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Community / / Ryanair noch schwerer von Corona get...

Beitrag 1 - 8 von 8
Beitrag vom 18.05.2020 - 11:51 Uhr
UserAvokus
User (888 Beiträge)
Da hat man sich bei der Treibstoff "Spekulation" aber kräftig vergaloppiert.
Beitrag vom 18.05.2020 - 13:36 Uhr
UserJumpfly
User (438 Beiträge)
Naja, wenn LH am Tag wirklich 24 Millionen verbrennt kann man sich bei Ryanair über 200 Mio im Quartal ja nun wirklich nicht beschweren.
Eine Detailfrage: Verlangt Ryanair 20% Gehaltskürzung oder bietet 20% Teilzeit an, also weniger AGeld als auch weniger Arbeit. Ersteres würde für mich keinen Sinn ergeben, denn wenn die Arbeit da ist sollte die Wertschöpfung ja auch vorhanden sein und man kann normale Gehälter zahlen. Letzteres wäre ja durchaus eine gute Alternative zu mehr Entlassungen. Mehr Mitarbeiter bleiben angestellt, allerdings bis zum Vorkrisenniveau mit Zwangsteilzeit, beispielsweise einer 4 Tages Woche.
Beitrag vom 18.05.2020 - 13:59 Uhr
Usercontrail55
User (4626 Beiträge)
Da hat man sich bei der Treibstoff "Spekulation" aber kräftig vergaloppiert.
Man spekuliert nicht, deswegen hedgt man ja. Es hat ja funktioniert wie es soll, die Volativität aus dem Spritpreis zu nehmen. Das es so weit nach unten ausschlägt, nur wer die Glaskugel hat...
Beitrag vom 18.05.2020 - 14:18 Uhr
User
User ( Beiträge)
... denn wenn die Arbeit da ist sollte die Wertschöpfung ja auch vorhanden sein und man kann normale Gehälter zahlen.
Seltsame Aussage. Man hat fast den gleichen Arbeitsaufwand ob der Flieger voll oder nur halb voll ist. Sie sparen bei Cockpit nichts, bei Kabine nur marginal. Flugsicherung, Abfertigung, Technik, Kerosin, überall fast 100 Prozent Kosten. Wie wollen Sie da normale Gehälter zahlen?
Beitrag vom 18.05.2020 - 16:29 Uhr
UserAvokus
User (888 Beiträge)
Da hat man sich bei der Treibstoff "Spekulation" aber kräftig vergaloppiert.
Man spekuliert nicht, deswegen hedgt man ja. Es hat ja funktioniert wie es soll, die Volativität aus dem Spritpreis zu nehmen. Das es so weit nach unten ausschlägt, nur wer die Glaskugel hat...
Stimmt leider nicht ganz. Beim Hedging betreibt man kalkulierte Spekulation nach oben oder nach unten. Und hier ging es nach hinten los. Ryanair steht da allerdings nicht alleine mit da. Man hätte Stand aktuellem Ölpreis viel niedriger einkaufen können, muß nun allerdings dem beim Hedging festgelegten Preis hinblättern. Ouch, das tut weh. Ich nennen das schon Spekulation.
Beitrag vom 18.05.2020 - 17:18 Uhr
Usercontrail55
User (4626 Beiträge)
Nein, das ist so nicht richtig.
Man hedgt um zu wissen was man morgen bezahlen muss. Es geht darum die Volatilität zu reduzieren und berechnenbare Ausgaben zu haben. Keiner weiß wie sich Preise entwickeln, aber wenn ich heute 5% Bedarf für in 18 Monaten kaufe, dann ist der Preis fest und ich kenne 5% meiner Aushaben für diesen Zeitraum. Usw. in kleinen Schritten zeitlich abgestuft. Hintergrund ist die Berechenbarkeit auch für Investoren und Kapitalmarkt. Die Sicherheit zu wissen welche Kosten mein Investment in den nächsten Monaten hat gibt Sicherheit für das Investment. Wenn man voll spekulieren würde, dann würde man auch einen Spekulationsrisikoaufschlag für das benötigte Kapital bezahlen. Gleiches gilt für Währungen. Das dies über den langfristigen Horizont mal über oder unter der imaginären 200 Tage Linie liegt ist nicht zu vermeiden, aber so wie man Außreisser nach oben vermeidet verpasst man die nach unten. Nur etwa 10% werden zum Tagespreis gekauft. ZB bei LH werden alle Charterflüge 100% gehedgt. Wenn der Vertrag abgeschlossen ist wird sofort der Treibstoff zu 100% gekauft, auch wenn der Charter erst in 6 Monaten ist. So weiß jeder was es kostet den Flug mit Treibstoff zu versorgen.
Nachtrag.
Klarer wird das, wenn man zB Ticketverkäufe dagegen hält. Die werden ja auch in die Zukunft verkauft und man muss die Kostenbasis kennen, sonst verkauft man an den Ausgaben vorbei.
Wenn Sie so wollen spekuliert der Verkäufer welcher Preis in der Zukunft aktuell sein wird, aber nicht der Käufer.

