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Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Kein Pride-Flight nach Warschau

Beitrag 16 - 30 von 33
Beitrag vom 27.01.2020 - 19:46 Uhr
User
User ( Beiträge)
Hallo , was bitte soll denn das vonwegen Diktatur, Menschenrechte ,Staatskapitalismus etc. , LOT hat seit einigen Jahren der LH kräftig Stammkunden weggeschnappt insbesondere Richtung Bangkok Tokio Shanghai. Kann sein das der Kabinen-Service etwas unter LH Niveau liegt , aber LOT meidet niemand aufgrund dieser Themen. Da müßtet ihr erstmal bei Turkish Airline anfangen.

Die Polen haben doch mittlerweile einen weit höherer Standart als wir im vernachlässigten Deutschland. Die haben ShoppingMalls, Hotels u Restaurants ... sowas findest du in ganz Frankfurt oder München nicht.

Die LOT wird sicher bald die selben bzw. höhere Standarts wie die etablierten westlichen Airlines anbieten.

LOT mit Condor bringt sicherlich einen frischen Wind ins Reisebusiness.


....Ach, haben jetzt die Polen ShoppingMalls, Hotels und Restaurants erfunden...?????🥴
Was für ein Schwachsinn. Bitte solche Kommentare auf Facebook schreiben, nicht hier.....❗Und ab und zu Presse lesen....
Beitrag vom 27.01.2020 - 20:45 Uhr
UsercosmoB
User (230 Beiträge)
Was war an meinem Kommentar politisch ? Ich fliege seit über 25 Jahre intensiv weltweit und LOT hat den mit Abstand hölzernsten Service, den ich in dieser Zeit erlebt habe. Condor ist nicht meine Lieblingsairline, aber in dieser Hinsicht ganz anders drauf. Wenn das "politisch" ist, so be it !

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@DannyDADI22! u. @cosmoB u.a.
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Fly-away Moderator
Beitrag vom 27.01.2020 - 22:59 Uhr
UserBoeing757767
User (845 Beiträge)
@ David Wenn.

" Das bezweifle ich, beide hätten den Laden am liebsten da gesehen wo er bei einer Insolvenz auch hin gehört: Auf den Boden.
Für mich ein Skandal das man nach dem gescheiterten Verkauf bei der Insolvenz mit Staatsgeld aushilft. Das ist nicht Aufgabe des Steuerzahlers.
Ich bin gespannt wie es weiter geht, die notwendige Konsoldierung im Luftfahrtmarkt Europas unterbleibt weiterhin, weil die Staaten mitmischen."

-> der Kredit wird nebst höchst marktüblichen Zinsen, als ein sehr gutes Geschäft für den angeblich so geschundenen Steuerzahler ! Zurück gezahlt.

Die MA, die bun nicht auf dem Boden bleiben, werden auch in Zukunft in D ! Weiterhin positiv ins System einzahlen, statt diesem auf der Tasche zu liegen.

Auf den Rest Ihres Monologs, der nur Unsinn ist möchte ich nicht eingehen.
Beitrag vom 27.01.2020 - 23:01 Uhr
UserBoeing757767
User (845 Beiträge)
... sorry Typos

David Webb und

... MarktUNüblichen Zinsen !
Beitrag vom 28.01.2020 - 01:56 Uhr
UserNeilArmstrong
User (422 Beiträge)
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Fly-away Moderator

Na dann löschen Sie gleich auch den LGBT-freien Zonen-Kampfbeitrag-Artikel selbst. Der hat dort überhaupt nichts zu suchen und der Artikel ist von aero selbst. Der ganze Artikel strotz von unglaublichen politischen Aussagen, die auch noch eine mangelnde Urteilskraft aufzeigen. Ist aero jetzt zu einer Tochter des öffentlich-rechtlichen WDR geworden?
Beitrag vom 28.01.2020 - 01:58 Uhr
UserNeilArmstrong
User (422 Beiträge)
Es ist schlimm, mit welcher Verblendung hier politische Einstellungen mit rein wirtschaftlichen Fragen miteinander vermischt werden. Offenbar haben diverse Journalisten – und leider auch ein Teil ihrer Leser – alles geglaubt, was ihr Fernsehgerät über Polen so erzählt. Dass bestimmte Unternehmen in staatlicher bzw. kommunaler Hand sich befinden, muss nicht vom Nachteil sein. Beispielsweise wurden in Deutschland ehemals privatisierte Energieversorger durchaus wieder verstaatlicht, wie etwa in Hamburg, was dort durch Rückkauf erfolgte. Dass ein Land und eine Regierung es aus Gründen der Entwicklung der lokalen Wirtschaft es für sinnvoll erachten kann, dass es einen lokalen Carrier gibt, welcher die Hauptstadt mit der Welt verbindet, ist nur verständlich. Übrigens ist die Mehrheit der deutschen Flughägen beispielsweise zumindest teilweise im Besitz der lokalen Bundesländer oder Kommunen.

