Community / / Piloten sehen Klärungsbedarf bei Tu...

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Beitrag vom 06.11.2019 - 12:07 Uhr
User2ndSEG
User (373 Beiträge)
Tja... die TUIfly-Piloten geniessen derzeit einen sehr privilegierten Tarifvertrag in Deutschland. Es dürfte klar sein, dass das Management für die Einflottung der 787 Zugeständnisse von den Piloten verlangt oder eben auch Alternativen in Erwägung ziehen wird.

Da bin ich ja gespannt...
Beitrag vom 06.11.2019 - 12:14 Uhr
UserDebaser
User (386 Beiträge)
Wäre natürlich auch interessant, wie die Gegenseite die Situation sieht, dann könnte man sich als Außenstehender ein besseres Bild über die Lage machen.

Was hier geschrieben steht, klingt schlüssig, und für die TUIfly wäre das endlich einmal ein Befreiungsschlag nach Jahren oder sogar Jahrzehnten der Probleme. Die Belegschaft, auch die Piloten, wird den Aufbau der Langstrecke also wollen.

Ich könnte mir aber vorstellen, daß die VC ein Bremsklotz ist - immerhin wird die TUI mit diesem Schritt die angeschlagene Condor angreifen wollen. Dort gibt es auch VC-Mitglieder, sogar mehr als bei TUIfly. Die Expansion der TUIfly kann die VC eigentlich nicht wollen, da dies eine existenzielle Bedrohung für ihren viel größeren "Kunden" Condor sein wird; ein Scheitern des Vorhabens, so daß alles bleibt, wie es ist (Condor als der einzige ernstzunehmende Langstrecken-Ferienflieger), ist wahrscheinlich ein Szenario, mit dem die VC gut leben kann. Ich sehe also die absurde Situation, daß die verhandelnde Gewerkschaft ganz andere Interessen haben könnte als die Mitglieder, die sie vertritt.

Insofern sehe ich die alleinige Schuldzuweisung für die stockenden Gespräche an den Arbeitgeber skeptisch und würde gern die andere Seite hören.

Dieser Beitrag wurde am 06.11.2019 12:26 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 06.11.2019 - 13:55 Uhr
Usercogito.ergo.sum
User (106 Beiträge)
Die Expansion der TUIfly kann die VC eigentlich nicht wollen, (...)

An dieser Stelle möchte ich Ihnen gern widersprechen. Ihre Aussage folgt dem in der Pilotenschaft weit verbreiteten Narrativ der EINEN und EINIGEN VC, die als ganzes EINE gemeinsame Marschrichtung hat. Diese "Eine VC" existiert nach meinem Dafürhalten nicht. Die TUIfly-TK und die TUIfly-PV besteht aus TUIfly-Piloten, die in erster Linie zugunsten ihrer eigenen Belegschaft verhandeln und in zweiter Linie den Erfolg und somit das Wachstum (zugunsten der eigenen Belegschaft) ihrer Firma unterstützen wollen. Dazu erhalten sie als Mitglieder von der VC Rechts- und Verhandlungsberatung, Schulungen und andere "Infrastruktur". Gleiches gilt für die LH- oder DE-TKler. Dass in der Gewerkschaftsarbeit, wie überall, die ein oder andere Sache mal unsauber, oder zugunsten eines bestimmten AOCs läuft, möchte ich dabei gar nicht abstreiten.
Das Prinzip, unter einer Gewerkschaft Arbeitnehmer konkurrierender Unternehmen zu versammeln und zu unterstützen, ist in anderen Branchen übrigens selbstverständlich. Deshalb bin ich davon überzeugt, die TUIfly-TK verhandelt für sich und nicht für die Condor- oder Lufthansapiloten.