Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Privatair muss Insolvenzantrag stellen

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Beitrag vom 06.12.2018 - 09:59 Uhr
UserLunte
User (387 Beiträge)
Wenn man da genauer rechnen würde dann ist wohl der überwiegende Teil der gesamten Luftfahrt ein reiner Pleitehaufen ........
Beitrag vom 06.12.2018 - 10:49 Uhr
Userbevol
User (165 Beiträge)
Das passiert, wenn sich eine Branche auf einen ruinösen Preiswettbewerb mit einigen wenigen Anbietern einlässt, die sich einen Dreck um Verbraucher- und Arbeitnehmerrechte kümmern. Zugegebenermaßen hat die Politik hieran erheblichen Anteil, weil solche Praktiken nicht konsequent unterbunden werden.
Beitrag vom 06.12.2018 - 11:41 Uhr
Usercontrail55
User (4611 Beiträge)
Ob das hier zutrifft wissen wir aber nicht. Was wäre denn die Alternative für einen Anbieter wenn die Konkurrenz billiger anbietet? Nicht mitziehen und dann eben früher schließen oder probieren ob man zu den Überlebenden gehört?

Ich würde es umformulieren
"Das passiert, wenn der Kunde einen ruinösen Preiswettbewerb unterstützt und nur nach Preis kauft und sich einen Dreck um Verbraucher- und Arbeitnehmerrechte kümmert."

Wie das ausgeht sehen wir in den USA, wenige haben überlebt und dominieren jetzt den Markt mit hohen Preisen.


Dieser Beitrag wurde am 06.12.2018 11:47 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 06.12.2018 - 11:55 Uhr
Usera-330
User (183 Beiträge)
Für den Verbraucher ist es doch gut: Die Branche hat geringe Markteintrittshürden, der Kapitalbedarf ist überschaubar und so entstehen und verschwinden immer wieder Player am Markt, die für einen lebhaften Wettbewerb sorgen.

Dass die Arbeitsbedingungen darunter leiden, mag sein. Letzten Ende sind wir aber doch weit entfernt, von Zuständen wie für Näherinnen in Bangladesch und Co. Es gibt in Europa auch kein nennenswertes Sicherheitsheitproblem, dafür aber hervorragende Jobaussichten z.B. für Piloten, sollte ihr Arbeitgeber tatsächlich Pleite gehen.

Die ganze Diskussion ist doch Jammern auf hohem Niveau.
Beitrag vom 06.12.2018 - 11:59 Uhr
Userjasonbourne
User (1759 Beiträge)
Das passiert, wenn sich eine Branche auf einen ruinösen Preiswettbewerb mit einigen wenigen Anbietern einlässt, die sich einen Dreck um Verbraucher- und Arbeitnehmerrechte kümmern. Zugegebenermaßen hat die Politik hieran erheblichen Anteil, weil solche Praktiken nicht konsequent unterbunden werden.

Das ist doch Polemik pur. Die meisten Leute in der Luftfahrt verdienen gutes Geld, mehr als sie in anderen Bereichen verdienen würden.

Zu kritisieren sind doch eher die Staatseingriffe wie z.b. bei Alitalia, die im Grunde seit Jahren vom Staat künstlich im Markt gehalten wird obwohl sie nicht konkurrenzfähig ist.
Beitrag vom 06.12.2018 - 12:14 Uhr
Userbevol
User (165 Beiträge)
Was wäre denn die Alternative für einen Anbieter wenn die Konkurrenz billiger anbietet? Nicht mitziehen [...]?


So ist es. Trotz höheren Preises werden z.B. Ökostrom, Bio-Lebensmittel oder Fahrzeuge deutscher Hersteller gekauft. Die Akteure dieser Branchen haben eben verstanden, die (vermeintlichen) Vorteile ihrer Produkte gegenüber den Kunden klar zu kommunizieren. Wenn der Preis das einzige Argument ist, bindet man Kunden nicht langfristig, sondern verliert sie bei nächster Gelegenheit an den günstigsten Konkurrenten. Diese Erkenntnis scheint sich in der Luftfahrt nur bei wenigen Premium-Anbietern durchgesetzt zu haben. Der Rest kämpft wegen mickriger Erlöse um seine Existenz.

Interessante Kolummne hierzu:  http://www.airliners.de/rasantes-tempo-richtung-die-born-ansage-96/47407
Beitrag vom 06.12.2018 - 12:18 Uhr
Userbevol
User (165 Beiträge)
Das passiert, wenn sich eine Branche auf einen ruinösen Preiswettbewerb mit einigen wenigen Anbietern einlässt, die sich einen Dreck um Verbraucher- und Arbeitnehmerrechte kümmern. Zugegebenermaßen hat die Politik hieran erheblichen Anteil, weil solche Praktiken nicht konsequent unterbunden werden.

