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Beitrag 16 - 30 von 36
Beitrag vom 29.11.2021 - 22:33 Uhr
UserEricM
User (5496 Beiträge)
Die Rendite bei Hochrisikoinvestments ist eben immer gut. Ich frage mich, ob die Milliarde um Inflation und Beschaffungskosten für den Staat bereinigt ist.

Ob man die LH-Rettung als Hochrisikoinvestment einstufen kann ist wohl diskutabel. Für mich eher ein normales Invest mit leicht erhöhtem Risiko.

Immerhin so hoch, dass bei Banken schon nix mehr zu holen war ...
Da wäre jetzt aber auf eine Quelle gespannt.


Im April 2020 hieß es von der LH: "Wir wollen Staatshilfe zu genehmen Konditionen oder gehen in die Insollvenz".
 https://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/lufthansa-ag-airline-will-staatsgeld-ohne-staatseinfluss-und-droht-mit-insolvenz-a-1306619.html

Das las sich damals nicht so, als wären Bankkredite noch eine Option gewesen, oder?
Beitrag vom 29.11.2021 - 23:03 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1641 Beiträge)
> Sie??? ;-)

Echt jetzt? Also entweder hab ich da Blödsinn geschrieben oder Sie haben mich missverstanden.
Wo hab ich das denn angeblich so gesagt?
Nicht ihr Ernst, oder? @FloCo hat es doch beschrieben. Es reicht, immer wieder laut Ihren Worte, wenn einer, vorzugsweise von den üblichen Verdächtigen, die Abwärtsspirale immer wieder befeuert.

Das ist richtig, das ist aber was anderes als ein Konkurs einer einzelnen Firma.
Eine Abwärtspirale ist ein Prozess in den sich Konkurrenten gegenseitig verstricken und der - Spirale halt - immer weiter und ganz wichtig für alle Beteiligten nach unten führt.

Ein singuläres Ereignis wie eine Firmenpleite hat keinen derartigen Effekt auf alle anderen Firmen. Im Gegenteil: die so erreichte Marktbereiningung erlaubt es der überlebenden Konkurrenz ja sogar uU die Preise anzuheben.

Ich habe hier sogar gegen die Rettung der LH und der Condor argumentiert, eben weil der Markt mMn eine Bereinigung nötig hatte und nicht beide Konkurrenten überleben würden.


Wenn man ad hoc 100.000+ Mitarbeiter auf den Arbeitsmarkt wirft, dann hat das ein Überangebot an Arbeitskraft im Markt zu folge.

93.000 Vollzeitstellen - aber weltweit.
 https://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2021-04/lufthansa-corona-krise-stellenabbau-verlust-entlassungen-personalkosten
In Deutschland etwas weniger als die Hälfte.

Da glauben Sie doch nicht daran, dass das dafür sorgt, dass die Arbeitsbedingungen bei den verbliebenen Anbietern besser werden, oder?

Nein, dadurch ntürlich nicht.
Das Argument war allerdings dass die Rettung durch den deutschen Staat "alternativlos" gewesen sei.
Das war sie nicht.
Ja die LH ist groß, sie ist sicherlich international ein deutsches Aushängeschild - all meiner Kritik zum Trotz :)
Aber "systemrelevant" für ein Funktionieren der restlichen Wirtschaft ist sie keinesfalls.
Sie ist ein Anbieter unter vielen auf dem nationalen und internationalen Flugmarkt.

Und dann sind es auch noch die gut bezahlten LH Arbeitsplätze von denen wir hier reden. Also haben wir eine Marktbereinigung, in der gut bezahlte Arbeitsplätze wegfallen und der Profiteur ist dann der Rest, der zumeist deutlich schlechtere Bedingungen anbietet. Einerseits, weil er den Marktanteil übernehmen kann, andererseits, weil es auch noch genug verzweifelte potenzielle Mitarbeiter gibt, die einen neuen Job brauchen.