Da stimme ich Ihnen zu und was in Berlin geschieht ist die Wiederauferstehung des nackten, menschenverachtenden aber angeblich real existierenden Sozialismus einer bankrott gegangenen Ex-DDR.
Beitrag vom 28.01.2020 - 02:10 Uhr
UserNeilArmstrong
User (422 Beiträge)
Was war an meinem Kommentar politisch ? Ich fliege seit über 25 Jahre intensiv weltweit und LOT hat den mit Abstand hölzernsten Service, den ich in dieser Zeit erlebt habe. Condor ist nicht meine Lieblingsairline, aber in dieser Hinsicht ganz anders drauf. Wenn das "politisch" ist, so be it !

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Fly-away Moderator

Das stimmt Herr Moderator, aber weshalb schreibt Aero dann solche politischen Artikel? Ich finde es grundsätzlich unerträglich, ja antidemokratisch, daß der eine etwas für sich in Anspruch nimmt, was er dem anderen verbietet.
Beitrag vom 28.01.2020 - 08:59 Uhr
Usercontrail55
User (4624 Beiträge)
Was war an meinem Kommentar politisch ? Ich fliege seit über 25 Jahre intensiv weltweit und LOT hat den mit Abstand hölzernsten Service, den ich in dieser Zeit erlebt habe. Condor ist nicht meine Lieblingsairline, aber in dieser Hinsicht ganz anders drauf. Wenn das "politisch" ist, so be it !

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Fly-away Moderator

Das stimmt Herr Moderator, aber weshalb schreibt Aero dann solche politischen Artikel? Ich finde es grundsätzlich unerträglich, ja antidemokratisch, daß der eine etwas für sich in Anspruch nimmt, was er dem anderen verbietet.
Volle Zustimmung. Da bin ich mal gespannt, ob die Moderatoren diesmal eine Diskussion ihres Handelns aushalten oder ob sie wieder die RO Schranke schließen.
Beitrag vom 28.01.2020 - 09:43 Uhr
UserNicci72
User (572 Beiträge)
Wenn man einmal die Beleidigtheit dieses Artikels beiseite tut, die sich ganz offensichtlich emotional schwer damit tut, dass hier ein polnisches Unternehmen ein deutsches gekauft hat und einmal nicht anders herum und deshalb recht wahllos alles ins Feld führt, was an und in Polen derzeit womöglich kritisierbar ist einschließlich der Politik der PiS-Partei und ihrer sogenannten Justizreform (es kommt dabei auf den jeweils eigenen politischen Standpunkt an), dann fällt einem auf der sachlichen Ebene doch wieder eine relative Unkenntnis auf, was etwa in der Luftverkehrswirtschaft in den mittelosteuropäischen EU-Ländern (!) vor sich geht, wer da die relevanten Player sind und welche Interessen und Strategien sie verfolgen. Analoges wäre kaum vorstellbar, wenn es um die west- und südeuropäischen EU-Länder und ihre Luftverkehrswirtschaft geht. Ich möchte aus meinen Erfahrungen deshalb doch noch einmal ein paar mir wichtig erscheinende Punkte aufführen und ich möchte dabei einmal mit den nach meiner Meinung kritischen Punkten anfangen, allerdings sachlich-kritischen Punkten und nicht polemischen.

