Beitrag vom 09.05.2025 - 14:01 Uhr
eine Strategie aus dem letzten Jahrhundert ...
wobei man eigentlich schon im letzten Jahrhundert erkannt hat dass die Schnittmengen zwischen Granaten und Satelliten dermaßen groß sind dass an der Stelle zwei und mehr Unternehmen durchaus sinnvoll sind und man dann gegen Ende z.B. die DASA (wieder) aufgespalten hat.
Auch die Automobilzulieferer haben das inzwischen auch erkannt und sind gerade dabei sich aufzuspalten.
Nur ein besonders gescheiter CEO welcher aus reinem Glück gerade in der einmaligen Situation ist eine einfach Artilleriegranate für 4000 Euro verkaufen zu können meint dass er anstelle seine Marktposition durch z.B. Forschung oder vertikale Integration oder Ausbau der Produktion oder Ergänzung (!) der Produktpalette abzusichern lieber alle möglichen Unternehmen in allen möglichen Bereichen kaufen/ gründen sollte.
Das ist dermaßen dumm dass es angeblich sogar für Putin schwer war anzuschauen und der ist wirklich nicht der Hellste.
Beitrag vom 09.05.2025 - 17:41 Uhr
Die Automobilzulieferer als Beispiel für Aufspaltung herzunehmen ist jetzt auch nicht die beste Idee, bekanntlich geht's denen überwiegend schlecht und die Abtrennung notleidender Segmente ist da kein Ausweis boomender Geschäftstätigkeit geschweige denn höheren Potentials in der Chefetage sondern aus der Not geboren.
Dagegen sind andere Grosskonzerne aller Branchen durchgängig dabei, sich falls möglich externe Umsätze und Fähigkeiten aka Startups hinzu zu kaufen. Rheinmetall ist da nur ein Beispiel unter vielen, und da wir hier in einem Luftfahrtforum sind, auch Lufthansa verkauft ihre Technik nicht, sondern kauft lieber was zu oder gründet neu.
Abgesehen davon weiss ich zwar nicht, ob Artilleriegranaten tatsächlich 4000 Euro kosten, aber oft macht nicht der Lieferant die Preise, sondern der Abnehmer. Wie das Beispiel Aldi + Banane zeigt, auch manchmal selbst dann, wenn er gar nicht der einzige Abnehmer ist.
Wobei man übrigens Putin nicht für dümmer als sich selbst halten sollte. Der kann sich nämlich zumindest informieren, dass Rheinmetall mehr Umsatz mit anderen Produkten als mit Munition macht.
Beitrag vom 10.05.2025 - 14:41 Uhr
Die Automobilzulieferer als Beispiel für Aufspaltung herzunehmen ist jetzt auch nicht die beste Idee, bekanntlich geht's denen überwiegend schlecht und die Abtrennung notleidender Segmente ist da kein Ausweis boomender Geschäftstätigkeit geschweige denn höheren Potentials in der Chefetage sondern aus der Not geboren.
Es ist völlig egal welches Beispiel man nimmt.
Siemens Healthineers ist äußerst erfolgreich und wird bzw. soll trotzdem abgespalten werden. Infineon ist auch äußerst erfolgreich und wurde schon abgespalten. ABB und GE haben sich auch aufgespalten und sind auch erfolgreich.
Dagegen sind andere Grosskonzerne aller Branchen durchgängig dabei, sich falls möglich externe Umsätze und Fähigkeiten aka Startups hinzu zu kaufen. Rheinmetall ist da nur ein Beispiel unter vielen, und da wir hier in einem Luftfahrtforum sind, auch Lufthansa verkauft ihre Technik nicht, sondern kauft lieber was zu oder gründet neu.
nein
Das ganze wirkt eher so dass Rheinmetall gerade keine Ahnung hat wohin mit dem ganzen Geld ähnlich wie Kühne während Corona.
Abgesehen davon weiss ich zwar nicht, ob Artilleriegranaten tatsächlich 4000 Euro kosten, aber oft macht nicht der Lieferant die Preise, sondern der Abnehmer. Wie das Beispiel Aldi + Banane zeigt, auch manchmal selbst dann, wenn er gar nicht der einzige Abnehmer ist.
Wobei man übrigens Putin nicht für dümmer als sich selbst halten sollte. Der kann sich nämlich zumindest informieren, dass Rheinmetall mehr Umsatz mit anderen Produkten als mit Munition macht.
Lieber GB ... "weapons and ammunition" hatte im ersten Quartal 2025 eine Marge von 19.3% d.h. einen Gewinn von 116 Mio. und ist damit sowohl relativ als auch absolut die mit Abstand profitabelste Sparte der Rheinmetall Gruppe welche insgesamt einen Gewinn von 199 Mio. ausweisen konnte ... so viel zum Thema Dummheit.
