Community / / Ryanair will Piloten mit Sonderzahlu...

Beitrag 1 - 15 von 66
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | « zurück | weiter »
Beitrag vom 20.09.2017 - 13:04 Uhr
UserFliegerhorst
User (26 Beiträge)
Also erst einmal stimmt es nicht dass Ryanair all ihren Piloten Sonderzahlungen für's Fliegen an Off Tagen zählt. Dies gilt nur für Piloten mit Festeinstellung, welche bei den FO's die Minderheit ist.

Zweitens gab es diese Zahlungen schon immer, das ist nichts neues was die für ihr Personal tun.

Das mit der Prämie für von außerhalb kommende Kapitäne stimmt, sorgt jedoch dafür dass sich die Kapitäne die von Anfang an der Firma treu waren verarscht fühlen. Jährlich bekommen diese nur eine Gehaltserhöhung von 1000€, sodass sie effektiv immer weniger verdienen. Außerdem bekommen sie die gesamte Gehaltserhöhung bei einem Basewechsel wieder abgenommen Und sie fangen wieder ganz von neuem an.

Dann droht einem Ryanair auch noch mit Kündigung wenn man sich innerhalb von 3 Monaten 3 mal krank meldet. Egal wie oft man die Jahre vorher krank war, was bei vielen den Druck erhöht und Dazu führt krank zu fliegen.

Dass Ryanair jetzt auch noch ständig in den Medien darauf rumreitet, dass dort nie verteilt wird sorgt für noch mehr Unmut, denn der einzige Grund dafür ist, dass nach irischem Recht eine Gewerkschaft vom Unternehmen akzeptiert werden muss, was Ryanair natürlich nie machen würde.

Guter Tipp Mister O'Leary, wieso fangen sie nicht einfach mal an ihr Personal vernünftig zu behandeln, dann würden sie nicht reihenweise abhauen.
Beitrag vom 20.09.2017 - 14:26 Uhr
Usercogito.ergo.sum
User (106 Beiträge)
Also erst einmal stimmt es nicht dass Ryanair all ihren Piloten Sonderzahlungen für's Fliegen an Off Tagen zählt. Dies gilt nur für Piloten mit Festeinstellung, welche bei den FO's die Minderheit ist.

Woher haben Sie diese Info? In dem Schreiben steht geschrieben "All current pilots (employees and contractor)". Nach meiner Lesart sind damit Festangestellte und "Selbstständige" gemeint.
Beitrag vom 20.09.2017 - 15:05 Uhr
UserDer Typ
User (5 Beiträge)

Woher haben Sie diese Info? In dem Schreiben steht geschrieben "All current pilots (employees and contractor)". Nach meiner Lesart sind damit Festangestellte und "Selbstständige" gemeint.

Das ist richtig, aber dennoch sind diese Bonuszahlungen ein Witz, da gewisse Bedingungen daran geknüpft sind, die der Pilot zu erfüllen hat, und die letztendlich von der Firma leicht umgangen werden können. Sprich das Management versucht damit die Piloten dazu zu bringen nun doch auf den eigenen Urlaub zu verzichten (der bei den meisten ohnehin nicht genehmigt wurde) und stattdessen zu fliegen. Keiner wird darauf reinfallen.

Das Management begreift aber auch Null, dass es Primär nicht ums Geld geht, sondern die Piloten vernünftige lokale Verträge in jedem Land möchten (nach dem Beispiel Easyjet) und gewisse andere Kleinigkeiten, die in jeder anderen Größeren Airline Gang und Gäbe sind.


Beste Grüße
Beitrag vom 20.09.2017 - 17:07 Uhr
User4
User (359 Beiträge)
... und gewisse andere Kleinigkeiten, die in jeder anderen Größeren Airline Gang und Gäbe sind.
Nur mal zum besseren Verständnis: Was sind denn das für "Kleinigkeiten" von denen Sie sprechen?

