Community / / Strengere Sicherheitsüberprüfung f...

Beitrag 1 - 15 von 20
1 | 2 | « zurück | weiter »
Beitrag vom 05.03.2020 - 22:42 Uhr
UserEricM
User (5494 Beiträge)
Eine der größten Bedrohung gehe dabei von sogenannten Innentätern aus, die Zugang zu zentralen Einrichtungen des Luftverkehrs haben

Da fällt mir auf Anhieb jetzt kein Umstand ein, der einen "Innentäter" zu einer größeren Bedrohung als zB eine Bombe machen würde...

Ich kenne aber im Gegenzug jede Menge Consultants die zum Thema Sicherheit genau auf dem Szenario "Innentäter" herumharken.
Gerade wenn diese Consultants Sicherheitslösungen und/oder Services verkaufen. Einfach weil es das mit Abstand komplexeste und teuerste Szenario ist und damit die höchsten Umsätze bei einer Implementierung verspricht.
Nicht nur im Luftverkehr.

Hat da wieder mal einer "Berater" in den Bundestag gelassen?

Dieser Beitrag wurde am 09.03.2020 07:00 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 06.03.2020 - 00:15 Uhr
Userfbwlaie
User (4887 Beiträge)
Wenn man Mitarbeiter in sicherheitskritischen Bereichen ungenügend bezahlt, generiert man sich natürlich potentielle "Innnentäter".
Beitrag vom 06.03.2020 - 01:58 Uhr
UserLH830
👮👮👮
User (629 Beiträge)
Hoffentlich meint hier niemand irgendwelche Piloten ...
Beitrag vom 06.03.2020 - 09:32 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Wenn man Mitarbeiter in sicherheitskritischen Bereichen ungenügend bezahlt, generiert man sich natürlich potentielle "Innnentäter".

Haben Sie eine Quelle für den Zusammenhang von Einkommen und Anschlagsrisiko?
Neigen Menschen mit geringem Verdienst vermehrt zu Anschlägen?
Neigen überhaupt Menschen mit niedrigem Verdienst überproportional zu Verbrechen?
Fragen über Fragen .....
Beitrag vom 06.03.2020 - 11:13 Uhr
UserJosef Prost
User (41 Beiträge)
Gab es auf Basis der EU-rechtswidrigen ZÜP überhaupt schon irgendein sinnvolles Ergebnis, von dem mal behaupten könnte, es hätte irgendwas verhindert? Das Wort "Symbolkraft" in diesem Kontext sagt vermutlich schon mehr als ausreichend über die Intentionen dahinter aus.
Außerdem besteht die Luftfahrt ja nicht nur aus deutschen Angestellten. Jeden Tag bewegen sich z.B. unzählige Flugzeugbesatzungen auf unseren Flughäfen, die niemals eine ZÜP durchlaufen haben! Skandal! /sarcasm off

Dieser Beitrag wurde am 06.03.2020 11:14 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 06.03.2020 - 11:46 Uhr
Userfbwlaie
User (4887 Beiträge)
@gordon,
das soll nicht als Unterstellung verstanden werden. Wenn man in sicherheitskritischen Bereichen arbeitet, sollte man auch entsrechend bezahlt werden. Ein positives Arbeitsklima ist ein weiterer relevanter Faktor.

Dieser Beitrag wurde am 06.03.2020 16:21 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 06.03.2020 - 12:04 Uhr
Userfbwlaie
User (4887 Beiträge)
@Josef Prost,
finden in anderen Ländern keine Sicherheitsüberprüfungen statt?
Beitrag vom 06.03.2020 - 13:07 Uhr
UserNicci72
User (575 Beiträge)
Gab es auf Basis der EU-rechtswidrigen ZÜP überhaupt schon irgendein sinnvolles Ergebnis, von dem mal behaupten könnte, es hätte irgendwas verhindert? Das Wort "Symbolkraft" in diesem Kontext sagt vermutlich schon mehr als ausreichend über die Intentionen dahinter aus.
Außerdem besteht die Luftfahrt ja nicht nur aus deutschen Angestellten. Jeden Tag bewegen sich z.B. unzählige Flugzeugbesatzungen auf unseren Flughäfen, die niemals eine ZÜP durchlaufen haben! Skandal! /sarcasm off

