Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Verdi droht Lufthansa mit neuen Streiks

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Beitrag vom 04.08.2022 - 12:10 Uhr
Usercontrail55
User (4581 Beiträge)
Viele andere Firmen sind durch erfolgreiche Verhandlungen und vielleicht sogar ehrliche Interessenabwägungen in der Lage, Streiks zu vermeiden.
wie Ryanair oder EasyJet

FR/Easyjet sind da nicht ganz so gute Beispiele für eine Tarifauseinandersetzung nach deutschem Recht, da sie keine deutschen Firmen sind.
Das müssen sie auch nicht. Für die hier Beschäftigten gilt deutsches Recht, unabhängig davon, wo der Firmensitz ist.
Vielleicht wäre das ein möglicher Weg einer modernen Lufthansa - unter einem neuen CEO/VV.
Das sind Entscheidungen des Aufsichtsrates, in dem auch die AN vertreten sind. Gewerkschaften haben keinerlei rechtliche Grundlage sich da einzumischen.

Stimmt, sie nutzen die einzige Möglichkeit die sie haben, den AR in ihrem Sinne zu motivieren.
Beitrag vom 04.08.2022 - 12:59 Uhr
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User (654 Beiträge)

Das ist aber bei allen anderen Firmen, die in Tarivverträgen gebunden sind, auch so. Der Punkt ist: Auch ausserhalb des Luftfahrtsektors ist die grundsätzliche Problematik für alle Firmen gleich. Aber bei den meisten Firmen kommt es gar nicht erst zu Streiks.

Nur bei einer LH knallt es mit schöner Regelmäßigkeit.
Die wenigsten Firmen haben sich mit gleich drei - teilweise konkurrierenden - Gewerkschaften auseinanderzusetzen.

Ich frage mich aber, wie Lufthansa mit den bisherigen Rezepten gegen die eigenen Bodenmitarbeiter vorgehen will. Am Boden greift das Divide&Conquer Modell des unübersichtlichen AOC Verhaus ja nicht.
Wenn man nicht aufpasst, dann wird sich da vielleicht auch noch was zum Negativen verschieben.


FR/EasyJet sind da nicht ganz so gute Beispiele für eine Tarifauseinandersetzung nach deutschem Recht, da sie keine deutschen Firmen sind.
Für positive Beispiele werden aber ständig US-Gesellschaften genannt.
Außerdem kann sich die GF der Lufthansa dem nicht so einfach entziehen und sagen, "was kümmern mich die LCC als Konkurrenz, die unterliegen ja nicht dem deutschen Recht". FR und EasyJet sind die Konkurrenten, denen sich die LH in ihrem Heimatmarkt stellen muss. Für andere Gesellschaften der LHG kommen noch andere LCC-Konkurrenten dazu, die hier noch wenig vertreten sind.

Stimmt, sie nutzen die einzige Möglichkeit die sie haben, den AR in ihrem Sinne zu motivieren.
Ist dennoch nicht deren Aufgabe. Könnte bei zu großer Offensichtlichkeit auch zur Anfechtung der Legalität eines Streikes führen.

Bitte nicht alles falsch verstehen. Ich bin für Gewerkschaften, inklusive Streikrecht. Aber darum zu konkurrieren, sich da vom Kuchen das größtmögliche Stück zu hohlen, wo es was zu hohlen gibt, halte ich für nicht angebracht.
Beitrag vom 04.08.2022 - 13:20 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1629 Beiträge)

Ich frage mich aber, wie Lufthansa mit den bisherigen Rezepten gegen die eigenen Bodenmitarbeiter vorgehen will. Am Boden greift das Divide&Conquer Modell des unübersichtlichen AOC Verhaus ja nicht.
Wenn man nicht aufpasst, dann wird sich da vielleicht auch noch was zum Negativen verschieben.