Dieser Beitrag wurde am 20.09.2017 17:07 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 20.09.2017 - 21:05 Uhr
UserLNAV-HDGSEL
User (18 Beiträge)
Lohnfortzahlung bei Krankheit. Kündigungsfristen und Probezeiten nach dt Gesetz. Wasser und evtl. Mahlzeit im Flugzeug. Bezahlte Bereitschaftsdienste. Bei Einsätzen außerhalb der Basis Hotelübernachtungen auf Kosten der Firma. Von der Firma organisiert und bezahlte Ground Transport für Positionierungen. Kostenlose Arbeitskleidung. Bezahlte Medical-Examinations.
Beitrag vom 20.09.2017 - 21:32 Uhr
Userflycrazy
User (184 Beiträge)
Die Bedingungen bei Ryanair scheinen echt katastrophal zu sein, neben den Piloten ja auch sicher für die Crews. Wie kann das funktionieren und akzeptiert werden? Ist mir ein Rätsel Oder gibt es da konkrete Aktivitäten gegen diese Bedingungen seitens der EU?
Beitrag vom 20.09.2017 - 22:51 Uhr
Userfbwlaie
User (4870 Beiträge)
Als "contractor" wird man halt ver... oder schlicht ausgenutzt.
Da hilft nur eins: nichts wie weg, sobald man genügend Stunden hat.
Das wird natürlich von FR eingeplant. Man hat eben einen Arbeitgebermarkt.
Beitrag vom 21.09.2017 - 08:08 Uhr
UserBananaJoe
User (46 Beiträge)
Der Grund für diese Bedingungen ist eine schier endlose Zahl an arbeitslosen Piloten auf dem europäischen Markt. Ryanair lässt sich selbst das Assessment Center vom Bewerber bezahlen (350 Euro). Im Anschluss muss das Type Rating selbst bezahlt werden (mehr als 30.000 Euro). Danach wird man zur Schein-Selbständigkeit gezwungen und spürt den Staatsanwalt sowie das Finanzamt im Nacken. Dennoch laufen die Leute denen die Bude ein. Der Pilotenberuf zieht viele Blender an, die alles dafür tun würden, um irgendwo in einem Cockpit zu sitzen. Manche zahlen sogar 50.000 Euro dafür und verzichten aufs Jahresgehalt.
Beitrag vom 21.09.2017 - 11:43 Uhr
UserFW 190
User (2112 Beiträge)
Der Druck steigt:

 http://news.sky.com/story/ryanair-pilots-reject-12000-cash-offer-to-work-overtime-11046015

Das MOL auch noch mit Unterstützung der Irish Aviation Authority (IAA) die EU und IALPA Jahresfestlegung unterläuft um so z.B in 10 Monaten statt 12 die max. 900 Flugstunden zu erreichen kommt ja noch dazu.

 https://ialpa.net/ialpa-analysis-of-ryanair-pilot-numbers-crisis/

Ob das alles der Sicherheit dient kann jeder für sich entscheiden, aber nicht nachher Schuldzuweisung an die Piloten oder die laxen Vorschriften. Wenn ich nur billig billig will, bin ich selbst auch für die eventuellen Konsequenzen daraus selbst verantwortlich.
Beitrag vom 21.09.2017 - 12:42 Uhr
UserLH830
👮👮👮
User (629 Beiträge)
Man sollte schon etwas unterscheiden zwischen billig und günstig. Man braucht auch nicht immer so zu tun als ob alles unterhalb der KTV Grenze automatisch unsicher ist. Auch wenn die Realität manchmal nicht schmeckt, es gibt sie dennoch.
Beitrag vom 21.09.2017 - 12:51 Uhr
UserEricM
User (5454 Beiträge)
Ob das alles der Sicherheit dient kann jeder für sich entscheiden,

sicher nicht, die Frage ist wie sehr es schadet.

aber nicht nachher Schuldzuweisung an die Piloten oder die laxen Vorschriften. Wenn ich nur billig billig will, bin ich selbst auch für die eventuellen Konsequenzen daraus selbst verantwortlich.

Dem kann ich nur eingeschränkt zustimmen.
Wenn die zuständigen Behörden wie hierzulande LBA und BAF oder auf Europa-Ebene die EASA nicht einschreiten, sondern schwarze Schafe wie FR einfach mal machen lassen, dann darf der sparsam eingestellte Laie/PAX eigentlich davon ausgehen, dass die Sicherheit nicht beeinträchtigt ist.

Leider sind deutsche und europäische Ämter, die die Luftfahrt beaufsichtigen sollten, generell mit einer sehr Industrie-freundlichen Einstellung unterwegs die bisweilen an Hörigkeit grenzt und meinen, das Werfen mit Wattebäuschen wäre ausreichend, wenn es denn überhaupt soweit kommt.
Was ja im Sinne des immer wieder geforderten "Wachstums" ja auch politisch durchaus genau so gewollt ist.

