Beitrag vom 11.10.2024 - 15:28 Uhr
Unter dem Vorwand genau Ihrer Argumentation "Ich nutze nur, was ich will", versucht man dem Konsumenten eine Transparenz einzureden, die er gar nicht hat. Am Ende zahlt er mehr, denn jede Extra-Leistung wird nicht mehr als Querschnitt über alle Kunden berechnet, sondern nur noch von dem bezahlt, der sie nutzen muss. Klar kann man sich fragen, ob das gerecht ist das alles mitzubezahlen.
Genau darum ging es doch in meiner Antwort an Sie. Sie wollen also, dass ich etwas mitbezahle, was ich nicht brauche, sondern was Sie wollen. Und das versuchen Sie jetzt zu rechtfertigen und mir schön zu reden, dass es teurer werden würde, weil die Kosten nicht durch alle geteilt werden. Also ja, es wird teurer für Sie, als jemand, der den Service will, aber nicht für mich, der den Service nicht braucht. Daher eher ein etwas komischer versuch mir das jetzt schönzureden zu wollen, dass ich für Ihren Kaffee mitbezahlen soll.
Ich mache mal ein Beispiel aus dem Umfeld von Wohnungen. Wenn ich ich im Erdgeschoss eines mehrstöckigen Haus inkl. Aufzug wohne, muss ich die Wartungskosten für diesen auch mitbezahlen, auch wenn ich ihn nur 1x pro Jahr nutze, wenn ich mal einen Nachbarn unterm Dach besuchen gehe. Rechnet man die Wartungskosten pro Nutzung um, dann ist das für mich im Erdgeschoss immer noch günstiger, als eine komplette Umlage. Wer im 2. Stock wohnt, überlegt sich ggf. noch ob er den Aufzug wirklich braucht und nimmt die Treppe. Aber wer ganz oben wohnt, legt deutlich mehr drauf. Neben ohnehin schon teurerer Miete.
Ihr Problem habe ich schon verstanden. Sie wollen nicht die realen Kosten für Ihren gewünschten Service tragen, sondern wollen, dass die über alle umgelegt werden. Ist in der Wohnung genauso unfair. Beispielsweise auch wenn die Heizkosten auf alle umgelegt werden, ich selbst meine Wohnung auf 18 Grad heize und mein Nachbar auf kuschelige 26 Grad. Ist ein gutes Beispiel, ändert aber ja nichts an dem Problem.
Wenn jetzt die Preise durch die individuelle Buchbarkeit der Services für das Grundprodukt drastisch gesunken wären, dann würde ich mir das gefallen lassen. Aber im Vergleich zu Zeiten, wo das alles irgendwie inkludiert war, haben sich die Preise kaum verändert - auch unter Berücksichtigung einer stattgefundene Inflation.
Jaja, früher war alles besser.
Schwer da was zu finden, aber was man findet deutet eher auf das Gegenteil hin:
https://www.reise-preise.de/service-test/billigfluege-fliegen-heute-guenstiger-als-vor-25-jahren.html
Innerdeutsch war früher sicher einiges billiger als es noch Air Berlin gab, aber das hatte dann auch zum Ergebnis, dass eine der beiden großen dt. Airlines in die Knie gegangen ist. Das würde ich jetzt nicht als erstrebenswert ansehen. Wenn man die gestiegenen gestiegenen Kosten abseits von Inflation etc. (Steuer, Zuschläge, Gebühren) mit einbezieht, ist das eine wage These, die es zu beweis gilt, dass früher wirklich alles günstiger war, als es noch mehr Service gab.
Welcher Service sollte denn von allen bezahlt werden, damit Sie ihn wieder nutzen können?
Das ist leicht geschrieben, aber schwer erklärt.
Ich würde mir wünschen einfach nur einen Preis zu haben, ohne mir Grundsatz-Fragen zu meinem halben Leben zu stellen, was ich ja mittlerweile überall tun muss.
Dann buchen Sie einfach den teuersten Tarif in der Business Class, dann haben Sie einen Preis und den vollen Service. Wo ist das Problem?
Ich habe keine Lust mir den Tarif herauszusuchen, in dem ...
... alkoholfreie Getränke grundsätzlich,
... Bier und Wein an Wochenenden,
... das Kopfkissen nur, wenn man es vom Vorflieger abkauft,
... das Atmen noch 0,50â?¬ pro Atemzug berechnet wird,
... eine Gebühr zur Nutzung der Armlehen verlangt wird,
... Sitzgurte ausgeliehen werden können oder als Abo abschließbar, es sei denn man hat einen eigenen,
... eine Wolkenumfliegegebühr für einen ruhigen Flug berechnet wird oder
... eine mögliche Toilettennutzungsgebühr ...