Das ist doch schon zu sehen. Es wird doch immer mehr ausgelagert oder ganze Teile verkauft. Wenn die eigenen Mitarbeiter zu teuer und das ganze Bodenhandling für EasyJet, RyanAir, BA, AF etc in Deutschland schon von externen Dienstleistern übernommen wird, warum sollte das dann für die LH nicht funktionieren?
Beitrag vom 04.08.2022 - 13:28 Uhr
Userflydc9
User (791 Beiträge)
Ich wünsche den Mitarbeitern und ver.di, dass sie die Forderungen zu 100% durchsetzen können.

Meine volle Rückendeckung, auch für etwaige längere Streiks in der Hauptreisezeit, falls die LH Führung weiterhin bockt.

die 35 millionen, welche der streik der LH schaden gebracht hat, wird auf jeden fall in die gehaltsverhandlungen eingepreist. um diesen betrag wird es weniger schlussends geben
das war auch so beim cockpit streik 2017 der fall
Beitrag vom 04.08.2022 - 16:01 Uhr
Usercontrail55
User (4581 Beiträge)

Ich frage mich aber, wie Lufthansa mit den bisherigen Rezepten gegen die eigenen Bodenmitarbeiter vorgehen will. Am Boden greift das Divide&Conquer Modell des unübersichtlichen AOC Verhaus ja nicht.
Wenn man nicht aufpasst, dann wird sich da vielleicht auch noch was zum Negativen verschieben.

Das ist doch schon zu sehen. Es wird doch immer mehr ausgelagert oder ganze Teile verkauft. Wenn die eigenen Mitarbeiter zu teuer und das ganze Bodenhandling für EasyJet, RyanAir, BA, AF etc in Deutschland schon von externen Dienstleistern übernommen wird, warum sollte das dann für die LH nicht funktionieren?
Das geht doch durch alle Bereiche. Andere AOCs, Technik und CheckIn an deutschen Standorten, Lounges, CheckIn Automaten in den Terminals, HR in Polen,... usw.
Beitrag vom 04.08.2022 - 19:09 Uhr
UserEricM
User (5455 Beiträge)
Ich frage mich aber, wie Lufthansa mit den bisherigen Rezepten gegen die eigenen Bodenmitarbeiter vorgehen will. Am Boden greift das Divide&Conquer Modell des unübersichtlichen AOC Verhaus ja nicht.
Wenn man nicht aufpasst, dann wird sich da vielleicht auch noch was zum Negativen verschieben.

Das ist doch schon zu sehen. Es wird doch immer mehr ausgelagert oder ganze Teile verkauft. Wenn die eigenen Mitarbeiter zu teuer und das ganze Bodenhandling für EasyJet, RyanAir, BA, AF etc in Deutschland schon von externen Dienstleistern übernommen wird, warum sollte das dann für die LH nicht funktionieren?
Das geht doch durch alle Bereiche. Andere AOCs, Technik und CheckIn an deutschen Standorten, Lounges, CheckIn Automaten in den Terminals, HR in Polen,... usw.