Der Abbau von Wirtschaftsbremsen ist erklärtes Ziel der EU-Kommission, dem sich unsere Bundesregierung nicht verweigert - ums mal vorsichtig zu formulieren.

Dazu gehören in der Luftfahrt eben auch Schutzvorschriften für Personal. Auch Sicherheitsvorschriften werden oft als Wettbewerbseinschränkungen ausgelegt und entsprechend behandelt.

Dieser Fisch stinkt vom Kopf her.
Da kann man dann nicht den Paxen die ganze Verantwortung zuschieben...

Dieser Beitrag wurde am 21.09.2017 12:55 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 21.09.2017 - 16:11 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
Man sollte schon etwas unterscheiden zwischen billig und günstig. Man braucht auch nicht immer so zu tun als ob alles unterhalb der KTV Grenze automatisch unsicher ist. Auch wenn die Realität manchmal nicht schmeckt, es gibt sie dennoch.

Lieber LH830,

erstens hat hier bis jetzt niemand KTV erwähnt,

und zweiten kann man auch MIT KTV günstig (GWI).

Das Problem ist doch, dass hier ein Anbieter (Ryanair) massiv die Arbeitsbedingungen aller Luftfahrtbeschäftigten in Europa unter Druck setzt. Und das alle, damit der Passagier weiterhin billigst quer durch die Welt jetten kann.

Der Haken ist ja nicht, das Ryanair günstige Flüge anbietet, sondern dass mit fragwürdigen Methoden alles ausgenutzt wird, was irgendwie machbar ist. Sei es Subventionen, direkt oder indirekt, oder eben abenteuerliche Angestelltenverhältnisse, die keiner mehr als sozial erstrebenswert ansieht.

Dadurch, dass man Ryanair lange Zeit hat gewähren lassen, sind aber viele, die noch vernünftige Bedingungen angeboten haben entweder Pleite gegangen oder haben sich den fürchterlichen Bedingungen angepasst.

Finden Sie es nicht komisch, dass mittlerweile mehrere vernünftige Flugbetriebe (Airberlin, TUI) in finanzielle Schwierigkeiten gekommen sind?

In der Luftfahrt lässt sich Geiz ist Geil nur zu einen gewissen Maße durchsetzen, es sei denn wir sind bereit von unserem hohen Sicherheitsniveau auch ein Stückchen wieder herzugeben.
Ich meine damit explizit nicht nur(!) die Cockpitkosten, sondern alle Dienstleister, die rund um eine Flugzeug zu finden sind!