Das ist doch Polemik pur. Die meisten Leute in der Luftfahrt verdienen gutes Geld, mehr als sie in anderen Bereichen verdienen würden.

Zu kritisieren sind doch eher die Staatseingriffe wie z.b. bei Alitalia, die im Grunde seit Jahren vom Staat künstlich im Markt gehalten wird obwohl sie nicht konkurrenzfähig ist.

Mag sein. Aber die Umgehung von Sozialversicherungsgesetzen durch wohl illegale Leiharbeits-Verträge ist eben ein Wettbewerbsvorteil gegenüber Anbietern, die sich an eben diese Gesetze halten. Und zwar unabhängig von der Höhe der Löhne.
Beitrag vom 06.12.2018 - 12:50 Uhr
Userjasonbourne
User (1759 Beiträge)
Das passiert, wenn sich eine Branche auf einen ruinösen Preiswettbewerb mit einigen wenigen Anbietern einlässt, die sich einen Dreck um Verbraucher- und Arbeitnehmerrechte kümmern. Zugegebenermaßen hat die Politik hieran erheblichen Anteil, weil solche Praktiken nicht konsequent unterbunden werden.

Das ist doch Polemik pur. Die meisten Leute in der Luftfahrt verdienen gutes Geld, mehr als sie in anderen Bereichen verdienen würden.

Zu kritisieren sind doch eher die Staatseingriffe wie z.b. bei Alitalia, die im Grunde seit Jahren vom Staat künstlich im Markt gehalten wird obwohl sie nicht konkurrenzfähig ist.

Mag sein. Aber die Umgehung von Sozialversicherungsgesetzen durch wohl illegale Leiharbeits-Verträge ist eben ein Wettbewerbsvorteil gegenüber Anbietern, die sich an eben diese Gesetze halten. Und zwar unabhängig von der Höhe der Löhne.

Das ist ganz richtig und das betrifft v.a. FR, Norwegian, Wizz.
Hier sind die Gewerkschaften gefordert, die haben sich aber lieber für die zigste Lohnerhöhung bei den Flag Carriern entschieden.
Die Streiks bei Ryanair waren ja auch eher homöopathisch
Beitrag vom 06.12.2018 - 13:12 Uhr
UserViri
User (1388 Beiträge)
Das ist ganz richtig und das betrifft v.a. FR, Norwegian, Wizz.
Hier sind die Gewerkschaften gefordert, die haben sich aber lieber für die zigste Lohnerhöhung bei den Flag Carriern entschieden.
Die Streiks bei Ryanair waren ja auch eher homöopathisch

Das ist doch mindestens genauso polemisch und genauso falsch. Man hat auch kleinere Betriebe wie LGW tarifiert. Nicht immer nur auf LH schauen! Außerdem: Was können die Gewerkschaften dafür? Wenn ich bei einer Airline wie Germania arbeite, bei der ich fürchten muss, gekündigt zu werden, wenn ich für mehr Mitbestimmung kämpfe (so wie es auch passiert ist), dann werden Gewerkschaften da auch keinen Fuß in die Tür kriegen. Hier ist der Gesetzgeber gefordert, solche semi-legalen Praktiken zu unterbinden. Wieso hat sich die Politik jetzt erst dazu aufgerafft, Betriebsräte bei Airlines zu legitimieren? Es gab in der Vergangenheit mehrere Anläufe, da ist jedoch nie was passiert. Jetzt erst, im Jahre 2018, wird ein uraltes Gesetz mal auf zeitgemäßen Stand gebracht. Wie erfolgreich wäre Ryanair bei ihren seltsamen Arbeitsmodellen gewesen, wenn man sie schon vor 18 Jahren gezwungen hätte, einen Betriebsrat zuzulassen?

Dieser Beitrag wurde am 06.12.2018 13:14 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 06.12.2018 - 13:14 Uhr
Usercontrail55
User (4611 Beiträge)
Mag sein. Aber die Umgehung von Sozialversicherungsgesetzen durch wohl illegale Leiharbeits-Verträge ist eben ein Wettbewerbsvorteil gegenüber Anbietern, die sich an eben diese Gesetze halten. Und zwar unabhängig von der Höhe der Löhne.
Damit wäre ich vorsichtig. Einen eindeutigen und klaren Gesetzesverstoß scheint man nur sehr schwer belegen zu können. Grenzwertig, aber illegal? Sonst wäre man damit schon durch, läuft ja schon seit mehreren Jahren.
Beitrag vom 06.12.2018 - 13:25 Uhr
Usercontrail55
User (4611 Beiträge)
Das passiert, wenn sich eine Branche auf einen ruinösen Preiswettbewerb mit einigen wenigen Anbietern einlässt, die sich einen Dreck um Verbraucher- und Arbeitnehmerrechte kümmern. Zugegebenermaßen hat die Politik hieran erheblichen Anteil, weil solche Praktiken nicht konsequent unterbunden werden.

