmärkten, die für Liniencarrier (LCC wie Legacy) uninteressant sind, mangels Masse. Niki bedient allein in Griechenland 19 Ziele, ähnlich in Spanien. EW pickt sich nur die Rosinen heraus und auch eine AUA spielt da eher halbherzig den Lückenbüßer, weil HG bereits verkaufte Märkte reduziert hat. Da standen die Veranstalter kurz vor einem Aufstand.
Die Existenzberechtigung spreche ich ja nicht ab. Wenn es funktioniert ist es ja gut.
Es stellt sich aber die Frage, warum ist die Nische eine Nische, warum geht da kaum einer rein? Weil es, wie Sie sagen, mangels Masse nicht interessant ist. Sonst wären da mehrere drin. Wenn die Rosinen umkämpft sind und die Nische aus ihrer Natur heraus schwierig ist, bringt mir dann Skalengröße einen Vorteil, wenn ich mich darauf fokussiere? Kann dieses Geschäftsmodell dadurch besser tragen und im Wettbewerb mit den Mixcarrieren bestehen? Germania macht es vor, es kann funktionieren. Aber sie sind eher klein und flexibel und haben eine unschlagbare Kostenbasis. Von der wäre zB Condor noch ein gutes Stück entfernt. Mal unabhängig davon ob man gut findet wie Germania diese Kostenbasis erreicht.

Dieser Beitrag wurde am 28.08.2017 11:52 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 28.08.2017 - 12:59 Uhr
Userbob.gedat
User (677 Beiträge)
Wenn die Rosinen umkämpft sind und die Nische aus ihrer Natur heraus schwierig ist, bringt mir dann Skalengröße einen Vorteil, wenn ich mich darauf fokussiere?
ökonomisch ja, der Markt ist durchaus bedeutend, aber eben stark auf saisonale Kleinmärkte verteilt, siehe auch Ihr Beispiel Germania. Niki im Verbund mit einer Condor könnte dabei wichtige Synergien heben.
Beitrag vom 28.08.2017 - 13:05 Uhr
Usergpower
User (1650 Beiträge)
Wenn die Rosinen umkämpft sind und die Nische aus ihrer Natur heraus schwierig ist, bringt mir dann Skalengröße einen Vorteil, wenn ich mich darauf fokussiere?
ökonomisch ja, der Markt ist durchaus bedeutend, aber eben stark auf saisonale Kleinmärkte verteilt, siehe auch Ihr Beispiel Germania. Niki im Verbund mit einer Condor könnte dabei wichtige Synergien heben.
Da stimme ich zu. Schaun wir mal was kommt, am Dienstag hat er ja schon einen Termin in Berlin.
Ich sehe hier allerdings die Zeit als das Problem. Die Zeit drängt und denn das Geld ist knapp. Schnelle Entscheidungen, maximalen Ertrag aus der Insolvenzmasse erlösen und möglichst viele Arbeitsplätze retten erscheint mit hier die Quadratur des Kreises. Wir werden sehen.