Beitrag vom 21.09.2017 - 19:52 Uhr
UserLH830
👮👮👮
User (629 Beiträge)
erstens hat hier bis jetzt niemand KTV erwähnt,
und was ist daran jetzt auszusetzen?
und zweiten kann man auch MIT KTV günstig (GWI).
GWI ist im Prinzip von Markt, oder sehe ich das falsch?
Das Problem ist doch, dass hier ein Anbieter (Ryanair) massiv die Arbeitsbedingungen aller Luftfahrtbeschäftigten in Europa unter Druck setzt. Und das alle, damit der Passagier weiterhin billigst quer durch die Welt jetten kann.
Wenn die ganzen Billig-Passagiere morgen zuhause bleiben würdem, was würde dann passieren? MOL oder irgendein anderer würde sich verstärkt um die Geschäftskunden kümmern. Dann würde bei LH und Co so mancher Cockpitsitz ernsthaft wackeln. Also seinen Sie dankbar für jeden der ein Ticket kauft, egal was er dafür zu bezahlen hat.
Der Haken ist ja nicht, das Ryanair günstige Flüge anbietet, sondern dass mit fragwürdigen Methoden alles ausgenutzt wird, was irgendwie machbar ist. Sei es Subventionen, direkt oder indirekt, oder eben abenteuerliche Angestelltenverhältnisse, die keiner mehr als sozial erstrebenswert ansieht.
Keiner wird in ein abenteuerliches Beschäftigungsverhältnis gezwungen. Wenn morgen in Deutschland nochmal 5000 arbeitslose Piloten den Markt überfluten, dann gibt es eben ganz einfach zu viele davon. Es bringt nichts wenn jeder zweite Arbeitnehmer in Europa Pilot sein will.
Dadurch, dass man Ryanair lange Zeit hat gewähren lassen, sind aber viele, die noch vernünftige Bedingungen angeboten haben entweder Pleite gegangen oder haben sich den fürchterlichen Bedingungen angepasst.
Der Kunde bestimmt was auf den Markt kommt. Wenn es der Kunde nicht annimmt, geht der Unternehmer vor die Hunde. Also wird er sich anpassen, ist doch sonnenklar.
Finden Sie es nicht komisch, dass mittlerweile mehrere vernünftige Flugbetriebe (Airberlin, TUI) in finanzielle Schwierigkeiten gekommen sind?
Nennen Sie doch mal die beste Lösung. Vergessen Sie aber nicht, der Kunde entscheidet was gespielt wird, nicht der Pilot.
In der Luftfahrt lässt sich Geiz ist Geil nur zu einen gewissen Maße durchsetzen, es sei denn wir sind bereit von unserem hohen Sicherheitsniveau auch ein Stückchen wieder herzugeben.
Eventuell nimmt man das in Kauf. Man könnte sagen man geht von 140 auf 120 Prozent Sicherheit. Erst unter 100 wird es bedenklich. Es bringt nichts wenn jeder Pilot noch Kunstflieger und Hochseilakrobatik beherrscht. Der soll seinen Job machen, egal ob der seinen Flieger 10 oder 20 Zentimeter neben der Mittellinie fährt, das ist kein Mehrwert den man bereit ist teuer zu bezahlen. Wenn ich an der Ladenkasse ein Lächeln der Kassiererin sehen kann ist das nett, aber ich bin nicht bereit dafür 30 Prozent mehr auszugeben. Und viele andere auch nicht. Weil sie die Kohle vielleicht auch gar nicht (dafür) haben.
Beitrag vom 21.09.2017 - 20:43 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)

und zweiten kann man auch MIT KTV günstig (GWI).
GWI ist im Prinzip von Markt, oder sehe ich das falsch?
GWI hat gezeigt, dass es geht und hat EW in dieser Größenordnung überhaupt erst möglich gemacht.
Das Problem ist doch, dass hier ein Anbieter (Ryanair) massiv die Arbeitsbedingungen aller Luftfahrtbeschäftigten in Europa unter Druck setzt. Und das alle, damit der Passagier weiterhin billigst quer durch die Welt jetten kann.
Wenn die ganzen Billig-Passagiere morgen zuhause bleiben würdem, was würde dann passieren? MOL oder irgendein anderer würde sich verstärkt um die Geschäftskunden kümmern. Dann würde bei LH und Co so mancher Cockpitsitz ernsthaft wackeln. Also seinen Sie dankbar für jeden der ein Ticket kauft, egal was er dafür zu bezahlen hat.

Das sehe ich anders. Ryanair hat zugegebenermaßen Menschen das Fliegen ermöglicht, die es sich vorher entweder nicht leisten konnten oder es gar nicht auf dem Plan hatten zu fliegen.
Trotzdem wird durch die Billigangebote eine Erwartungshaltung geweckt, die einfach nicht dauerhaft und nachhaltig zu erfüllen ist. Auch durch Ryanair nicht.
Mittelfristig werden aber "gute" Anbieter durch das Verhalten dieser Marktteilnehmer an die Wand gezwungen.
Der Haken ist ja nicht, das Ryanair günstige Flüge anbietet, sondern dass mit fragwürdigen Methoden alles ausgenutzt wird, was irgendwie machbar ist. Sei es Subventionen, direkt oder indirekt, oder eben abenteuerliche Angestelltenverhältnisse, die keiner mehr als sozial erstrebenswert ansieht.
Keiner wird in ein abenteuerliches Beschäftigungsverhältnis gezwungen. Wenn morgen in Deutschland nochmal 5000 arbeitslose Piloten den Markt überfluten, dann gibt es eben ganz einfach zu viele davon. Es bringt nichts wenn jeder zweite Arbeitnehmer in Europa Pilot sein will.
Ryanair bekommt gerade ihr eigenes Gift zu spüren, da sich die Verhältnisse gerade ein bisschen ändern, sodass selbst europaweit weniger bereit sind sich für Ryanair zu "opfern".
Dadurch, dass man Ryanair lange Zeit hat gewähren lassen, sind aber viele, die noch vernünftige Bedingungen angeboten haben entweder Pleite gegangen oder haben sich den fürchterlichen Bedingungen angepasst.
Der Kunde bestimmt was auf den Markt kommt. Wenn es der Kunde nicht annimmt, geht der Unternehmer vor die Hunde. Also wird er sich anpassen, ist doch sonnenklar.
Das ist aber auch eine sehr simple Sicht der Dinge. Findige und kreative Unternehmer, und dafür halte ich MOL, finden einen Weg, um sich ihre Kunden "zu machen", sprich Bedarf zu erzeugen, wo vorher vielleicht noch gar keiner war. Manche gehen dafür über Leichen, andere "erschaffen" must-have Produkte. MOL macht meiner Meinung beides;-(
Finden Sie es nicht komisch, dass mittlerweile mehrere vernünftige Flugbetriebe (Airberlin, TUI) in finanzielle Schwierigkeiten gekommen sind?
Nennen Sie doch mal die beste Lösung. Vergessen Sie aber nicht, der Kunde entscheidet was gespielt wird, nicht der Pilot.