Dass die Luftfahrt ein symbolkräftiges und daher immer wieder verwendetes Anschlagsziel für Terroristen ist, weiß man ja bereits seit den Anschlägen der 1970er-Jahre und spätestens seit 9/11 - und dass andere Länder womöglich laxere Sicherheitskontrollen haben (zu fragen wäre in der Tat: welche?) muss ja nicht heißen, dass man sich in Deutschland daran zu orientieren hätte. Bei diesem Gesetz geht es nun nach diesen Informationen in der Tat darum, die Sicherheitskontrollen bei allen an deutschen Flughäfen Tätigen durch eine stärkere Vernetzung der Behörden bei der Sicherheitsüberprüfung zu verbessern - und ja, zu verschärfen, von der Reinigungsfachkraft, die die Toiletten reinigt, bis hin zum Flugkapitän (der Begriff "Flugpersonal" ist insofern etwas missverständlich, es geht auch, aber nicht nur um die Airline-Crews). Und wenn dann womöglich - um ein fiktives, aber nicht völlig abwegiges Beispiel zu bringen - beim Einchecken einer Crew aus dem Mittleren Osten die auch bei Crews übliche Sicherheitskontrolle durch die neue Vernetzung mit und den nun möglichen Zugriff auf Daten der Bundespolizei ergibt, dass der First Officer im Verdacht steht, vor seiner Pilotenkarriere für den IS tätig gewesen oder zumindest ein radikaler Islamist mit einschlägigen Kontakten zu sein, dann wird sich dieser First Officer zumindest in Deutschland erst einmal nicht wieder in ein Cockpit setzen. Wie sein Fall dann von seiner Airline und im Irak gehandhabt würde, kann nicht Gegenstand eines deutschen Gesetzgebungsverfahrens sein. Ich halte dieses neue Gesetz deshalb nicht für reine Symbolpolitik, auch wenn natürlich Symbolpolitik hineinspielt.

Dieser Beitrag wurde am 06.03.2020 13:14 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 06.03.2020 - 13:32 Uhr
UserNicci72
User (575 Beiträge)
Eine der größten Bedrohung gehe dabei von sogenannten Innentätern aus, die Zugang zu zentralen Einrichtungen des Luftverkehrs haben

Da fällt mir auf Anhieb jetzt Umstand ein, der einen "Innentäter" zu einer größeren Bedrohung als zB eine Bombe machen würde...

Ich kenne aber im Gegenzug jede Menge Consultants die zum Thema Sicherheit genau auf dem Szenario "Innentäter" herumharken.
Gerade wenn diese Consultants Sicherheitslösungen und/oder Services verkaufen. Einfach weil es das mit Abstand komplexeste und teuerste Szenario ist und damit die höchsten Umsätze bei einer Implementierung verspricht.
Nicht nur im Luftverkehr.

Hat da wieder mal einer "Berater" in den Bundestag gelassen?