Wie sowas, gerade nach den von Ihnen hier vertretenen Thesen, einen positiven Effekt haben soll, erschließt sich mir beim besten Willen nicht.

Ich habe geschrieben, die Konkurrenz könnte die Preise anheben. Nicht dass es für die Arbeitnehmer direkt positive Effekte hätte. Schon gar nicht für die entlassenen.


Sorry, aber Sie winden sich hier doch jetzt nur noch rum...

Wenn schon, dann ging es um "beinahe alternativlos" und nicht um "alternativlos". Und dann ging es um "beinahe alternativlos" im Bezug auf die Menge der Arbeitsplätze, die verloren gegangen wären und den daraus resultierenden volkswirtschaftlichen Schaden.
Das haben Sie dann abgestritten weswegen wir darauf gekommen sind, dass Sie sonst immer über den volkswirtschaftlichen Schaden der sinkenden Löhne, gerade auch in den Diskussionen um Einschnitte bei LH oder der LH Gruppe, argumentieren und dass man die eigene Volkswirtschaft gegen den Einfluss externer Anbieter (die, die günstigere Konditionen bieten und daher LH und Co auch dazu treiben) schützen müsse.

Jetzt winden Sie sich hier doch nur noch rum mit immer neuen Ausreden.

Von daher ist eine Aussage wie: "Aber "systemrelevant" für ein Funktionieren der restlichen Wirtschaft ist sie keinesfalls." passt da dann nicht dazu...

Wenn es diese Mitarbeiter bzw. die wegfallenden Arbeitsplätze nicht sind, die einen Einfluss auf die Volkswirtschaft haben, warum muss man dann mit allen möglichen Regularien verhindern, dass externe Einflüsse die Gehälter genau dieser Arbeitsplätze bzw. Mitarbeiter reduzieren?
Beitrag vom 30.11.2021 - 07:56 Uhr
UserPango
User (12 Beiträge)
Jetzt winden Sie sich hier doch nur noch rum mit immer neuen Ausreden.
Nee, er sucht noch im großen Kommunismus Kompass von Erich und Erich. Kann aber noch dauern, das steht so nicht drin.
Beitrag vom 30.11.2021 - 08:12 Uhr
Usercontrail55
User (4632 Beiträge)
@EricM
Ganz oben ziehen Sie einen Vergleich zur Bankenkrise und welche Folgen der Ausfall für die Wirtschaft bedeutet hätte. Das ließe sich genau so auf die gößte deutsche Airline übertragen. Wir sehen welche Probleme die Wirtschaft hat weil die Materialien nicht rein kommen, ganze Werke stehen still. Da können Sie doch nicht behaupten, dass ein plötzlicher Ausfall von 20% der Luftfracht Transportleistung keine wirtschaftliche Auswikungen hätte und nicht systemrelevant wäre. Und das nur bei der Luftfracht. Die ganzen anderen Abhängigkeiten noch garnicht berücksichtigt. Klar, die Lücken würden immer welche füllen. Aber nicht plötzlich. Wie lange würde das dauern so etwas zu kompensieren und was würde das in der Zwischenzeit mit der Wirtschaft machen?
Sie schreiben oben, die Konkurenz könnte sich sanieren und die Preise anheben. Das ist zwar schön für den überlebenden Konkurenten, was aber macht dieser Preisanstieg mit der gesamten Wirtschaft? Die stöhnt jetzt schon unter den aktuellen Frachtraten.
Um Ihre Aussage von oben zu zitieren "Das ist Blödsinn"

PS: Die Quelle zu Ihrer Ausage "LH und kein Bankkredit" steht noch aus. Das ist Ihre Interpretation, aber keine Quelle für Ihre Aussage. In dem Link steht klar drin, dass auf dem freien Markt extrem hohe Kreditzinsen drohen. Geld wäre also verfügbar, nur eben teuer. Das Staatsgeld gab es ohne einschnürende Bedingungen, Sachwerte werden nicht beliehen sind also für später verfügbar und die Zinsen sind niedriger.