Ich denke, dass man es zu lange versäumt hat, gesetzliche, soziale und auch moralische Regeln Ryanair gegenüber durchzusetzen.
Das ändert sich jetzt hoffentlich, wenn auch sehr langsam...

In der Luftfahrt lässt sich Geiz ist Geil nur zu einen gewissen Maße durchsetzen, es sei denn wir sind bereit von unserem hohen Sicherheitsniveau auch ein Stückchen wieder herzugeben.
Eventuell nimmt man das in Kauf. Man könnte sagen man geht von 140 auf 120 Prozent Sicherheit. Erst unter 100 wird es bedenklich. Es bringt nichts wenn jeder Pilot noch Kunstflieger und Hochseilakrobatik beherrscht. Der soll seinen Job machen, egal ob der seinen Flieger 10 oder 20 Zentimeter neben der Mittellinie fährt, das ist kein Mehrwert den man bereit ist teuer zu bezahlen. Wenn ich an der Ladenkasse ein Lächeln der Kassiererin sehen kann ist das nett, aber ich bin nicht bereit dafür 30 Prozent mehr auszugeben. Und viele andere auch nicht. Weil sie die Kohle vielleicht auch gar nicht (dafür) haben.

Ist schon spannend. Sie waren bislang doch immer einer der ersten, die den Piloten vorgehalten haben, wenn sie mal nicht 100% geliefert haben. Und jetzt soll das OK sein?
Es geht doch nicht darum, dass jeder Pilot in Deutschland mit der Limousine zum Dienst gebracht wird, sondern darum, dass es relativ einheitliche und gute Arbeitsbedingungen gibt.
Und ich hatte ja schon geschrieben, dass das was Ryanairpiloten erleben (erlebt haben), in anderen Bereichen der Luftfahrt schon längst Realität ist, die absolut nicht erstrebenswert ist.
Ein Flugbetrieb ist nur so gut, wie sein schwächstes Glied. Manches kann durch andere ausgeglichen werden, aber es kommt der Punkt wo es reißt.
Ob das nun Gäste sind, die irgendwo für längere Zeit festsitzen, oder Teile, die vom Flugzeug abfallen oder ein Flugbetrieb wo keiner mehr weiß, welcher Subsubunternehmer den Flug gerade durchführt, oder Piloten, die den Flieger auf der Bahn versenken, weil sie übermüdet sind.
Dieser Punkt wird unweigerlich irgendwann erreicht, wenn wir uns nicht einmal mehr mit 120% zufrieden geben. 100% sind definitiv zu wenig!
Bei welchen Prozentsätzen sehen Sie denn die verschiedenen Flugbetriebe in D oder meinetwegen auch Europa? Wo stehen denn Ihrer Meinung nach AirFrance, British Airways, Vueling, LH, Ryanair, EasyJet, Condor und noch Airberlin?
Beitrag vom 21.09.2017 - 21:14 Uhr
UserLH830
👮👮👮
User (629 Beiträge)

