Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Erste Air Berlin-Piloten landen bei ...

Beitrag 16 - 30 von 38
Beitrag vom 16.10.2017 - 21:21 Uhr
Userjasonbourne
User (1759 Beiträge)
Lest ihr euch eigentlich die Stellenbeschreibung auch mal durch bevor ihr was schreibt?

Für einen Betriebsübergang sind diese Angebote eine Frechheit.

Verlust der Seniorität, Verlust des deutsche Arbeitsvertrages, Verlust des Tarifvertrages. Gehaltseinbußen in Höhe von bis zu 66%. Auch wenn das Gehalt nicht schlecht ist, damit kann man unter Umständen sein Haus nicht mehr finanzieren, Immobilienfinanzierungen sind in der Regel langfristig angelegt.

Ihr solltet nicht immer alles aus den Medien nehmen. Mit Betroffenen reden bringt hier mehr. Und das was da im Verborgenen abläuft (widerufliche Freistellung etc.) Ist unter aller Kanone.

Bevor jetzt eine persönliche Betroffenheit vermutet wird. Nein ich bin nie bei AirBerlin gewesen und sowieso im Ruhestand.

Es hat ja auch niemand behauptet, dass die Pleite eines Arbeitgebers ein besonders großer Spaß ist. Tatsache ist aber, dass es bei dieser Insolvenz bedauernswerte Schicksale gibt als die der Piloten und der Flugbegleiter.

ich muss sogar sagen das die ABler es wohl für eine Insolvenz recht gut haben.

1. der Arbeitsmarkt brummt - es sind also viele Jobs verfügbar

2. die Luftfahrt ist weiterhin am wachsen

3. ein großteil des Betriebes wird übernommen

Klar ist das im Einzelfall echt hart, wenn man als A330 Cpt. bei knapp 200k lag und jetzt EW via Sunexpress die Option ist
 https://www.career.aero/site/de/job/show/id/1907

Es ist sicher nicht leicht und es gibt Verluste.

Leider hat die AB die Gehälter die sie gezahlt hat nicht am Markt verdienen können.
Aber Jobs gibt es für die Crews.
Beitrag vom 16.10.2017 - 21:27 Uhr
UserLunte
User (387 Beiträge)
Pilot zu sein wird von Tag zu Tag immer mehr ein echter Zigeuner und Bettlerjob,
Existenzsicherheit gleich "zero" ,weniger verdienen und was anderes machen dann verliert man zumindest nicht die Gesundheit ..................
Die Fliegerei ist mitunter ein echter ..................... das kann so ein Typ wie Mr. Gordon ruhig anders sehen aber an der Tatsache ändert sich NICHTS !!
Beitrag vom 16.10.2017 - 21:47 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Pilot zu sein wird von Tag zu Tag immer mehr ein echter Zigeuner und Bettlerjob,
Existenzsicherheit gleich "zero" ,weniger verdienen und was anderes machen dann verliert man zumindest nicht die Gesundheit ..................
Die Fliegerei ist mitunter ein echter ..................... das kann so ein Typ wie Mr. Gordon ruhig anders sehen aber an der Tatsache ändert sich NICHTS !!

Wenn Menschen einen 50 - 60.000 Euro Gehalt (für Berufsanfänger wohlgemerkt) als Bettlerjob bezeichnen ist das reiner Zynismus gegenüber 95% der mitteleuropäischen Bevölkerung.
Beitrag vom 16.10.2017 - 22:23 Uhr
Userchris7891
User (809 Beiträge)
Lest ihr euch eigentlich die Stellenbeschreibung auch mal durch bevor ihr was schreibt?

Für einen Betriebsübergang sind diese Angebote eine Frechheit.

Verlust der Seniorität, Verlust des deutsche Arbeitsvertrages, Verlust des Tarifvertrages. Gehaltseinbußen in Höhe von bis zu 66%. Auch wenn das Gehalt nicht schlecht ist, damit kann man unter Umständen sein Haus nicht mehr finanzieren, Immobilienfinanzierungen sind in der Regel langfristig angelegt.

Ihr solltet nicht immer alles aus den Medien nehmen. Mit Betroffenen reden bringt hier mehr. Und das was da im Verborgenen abläuft (widerufliche Freistellung etc.) Ist unter aller Kanone.

Bevor jetzt eine persönliche Betroffenheit vermutet wird. Nein ich bin nie bei AirBerlin gewesen und sowieso im Ruhestand.