Der konkrete Fall in der deutschen Luftverkehrswirtschaft, in dem ein Innentäter tatsächlich einen Flugzeugabsturz herbeiführte und dabei sich selbst und 149 weitere Menschen tötete, ist der Germanwings-Crash vom März 2015. Sein Name Andreas Lubitz ist weltweit in allen Massenmedien genannt worden, ich denke, man kann ihn deshalb ruhig nennen. Allerdings war dieser Innentäter kein Terrorist - also politisch motiviert - sondern ein psychisch kranker Mensch, dessen Erkrankung seinem Arbeitgeber deshalb nicht bekannt wurde, weil die Datenschutzgesetzgebung dies verhinderte. Polizeilich war Lubitz völlig unbescholten und vor seinem sogenannten erweiterten Suizid (was für ein Begriff für einen faktischen Massentotschlag) hat er sich stets absolut rechtstreu verhalten. Irgendwo habe ich mal gelesen, Sicherheitspolitik im Airline-Business sei immer "Tombstone-Policy". Es wäre nach meinem Dafürhalten daher zielführend, dass wenigstens aus den "Tombstones" von Germanwings-Flug 9525 gelernt wird und das "Screaning" daher nicht nur auf politisch motivierte Innentäter beschränkt würde. Auch wenn "Safety First" "Data Protection Second" bedeuten würde. Wobei man sich natürlich völlig im Klaren darüber sein sollte, dass man Risiken immer nur minimieren, nie völlig ausschalten kann. Niemand kann wirklich wissen, was hinter der Stirn seines Mitmenschen vor sich geht und es wird daher leider auch immer Verbrechen geben, die scheinbar völlig aus dem Nichts kommen und die durch keine Sicherheitsmaßnahme verhinderbar sind.

Dieser Beitrag wurde am 06.03.2020 13:36 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 06.03.2020 - 17:07 Uhr
Userfbwlaie
User (4887 Beiträge)
@Nicci72,
wenn Sie die ZÜP beantragen, haben sie auch so etwas wie eine Überwachung Ihrer Person beantragt.
Ein zufälliges oder unbewusstes Treffen mit einer Person, die den Verfassungsschutzbehörden "missfällt", könnte von Beamten als zuverlässigkeitsrelevantes Ereignis angesehen werden. Das könnten die nun informierten Luftsicherheitsbehörden ähnlich sehen uns schon sind Ihre ZÜP usw. futsch.
Beitrag vom 06.03.2020 - 17:15 Uhr
UserEricM
User (5494 Beiträge)
Der konkrete Fall in der deutschen Luftverkehrswirtschaft, in dem ein Innentäter tatsächlich einen Flugzeugabsturz herbeiführte und dabei sich selbst und 149 weitere Menschen tötete, ist der Germanwings-Crash vom März 2015.

Ich dachte mir schon, dass das jetzt wieder hochkommt...
Es scheint mir aber ein absolut unpassendes Beispiel zu sein, da weder Informationen der Bundespolizei noch des Zollkriminalamts die Germanwings Tragödie verhindert hätten.

Kranke Arbeitnehmer sind eine völlig andere Gefährdungsklasse als die, gegen die diese Gesetzesänderung gerichtet ist.

Eine etwaige physische oder psychische Krankheit zu erkennen und den Betroffenen zu helfen bevor sie für sich und/oder andere eine Gefahr werden, ist sicher auch wichtig. Das erfordert aber völlig andere Maßnahmen, Kenntnisse und Beteiligte als die in dieser News berichteten.



Dieser Beitrag wurde am 06.03.2020 18:07 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 06.03.2020 - 19:03 Uhr
UserEin Leser dieser..
... Seite
User (656 Beiträge)
@ EricM
Da fällt mir auf Anhieb jetzt (kein (Annahme)) Umstand ein, der einen "Innentäter" zu einer größeren Bedrohung als zB eine Bombe machen würde...

Innentäter und Bombe schließen sich ja nicht aus. Im Gegenteil, einem Innentäter ist es wahrscheinlich leichter möglich, eine Bombe zu platzieren als einem Außenstehenden.

@FBWlaie
wenn Sie die ZÜP beantragen, haben sie auch so etwas wie eine Überwachung Ihrer Person beantragt.
Ein zufälliges oder unbewusstes Treffen mit einer Person, die den Verfassungsschutzbehörden "missfällt", könnte von Beamten als zuverlässigkeitsrelevantes Ereignis angesehen werden. Das könnten die nun informierten Luftsicherheitsbehörden ähnlich sehen uns schon sind Ihre ZÜP usw. futsch.