und zweiten kann man auch MIT KTV günstig (GWI).
GWI ist im Prinzip von Markt, oder sehe ich das falsch?
GWI hat gezeigt, dass es geht und hat EW in dieser Größenordnung überhaupt erst möglich gemacht.
Ja ja, und genau deshalb ist GWI jetzt überflüssig. Der Nachfolger heißt EW. Mal sehen was EW erst noch möglich machen wird.
Das Problem ist doch, dass hier ein Anbieter (Ryanair) massiv die Arbeitsbedingungen aller Luftfahrtbeschäftigten in Europa unter Druck setzt. Und das alle, damit der Passagier weiterhin billigst quer durch die Welt jetten kann.
Wenn die ganzen Billig-Passagiere morgen zuhause bleiben würdem, was würde dann passieren? MOL oder irgendein anderer würde sich verstärkt um die Geschäftskunden kümmern. Dann würde bei LH und Co so mancher Cockpitsitz ernsthaft wackeln. Also seinen Sie dankbar für jeden der ein Ticket kauft, egal was er dafür zu bezahlen hat.

Das sehe ich anders. Ryanair hat zugegebenermaßen Menschen das Fliegen ermöglicht, die es sich vorher entweder nicht leisten konnten oder es gar nicht auf dem Plan hatten zu fliegen.
Trotzdem wird durch die Billigangebote eine Erwartungshaltung geweckt, die einfach nicht dauerhaft und nachhaltig zu erfüllen ist. Auch durch Ryanair nicht.
Na dann warten Sie mal bis MOL gezwungen ist zu KTV Konditionen anzustellen.
Mittelfristig werden aber "gute" Anbieter durch das Verhalten dieser Marktteilnehmer an die Wand gezwungen.
Der Haken ist ja nicht, das Ryanair günstige Flüge anbietet, sondern dass mit fragwürdigen Methoden alles ausgenutzt wird, was irgendwie machbar ist. Sei es Subventionen, direkt oder indirekt, oder eben abenteuerliche Angestelltenverhältnisse, die keiner mehr als sozial erstrebenswert ansieht.
Keiner wird in ein abenteuerliches Beschäftigungsverhältnis gezwungen. Wenn morgen in Deutschland nochmal 5000 arbeitslose Piloten den Markt überfluten, dann gibt es eben ganz einfach zu viele davon. Es bringt nichts wenn jeder zweite Arbeitnehmer in Europa Pilot sein will.
Ryanair bekommt gerade ihr eigenes Gift zu spüren, da sich die Verhältnisse gerade ein bisschen ändern, sodass selbst europaweit weniger bereit sind sich für Ryanair zu "opfern".
Wie viele arbeitslose Piloten gibt es derzeit in Europa für die es eine Option wäre für FR zu fliegen, mal abgesehen davon ob das dann nur ein paar Jahre sind. Ein paar Jahre helfen MOL ein paar Jahre weiter. Und so weiter und so weiter.
Dadurch, dass man Ryanair lange Zeit hat gewähren lassen, sind aber viele, die noch vernünftige Bedingungen angeboten haben entweder Pleite gegangen oder haben sich den fürchterlichen Bedingungen angepasst.
Der Kunde bestimmt was auf den Markt kommt. Wenn es der Kunde nicht annimmt, geht der Unternehmer vor die Hunde. Also wird er sich anpassen, ist doch sonnenklar.
Das ist aber auch eine sehr simple Sicht der Dinge. Findige und kreative Unternehmer, und dafür halte ich MOL, finden einen Weg, um sich ihre Kunden "zu machen", sprich Bedarf zu erzeugen, wo vorher vielleicht noch gar keiner war. Manche gehen dafür über Leichen, andere "erschaffen" must-have Produkte. MOL macht meiner Meinung beides;-(
Dann können Sie doch froh sein, dass er sich noch nicht um diejenigen Kunden kümmert die jeden Monat Ihr Gehalt finanzieren.
Finden Sie es nicht komisch, dass mittlerweile mehrere vernünftige Flugbetriebe (Airberlin, TUI) in finanzielle Schwierigkeiten gekommen sind?
Nennen Sie doch mal die beste Lösung. Vergessen Sie aber nicht, der Kunde entscheidet was gespielt wird, nicht der Pilot.