Die lose-lose Eskalation hatte ich ja oben schon erwähnt. Wenn die Mitarbeiter absehbar jetzt schon eh auf der Outsourcing-Verliererstraße sind, ist ein "weiter we bisher" dann ja für die Arbeitnehmer offenbar keine Option mehr.
Warum dann nicht dem bisherigen Arbeitgeber einen maximal schmerzhaften Kampf liefern?
Möglichkeiten:
- Der Arbeitgeber einigt sich zähneknirschend und führt Outsourcing durch - das eh schon im Gange ist. In diesem Fall hat der Arbetnehmer zumindest bis 1 Jahr nach Übergang das höhere Gehalt sicher und kann in der Zeit neu planen.
- Der Arbeitgeber geht sogar pleite, das Angebot wird von der überlebenden Konkurrenz neu aufgebaut und die braucht neue Mitarbeiter. Weniger Konkurrenz->höhere Preise->höhere Löhne.
- Alternativ bekommt der bisherige Arbeitgeber doch doch die Kurve und verhandelt.
Ich sehe da für den Arbeitnehmer keinen offensichtlichen Nachteil gegenüber einem stillen death-by-outsourcing für weniger Gehalt.
Beitrag vom 04.08.2022 - 19:13 Uhr
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User (654 Beiträge)
Die lose-lose Eskalation hatte ich ja oben schon erwähnt. Wenn die Mitarbeiter absehbar jetzt schon eh auf der Outsourcing-Verliererstraße sind, ist ein "weiter we bisher" dann ja für die Arbeitnehmer offenbar keine Option mehr.
Warum dann nicht dem bisherigen Arbeitgeber einen maximal schmerzhaften Kampf liefern?
Möglichkeiten:
- Der Arbeitgeber einigt sich zähneknirschend und führt Outsourcing durch - das eh schon im Gange ist. In diesem Fall hat der Arbetnehmer zumindest bis 1 Jahr nach Übergang das höhere Gehalt sicher und kann in der Zeit neu planen.
- Der Arbeitgeber geht sogar pleite, das Angebot wird von der überlebenden Konkurrenz neu aufgebaut und die braucht neue Mitarbeiter. Weniger Konkurrenz->höhere Preise->höhere Löhne.
- Alternativ bekommt der bisherige Arbeitgeber doch doch die Kurve und verhandelt.
Ich sehe da für den Arbeitnehmer keinen offensichtlichen Nachteil gegenüber einem stillen death-by-outsourcing für weniger Gehalt.
Na wenn´s denn so einfach ist, da frage ich mich warum das nicht schon vor Jahrzehnten so von den AN erkannt und umgesetzt wurde.
Beitrag vom 04.08.2022 - 21:52 Uhr
UserX-Ray
User (513 Beiträge)
Warum dann nicht dem bisherigen Arbeitgeber einen maximal schmerzhaften Kampf liefern?

Meine Güte, was für eine brachiale Rhetorik. Ist ihnen so langweilig, dass Sie hier als Außenstehender unbedingt einen maximalen Arbeitskampf sehen wollen?

Aber leider wird gerade eine Einigung zwischen LH und Verdi gemeldet. Offenbar müssen Sie sich Ihren Nervenkitzel woanders holen.
Beitrag vom 04.08.2022 - 22:23 Uhr
UserEricM
User (5455 Beiträge)
Warum dann nicht dem bisherigen Arbeitgeber einen maximal schmerzhaften Kampf liefern?

Meine Güte, was für eine brachiale Rhetorik.

Awww, dass gerade Sie, der sonst doch so gut austeilen kann, so zart besaitet sind, hätte ich jetzt gar nicht erwartet :)

Aber leider wird gerade eine Einigung zwischen LH und Verdi gemeldet.

Na also - und wohl ein gar nicht so schlechter Abschluss. Und jetzt erklärt mir bitte nochmal irgendjemand, warum Streiks nichts bringen oder sogar schädlich für die Angestellten sind :)

Dieser Beitrag wurde am 04.08.2022 22:24 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 05.08.2022 - 10:11 Uhr
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User (654 Beiträge)
Na also - und wohl ein gar nicht so schlechter Abschluss. Und jetzt erklärt mir bitte nochmal irgendjemand, warum Streiks nichts bringen oder sogar schädlich für die Angestellten sind :)

Hat keiner so allgemein gesagt. Und ob der WARN-Streik in diesem Ausmaß notwendig war, glaube ich immer noch nicht. Der Abschluss ist kein beweis dafür.

Ergänzung:
Ich bin aber froh, dass es zu einem Abschluss kam, ohne dass weiterer Arbeitskampf notwendig wurde.

Dieser Beitrag wurde am 05.08.2022 10:13 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 05.08.2022 - 10:33 Uhr
UserViri
User (1388 Beiträge)
 https://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/kluger-schachzug-gegen-lufthansa-condors-stille-gehaltsrunde-mit-hintergedanken/28575188.html?s=cl&fs=e&social=facebook&utm_medium=social&utm_source=Facebook#Echobox=1659681709

Wieder einmal zeigt die Condor der Lufthansa, wie es geht.