Es hat ja auch niemand behauptet, dass die Pleite eines Arbeitgebers ein besonders großer Spaß ist. Tatsache ist aber, dass es bei dieser Insolvenz bedauernswerte Schicksale gibt als die der Piloten und der Flugbegleiter.

ich muss sogar sagen das die ABler es wohl für eine Insolvenz recht gut haben.

1. der Arbeitsmarkt brummt - es sind also viele Jobs verfügbar

2. die Luftfahrt ist weiterhin am wachsen

3. ein großteil des Betriebes wird übernommen

Klar ist das im Einzelfall echt hart, wenn man als A330 Cpt. bei knapp 200k lag und jetzt EW via Sunexpress die Option ist
 https://www.career.aero/site/de/job/show/id/1907

Es ist sicher nicht leicht und es gibt Verluste.

Leider hat die AB die Gehälter die sie gezahlt hat nicht am Markt verdienen können.
Aber Jobs gibt es für die Crews.


Bei dem von dir geposteten Angebot gibt’s 300.000 €.
Beitrag vom 16.10.2017 - 22:50 Uhr
Usermenschmeier
User (710 Beiträge)


Bei dem von dir geposteten Angebot gibt’s 300.000 €.

Ja aber die Stelle fordert ja auch Instructor Lizenzen. Nämlich Type Rating Instructor und Examiner und das Line Training Instructor. Also einen Capt plus vollständiger Ausbildungsbefähigung, davon hat AB vielleicht 10 Stück. Da ist diese Vergütung gerade mal Durchschnitt. Und sie ist befristet.
Beitrag vom 16.10.2017 - 22:54 Uhr
Userchris7891
User (809 Beiträge)


Bei dem von dir geposteten Angebot gibt’s 300.000 €.

Ja aber die Stelle fordert ja auch Instructor Lizenzen. Nämlich Type Rating Instructor und Examiner und das Line Training Instructor. Also einen Capt plus vollständiger Ausbildungsbefähigung, davon hat AB vielleicht 10 Stück. Da ist diese Vergütung gerade mal Durchschnitt. Und sie ist befristet.

Also auch nicht für jedermann.
Beitrag vom 17.10.2017 - 03:47 Uhr
UserMuck
User (293 Beiträge)
Grundsätzlich hat Gordon zwar recht, aber er missachtet bei seiner Argumentation die Besonderheit des Pilotenanwärters: ca. 80'000 Schulden nach der selbstbezahlten Ausbildung sowie eine Berufsunfähigkeitsversicherung die locker mal 400 Euro im Monat verschlingt stutzen die 44'000 Euro deutlich zurecht:

44'000 Brutto
- 8'000 Tilgung Berufsausbildung
- 2'000 Zinsen auf Ausbildungskredit
- 4'800 LoL-Versicherung
- 7'000 Steuern (Tilguungen & LoL-Versicherung drücken die Steuerlast nicht)
- 8'400 Sozialabgaben

Da bleiben netto 13'800 im Jahr oder 1.150 im Monat.

Wenn diese Rechnung korrekt ist (@gordon: bitte nachrechnen), so ist die Aussage "Bettlerjob" nicht ganz falsch, schreibt doch  http://www.news.de "Sieben Euro pro Stunde ist die Bilanz von Bettler Horst"

Dieser Beitrag wurde am 17.10.2017 03:48 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 17.10.2017 - 07:08 Uhr
Userhagensolberg
User (19 Beiträge)
 https://www.waz.de/panorama/air-berlin-pilot-dreht-zum-abschied-spektakulaere-ehrenrunde-id212258387.html

Einige Piloten landen auch nicht!
Beitrag vom 17.10.2017 - 07:57 Uhr
Usergpower
User (1650 Beiträge)
Grundsätzlich hat Gordon zwar recht, aber er missachtet bei seiner Argumentation die Besonderheit des Pilotenanwärters: ca. 80'000 Schulden nach der selbstbezahlten Ausbildung sowie eine Berufsunfähigkeitsversicherung die locker mal 400 Euro im Monat verschlingt stutzen die 44'000 Euro deutlich zurecht:

44'000 Brutto
- 8'000 Tilgung Berufsausbildung
- 2'000 Zinsen auf Ausbildungskredit
- 4'800 LoL-Versicherung
- 7'000 Steuern (Tilguungen & LoL-Versicherung drücken die Steuerlast nicht)
- 8'400 Sozialabgaben

Da bleiben netto 13'800 im Jahr oder 1.150 im Monat.