Dieser Beitrag wurde am 30.11.2021 08:20 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 30.11.2021 - 08:17 Uhr
UserJumpfly
User (438 Beiträge)
Ich finde es schon etwas nah an der Hybris ein Unternehmen wie LH als too big to fail zu beschreiben. Das Gegenteil ist der Fall. Das selbe hatte man bei AB gedacht, alleine schon um eine Monopolstellung von LH zu vermeiden. Egal wo bisher eine größere Airline aufgelöst wurde hat es nur sehr kurz gedauert und die Lücke war gefüllt. Alitalia => ITA, AirBerlin => Eurowngs, Niki => Ryanair, Sabena => Brussels... Auch eine LH ist schlicht ersetzbar. Natürlich ist es eine andere Dimension, dennoch wäre es grundsätzlch der selbe Prozess.

Ich bin der Meinung dass uns in Europa eh so etwas wie Chapter 11 der USA fehlt. LH geht in die Insolvenz und auf einen Schlag sind Altlasten (Pensionen...) weg und bestehende Verträge können neu verhandelt werden. KTV weg und Eurowings Verträge für alle. Und schon muss LH auch in einer Krise nicht in die Insolvenz.

Wäre LH vor 1,5 Jahren in die Insolvenz bedeutet das übrigens nicht zwangsweise das Ende des Betriebes. Daher ja auch Insolvenz in Eigenverantwortung, anschließend kann das Insolvenzverfahren auch wieder verlassen werden.

Ganz böse könnte man nun auch behaupten, dass ein Ende der LH vielen Passagieren günstigere Tickets bescheren würde. Volkswirtschaftlicher Schaden? Ist doch lächerlich. Mit diesem Argument dürfte nie ein größeres Unternehmen pleite gehen. Wenn ein Unternehmen allerdings trotz jahrelanger Rekordgewinne die Kasse komplett leer hat und eine Eigenkapitalsquote die nun wirklich nicht proper ist und es nicht schafft sich am Kapitalmarkt Geld in Höhe von 3-4 Jahresgewinnen zu generieren dann fehlt das Vertrauen in das Unternehmen. Daher war es auch ein Hochrisikoinvestment.
Beitrag vom 30.11.2021 - 08:48 Uhr
Usercontrail55
User (4632 Beiträge)
Ich finde es schon etwas nah an der Hybris ein Unternehmen wie LH als too big to fail zu beschreiben. Das Gegenteil ist der Fall. Das selbe hatte man bei AB gedacht, alleine schon um eine Monopolstellung von LH zu vermeiden. Egal wo bisher eine größere Airline aufgelöst wurde hat es nur sehr kurz gedauert und die Lücke war gefüllt. Alitalia => ITA, AirBerlin => Eurowngs, Niki => Ryanair, Sabena => Brussels... Auch eine LH ist schlicht ersetzbar. Natürlich ist es eine andere Dimension, dennoch wäre es grundsätzlch der selbe Prozess.
Keiner sagt LH wäre "Too Big to Fail" , wo lesen Sie das? Klar, jeder ist ersetzbar, auch LH. Es geht hier einzig und allein um den Preis, den solch ein Fail für das System hätte.

Ganz böse könnte man nun auch behaupten, dass ein Ende der LH vielen Passagieren günstigere Tickets bescheren würde.
Das wäre das erste Mal, dass ein Mangel eines Produktes die Preise senken würde. Deswegen sind die Tickets in den Sommerferien auch so billig.



Dieser Beitrag wurde am 30.11.2021 08:51 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 30.11.2021 - 09:30 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1641 Beiträge)
Ich bin der Meinung dass uns in Europa eh so etwas wie Chapter 11 der USA fehlt. LH geht in die Insolvenz und auf einen Schlag sind Altlasten (Pensionen...) weg und bestehende Verträge können neu verhandelt werden.