Ich denke, dass man es zu lange versäumt hat, gesetzliche, soziale und auch moralische Regeln Ryanair gegenüber durchzusetzen.
Das ändert sich jetzt hoffentlich, wenn auch sehr langsam...
Es ist aber nicht Aufgabe der Politik, Ihr Einkommen zu sichern sondern die Aufgabe Ihres Arbeitgebers. Und genau das passiert doch, wenn auch nicht nach Ihrem Geschmack. Aber das ist ja auch egal.
In der Luftfahrt lässt sich Geiz ist Geil nur zu einen gewissen Maße durchsetzen, es sei denn wir sind bereit von unserem hohen Sicherheitsniveau auch ein Stückchen wieder herzugeben.
Eventuell nimmt man das in Kauf. Man könnte sagen man geht von 140 auf 120 Prozent Sicherheit. Erst unter 100 wird es bedenklich. Es bringt nichts wenn jeder Pilot noch Kunstflieger und Hochseilakrobatik beherrscht. Der soll seinen Job machen, egal ob der seinen Flieger 10 oder 20 Zentimeter neben der Mittellinie fährt, das ist kein Mehrwert den man bereit ist teuer zu bezahlen. Wenn ich an der Ladenkasse ein Lächeln der Kassiererin sehen kann ist das nett, aber ich bin nicht bereit dafür 30 Prozent mehr auszugeben. Und viele andere auch nicht. Weil sie die Kohle vielleicht auch gar nicht (dafür) haben.

Ist schon spannend. Sie waren bislang doch immer einer der ersten, die den Piloten vorgehalten haben, wenn sie mal nicht 100% geliefert haben. Und jetzt soll das OK sein?
Das habe ich nie behauptet dass es unter 100 Prozent OK ist. Und alles was darüber hinausgeht ist schön und toll, aber nicht wenn jede Kleinigkeit teuer erkauft werden muss. Ich hatte ja das Beispiel mit der Kassiererin angeführt. Vielleicht gibt es bessere Beispiele, aber ich bin sicher Sie kommen klar damit.
Es geht doch nicht darum, dass jeder Pilot in Deutschland mit der Limousine zum Dienst gebracht wird, sondern darum, dass es relativ einheitliche und gute Arbeitsbedingungen gibt.
Einheitlich und gut. Prima. Meinen Sie damit mal wieder KTV Konditionen?
Und ich hatte ja schon geschrieben, dass das was Ryanairpiloten erleben (erlebt haben), in anderen Bereichen der Luftfahrt schon längst Realität ist, die absolut nicht erstrebenswert ist.
Ein Flugbetrieb ist nur so gut, wie sein schwächstes Glied. Manches kann durch andere ausgeglichen werden, aber es kommt der Punkt wo es reißt.
Ob das nun Gäste sind, die irgendwo für längere Zeit festsitzen,
z.B. wenn LH Piloten mehr als ein Dutzend mal streiken
oder Teile, die vom Flugzeug abfallen
was nichts mit Pilotengehältern zu tun hat
oder ein Flugbetrieb wo keiner mehr weiß, welcher Subsubunternehmer den Flug gerade durchführt,
na soo schwer ist das auch wieder nicht
oder Piloten, die den Flieger auf der Bahn versenken, weil sie übermüdet sind.
Kenne ich nicht. Oder meinen Sie die EK 777, wo die Herrschaften vergessen haben Schub zu geben zum Durchstarten? Peinlich, oder nicht?
Dieser Punkt wird unweigerlich irgendwann erreicht, wenn wir uns nicht einmal mehr mit 120% zufrieden geben. 100% sind definitiv zu wenig!
140 Prozent sind besser als 120, aber nicht zwingend sicherer. Kommt halt auf den Preis an. Mir nützt es auch nichts, wenn Miss Germany morgen bei EW kellnert. Miss Piggy muss ja auch nicht sein, aber notfalls hat das egal zu sein.
Bei welchen Prozentsätzen sehen Sie denn die verschiedenen Flugbetriebe in D oder meinetwegen auch Europa? Wo stehen denn Ihrer Meinung nach AirFrance, British Airways, Vueling, LH, Ryanair, EasyJet, Condor und noch Airberlin?
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Modhinweis
-------------
Beitrag bearbeitet.
Fly-away
Moderator

Dieser Beitrag wurde am 21.09.2017 23:52 Uhr bearbeitet.
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | « zurück | weiter »