Wievielen MA in der Luftfahrtbranche wurde denn die ZÜP entzogen, nur wegen eines zufälligen oder unbewussten Treffens ohne, dass sie sich angemessen rechtfertigen konnten? Ernste Frage.

Bearbeitet: Zeichensetzung


Dieser Beitrag wurde am 06.03.2020 19:04 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 06.03.2020 - 19:46 Uhr
Userfbwlaie
User (4887 Beiträge)
@Ein Leser,

das kann ich natürlich nicht wissen.
Ich weiss auch nicht, wie die Erstattung von ggf. fehlerhaft entstandene Kosten für einen Betroffenen geregelt werden.

Beitrag vom 09.03.2020 - 03:38 Uhr
Usermarbu
User (285 Beiträge)
@ EricM
Da fällt mir auf Anhieb jetzt (kein (Annahme)) Umstand ein, der einen "Innentäter" zu einer größeren Bedrohung als zB eine Bombe machen würde...

Innentäter und Bombe schließen sich ja nicht aus. Im Gegenteil, einem Innentäter ist es wahrscheinlich leichter möglich, eine Bombe zu platzieren als einem Außenstehenden.

@FBWlaie
wenn Sie die ZÜP beantragen, haben sie auch so etwas wie eine Überwachung Ihrer Person beantragt.
Ein zufälliges oder unbewusstes Treffen mit einer Person, die den Verfassungsschutzbehörden "missfällt", könnte von Beamten als zuverlässigkeitsrelevantes Ereignis angesehen werden. Das könnten die nun informierten Luftsicherheitsbehörden ähnlich sehen uns schon sind Ihre ZÜP usw. futsch.

Wievielen MA in der Luftfahrtbranche wurde denn die ZÜP entzogen, nur wegen eines zufälligen oder unbewussten Treffens ohne, dass sie sich angemessen rechtfertigen konnten? Ernste Frage.

Bearbeitet: Zeichensetzung


Wie viele potentielle Terroristen wurden denn durch die ZÜP aus dem Verkehr gezogen?
Beitrag vom 09.03.2020 - 07:10 Uhr
UserEricM
User (5494 Beiträge)
@ EricM
Da fällt mir auf Anhieb jetzt (kein (Annahme))
ja, danke, ist jetzt oben korrigiert
Umstand ein, der einen "Innentäter" zu einer größeren Bedrohung als zB eine Bombe machen würde...

Innentäter und Bombe schließen sich ja nicht aus. Im Gegenteil, einem Innentäter ist es wahrscheinlich leichter möglich, eine Bombe zu platzieren als einem Außenstehenden.

Richtig, ich meinte eine Bombe plaziert durch Passagiere statt durch internes Personal ist nicht das kleinere Risiko - im Gegenteil - und bezog mich dabei auf die Textstelle im Artikel:

Eine der größten Bedrohung gehe dabei von sogenannten Innentätern aus,

Statistisch gesehen ist das falsch.
Die überwiegende Mehrheit der Anschläge und Anschlagsversuche (>99%) gehen eben nicht von Innentätern aus. Sie sind daher auch nicht das größte Risiko.
Und es ist ja auch nicht so, dass eine Person mit Überprüfung völlig unkontrolliert eine Bombe in ein Flughafengelände transportieren könnte.
Nur um Missverständnisse auszuschließen: Die beschriebenen Maßnahmen können durchaus sinnvoll sein.
Mir geht es hier einzig um die (mMn falsche) Aussage zu dem angeblich höchsten Risiko durch Innentäter.
Diese wird auch oft in kommerziellen Sicherheits-Szenarien, Bewertungen und Salesveranstaltungen genannt und ist ein deutlich überstrapaziertes Verkaufsargument.

Dieser Beitrag wurde am 09.03.2020 07:11 Uhr bearbeitet.
1 | 2 | « zurück | weiter »