Cockpitlohnkosten machen nur etwa 3% der Kostenstruktur aus.

Cockpitkosten machen ca. 10% der Gesamtkosten aus. Bei niedrigeren Spritpreisen erhöht sich dieser Anteil.


Cockpitkosten sind reine Personalkosten für Pilot und Kopilot für einen Flug?
Restliche Kosten:
-Abschreibung Hardware
-Sprit
-Start-, Lande- und Überfluggebühren
-Technischer Dienst/Wartung vor Start/nach Landung
-Personalkosten Kabine
-Personalkosten Be/Entladung
-Sicherheitskosten
-Personalkosten Check-In
-restlicher Overhead (Umlage des gesamten Führungspersonals, Verwaltungspersonals, Mieten, Immobilien, Technik, sonstige Abschreibungen, etc.)

Und da sollen 2 Personen wirklich 10% ausmachen?

Sie haben noch Catering vergessen, aber sonst passt es.
Das ist erschütternd, ich weiß!

Quellen oder zumindest eine halbwegs plausible Kalkulation würden mich dazu brennend interessieren.

Wie oben gesagt, ich empfehle 'Dialog Cockpit'.

Ist aber sehr pauschal und dazu noch das obere Ende der Skala. Es kommt eben auf das Muster an. Da sind es eben zwischen 3% und maximal 10%.
Im Durchschnitt über alle Flotten kommt man auf keine 10%.
Selbst enn man die von LH angesetzten und vor wengen Wochen veröffentlichten Personalkosten fürs Cockpit annimmt kommen keine 10% raus, sondern eher 5-6% für alle im Cockpit. Wie gesagt, mit von der LH veröffentlichen Zahlen.

Dialog Cockpit :-D
Die Propaganda-Veranstaltung der Firma ist die Quelle? Na dann...

Dialog Cockpit :-D
Die Propaganda-Veranstaltung der Firma ist die Quelle? Na dann...

Ich kann hier nur werben für eine offene Diskussion mit der Faktenlage wie sie ist.
Wenn Sie dies ablehnen ist hier die Diskussion zu Ende.

Ist aber sehr pauschal und dazu noch das obere Ende der Skala. Es kommt eben auf das Muster an. Da sind es eben zwischen 3% und maximal 10%.
Im Durchschnitt über alle Flotten kommt man auf keine 10%.
Selbst enn man die von LH angesetzten und vor wengen Wochen veröffentlichten Personalkosten fürs Cockpit annimmt kommen keine 10% raus, sondern eher 5-6% für alle im Cockpit. Wie gesagt, mit von der LH veröffentlichen Zahlen.

Beim A319 sind es 12%, bei der A380 6%, im Schnitt sind es 10% mit Tendenz nach oben, weil der Sprit billiger wird.

Dieser Beitrag wurde am 16.04.2016 14:53 Uhr bearbeitet.

@gordon:

Wie hoch der Anteil der Cockpitpersonalkosten bei vergleichbaren Airlines (KLM/AF, BA/Iberia, United, AA, US)?

@gordon:

Wie hoch der Anteil der Cockpitpersonalkosten bei vergleichbaren Airlines (KLM/AF, BA/Iberia, United, AA, US)?

Keine Ahnung! Ich weiß nur, wie es bei LH ist.

Ich will hier auch keine Pilotenkostendiskussion aufmachen. Ich sage nur, dass die Flotte von Lufthansa zu groß ist und jedes geparkte Flugzeug das Ergebnis verbessert. Das liegt daran, dass viele Strecken nicht kostendeckend betrieben werden können. Das liegt an Themen wie Luftverkehrssteuer, Flughafengebühren in Deutschland, einer zu großen und komplexen Verwaltung und hohen Personalkosten. Ich habe das Thema Cockpitkosten nicht aufgebracht.

Aber 3%, wie oben geschrieben, sind einfach Schrott.

Dieser Beitrag wurde am 16.04.2016 15:07 Uhr bearbeitet.

Das ist nicht ungewöhnlich.Im Winter reduziert man die Kapazität.Im Sommer werden diese wieder erhöht und es steht kein Flugzeug mehr herum.