Dieser Beitrag wurde am 18.05.2020 17:30 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 18.05.2020 - 20:15 Uhr
UserJumpfly
User (438 Beiträge)
... denn wenn die Arbeit da ist sollte die Wertschöpfung ja auch vorhanden sein und man kann normale Gehälter zahlen.
Seltsame Aussage. Man hat fast den gleichen Arbeitsaufwand ob der Flieger voll oder nur halb voll ist. Sie sparen bei Cockpit nichts, bei Kabine nur marginal. Flugsicherung, Abfertigung, Technik, Kerosin, überall fast 100 Prozent Kosten. Wie wollen Sie da normale Gehälter zahlen?
Das würde stimmen wenn man davon ausgeht, dass FR stupide den geplanten Flugplan für 2020 nach der Pandemie abfliegt. Ich gehe nun einfach mal davon aus, dass FR den FLugplan anpasst und mehrfach frequentierte Ziele entsprechend ausdünnt und schlecht gebuchte Ziele einstellt. Mit einem halb vollen Flugzeug wie sie sagen verdient FR kein Geld, auch nicht wenn die Piloten und Flugbegleiter umsonst fliegen. Da bringen die 20% keinen nennenswerten Unterschied.
Beitrag vom 19.05.2020 - 08:23 Uhr
UseraWy
User (2 Beiträge)
Da hat man sich bei der Treibstoff "Spekulation" aber kräftig vergaloppiert.
Man spekuliert nicht, deswegen hedgt man ja. Es hat ja funktioniert wie es soll, die Volativität aus dem Spritpreis zu nehmen. Das es so weit nach unten ausschlägt, nur wer die Glaskugel hat...
Stimmt leider nicht ganz. Beim Hedging betreibt man kalkulierte Spekulation nach oben oder nach unten. Und hier ging es nach hinten los. Ryanair steht da allerdings nicht alleine mit da. Man hätte Stand aktuellem Ölpreis viel niedriger einkaufen können, muß nun allerdings dem beim Hedging festgelegten Preis hinblättern. Ouch, das tut weh. Ich nennen das schon Spekulation.

Doch, das stimmt. Hedging ist das Managen von Preisrisiko, keine Spekulation, da man sich ein Preisniveau sichert und den Einfluss des Unbekannten (->Spekulation) aus der Gesamtrechnung rausarbeitet. Ihre Definition von Spekulation ist hier nicht zutreffend, andernfalls wären alle Geschäfte die Ryanair für einen Zeitpunkt in der Zukunft tätigt ebenso Spekulation, siehe das Ticketbeispiel von contrail55. Würde nicht gehedged werden, wäre es eine (tatsächliche) Spekulation auf das Delta zwischen Ticketerlösen und Kerosinpreisen.

Der Preishedge funktioniert an sich aber ganz wunderbar und wie gewollt: zum Festzurren des Öl-/Kerosinpreises als wesentlicher Inputfaktor des Flugbetriebs und als Kalkulationsgrundlage. Was Ryanair in den Arsch beißt, ist der Nachfrageienbruch, also so gesehen ein fehlender Hedge der physikalischen Flugnachfrage. Im Normalfall sind das effektiv die verkauften Tickets für zukünftige Flüge. Durch die Reiseverbote fällt das allerdings weg.