1.) Die Verlierer dieses Deals sind zunächst einmal ganz offensichtlich die deutschen Reiseveranstalter, die zusammen mit dem US-Finanzinvestor Apollo (einem als seriös geltenden Finanzdienstleister, der als maßgeblicher Eigner der Volotea bereits über Erfahrungen im europäischen Luftfahrtgeschäft verfügt) und einem weiteren, ungenannt gebliebenen Investor ein Konsortium gebildet hatten, die ein wirtschaftlich tragfähig erscheinendes und mit EU-Recht zu vereinbarendes Konzept vorgelegt hatten und die gehofft hatten, mit dem Zuschlag einen eigenen Carrier zu erwerben, mit dem sie den entsprechenden Marktvorteil von TUI hätten ausgleichen können. Natürlich wird Condor auch in der neuen Konstellation primär den deutschen Urlaubermarkt bedienen, aber das unter dem Dach eines völlig anderen, nicht-deutschen Konzerns und ohne dass die deutschen Reiseveranstalter als Miteigentümer mit am Aufsichtsratstisch sitzen würden und von dort aus Einfluss nehmen könnten. Als eigener Carrier bleibt ihnen vorerst nur die kleine Sundair, an der Schauinsland-Reisen die Hälfte der Anteile hält. Das ist ganz klar eine schmerzhafte Niederlage und ein erheblicher Rückschlag und das kann man aus deutscher Sicht durchaus auch so klar und deutlich sagen.

2.) Sicher ist und bleibt Condor ein deutsches Unternehmen und die MitarbeiterInnen haben deutsche Arbeitsverträge - ABER: Bei den Themen Arbeitsverträge, Gewerkschaften, Betriebsräte haben der im Artikel wortreich monierte polnische Staatskapitalismus und der staatsfreie angelsächsische Heuschreckenkapitalismus viele Gemeinsamkeiten. Die LOT wurde im Bereich der Personalwirtschaft nach den Rezepten der Ryanair saniert, das braucht man nicht klein zu reden. Als Verantwortliche in der Mitarbeitervertretung wäre ich da also schon sensibilisiert. Über die Gewerkschaftsglückwünsche in Richtung LOT war ich deshalb schon etwas irritiert, selbst wenn es eine Captatio Benevolentiae gewesen sein sollte. Ich hoffe nicht, dass man bei den Gewerkschaften genauso wenig über die neuen Eigentümer weiß wie offenbar vielerorts sonst in Deutschland und am Ende dann böse überrascht wird.

3.) Das "böse Polen gegen gute Deutsche" des Artikels möchte ich hier nicht spielen. Aber es ist auch ein Teil der Wahrheit, dass es in der LOT und in der Condor bisher sehr unterschiedliche Unternehmenskulturen gibt, die auf den unterschiedlichen Geschichten der beiden Länder basieren und auf den damit verbundenen allgemein-kulturellen Unterschieden. Ob und wie diese unterschiedlichen Unternehmenskulturen zusammenfinden wird der Arbeitsalltag zeigen müssen.

Dann aber auch zu den anderen Punkten:

1.) Der "Worst Case" - Scheitern der Verkaufsverhandlungen, Grounding und Liquidation der Condor - wurde ebenso verhindert wie der "Next-to-worst-Case" eines Verkaufs an den britischen Finanzinvestor "Greybull": Diese hatten kein mit EU-Recht zu vereinbarendes Konzept sondern hätten die Condor wieder mitten hinein in den Brexit-Schlamassel gezogen - und wenn man sich einmal mit der Vorgeschichte von "Greybull" beschäftigt und wie diese mit der "Monarch Airlines" bereits einen traditionsreichen Urlaubscarrier an die Wand gefahren haben, dann kann man wirklich nur sagen: Dieser Kelch ist Condor zum Glück erspart geblieben.

2.) Erklärtes - und zwar auch öffentlich immer und immer wieder erklärtes - Ziel der Geschäftsführung von LOT ist es, diese von einem polnischen National-Carrier zu einem europäischen Legacy-Carrier zu entwickeln. Das entspricht auch der Politik der Regierung, die eben nicht wie der englische Brexit-Nationalismus raus aus Europa will sondern in Europa eine Rolle spielen, an der niemand mehr vorbeikommt. Das ist also eine nachgerade umgekehrte "Denke". Entsprechend hat die LOT in den letzten Jahren Budapest zum zweiten Hub ausgebaut - und zwar dem zweiten großen mittelosteuropäsichen Aufsteiger der Luftfahrtbranche in den letzten Jahren, der Wizz Air, direkt vor die Nase an deren Heimatbasis. Condor ist aus dieser Sicht vor allem das Entrebillet zum deutschen Luftfahrtmarkt, dem drittgrößten des europäischen Kontinents - und Condor wird in diese Konzernstrategie eingebaut werden. Auf der Pressekonferenz letzten Freitag wurden vom CEO der PGL und LOT alle relevanten Aspekte genannt, auch wenn sie hier in Deutschland offenbar vielfach überhört wurden:
- Condor als Erweiterung des Marktes und Marktöffner
- Condor als Erweiterung des Portfolios von LOT
- das Stichwort Budapest
- das Stichwort Airbus
- das Stichwort nachhaltige Expansion.
Ich habe über diese Punkte bereits ausführlich geschrieben, möchte das daher nicht noch mal tun. Im Gegenzug wird LOT für die überfällige Modernisierung der Condor-Langstreckenflotte sorgen.