Das sehe ich eher andersrum. Wir sollten froh sein, es kein Chapter 11 bei uns gibt. Wenn man sich so leicht aller Schulden entledigen könnte, wäre das kein guter Anreiz wirtschaftlich zu bleiben und alle Schulden zu bedienen. Am Ende des Tages gibt es dann ja auch jemanden, der das Geld nicht bekommt, obwohl er eine Leistung erbracht hat.

KTV weg und Eurowings Verträge für alle. Und schon muss LH auch in einer Krise nicht in die Insolvenz.

Das ist ja gerade der Diskussionspunkt hier. Wie groß wäre der Schaden dadurch? Und da ist @EricM ja immer der Meinung, dass die gesenkten Löhne bei LH (und anderen Firmen) aufgrund des Drucks von Außen das Ende unserer Volkswirtschaft einleuten und mit strikten Maßnahmen und Eingriffen in den Außenhandel unterbunden werden müssen. Da kann man also nicht darauf aus sein, dass LH die Möglichkeit bekommt sich aller alter, gut dotierten Verträge zu entledigen.

Wäre LH vor 1,5 Jahren in die Insolvenz bedeutet das übrigens nicht zwangsweise das Ende des Betriebes. Daher ja auch Insolvenz in Eigenverantwortung, anschließend kann das Insolvenzverfahren auch wieder verlassen werden.

Stimmt.Aber wie viele Arbeitsplätze und "gute" Verträge hätte das dann gekostet?

Ganz böse könnte man nun auch behaupten, dass ein Ende der LH vielen Passagieren günstigere Tickets bescheren würde. Volkswirtschaftlicher Schaden? Ist doch lächerlich. Mit diesem Argument dürfte nie ein größeres Unternehmen pleite gehen. Wenn ein Unternehmen allerdings trotz jahrelanger Rekordgewinne die Kasse komplett leer hat und eine Eigenkapitalsquote die nun wirklich nicht proper ist und es nicht schafft sich am Kapitalmarkt Geld in Höhe von 3-4 Jahresgewinnen zu generieren dann fehlt das Vertrauen in das Unternehmen. Daher war es auch ein Hochrisikoinvestment.

Das ist jetzt aber sehr spitz formuliert. Wenn Sie damit argumentieren, welches Unternehmen der Gastro, Kultur, Transportwesen (ÖPNV etc.) und all deren Zulieferern hätte denn ohne massive Unterstützung des Staates überlebt? Wir reden davon, dass das gesamte GEschäft von 100 auf vielleicht 10% zurückfällt. Wenn Sie da erwarten, dass man sich auf sowas vorbereitet, dann scheitern selbst an dem Zurücklegen des Geldes schon tausende von Betrieben. Die hätten dann nach Ihrer Argumentation alle keine Daseinsberechtigung.

Das betrifft ja nicht nur die LH bzw. die Airlines. Mit dem Unterschied, dass viele der Hilfen für Friseure, Restaurants, Hotels etc. nicht zurück gezahlt werden müssen und der Staat da nicht mit Mrd. Gewinn rausgeht.
Beitrag vom 30.11.2021 - 17:50 Uhr
UserEricM
User (5496 Beiträge)
Sorry, aber Sie winden sich hier doch jetzt nur noch rum...

Auch sorry, aber Sie können mir hier nicht einfach Aussagen unterschieben, die ich so nicht gemacht habe.
Ein dauerhaftes Race to the bottom ist schädlich für alle Beteiligten.
Ein Ausscheiden eines Konkurrenten aus einem überfüllten Markt mittels Insolvenz ist etwas Positives für die Konkurrenz.
Das kann man so nicht vergleichen.

