Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Brussels Airlines auf Sparkurs

Beitrag 1 - 2 von 2
Beitrag vom 03.09.2019 - 10:54 Uhr
UserAvokus
User (888 Beiträge)
Bei einer derzeitigen Gewinnquote von nicht einmal 1 % vom Umsatz auf 8 - 12 % zu kommen innerhalb von drei Jahren hört sich ziemlich aussichtslos an. Da müsste man gewaltig bei den Personalkosten einsparen oder bessere Leasingraten aushandeln. Alle anderen Kosten dürften ziemlich unveränderlich bleiben, wenn man am Service keine Abstriche machen würde und auch nicht sollte, denn die Kostenreduzierung wird auch nur in Erfolg münden, wenn man gleichzeitig mehr Passagiere für sich verbuchen kann, ohne die Durchschnittserlöse weiter zu reduzieren. Auf der anderen Seite wird der Kuchen nicht unbedingt größer, wenn man die Ticketpreise nicht absenken kann. Im Vgl. zur Konkurrenz wird man das jedoch müssen um zu partizipieren.

Für mich ist es sehr fraglich dies zu schaffen ohne die Airline stärker in den Konzern zu integrieren. Zusätzliche Overheads wären dabei wohl am ehesten verfechtbar. Auch könnten sich Synergien im Bereich Wartung ergeben. Aber halt nicht automatisch.
Beitrag vom 03.09.2019 - 13:00 Uhr
Userbob.gedat
User (677 Beiträge)
Im Prinzip hat Lufthansa mit Swiss, Austrian und Brussels ihren begrenzten Heimatmarkt erweitert, gleichzeitig aber deren Marktkompetenzen zu Gunsten ihrer eigenen Heimathubs (Frankfurt und München) beschnitten. Das wirkt sich natürlich auf die Margen der Töchter aus. Mit Ausnahme der Swiss, die (noch) von der Marktkraft des Finanzmarkts Schweiz lebt.

Das Potential der Austrian liegt hingegen in der globalen Vernetzung der osteuropäischen Wachstumsmärkte, jenes der Brussels in den aufstrebenden Ex-Kolonien in Afrika und in der Zugkraft der Europahauptstadt Brüssel.

Dass das Wachstumspotential der Wiener wie auch der Brüsseler derzeit fast ausschließlich von Allianzpartnern abgeschöpft wird, liegt vor allem daran, dass die Lufthansa dort keine neuen Kapazitäten zur Verfügung gestellt hat. Wenn sie aber diese Standorte nicht verlieren will, wird sie dort investieren MÜSSEN, vor allem in die Langstrecke.

Die Lufthansa hat die historische Natur dieser Märkte grob unterschätzt. Aus eigener Kraft kann diese Investitionen aber weder die Austrian noch die Brussels stemmen, schon gar nicht wenn die dort benötigte Kapazität in München und Frankfurt aufgebaut wird.