3.) Zum Thema Lufthansa. Hier hat Ralf Teckentrup das ganz Offensichtliche gesagt: Dass eine Fortführung der Zusammenarbeit von Condor und Lufthansa im beiderseitigen Interesse ist - das heißt: eben nicht nur im offenkundigen von Condor sondern auch im Interesse der Lufthansa. Lufthansa würde sich nicht nur selbst Kunden nehmen, Lufthansa würde auch eine Expansion der LOT in den deutschen Markt riskieren, da für diese die Condor als strategische Investition viel zu wichtig ist als dass sie einen Boykott durch die Lufthansa einfach so tatenlos hinnehmen könnte - und damit würde die Lufthansa-Group ihre Monopolstellung auf zahlreichen innerdeutschen Routen riskieren (ich weiß, das halten viele hier in Deutschland für undenkbar, dass sich ausgerechnet die Polen unterstehen würden, aber vom hohen Roß herunter lassen sich manche Dinge leider nicht so gut wahrnehmen, die auch ein Teil der Realität sind bzw. sein könnten). Das wäre überhaupt nicht im Interesse der Lufthansa. Wenn bei der Lufthansa nicht Ressentiments sondern Betriebswirtschaft maßgeblich für die Entscheidungsfindung ist, dann wird die Lufthansa den Eigentümerwechsel deshalb zur Kenntnis nehmen, den Haken dahinter machen und dann einfach weiter am eigenen Ferienflieger basteln. Zumal die LOT als Star-Alliance-Mitglied nun auch nicht per se Gegner ist.
Wie immer man dazu steht und wie immer man das findet, ich halte es angesichts der Marktsituation für völlig verfehlt darauf zu hoffen oder gar zu erwarten, dass die Lufthansa die deutsche Condor sozusagen vor "den Polen" "retten" wird, wie man das aus dem Artikel herauslesen kann.

Um damit dieses Thema für mich abzuschließen: Ganz persönlich (und ich möchte betonen: es ist meine ganz private Meinung) finde ich diesen Artikel den unbefriedigendsten, den ich bisher auf Aero.de gelesen habe, da er, anstatt sachlich zu informieren und dann den Leserinnen und Lesern eine eigene Meinungsbildung zuzutrauen, nur polemisiert und dabei substantiell wenig Informationen zum eigentlichen Thema enthält. Ich hoffe, dass dies ein qualitativer Ausrutscher war.



Dieser Beitrag wurde am 28.01.2020 09:51 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 28.01.2020 - 11:13 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1641 Beiträge)
2.) Erklärtes - und zwar auch öffentlich immer und immer wieder erklärtes - Ziel der Geschäftsführung von LOT ist es, diese von einem polnischen National-Carrier zu einem europäischen Legacy-Carrier zu entwickeln. Das entspricht auch der Politik der Regierung, die eben nicht wie der englische Brexit-Nationalismus raus aus Europa will sondern in Europa eine Rolle spielen, an der niemand mehr vorbeikommt.

Können Sie mir bitte einmal erklären, wie Sie den Begriff "Legacy" verstehen? Für mich ist da immer etwas Altes mit verbunden. Man kann nicht einfach sagen: Wir wollen ein Legacy Carrier werden. LH, BA, AF etc sind aufgrund ihrer Geschichte und der heute daraus resultierenden Größe und Geschäftsmodell ein "Legacy Carrier". LOT kann ja gerne eine Netzwerk-Airline nach Vorbild von LH, BA etc werden wollen, aber ein Legacy Carrier zu werden, ist in meinen Augen nichts, was man sich selbst als kurzfristiges Ziel setzen kann.

3.) Zum Thema Lufthansa. Hier hat Ralf Teckentrup das ganz Offensichtliche gesagt: Dass eine Fortführung der Zusammenarbeit von Condor und Lufthansa im beiderseitigen Interesse ist - das heißt: eben nicht nur im offenkundigen von Condor sondern auch im Interesse der Lufthansa.

Seit wann kann denn Herr Teckentrup für die Lufthansa sprechen? Nur weil er es so sieht, heißt das nicht, dass die LH das genauso empfindet.

