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Beitrag vom 02.10.2019 - 17:34 Uhr
UserAvokus
User (888 Beiträge)
Eigentlich sollten die Zieldestinationen ein gesteigertes Interesse im Sinne des incoming Tourismus haben, sich an einer Condor zu beteiligen. Der Zusammenbruch einer Thomas Cook mit den vielen angeschlossenen, teilweise auch eigenen, Hotels und allen sonstigen Firmen entlang der Tourismus Nahrungskette werfen für manche Reisedestinationen große Fragezeichen auf, wie sie in den kommenden Jahren Reisende ausgerechnet auf ihre Destination vereinen sollten. Der zunehmende Trend zum Individualtourismus macht eine gute und planbare Auslastung der Hotels immer schwieriger. All-Inklusive Angebote der Veranstalter könnten deshalb immer seltener werden, ohne verlässliche Partner Airline.

Auch bei bisher profitabler Auslastung, die auch zu großen Teilen an den Veranstalterverträgen hängt und nur zum kleineren Teil am Seat-Only Geschäft ist es fraglich wie eine notwendige Flottenmodernisierung gestimmt werden kann, wenn gleichzeitig neue Konkurrenten im Langstreckengeschäft erwachsen (Eurowings oder Norwegian). Zwar kommt es auch zu neuen Chancen aufgrund anderer Marktaustritte, wie jüngst Aigle Azur, Adria, XL-Airways, welches ein breiteres Aufstellen in Europa erfordern würde, ist es andererseits mit der Marktbereinigung noch nicht am Ende.

Am mit TUI weltweit größten integrierten Tourismuskonzern auf der einen Seite und den Günstigairlines vorbeizukommen dürfte ein schwerer Spagat für eine Condor 2.0 werden, die sich letztendlich in zwei Geschäftsfeldern verorten muß um für Kunden attraktiv zu bleiben. Als reine Charterairline wird die Luft m. E. in Zukunft zusehends dünner. Gleichzeit muß Condor aufpassen nicht den Weg Air Berlins zu gehen.

Vielleicht ist es ja Zeit für ein neues Geschäftsmodell als Pan-Europäische Airline, als reiner Marken-Kapazitätsanbieter ganz im klassischen Chartersinne aber mit Beteiligungen aus den unterschiedlichen Ländern aber dem klaren Fokus auf Holidayairline. Sollte eine TUI an einer Auslagerung des Flugbetriebs denken könnte sie mit Condor den Nukleus einer solchen Airline bilden.

Ob es der Pauschaltourismus allerdings langfristig hergibt muß genau untersucht werden. Die Insolvenz von TC könnte hierbei auch als Zäsur gelten, wenn sich herausstellt dass die geglaubte Absicherung von Pauschalreisen doch nicht so sicher ist und damit einen Preisaufschlag für das Gesamtpaket nicht mehr rechtfertigt gegenüber einer selbst organisierten Reise.

In jedem Fall ist es der Airline und ihren Mitarbeitern zu wünschen weiterhin erfolgreich zu überleben.