Beitrag vom 30.11.2021 - 18:10 Uhr
UserEricM
User (5496 Beiträge)
@EricM
Ganz oben ziehen Sie einen Vergleich zur Bankenkrise und welche Folgen der Ausfall für die Wirtschaft bedeutet hätte. Das ließe sich genau so auf die gößte deutsche Airline übertragen.

Nein, da die größte deutsche Ailine jede Menge Konkurrenz hat, die Gewehr bei Fuss steht.

Wir sehen welche Probleme die Wirtschaft hat weil die Materialien nicht rein kommen, ganze Werke stehen still.

Und wir wissen seit der quersteckenden Frachter im Suez Kanal auch, dass hier primär Seefracht der Auslöser ist.
Luftfracht ist viel zu teuer um für Lieferungen "ans Band" mehr als eine Nischenrolle einzunehmen.

Da können Sie doch nicht behaupten, dass ein plötzlicher Ausfall von 20% der Luftfracht Transportleistung keine wirtschaftliche Auswikungen hätte

Das ist jetzt aber sehr weit gefasst.
Auch wenn Elon Musk mal wieder Blodsinn tweetet, hat das idR "wirtschaftliche Auswirkungen".

und nicht systemrelevant wäre.

Nein, das difinitiv nicht.
Die Auswirkungen auf die Fertigung wären deutlich kleiner als die andauernde Chipkrise.

Und das nur bei der Luftfracht. Die ganzen anderen Abhängigkeiten noch garnicht berücksichtigt.

Urlaubs- und Geschäftsreisen?

Klar, die Lücken würden immer welche füllen. Aber nicht plötzlich.

Nicht mal in FRA und MUC ist die LH der einzige Anbieter.
Die Auswirkungen wären überschaubar.

Wie lange würde das dauern so etwas zu kompensieren und was würde das in der Zwischenzeit mit der Wirtschaft machen?

"Die Wirtschaft", Handel, Dienstleistung, Fertigung würde davon nur in wenigen Einzelfällen was mitbekommen.
Rund um Frankfurt und München würden vermutlich die Hauspreise etrwas nachgeben.

Und was den wirtschaftlichen Effekt von vielen Entlassungen angeht:
 https://www.handelsblatt.com/unternehmen/management/pandemie-folgen-umbau-der-wirtschaft-dax-konzerne-streichen-mehr-jobs-als-in-der-finanzkrise/26227244.html?ticket=ST-109954-5GbrQQIakPoODxyvgPlB-cas01.example.org

40.000 bei den 30 DAX Konzernen in 2020.
Die "wirtschaftlichen Folgen" hielten sich in Grenzen.

Sie schreiben oben, die Konkurenz könnte sich sanieren und die Preise anheben. Das ist zwar schön für den überlebenden Konkurenten, was aber macht dieser Preisanstieg mit der gesamten Wirtschaft? Die stöhnt jetzt schon unter den aktuellen Frachtraten.

Das regelt doch der Markt :)
Dann wird eben mehr verschifft oder mit der Bahn transportiert.

Um Ihre Aussage von oben zu zitieren "Das ist Blödsinn"

Ich glaube tatsächlich, Sie nehmen Ihren Arbeitgeber wichtiger als er ist.
Wenn wir Glück haben, müssen wir nie rausfinden, wer da recht hat :)
Beitrag vom 30.11.2021 - 20:23 Uhr
Usercontrail55
User (4632 Beiträge)
@EricM
Ganz oben ziehen Sie einen Vergleich zur Bankenkrise und welche Folgen der Ausfall für die Wirtschaft bedeutet hätte. Das ließe sich genau so auf die gößte deutsche Airline übertragen.

Nein, da die größte deutsche Ailine jede Menge Konkurrenz hat, die Gewehr bei Fuss steht.
Na doch. Die stehen ja nicht mit leeren Fliegern da um loslegen zu können. Die sind alle auch ausgelastet und kapazitäten schwer zu bekommen.
Wir sehen welche Probleme die Wirtschaft hat weil die Materialien nicht rein kommen, ganze Werke stehen still.