... einzeln auswählbar oder als Pakete zu buchen sind. Ich will das Kleingedruckte nicht lesen müssen, um einen Service erwarten zu können, der zum Produkt und der Verweildauer in selbigem dazu gehört.
Zu überspitzt dargestellt, daher nicht wirklich förderlich.
Am Ende kann ich zwar im Moment alles mehr oder weniger selektieren oder deselektieren, aber ich habe trotzdem keinen Gefallen an dem Flug, weil der Punkt, der mir jetzt während des Flugs vielleicht gerade doch wichtig geworden wäre (habe mehr Gepäck weil ich noch was geschenkt bekommen habe vor Ort, Anschlüsse haben sich verspätet und ich konnte nichts mehr vorher essen, ...) ich gar nicht mehr nutzen kann oder sie nicht brauche, aber sie doch gerne noch mal hätte.
Ich vermisse den Service des "einfach machen". Einfach mal nicht entscheiden müssen sondern ein sinnvolles Gesamtangebot zu haben.
Wie gesagt: teuerster Tarif in der Business Class, dann haben Sie all die Probleme nicht.
Beitrag vom 11.10.2024 - 15:29 Uhr
Wo ich zustimmen würde, er ist Sinnlos bzw. sollte überdacht werden, weil er nicht gut genug benutzt wird. Es gibt eh nur noch eine sehr geringe Frequenz und im Schnitt würde ich schätzen ist der Flieger so 60-70% gefüllt auf den Flügen die ich da mitmache. Teilweise saß ich da schon mit weniger als 20 Leuten im Flieger, wenn man nicht gerade am Tagesrand fliegt.
Und genau das hat EW doch gemacht: den Flug überdacht und wird ihn einstellen. So what? Da zeigt sich doch, dass der Verweis auf die Flughafenkosten eher als Ablenkung von einer notwendigen betriebswirtschaftlichen Entscheidung genutzt wird.
Wieso lesen Sie eigentlich immer überall Kritik raus? Es hat doch gar keiner kritisiert, dass EW das so macht. Also: "So what?"
Beitrag vom 11.10.2024 - 15:35 Uhr
Also ich finde es gut, dass dem Flughafens HH mal Kunden weg brechen. Praktisch alle touristischen Reisen der letzten 12 bis 15 Jahre waren bei einer Ankunft später als 20:00 Uhr von sehr langen Wartezeiten am Gepäckband begleitet. Und die typischen Turi Ziele kommen nun mal zu einem großen Teil spät rein. Unter 45 Min. kann ich mich nicht mehr erinnern. Der jetzt endlich nicht mehr tätige CEO hatte aber dagegen für Ryan Air immer genügend Ladepersonal weil sonst MOL Verspätungen direkt von den Gebühren abgezogen hätte.
Da stimme ich voll zu, nur wäre es schön, wenn man das auch als offizielle Begründung geben würde.
Der Flughafen hat ja schon damals als dieses komische Vorfeld Terminal gebaut wurde gegen den Willen der Airlines gearbeitet... damals wurde ja schon angeführt, dass man das nicht brächte und es nur die Gebühren in die Höhe treibt. Gut, dann kam Corona, damit konnte keiner rechnen, aber das Ding ist bis heute nicht im Betrieb und gammelt da jetzt seit 5? Jahren vor sich hin.
Dann noch zu den immer wieder ins Feld geführten geringen Nachteilen zur Bahn / Flug. Beispiel: Morgens um 6 aus dem Haus, in Frankfurt im Büro (Flughafen nah) 8:15 bis 8:30. Abends dort raus zw. 16:30 und 17:00 und zuhause die Tür zugemacht zw. 19 und 20 Uhr. Kann ja mal einer mit der Bahn versuchen. Mein Ort bis HH Hbf Abfahrt von dort Richtung FRA 1:30. Ankunft im Büro knapp 7 Std. Das wäre immer eine 2 Tagereise mit �bernachtung gewesen. Mit dem Flug waren es nur 2,5 bis 3 Std. mehr Abwesenheit von zuhause als ins Büro in HH.
Da müsste man dann fragen, ob diese 1 Tages reise wirklich nötig gewesen ist ;)
Aber ja, grundsätzlich sehe ich das auch so. Ich hab es tatsächlich mal gemacht morgens mit der Bahn nach Frankfurt und Abends dann wieder zurück nach Hamburg. War damals für ein wichtiges Angebot, allerdings ist unser Büro da immerhin dichter am Bahnhof als am Flughafen. Ist aber trotzdem kein Spaß. Da ist fliegen deutlich angenehmer.
Beitrag vom 11.10.2024 - 15:38 Uhr
Wo ich zustimmen würde, er ist Sinnlos bzw. sollte überdacht werden, weil er nicht gut genug benutzt wird. Es gibt eh nur noch eine sehr geringe Frequenz und im Schnitt würde ich schätzen ist der Flieger so 60-70% gefüllt auf den Flügen die ich da mitmache. Teilweise saß ich da schon mit weniger als 20 Leuten im Flieger, wenn man nicht gerade am Tagesrand fliegt.