Mindestens ein A340-600 (D-AIHQ) wurde langfristig aus dem Verkehr gezogen und in Teruel/Spanien geparkt.

Es sind derzeit 3 in storage.

Tja, Gordon, die Mitleserschaft hier ist ein kritisches Publikum...
Da kommt man mit den althergebrachten Phrasen der Lufthansa nicht weiter.... Den Passage Dialog der DLH als faktengrundlage zu nehmen... Da diskreditieren sich sich selbst..
Leere Sätze wie "Wir verdienen unsere Kosten nicht (Menne, 2015)" wirken mit einem Gewinn von 1,8milliarden wie eine Farce... Und wer will kann sich bei wiwo.de ja mal den Artikel "Walk of Shame" zu Gemüte führen. Dort hat es Frau Volkens wenigstens in die TOP 10 geführt.

Die Deutsche Lufthansa hat 9/11, SARS, Irakkriege und Schweinegrippe überlebt, ich bin mir sicher, dass sie auch diesen Vorstand überlebt....

Ich kann hier nur werben für eine offene Diskussion mit der Faktenlage wie sie ist.
Fakten find ich gut :-)

Aus dem Geschäftsbericht 2015:
17,9 Mrd Umsatz und etwa 1 Mrd Gewinn macht etwa 16,9 Mrd Kosten der LH Passage in 2015
701404 Flüge im Jahr benötigen etwa 1,4 Mio Piloten und Kopiloten, die je einen Flug durchführen.
Bei 10% der Gesamtkosten belaufen sich die Kosten für jeden (Co)Piloten somit auf etwa 1200€ pro einzelnem Flug.
Ein typischer Arbeitsmonat hat so im Schnitt 22 Flüge?
Damit müssen sich die Personalkosten für einen LH Piloten auf - durchschnittlich - 26.400€/Monat bzw. 316.000€/Jahr summieren um 10% der Gesamtkosten des LH Konzerns ausmachen zu können.

Das erscheint mir nicht wirklich plausibel.
Ich denke dass die 10% nur bei sehr selektiver Anerkennung der tatsächlichen Gesamtkosten eines Fluges zustande kommen können.
Tatsächlich muss man etwas mehr als die halbe Kostenbasis der LH Passage ausblenden um auf in etwa realistische Werte zu kommen...

gordon schrieb:

Mehr als die Hälfte der Asienstrecken machen Verluste. Solange dies so ist, verbessert jedes geparkte Flugzeug das Ergebnis der Lufthansa.
Das Geschäft machen andere, solange Lufthansa mit höheren Kosten als die Konkurrenz unterwegs ist.

Ich habe mir heute mal die Mühe gemacht und einige Asienstrecken der LH für heute abgefragt. An der Auslastung dürfte es ja nicht liegen.

Hier die Zahlen.

LH772 A343 BKK Pax 288
LH796 A380 HKG 463
LH720 A380 PEK 432
LH728 A380 PVG 477
LH778 A380 SIN 447
LH716 B748 HND 362
LH712 A380 ICN 498 zum Vergleich Asiana 252paxe mit einer 747 und Korean Air 748 mit 292 Paxen.

Es sind halt leider nur die Gesamtpax zahlen. Gab keine Aufschlüsselung nach First Business Premium Eco und Eco.

Naja, die Auslastung allein sagt erstmal nichts. Die entscheidende Frage ist, was pro Passagier hängen bleibt.
Genauso ist Unsinn, dass jedes geparkte Flugzeug das Ergebnis verbessert. Wäre das so, müsste man den Betrieb sofort einstellen. Naja, stand wahrscheinlich im Lufthanseat.

Selbst wenn man mal die 10% Kosten annimmt, das Sparpotential ist eher gering. Selbst wenn sich die Cockpitkosten um 10% senken lassen (was utopisch ist), ist man bei 9%. Das rettet auch keine Strecke mehr oder weniger. Dafür das Verhältnis zu einer nicht ganz unwichtigen Gruppe im Konzern zu versauen, ist meiner Meinung nach keine Glanzleistung des Managements.