Das ist doch Polemik pur. Die meisten Leute in der Luftfahrt verdienen gutes Geld, mehr als sie in anderen Bereichen verdienen würden.

Das stelle ich mal in Abrede. Aber kann man mit Geld Rechte abkaufen? Es geht ja auch um die Verbraucherrechte. Gebe ich die auch ab, nur weil mein Ticket einen niedrigen Preis hat?

Hier sind die Gewerkschaften gefordert, die haben sich aber lieber für die zigste Lohnerhöhung bei den Flag Carriern entschieden.
Das ist nicht nur polemisch sondern falsch. Haben GW nur ein begrenztes Streikvolumen, welches sie dann zwischen den Firmen aufteilen müssen? Ich kann nur in den Arbeitskampf gehen wenn ich genug Mitglieder habe die auch mitziehen. Da gibt es immer noch Lücken, dennoch gibt es gerade bei den Nicht-Flag Carriern im MTV Bereich Fortschritte.
Beitrag vom 06.12.2018 - 13:43 Uhr
Userbevol
User (165 Beiträge)
Mag sein. Aber die Umgehung von Sozialversicherungsgesetzen durch wohl illegale Leiharbeits-Verträge ist eben ein Wettbewerbsvorteil gegenüber Anbietern, die sich an eben diese Gesetze halten. Und zwar unabhängig von der Höhe der Löhne.
Damit wäre ich vorsichtig. Einen eindeutigen und klaren Gesetzesverstoß scheint man nur sehr schwer belegen zu können. Grenzwertig, aber illegal? Sonst wäre man damit schon durch, läuft ja schon seit mehreren Jahren.

Dem stimme ich (in Teilen) zu. In Deutschland ist der Rentenversicherungsbund dafür zuständig zu ermitteln, ob Sozialversicherungspflicht besteht. Das schwierige hieran ist, dass europäisches und verschiedenes nationales Recht kollidieren. Erst dieses Jahr hat der Europäische Gerichtshof entschieden, dass Arbeitnehmer das Recht haben, einen Arbeitsvertrag nach dem Recht des Staates zu haben, in dem sie stationiert (Definition schwammig!) sind. Ob z.B. Piloten, die zwar in Deutschland leben und arbeiten, aber in Irland als Ein-Mann-Unternehmen ihre Dienstleistung vertreiben, in Deutschland sozialversicherungspflichtig sind, ist rechtlich entsprechend schwer zu beurteilen. Zudem muss die Rentenversicherung hier in jedem Einzelfall tätig werden. Der Aufwand ist entsprechend.

Unabhängig davon, ob dieses Verhalten nun illegale Praktiken oder nur geschickte Ausnutzung von Gesetzeslücken darstellt, ist die Intention eindeutig: Kostenersparnis durch Umgehung von Sozialabgaben. Und das sollte man sich als (Sozial-) Gesellschaft nicht bieten lassen. Deshalb würde ich nochmal auf meine ersten Post verweisen:

"Zugegebenermaßen hat die Politik hieran erheblichen Anteil, weil solche Praktiken nicht konsequent unterbunden werden."
Beitrag vom 06.12.2018 - 14:03 Uhr
Userfbwlaie
User (4879 Beiträge)
@bvol,

jeder Selbstständige war/ist für die Abführung der Sozialversicherungsbeiträge und der Lohnsteuer selbst verantwortlich. Falls das einige Ryanair-Leiharbeiter nicht verstanden, war das ihre Schuld.
Die Frage ist doch, ob in der Luftfahrt derartige Arbeitsverträge nur im Rahmen einer Scheinselbststständigkeit möglich sind.
Beitrag vom 06.12.2018 - 14:08 Uhr
Userfbwlaie
User (4879 Beiträge)
Wie häufig fliegt ein Deutscher im Jahr?
Welches Umsatzvolumen haben die Vielflieger? Nur die kann ich mit Qualität etc. ansprechen.
Falls dann noch die Flugreise Teil einer Pauschalreise ist, kann der Reisende noch weniger die Fluggesellschaft bestimmen.
Beitrag vom 06.12.2018 - 14:48 Uhr
Userflugeverfolgen
User (1 Beiträge)
Schade, dass ein Verkehrsflugzeug, das sich von den eher Mainstream-Verkehrsflugzeugen unterscheidet, keinen Platz in der aktuellen Luftfahrt hat, vielleicht, wenn es auf mehr Flughäfen wie Frankfurt geflogen wäre,  Tegel, , Düsseldorf oder einer der anderen großen Flughäfen, die sie hätten überleben können.


Dieser Beitrag wurde am 06.12.2018 14:53 Uhr bearbeitet.
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