Und wir wissen seit der quersteckenden Frachter im Suez Kanal auch, dass hier primär Seefracht der Auslöser ist.
Luftfracht ist viel zu teuer um für Lieferungen "ans Band" mehr als eine Nischenrolle einzunehmen.
Die Chips kommen aber per Luftfracht. Ich habe mir gerade ein paar interessante Artikel dazu durchgelesen, über die Logistik im allgemeinen. Das sind alles sehr eng aufeinander abgestimmte Prozesse. Jede Störung bringt massive Probleme, siehe Suez, die nicht so schnell durchetwas anderes kompeniert werden können. Keiner kann sich irgendwelchen Leerlauf leisten.
Da können Sie doch nicht behaupten, dass ein plötzlicher Ausfall von 20% der Luftfracht Transportleistung keine wirtschaftliche Auswikungen hätte

Das ist jetzt aber sehr weit gefasst.
Nein wieso? Sie haben doch selbst das Beispiel Suez gebracht.
Auch wenn Elon Musk mal wieder Blodsinn tweetet, hat das idR "wirtschaftliche Auswirkungen".
Nicht mein Thema
und nicht systemrelevant wäre.

Nein, das difinitiv nicht.
Die Auswirkungen auf die Fertigung wären deutlich kleiner als die andauernde Chipkrise.

Und das nur bei der Luftfracht. Die ganzen anderen Abhängigkeiten noch garnicht berücksichtigt.

Urlaubs- und Geschäftsreisen?
Passagier und Warenströme, Technikdienstleistungen, Personal an Flughäfen,
Klar, die Lücken würden immer welche füllen. Aber nicht plötzlich.

Nicht mal in FRA und MUC ist die LH der einzige Anbieter.
Die Auswirkungen wären überschaubar.
Siehe oben, die sind doch alle ausgelastet und können Kapazitäten nicht aus dem Hut zaubern. Die Disruption wäre dam das lässt sich nicht ignorieren.
Wie lange würde das dauern so etwas zu kompensieren und was würde das in der Zwischenzeit mit der Wirtschaft machen?

"Die Wirtschaft", Handel, Dienstleistung, Fertigung würde davon nur in wenigen Einzelfällen was mitbekommen.
Das klingt arrogant.
Rund um Frankfurt und München würden vermutlich die Hauspreise etrwas nachgeben.

Und was den wirtschaftlichen Effekt von vielen Entlassungen angeht:
 https://www.handelsblatt.com/unternehmen/management/pandemie-folgen-umbau-der-wirtschaft-dax-konzerne-streichen-mehr-jobs-als-in-der-finanzkrise/26227244.html?ticket=ST-109954-5GbrQQIakPoODxyvgPlB-cas01.example.org

40.000 bei den 30 DAX Konzernen in 2020.
Die "wirtschaftlichen Folgen" hielten sich in Grenzen.

Sie schreiben oben, die Konkurenz könnte sich sanieren und die Preise anheben. Das ist zwar schön für den überlebenden Konkurenten, was aber macht dieser Preisanstieg mit der gesamten Wirtschaft? Die stöhnt jetzt schon unter den aktuellen Frachtraten.

Das regelt doch der Markt :)
Stimmt.
Dann wird eben mehr verschifft oder mit der Bahn transportiert.
Da ist nix frei, das ist ja das Problem.
Um Ihre Aussage von oben zu zitieren "Das ist Blödsinn"

Ich glaube tatsächlich, Sie nehmen Ihren Arbeitgeber wichtiger als er ist.
Das hat mit meinem Arbeitgeber nichts zu tun, machen Sie sich doch davon mal frei. Es geht um das Grundsätzliche. Macht es Sinn ein großes, gesundes, marktbestimmendes Unternehmen in einer Krise zu retten oder überlässt man alles dem Markt und das System muss sehen, wie es mit der Disruption klarkommt? Da man auch kleinere, weniger relevante Unternehmen gestützt hat war die Rettung wohl alternativlos.
Wenn wir Glück haben, müssen wir nie rausfinden, wer da recht hat :)
Das ist wohl wahr :-)
Beitrag vom 01.12.2021 - 14:06 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1641 Beiträge)
Sorry, aber Sie winden sich hier doch jetzt nur noch rum...