Wenn diese Rechnung korrekt ist (@gordon: bitte nachrechnen), so ist die Aussage "Bettlerjob" nicht ganz falsch, schreibt doch  http://www.news.de "Sieben Euro pro Stunde ist die Bilanz von Bettler Horst"

Ich tue mich mit den Zahlenvergleichen schwer. Gordon hat aber auch erwähnt, dass dies ohne Flugzulage ist und ohne Abwesenheitsgelder. Abwesenheitsgelder kann man so oder so sehen, aber wenn ich nur Tagesflüge mache und an Bord sitzte rechne ich das mal als Einkommen, im Büro gibts auch kein Essensgeld. Und ein Bettler hat keine Berufsunfähigkeitsversicherung, keine Krankenversicherung und zahlt von seinen 7,-€ auch nicht in die Rentenkasse ein ;-)

Sie schreiben von den Besonderheiten des Pilotenanwärters. Ja, richtig, aber das ist der Invest in meine Zukunft. Jeder Student hat das gleiche Problem. Lange Zeit kein Einkommen und später mehr. Hier Vorlage der Ausbildungskosten aber gleich Einkommen im Job und dann später mehr. Auch richtig, früher war es besser. Aber auch das gilt für alle.

Mangels Zugang zu VTV Daten nehme ich mal die Zahlen von  http://www.pilotjobsnetwork.com/jobs/Eurowings_Europe_GmbH

Da steht 2200,- Netto x 14 FO base. Das würde entsprechen 2500,-
LoL und Berufsunfähigkeit usw. ist die persönliche Absicherung meines Invests. Ob das in die Rechung einfließen soll, das sehe ich zwiespältig. Ich könnte ja auch ins Risiko gehen und kräftig sparen.

Ich bin am Flughafen ganz gut vernetzt und kenne die Gehälter. Sagen wir mal so, vom Sklavenpiloten nach unten, da geht noch was.

Ich will den Job eines Piloten nicht kleinreden, im Gegenteil, aber was die Begrifflichkeiten hier im Austausch angeht, Sklave, Bettler usw., da schließe ich mich Gordon an, das ist an der Realität vorbei.

Dieser Beitrag wurde am 17.10.2017 08:00 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 17.10.2017 - 08:33 Uhr
UserBananaJoe
User (46 Beiträge)
Ich bin am Flughafen ganz gut vernetzt und kenne die Gehälter. Sagen wir mal so, vom Sklavenpiloten nach unten, da geht noch was.

Ich will den Job eines Piloten nicht kleinreden, im Gegenteil, aber was die Begrifflichkeiten hier im Austausch angeht, Sklave, Bettler usw., da schließe ich mich Gordon an, das ist an der Realität vorbei.

Eine Pilotenausbildung kostet richtig Geld.
Mit 50.000-80.000 Euro ist man dabei.
ZÜP, Medical, Recurrent kosten ebenfalls Geld.
Danach ist man im Haifisch-Becken mit ein paar tausend anderen Konkurrenten.

Welche Masse an Studenten investiert solche Beträge, um dann auf einem so kleinen Arbeitsmarkt, wie dem des Piloten, zu agieren?

Pay2Fly gibt es immer noch.
Ich schicke Ihnen gerne eine aktuelle E-Mail mit einem Angebot.
Über 40.000 Euro zu bezahlen, für Type Rating A320 und LT bei Small Planet (Fluggesellschaft). Danach tschüß! Der nächste Idiot, bitte!

Ist das noch nicht Sklave genug?

Bei Ryanair stehen übrigens immer noch mehrere tausend Piloten vor der Tür und bitten um Einlass, die +30.000 Euro (lässt sich schön auf der Recruitment-Website von RYR nachlesen!) für das von Boeing an Ryanair geschenkte Type Rating und den prekären Arbeitsvertrag als Schein-Selbständiger, mit Atem des Staatsanwalts und des Finanzamts im Nacken, unterschreiben zu dürfen.