Diese Expansionen könnte man also nur dadurch sinnvoll erklären dass Rheinmetall vom einfachen und (eigentlich) günstigen, volatilen Verbrauchsmaterial hin zu Systemen welche langfristige Serviceaufträge mit sich bringen will ...
die hat man aber nur wenn man erstmal Systeme verkaufen konnte und das fällt denen schon in Bereichen in denen sie sich eigentlich ganz gut auskennen und weiter expandieren wollten wie z.B. bei ihren neuen Panzermodellen recht schwer nachdem die Konkurrenz von außen wie auch die Konkurrenz aus dem eigenen Hause ziemlich stark ist.
Bei Satelliten, Drohnen, Funkgeräten usw. hat Rheinmetall noch weniger bis garkeine Erfahrungswerte und die Konkurrenz ist noch stärker.
Nachdem der eine Hauptkunde auf den Rheinmetall wohl hofft gerade alles besonders schnell will haben die eigentlich auch garnicht die Zeit um (zumindest ansatzweise) zur Konkurrenz aufschließen zu können.
Beitrag vom 11.05.2025 - 11:26 Uhr
Lieber side|winder,
es hat niemand behauptet, Abspaltung sei grundsätzlich positiv oder negativ konotiert. Ich habe mich auf Ihre Begründung "Auch die Automobilzulieferer haben das inzwischen auch erkannt und sind gerade dabei sich aufzuspalten." bezogen, mit der Sie ihre im Titel Ihres Beitrasg geäusserte Ansicht, Satelliten-Produktion sei eine Strategie aus dem letzten Jahrhundert untermauerten.
Es bleibt natürlich auch jedem immer selbst überlassen, ob er Beispiele abstrahieren und verstehen will.
Desweiteren, wenn ein Unternehmen mehrere Sparten hat ist zwar logischerweise immer eine davon die mit dem meisten Umsatz, Ertrag, oder was auch immer, was aber im Umkehrschluss keineswegs bedeutet, dass sie für das Unternehmen auch die charakteristische wäre. Die vier anderen Divisionen von Rheinmetall sind sozusagen die "Mehrheit", und die haben erkennbar mehr mit der von Ihnen abgelehnten Technik zu tun als Sie darlegen möchten. Was an meiner Erklärung "dass Rheinmetall mehr Umsatz mit anderen Produkten als mit Munition macht" war denn jetzt so falsch?
Im übrigen ist Ihre Argumentation nicht haltbar, ein Unternehmen solle sich auf seine Kernkompetenzen beschränken und und nichts Neues beginnen. Die stringente Einhaltung dieser Begründung hätte z.B. dazu geführt, dass Lufthansa keine Technik-Abteilung betreiben solle, mit der Flugzeuge der Konkurrenz gewartet werden, weil die Lufthansa ja eine Flug- und keine Montagegesellschaft sei.
Auch das mit den Erfahrungswerten ist jetzt nicht so konsequent wie es sich anhört. Erfahrung bekommt man nämlich vorzugsweise durch tun und nicht durch unterlassen.
Mir erschliesst sich auch nicht die Logik, etwas nicht bauen zu wollen, bloss weil jemand anderes Ähnliches auch schon baut. Ob wir mit dieser Haltung wohl ein Land der Autobauer geworden wären und Lufthansa überhaupt hätte gegründet werden sollen?
Beitrag vom 12.05.2025 - 06:23 Uhr
@GB Ich wüsste nicht gegen welche Konkurrenz Bertha Benz 1888 angefahren ist
... außer vielleicht die Kutsche.
Alle anderen Hersteller konnten später auch irgendetwas neues und/ oder anderes bieten.
Bitte was können Rheinmetall Satelliten/ Drohnen/ Funkgeräte was andere (noch) nicht können?
garnix
Beitrag vom 12.05.2025 - 07:40 Uhr
@GB Ich wüsste nicht gegen welche Konkurrenz Bertha Benz 1888 angefahren ist
... außer vielleicht die Kutsche.
Alle anderen Hersteller konnten später auch irgendetwas neues und/ oder anderes bieten.
Bitte was können Rheinmetall Satelliten/ Drohnen/ Funkgeräte was andere (noch) nicht können?
garnix
Abgesehen davon, dass der Nachfolger des Mannes von Bertha Benz nicht mal im eigenen Bundesland geschweige denn der ganzen Republik der einzige Autobauer ist und somit durchaus in Konkurrenz steht, ist es für die Entscheidung zum Einstieg in ein neues Geschäftsfeld zwar wichtig und sinnvoll, aber nicht zwingend erforderlich, dass das geplante Produkt immer irgend etwas Neues bieten müsste. Manchmal, wie im aktuellen Fall, reicht auch bloss die Nachfrage.
Im übrigen amüsiert mich immer, wenn Unbeteiligte über Investitionen Dritter befinden möchten, insbesondere wenn dafür keine öffentlichen Gelder fliessen. Ob die geplanten Investitionen für Rheinmetall sinnvoll sind oder nicht entscheiden deren Eigentümer und deren Kundschaft. Bisher waren sie es offensichtlich, wer sich vor knapp einem Jahr engagierte liegt heute bein Dreifachen. So sinnlos dürfte die diskutierte Entscheidung also nicht sein.
Ach ja, das "gar nix" ist ja wohl schon ein Mordkomplott wert gewesen, wie man so hört.