Und genau das hat EW doch gemacht: den Flug überdacht und wird ihn einstellen. So what? Da zeigt sich doch, dass der Verweis auf die Flughafenkosten eher als Ablenkung von einer notwendigen betriebswirtschaftlichen Entscheidung genutzt wird.
Wieso lesen Sie eigentlich immer überall Kritik raus? Es hat doch gar keiner kritisiert, dass EW das so macht. Also: "So what?"
Ich habe keine Kritik gesehen, sondern Ihre Meinung zu diesen Flügen bestätigt. Tut mir leid, wenns anders angekommen ist.
Beitrag vom 11.10.2024 - 15:39 Uhr
Wo ich zustimmen würde, er ist Sinnlos bzw. sollte überdacht werden, weil er nicht gut genug benutzt wird. Es gibt eh nur noch eine sehr geringe Frequenz und im Schnitt würde ich schätzen ist der Flieger so 60-70% gefüllt auf den Flügen die ich da mitmache. Teilweise saß ich da schon mit weniger als 20 Leuten im Flieger, wenn man nicht gerade am Tagesrand fliegt.
Und genau das hat EW doch gemacht: den Flug überdacht und wird ihn einstellen. So what? Da zeigt sich doch, dass der Verweis auf die Flughafenkosten eher als Ablenkung von einer notwendigen betriebswirtschaftlichen Entscheidung genutzt wird.
Wieso lesen Sie eigentlich immer überall Kritik raus? Es hat doch gar keiner kritisiert, dass EW das so macht. Also: "So what?"
Ich habe keine Kritik gesehen, sondern Ihre Meinung zu diesen Flügen bestätigt. Tut mir leid, wenns anders angekommen ist.
Dann war's ein Missverständnis. Sorry.
Beitrag vom 11.10.2024 - 17:10 Uhr
Der Flug Köln-Hamburg macht eh keinen Sinn. Die Bahn braucht 4 Stunden. Umsteigeverbindungen sind an beiden Flughäfen eher Mangelware. Endlich werden solche Sinnlosstrecken gestrichen.
So generell würde ich es nicht sagen. Ich nutze diesen Flug sehr oft und bin bei nahezu gleicher Abfahrtszeit zu Hause ca 2-2,5 Stunden früher beim Kunden, wenn ich den Flieger nehme und nicht die Bahn (ohne Verspätungen einzurechnen).
Wo ich zustimmen würde, er ist Sinnlos bzw. sollte überdacht werden, weil er nicht gut genug benutzt wird. Es gibt eh nur noch eine sehr geringe Frequenz und im Schnitt würde ich schätzen ist der Flieger so 60-70% gefüllt auf den Flügen die ich da mitmache. Teilweise saß ich da schon mit weniger als 20 Leuten im Flieger, wenn man nicht gerade am Tagesrand fliegt.
Wenn Sie ihre Kunden direkt am Flughafen haben, könnte die Rechnung vielleicht aufgehen. Aber wenn wir mal den 4 Std. Bahnfahrt die Zeiten gegenüberstellen, die man fürs Fliegen benötigt, um ins Kölner Stadtzentrum zu kommen, sieht die Rechnung wie folgt aus:
Flugdauer 1 Std, Bording beginnt in der Regel früher und ist nicht in der Flugzeit inbegriffen, macht wenn alles reibungslos klappt inklusive Sicherheitskontrolle ca. 45 min. Wenn man dann noch ins Zentrum muss, spart man (wenn beide Verkehrsträger pünklich) sind vielleicht 1,75 Stunden. Und das erklärt dann auch, warum Sie teilweise nur mit 20 Leuten im Flieger sitzen und diese Strecke eingestellt wird.
Wenn Sie Ihren Kunden direkt in der Innenstadt haben, ja. Aber die meisten Firmen sitzen nicht direkt am Hbf ;)
Wenn man vom Hbf noch woanders hin muss, dann kommt es stark drauf an, wo hin. Wenn es Richtung Süden geht, fährt man dichter an den Flughafen, wenn es Richtung Norden geht, kann man wunderbar über die Autobahn an der Kölner City vorbei fahren.
Die Rechnung hinkt halt immer, weil irgendwie immer damit verglichen wird, dass man direkt am Bahnhof wohnt und direkt zum Bahnhof hin muss.
Deshalb habe ich die Anfahrtszeit zum Flughafen und Bahnhof bewusst weggelassen, da abhängig davon wie weit man vom Flughafen oder Bahnhof wegwohnt, es hier Unterschiede geben kann, beim Zielort habe ich jetzt aber mal angenommen, dass die meisten ins Zentrum wollen.