Lufthansa würde sich nicht nur selbst Kunden nehmen, Lufthansa würde auch eine Expansion der LOT in den deutschen Markt riskieren, da für diese die Condor als strategische Investition viel zu wichtig ist als dass sie einen Boykott durch die Lufthansa einfach so tatenlos hinnehmen könnte - und damit würde die Lufthansa-Group ihre Monopolstellung auf zahlreichen innerdeutschen Routen riskieren (ich weiß, das halten viele hier in Deutschland für undenkbar, dass sich ausgerechnet die Polen unterstehen würden, aber vom hohen Roß herunter lassen sich manche Dinge leider nicht so gut wahrnehmen, die auch ein Teil der Realität sind bzw. sein könnten).

Das sehe ich anders. Ja, LH würde sich wohl nicht die Kunden nehmen, nur weil LOT jetzt etwas bei Condor zu sagen hat. Wenn aber Condor bzw. LOT hier wirklich massiv expandiert und am Ende dem neuen Ferienflieger von LH im Wege steht, dann würde LH sich ja auf der anderen Seite auch selbst die Kunden abgraben, wenn zu Condor feedert und nicht zum eigenen Carrier.
Ich habe auch kein Problem damit, wenn ein polnischer Carrier innerdeutsch fliegt und finde es auch nicht so unvorstellbar. Ich bezweifel nur, dass LOT das schaffen würde. man müsste die komplette Operations hier in Deutschland aufbauen. Selbst Ryanair ist mit Kampfpreisen innerdeutsch gescheitert. EasyJet profitiert davon, dass sich Lufthansa weitestgehend aus Berlin rausgehalten hat nach dem AB Aus, hat sich aber außerhalb Berlins auch schon teilweise wieder zurückgezogen.
Wenn LOT ohne LH nach Frankfurt feedern müsste, wie viele Flüge müssten die da schaffen, damit sie die Condor Langstrecke vollkriegen? Und wie viele Langstrecken müssen Sie aufbauen, damit sich die ganzen Feeder auch lohnen?
Das wird ein sehr sportliches Unterfangen und ich bezweifel sehr stark, dass LH da wirklich die LOT fürchten muss. Wenn es zum Bruch zwischen LOT und LH kommt, dann sitzt in meinen Augen LOT/Condor am deutlich kürzeren Hebel. Nicht nur wegen der Zubringerflüge, da kommt dann auch noch M&M dazu, was LOT derzeit mitnutzt.
Beitrag vom 28.01.2020 - 11:38 Uhr
UserJackT
User (2 Beiträge)
Danke für eine sachliche Analyse. Der erstaunlich politisch geprägte Artikel von aero.de (wundert mich, dass man hier sowas tut) glänzt durch Vorurteile gegen Polen, die polnische (demokratisch gewählte) Regierung und (un)gesundes Halbwissen. Man kann über die Politik streiten, es ist dabei unüberlegt, sich auf die Meinung einer postkommunistischen Zeitschrift "Polityka" zu berufen, einen sogenannten Staatskapitalismus zu kritisieren (haben wir ihn in Deutschland nicht?). Die Auslassungen über Richter in Polen sind auf dem "Bild"-Niveau und zeigen, dass der juristische Konflikt in Polen (erbitterter Kampf vieler Richter um Privilegien, die es in anderen EU-Ländern gar nicht gibt) vom Author nicht verstanden und nicht mal näher angeschaut wurde.

Es bleibt nur die Hoffnung, dass aero.de sich von solch unüberlegten Propagandaartikeln mit einer Dose ungesunden Nationalismus distanziert und in Zukunft nicht mehr veröffentlicht. Bleibt bitte bei Flugzeugen, Luftverkehr und Airlines. Den Rest überlasst "Bild", ARD, WDR, ZDF
Beitrag vom 28.01.2020 - 11:51 Uhr
UserInVinoVeritas
User (7 Beiträge)
@jackT, danke für die Versachlichung und korrekte Einordnung. Übrigens hat LOT und Condor miteinander in etwa so viel gemeinsam wie Flixbus mit dem Münchner Verkehrs- und Tarifverbund. LOT ist in Deutschland fast ausschliesslich im Geschäftskundenbereich aktiv, lediglich Colombo ist Ende des Jahres als fast reines Leisure-Ziel ins Streckennetz aufgenommen worden. Umgekehrt fliegt Condor so gut wie keine Destination an, welche im Geschäftskundenbereich von Bedeutung wäre. Selbst die Condor-Ziele in den USA und Canada eignen sich für diesen Marktsegment nicht, da sie nicht täglich bedient werden, vom Produkt mal ganz abgesehen. Und dass LOT nun innerdeutsch aktiv wird, kommt überhaupt nicht in Frage, da das langfristige Konzept der LOT im Ausbau der beiden Hubs in Osteuropa - Warschau und Budapest - focussiert. Einzige so oft bereits genannte "Synergie-Effekte" könnten beim Erwerb von Fluggerät stattfinden.
Beitrag vom 28.01.2020 - 13:02 Uhr
UserScripted Reality
User (3 Beiträge)
Die Entscheidung Polens zum Kauf von Condor ist weitsichtig, ebenso Warschau als Drehkreuz auszubauen.