Auch sorry, aber Sie können mir hier nicht einfach Aussagen unterschieben, die ich so nicht gemacht habe.
Ein dauerhaftes Race to the bottom ist schädlich für alle Beteiligten.
Ein Ausscheiden eines Konkurrenten aus einem überfüllten Markt mittels Insolvenz ist etwas Positives für die Konkurrenz.
Das kann man so nicht vergleichen.



Was kann man denn daran bitte schön nicht vergleichen? Es ging um den Schaden für die Volkswirtschaft. Der Schaden für die Volkswirtschaft. Da bringen Sie immer wieder das Beispiel mit den sinkenden Gehältern, die Zweifelsohne einen EInfluss auf diese hat. Warum kann man das denn jetzt nicht vergleichen? Es geht um den Schaden um die Volkswirtschaft. Sowohl die Pleite, wie auch sinkende Gehälter haben einen Einfluss auf diese. Jetzt verbindet man beide diese Ihrer Aussagen miteinander und man soll das nicht vergleichen können?

Auf der einen Seite befürworten Sie, dass man die Airline (hier: LH) pleite gehen lassen soll, weil der Volkswirtschaftliche Schaden nicht groß genug sei und die Mitarbeiter ja bei anderen Arbeitgebern unter kommen würden, auf der anderen Seite ist es aber ein großer Volkswirtschaftlicher Schaden, den man mit Maßnahmen und Restriktionen verhindern muss, wenn sich eben genau diese Airline dazu gezwungen sieht, das Gehalt zu senken und geringer dotierte Verträge auszuschreiben, weil der Druck der günstigeren Konkurrenz zu groß wird.

Ein dauerhaftes Race to the bottom ist schädlich für alle Beteiligten.
Ein Ausscheiden eines Konkurrenten aus einem überfüllten Markt mittels Insolvenz ist etwas Positives für die Konkurrenz.

Hab ich auch nie abgestritten. Aber es geht ja auch nicht darum, ob es der Konkurrenz dadurch besser geht sondern wir reden hier darüber, ob es schlecht für die Volkswirtschaft ist. Und das ist doch immer ihr Thema: Weniger Gehalt = schlecht für die Volkswirtschaft; Jetzt scheint das alles aber kein Problem zu sein, weil ja die Konkurrenz, die die weniger Gehalt zahlt, ja noch Kapazitäten frei hat und dann auch den teureren Konkurrenten ersetzt.


Beitrag vom 04.12.2021 - 16:44 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
@FloCo
Das scheint echt gesessen zu haben :)
Beitrag vom 04.12.2021 - 23:53 Uhr
UserEricM
User (5496 Beiträge)
@FloCo
Das scheint echt gesessen zu haben :)

Danke für die Erinnerung.
Sorry hatte Euch vergessen...
Beitrag vom 05.12.2021 - 00:10 Uhr
UserEricM
User (5496 Beiträge)
Sorry, aber Sie winden sich hier doch jetzt nur noch rum...

Auch sorry, aber Sie können mir hier nicht einfach Aussagen unterschieben, die ich so nicht gemacht habe.
Ein dauerhaftes Race to the bottom ist schädlich für alle Beteiligten.
Ein Ausscheiden eines Konkurrenten aus einem überfüllten Markt mittels Insolvenz ist etwas Positives für die Konkurrenz.
Das kann man so nicht vergleichen.



Was kann man denn daran bitte schön nicht vergleichen?

Eigentlich alles.