Und ja, mein Kunde sitzt nicht direkt am Flughafen, ist sogar am nördlichen Stadtrand von Köln. Wie kommen Sie darauf meine Erfahrungen jetzt mit irgendwelchen kruden Berechnungen widerlegen zu können? Ich habe meine Erfahrung geteilt. Eine reale Erfahrung. Keine standardisierte Rechnung, wie Sie die hier jetzt wieder versuchen. Und nach der Erfahrung sind es 2 Stunden (in der Regel sogar mehr, weil die Bahn häufiger verspätet ist als der Flieger).
Ich will Ihnen das gar nicht in Abrede stellen oder Sie widerlegen. Ich habe ja geschrieben, dass es in Ihrem Fall ja durchaus so sein kann.
Worauf ich mit meiner Berechnung (so krude finde ich die Berechnung übrigens nicht) hinaus wollte, ist, dass viele immer die reine Flugzeit mit der Dauer der Bahnreise vergleichen, aber dabei oft vergessen, dass weitere Zeiten, wie Sicherheitskontrolle und Bording, ggf. noch Check-in und Kofferaufgabe und dann auch das Warten auf Koffer hinzukommen, die gerade bei Kurzstrecken den Zeitvorteil eines Fluges schmelzen lassen.
Ich bin früher auch häufig mit dem Flieger zwischen HAM und FRA unterwegs gewesen, aber mit den Unsicherheiten, die in den letzten Jahren gerade bei der Sicherheitskontrolle dazugekommen sind, lohnt es nicht mehr.
In Ihrer Berechnung ist auch schön, dass Sie zwar die Einsteigezeit und Zeit am Flughafen mit einberechnen, aber scheinbar bei den 4 Stunden direkt zur Abfahrtszeit am Bahnhof ankommen. Also der Vergleich hinkt. Und nochmal: Ich habe lediglich eine reale Erfahrung geteilt, die Ihrer generellen Aussage "Der Flug Köln-Hamburg macht eh keinen Sinn." entgegen steht.
Sie geben mir vielleicht recht, dass ich innerhalb von 5 Min ab Ankunft am Bahnhof im Zug sitzen kann, dies bezogen auf den Flughafen und Flugzeug eher sportlich bis unmöglich ist.
Und so falsch ist die "generelle Aussage", dass sich auf dieser Strecke Fliegen nicht lohnt, ja nun nicht. Sonst wären die Flieger ja nicht so schlecht ausgelastet, wie Sie selber schreiben.
Wie gesagt, ich will Ihnen Ihre persönliche Erfahrung nicht in Abrede stellen, sondern nur darauf hinweisen, dass der Unterschied zwischen 4 Stunden Fahrzeit Bahn und 1 Stunde Flugzeug Eurowings nicht gleich 3 Stunden Zeitersparnis sind. Und soweit liegt meine "krude" Berechnung von 2:15 Zeitersparnis (wenn man nicht ins Zentrum will) von Ihren 2 bis 2,5 Stunden entfernt. Ich würde sogar sagen, ich liege genau in Ihrer Mitte. ;)
Beitrag vom 11.10.2024 - 18:09 Uhr
Dann noch zu den immer wieder ins Feld geführten geringen Nachteilen zur Bahn / Flug. Beispiel: Morgens um 6 aus dem Haus, in Frankfurt im Büro (Flughafen nah) 8:15 bis 8:30. Abends dort raus zw. 16:30 und 17:00 und zuhause die Tür zugemacht zw. 19 und 20 Uhr. Kann ja mal einer mit der Bahn versuchen. Mein Ort bis HH Hbf Abfahrt von dort Richtung FRA 1:30. Ankunft im Büro knapp 7 Std. Das wäre immer eine 2 Tagereise mit �bernachtung gewesen. Mit dem Flug waren es nur 2,5 bis 3 Std. mehr Abwesenheit von zuhause als ins Büro in HH.
Da müsste man dann fragen, ob diese 1 Tages reise wirklich nötig gewesen ist ;)
Aber ja, grundsätzlich sehe ich das auch so. Ich hab es tatsächlich mal gemacht morgens mit der Bahn nach Frankfurt und Abends dann wieder zurück nach Hamburg. War damals für ein wichtiges Angebot, allerdings ist unser Büro da immerhin dichter am Bahnhof als am Flughafen. Ist aber trotzdem kein Spaß. Da ist fliegen deutlich angenehmer.
Ich musste etwa 10 mal im Jahr nach Frankfurt weil sich dort der Aussendienst zu dem ich gehörte getroffen hat. Etliche Jahre. Das war ein "normaler, fast voller " Arbeitstag für mich dort. Hinzu noch Fachtagungen und Schulungen, die aber über mehrer Tage gingen. Mit der Bahn wären 15 Arbeitstage im Jahr für die Firma entfallen.