Berlin liefert immer mehr Steilvorlagen und Peinlichkeiten bis hin zum Selbstzerstörungsmechanismus:

- der Berliner Flughafen wird nicht fertig (wie der Flughafen, so das Land)
- durch die anstehende CO2-"Bepreisung" werden die Kunden sensibel und nehmen den Umweg oder einfach aus Protest und Prinzip , über Warschau in kauf

Berliner Politik im freundlchen Verbund mit Medien zeigen, wie man es nicht macht.

Dieser Beitrag wurde am 28.01.2020 13:03 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 28.01.2020 - 13:28 Uhr
UserNicci72
User (572 Beiträge)
@jackT, danke für die Versachlichung und korrekte Einordnung. Übrigens hat LOT und Condor miteinander in etwa so viel gemeinsam wie Flixbus mit dem Münchner Verkehrs- und Tarifverbund. LOT ist in Deutschland fast ausschliesslich im Geschäftskundenbereich aktiv, lediglich Colombo ist Ende des Jahres als fast reines Leisure-Ziel ins Streckennetz aufgenommen worden. Umgekehrt fliegt Condor so gut wie keine Destination an, welche im Geschäftskundenbereich von Bedeutung wäre. Selbst die Condor-Ziele in den USA und Canada eignen sich für diesen Marktsegment nicht, da sie nicht täglich bedient werden, vom Produkt mal ganz abgesehen. Und dass LOT nun innerdeutsch aktiv wird, kommt überhaupt nicht in Frage, da das langfristige Konzept der LOT im Ausbau der beiden Hubs in Osteuropa - Warschau und Budapest - focussiert. Einzige so oft bereits genannte "Synergie-Effekte" könnten beim Erwerb von Fluggerät stattfinden.

Noch einmal: Rafal Milczarski, der CEO von PGL und LOT, hat auf der Pressekonferenz letzten Freitag ziemlich präzise und exakt benannt, wozu Condor aus seiner Sicht "gut" ist und warum Condor gekauft wurde. Das, was er gesagt hat, deckt sich mit allen Statements, die in den letzten Jahren von Seiten der LOT-Geschäftsführung abgegeben wurden und mit der praktischen Geschäftspolitik. Condor wird entsprechend dieses Konzeptes als Schwesterunternehmen von LOT in diese Konzernstrategie eingebunden werden, das ist so - und diese zielt darauf ab, den Status quo zu ändern, ja. Wie man das findet ist eine andere Sache. Condor wurde nicht aus Jux und Dollerei gekauft.

Und noch einmal: Es liegt im wohlbegründeten beiderseitigem Interesse, dass Lufthansa bei diesem Deal die Füße still hält. Darauf, dass die Lufthansa Condor vor "den Polen" "rettet", sollte man deshalb nicht allzu viel verwetten. Dass die Lufthansa zum Thema derzeit ganz still ist, ist kein Zufall.

Alles Weitere wurde hier bereits mehrfach ausgeführt und braucht deshalb von mir nicht nochmals wiederholt zu werden. :-)


Dieser Beitrag wurde am 28.01.2020 13:53 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 28.01.2020 - 14:30 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1641 Beiträge)

Und noch einmal: Es liegt im wohlbegründeten beiderseitigem Interesse, dass Lufthansa bei diesem Deal die Füße still hält. Darauf, dass die Lufthansa Condor vor "den Polen" "rettet", sollte man deshalb nicht allzu viel verwetten. Dass die Lufthansa zum Thema derzeit ganz still ist, ist kein Zufall.

Gerne noch einmal: Woher nehmen Sie diese Begründung, dass Lufthansa so agieren muss? Nur weil Sie das ständig wiederholen, wird das nicht richtiger.