LH772 A343 BKK Pax 288
C ist übervoll, Y ebenso

LH796 A380 HKG 463
F voll, C fast voll

LH720 A380 PEK 432
F halb, C und E voll

LH728 A380 PVG 477
Bei 509 Plätzen im Flieger bleiben nicht mehr viele über...

LH778 A380 SIN 447
Alle drei Premiumklassen übervoll oder voll

LH716 B748 HND 362
Bis auf F alle klassen übervoll

LH712 A380 ICN 498 zum Vergleich Asiana 252paxe mit einer 747 und Korean Air 748 mit 292 Paxen.

Interessante Aussage von gordon: Die Cockpit-Personalkosten sollen also 10% der Gesamtkosten betragen.

Nehmen wir den Geschäftsbericht der Lufthansa Group aus 2014 zu Hilfe (da der von 2015 noch nicht vorliegt). Dort liest man schnell nach (Seite 65): Aufwendungen Passage Airline Gruppe:

Summe operative Kosten: 23,635 Mio €, davon
Personalaufwand: 4,236 Mio €

D.h. die Personalkosten betragen für alle 118,973 Mitarbeiter (Seite 2): 17,9%

Wieviele Mitarbeiter die LH Gruppe im Cockpit hat steht dort nicht, aber wenn wir von 10,000 ausgehen die 10% der Gesamtaufwendungen bekommen, sowie die 6 Vorstände mit 8 Mio € Vergütung abziehen, dann bleiben für die restlichen 108,967 Mitarbeiter gerade mal 1,421€ an Personalkosten (nicht zu verwechseln mit Gehalt) im Monat übrig.

Ob das stimmen kann?

Ein anderer Ansatz liefert einen Durchschnittserlös (Lufthansa Gruppe, Seite 60) von 10 Cent/km. Setzen wir nun die abgestellte D-AIHQ (297 Sitze gemäß Seatguru) von FRA nach BKK ein (Distanz 8966km), dann bedeutet das bei einem Sitzladefaktor von 79,4% (LH Passage, Seite 60) einen Erlös von 211,434 €, 10% davon sind also 21,143€. Bei 3 Piloten und einer Flugdauer von ca. 10,5 Stunden fallen also pro Piloten-Blockstunde 704€ an Kosten an. Bei im Schnitt 80 Blockstunden im Monat pro Pilot sind das 56,320 € an Personalkosten pro Pilot und Monat.

Ob die von gordon mehrfach genannten 10% stimmen können?

@ gordon

Bei der VC werden externe Wirtschaftsprüfer beauftragt, die die Bilanzen checken. Hier wird also explizit Fachwissen von aussen eingekauft.

Nun ist es so, dass man von der VC hört, der Firma ginge es gar nicht so schlecht, wie es zum Beispiel auf einem "TK-Dia" immer wieder dargelegt wird. Auch die Cockpitkosten liegen etwa in der Größenordnung 3-4%, und nicht bei den 10%, die Sie vorher genannt haben. Es steht also quasi -wie so häufig- Aussage gegen Aussage.

Jetzt muss natürlich jeder Einzelne in sich gehen und überlegen, wem er mehr Glauben schenkt. Ich komme dann bei mir immer wieder zur Überlegung: Die Zahlen der GL sind immer mit Vorsicht zu geniessen, geht es doch um Kosten senken und schlechtes Gewissen machen. Ist ja auch ein wenig Säbelrasseln im Tarifkonflikt, gehört dazu. Vielleicht liege ich ja falsch, weiss ich nicht. Aber viele Kollegen denken ebenso.

Aber was genau hätte die VC davon, uns wissentlich falsche Zahlen zu präsentieren und die Welt blumiger erscheinen zu lassen, als sie ist?

Selbst die Piloten streiken ja nicht um des Streikens willen, die allermeisten Kollegen, die ich kenne, haben keine Lust darauf.

Dieser Beitrag wurde am 16.04.2016 16:46 Uhr bearbeitet.