Reicht das noch nicht? Geht es noch ein bisschen schlimmer?
Beitrag vom 17.10.2017 - 09:10 Uhr
Userchris7891
User (809 Beiträge)
Grundsätzlich hat Gordon zwar recht, aber er missachtet bei seiner Argumentation die Besonderheit des Pilotenanwärters: ca. 80'000 Schulden nach der selbstbezahlten Ausbildung sowie eine Berufsunfähigkeitsversicherung die locker mal 400 Euro im Monat verschlingt stutzen die 44'000 Euro deutlich zurecht:

44'000 Brutto
- 8'000 Tilgung Berufsausbildung
- 2'000 Zinsen auf Ausbildungskredit
- 4'800 LoL-Versicherung
- 7'000 Steuern (Tilguungen & LoL-Versicherung drücken die Steuerlast nicht)
- 8'400 Sozialabgaben

Da bleiben netto 13'800 im Jahr oder 1.150 im Monat.

Wenn diese Rechnung korrekt ist (@gordon: bitte nachrechnen), so ist die Aussage "Bettlerjob" nicht ganz falsch, schreibt doch  http://www.news.de "Sieben Euro pro Stunde ist die Bilanz von Bettler Horst"

Es sind inzwischen ca 53.000 € Brutto. Die Löhne wurden erhöht, weil der Markt es so wollte. Und mit Zulagen bis 65.000 €. Es gibt viele, die mit weniger Lohn ein 400.000 Haus abbezahlen.
Beitrag vom 17.10.2017 - 09:13 Uhr
Userchris7891
User (809 Beiträge)
Hier die Quelle für die neunen EWE-Löhne:
 http://www.directupload.net/file/d/4779/8ofq8n99_jpg.htm
Beitrag vom 17.10.2017 - 09:18 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Grundsätzlich hat Gordon zwar recht, aber er missachtet bei seiner Argumentation die Besonderheit des Pilotenanwärters: ca. 80'000 Schulden nach der selbstbezahlten Ausbildung sowie eine Berufsunfähigkeitsversicherung die locker mal 400 Euro im Monat verschlingt stutzen die 44'000 Euro deutlich zurecht:

44'000 Brutto
- 8'000 Tilgung Berufsausbildung
- 2'000 Zinsen auf Ausbildungskredit
- 4'800 LoL-Versicherung
- 7'000 Steuern (Tilguungen & LoL-Versicherung drücken die Steuerlast nicht)
- 8'400 Sozialabgaben

Da bleiben netto 13'800 im Jahr oder 1.150 im Monat.

Wenn diese Rechnung korrekt ist (@gordon: bitte nachrechnen), so ist die Aussage "Bettlerjob" nicht ganz falsch, schreibt doch  http://www.news.de "Sieben Euro pro Stunde ist die Bilanz von Bettler Horst"

Wir sprechen doch hier von den Aussichten heutiger AB-Piloten. Ich bin sicher, dass der Großteil dieser Piloten gerade angesichts der Flottenentwicklung der letzten Jahre ihren Ausbildungskredit längst zurück gezahlt hat.
Dann sollte man eher von 52.000 EUR (siehe post von chris7891) ausgehen - und schon sieht das ganze viel freundlicher aus.
AUA bietet zur Rückzahlung des Ausbildungskredits eine Option an, die mit jährlich 4.418 EUR Tilgung und Zinsen umfasst. Auch hier scheinen mir die von Ihnen angegeben 12.000 EUR etwas überhöht.

Ich sagte ja bereits, die Insolvenz einer Firma ist für keinen Mitarbeiter angenehm, aber das Vokabular, das man hier liest, empfinde ich doch als reichlich überzogen. Bei vielen Arbeitnehmern steht der Gag zum Arbeitsamt auf dem Plan.
Beitrag vom 17.10.2017 - 09:42 Uhr
UserFW 190
User (2115 Beiträge)


40000Euro/Jahr erhalten Sie dort übrigens nur bei 90 Flugstunden im Monatsschnitt. Das ist zumindest ambitioniert auf der Kurzstrecke.


Der Gesetzgeber sagt 90 Std. / Monat ist das Maximum und 900 Std. im Jahr.
Beitrag vom 17.10.2017 - 09:51 Uhr
UserFW 190
User (2115 Beiträge)

Eine Pilotenausbildung kostet richtig Geld.
Mit 50.000-80.000 Euro ist man dabei.
ZÜP, Medical, Recurrent kosten ebenfalls Geld.

Die Lufthansa Flight Training Schule hat jüngst die Ausbildungkosten von 100 k€ auf 80 k€ gesenkt und der DLR Test ist jetzt wieder Kostenlos. Trotzdem ist die Nachfrage bei den Schüler noch recht überschaubar.