SCNR - meine Moneten bei der Condor Presseabteilung müssen ja verdient werden ;-)
Beitrag vom 05.08.2022 - 11:33 Uhr
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 https://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/kluger-schachzug-gegen-lufthansa-condors-stille-gehaltsrunde-mit-hintergedanken/28575188.html?s=cl&fs=e&social=facebook&utm_medium=social&utm_source=Facebook#Echobox=1659681709

Wieder einmal zeigt die Condor der Lufthansa, wie es geht.

SCNR - meine Moneten bei der Condor Presseabteilung müssen ja verdient werden ;-)

Bis zu 9%. Bei LH würde man jetzt streiken. Der Abschluss den Verdi und LH gemacht haben liegt deutlich darüber. Netter Schachzug.
Beitrag vom 05.08.2022 - 12:06 Uhr
UserEricM
User (5455 Beiträge)
Na also - und wohl ein gar nicht so schlechter Abschluss. Und jetzt erklärt mir bitte nochmal irgendjemand, warum Streiks nichts bringen oder sogar schädlich für die Angestellten sind :)

Hat keiner so allgemein gesagt.

Stimmt, aber Sie erwarten jetzt nicht, dass ich jetzt alle 20 Varianten und Teilaussagen dazu einzeln aufzähle, oder?

Und ob der WARN-Streik in diesem Ausmaß notwendig war, glaube ich immer noch nicht. Der Abschluss ist kein beweis dafür.

Das wird man nie wissen, da sind wir im was-wäre-wenn-Land ...
Das hätte umgekehrt genauso gegolten.

Ergänzung:
Ich bin aber froh, dass es zu einem Abschluss kam, ohne dass weiterer Arbeitskampf notwendig wurde.
Yep :)
Beitrag vom 05.08.2022 - 12:27 Uhr
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User (654 Beiträge)
Na also - und wohl ein gar nicht so schlechter Abschluss. Und jetzt erklärt mir bitte nochmal irgendjemand, warum Streiks nichts bringen oder sogar schädlich für die Angestellten sind :)

Hat keiner so allgemein gesagt.

Stimmt, aber Sie erwarten jetzt nicht, dass ich jetzt alle 20 Varianten und Teilaussagen dazu einzeln aufzähle, oder?
Nein. Und ja, ich kann Ihre Intension für für die Aussage auch ein wenig nachvollziehen.

Und ob der WARN-Streik in diesem Ausmaß notwendig war, glaube ich immer noch nicht. Der Abschluss ist kein beweis dafür.

Das wird man nie wissen, da sind wir im was-wäre-wenn-Land ...
Das hätte umgekehrt genauso gegolten.
Genau. Und deswegen habe ich halt Ihrer indirekten Aussage, dass der Streik den Durchbruch gebracht hätte, halt auch widersprochen.
Ergänzung:
Ich bin aber froh, dass es zu einem Abschluss kam, ohne dass weiterer Arbeitskampf notwendig wurde.
Yep :)
Beitrag vom 05.08.2022 - 14:34 Uhr
UserEricM
User (5455 Beiträge)
Und ob der WARN-Streik in diesem Ausmaß notwendig war, glaube ich immer noch nicht. Der Abschluss ist kein beweis dafür.

Das wird man nie wissen, da sind wir im was-wäre-wenn-Land ...
Das hätte umgekehrt genauso gegolten.
Genau. Und deswegen habe ich halt Ihrer indirekten Aussage, dass der Streik den Durchbruch gebracht hätte, halt auch widersprochen.

OK, verstehe ich, obwohl ich die Aussage, der Streik hätte den Durchbruch gebracht in der Form tatsächlich nicht gemacht habe. Das wissen wir tatsächlich nicht. Aber ja, meine Aussage kann so interpretiert werden.
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