Es ging um den Schaden für die Volkswirtschaft. Der Schaden für die Volkswirtschaft. Da bringen Sie immer wieder das Beispiel mit den sinkenden Gehältern, die Zweifelsohne einen EInfluss auf diese hat. Warum kann man das denn jetzt nicht vergleichen?

Weil eine Marktbereinigung durch Marktaustritt eines Konkurrenten zum normalen Funktionieren eines Marktes dazugehört und sie keinen "volkswirtschaftlichen Schaden" verursacht.

Es geht um den Schaden um die Volkswirtschaft.

Diese Aussage wird auch nach dem dritten Mal im gleichen Post nicht richtiger.

Sowohl die Pleite, wie auch sinkende Gehälter haben einen Einfluss auf diese. Jetzt verbindet man beide diese Ihrer Aussagen miteinander und man soll das nicht vergleichen können?

Ja, ich hab jetzt mehrfach erklärt, warum nicht.

Auf der einen Seite befürworten Sie, dass man die Airline (hier: LH) pleite gehen lassen soll,

Nein, das bezog sich auf Condor, ist aber das gleiche Prinzip.

weil der Volkswirtschaftliche Schaden nicht groß genug sei

Nein, weil volkswirtschaftlich dadurch gar keiner entsteht. Denn die Konkurrenz übernimmt gesamtwirtschaftlich gesehen die Befriedigung der Nachfrage.
Der Luftverkehrsmarkt ist überlaufen.

und die Mitarbeiter ja bei anderen Arbeitgebern unter kommen würden, auf der anderen Seite ist es aber ein großer Volkswirtschaftlicher Schaden, den man mit Maßnahmen und Restriktionen verhindern muss, wenn sich eben genau diese Airline dazu gezwungen sieht, das Gehalt zu senken und geringer dotierte Verträge auszuschreiben, weil der Druck der günstigeren Konkurrenz zu groß wird.

Nochmal, wenn eine Airline das macht, ist es ein Problem für die Angesllten diesr Airline. Machen es alle Airlines ist es ein Problem für die gesamte Branche.
Machen es alle Firmen aller Branchen, wird es zum gesamtwirtschaftlichen und gesellschaftlichen Problem.

Ein dauerhaftes Race to the bottom ist schädlich für alle Beteiligten.
Ein Ausscheiden eines Konkurrenten aus einem überfüllten Markt mittels Insolvenz ist etwas Positives für die Konkurrenz.

Hab ich auch nie abgestritten. Aber es geht ja auch nicht darum, ob es der Konkurrenz dadurch besser geht sondern wir reden hier darüber, ob es schlecht für die Volkswirtschaft ist. Und das ist doch immer ihr Thema:

Sie neigen da ein wenig zur Generalisierung ...

Weniger Gehalt
...für alle...
= schlecht für die Volkswirtschaft; Jetzt scheint das alles aber kein Problem zu sein, weil ja die Konkurrenz, die die weniger Gehalt zahlt, ja noch Kapazitäten frei hat und dann auch den teureren Konkurrenten ersetzt.

Ja, ist so.
Zu einer Rettung hatte es einige Alternativen gegeben.
Für den starken Rückgang einstmals wichtiger Wirtschaftszweige gibt es historische Parallelen.

Über kurz oder lang wird es Hilfsprogramme für Umschulungen und berufliche Neu-Orientierung für die Beschäftigten von Wirtschaftszweigen, die vom Verbrennen fossiler Brennstoffe abhängig sind, geben.

Airlines könnten die Zechen und Stahlhütten der 2030er werden...
Auch deren Beschäftigte gingen lange davon aus, dass ihr Geschäft ewig weitergehen würde.

Dieser Beitrag wurde am 05.12.2021 00:12 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 05.12.2021 - 08:22 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
@FloCo
Das scheint echt gesessen zu haben :)

Danke für die Erinnerung.
Sorry hatte Euch vergessen...

Ich hatte mir schon Sorgen gemacht ... :)