Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Comacs C919 ist kein Superschnäppc...

Beitrag 1 - 10 von 10
Beitrag vom 29.05.2022 - 11:55 Uhr
UserGustl
User (297 Beiträge)
Bei Boeing und Airbus sind Rabatte von 50% und mehr üblich. Zahlt Eastern China Airlines für die C919 tatsächlich sehr viel mehr als für ein West-Modell? Ich wage die Zahlen zu bezweifeln.
Steht in der Pflichtmitteilung vielleicht nur ein Listenpreis? Den kann man ja setzen, wie man will.
Gruß Gustl
Beitrag vom 29.05.2022 - 13:59 Uhr
UserGroße Krügerkl..
User (1383 Beiträge)
Naja, bei unter 100 Mio. sind 13 Mio. differenz schon relevant, von 23Mio. zur Max 8 ganz zu schweigen.

Aber was ist das schon....
Beitrag vom 29.05.2022 - 14:22 Uhr
UserGustl
User (297 Beiträge)
@Große Krügerklappe. Du vergleichst Äpfel = Preisliste mit Birnen = Kaufpreis. Ein A321 ist nach Großkunden-Rabatt für ca. 60 Mio. $ zu haben.
Gruß Gustl
Beitrag vom 29.05.2022 - 14:38 Uhr
UserGroße Krügerkl..
User (1383 Beiträge)
@Große Krügerklappe. Du vergleichst Äpfel = Preisliste mit Birnen = Kaufpreis. Ein A321 ist nach Großkunden-Rabatt für ca. 60 Mio. $ zu haben.
Gruß Gustl

Genau, für die Comac zahlen alle listenpreis.....

Und du glaubst an Weihnachtsmann, Osterhase, und das der Storch die Kinder bringt.
Beitrag vom 29.05.2022 - 14:52 Uhr
UserGustl
User (297 Beiträge)
@Große Krügerklappe, in der Pressemeldung steht:
- "Aus einer aktuellen Pflichtmitteilung China Eastern Airlines geht ein Preis von umgerechnet 97,5 Millionen US-Dollar pro Flugzeug für die ersten vier C919 hervor…" -
Nun ist der A 321 schon für ca. 60 Mio. $ zu haben; Die beiden Zahlen passen offensichtlich nicht logisch zueinander.
Vielleicht meinst Du ja das Selbe wie ich und ich habe nur ich Deinen Sarkasmus nicht verstanden.
Gruß Gustl

Dieser Beitrag wurde am 29.05.2022 14:54 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 29.05.2022 - 16:47 Uhr
UserRunway
User (2877 Beiträge)
Die Frage lautet doch eigentlich kann Comac überhaupt billiger sein? Dabei muss von 2 völlig unterschiedlichen Ausgangslagen gesprochen werden. Mit staatlichem Eingriff und ohne.

Bei staatlichem Eingriff werden Entwicklungskosten z.B. einfach unterschlagen und nicht auf das Verkaufsprodukt umgerechnet. Der Preis kann also völlig willkürlich nach politischen und/oder wirtschaftlichen Erwägungen von Comac (=Staat China) festgesetzt werden zumal dann noch andere Maßnahmen wie subventionierte Finazierungsmodelle dazu kommen können.

Das andere ist wenn die reinen Produktionkosten niedriger sind. Nun sind die Chinesen sehr fleissig und die Löhne betragen noch immer nur einen Bruchteil von dem in Amerika/Europa. Trotzdem bezweifel ich entschieden das bis auf weiteres China hier große Kostenvorteile hat. Vorläufig eher das
Gegegenteil. Die Produktion ist noch längst nicht ausgereift und hat noch mehr Bastelcharakter. Titan und andere teure Rohstoffe bekommen die Chinesen grundsätzlich auch nicht günstiger am Weltmerkt. Ebenso wie all die vielen komplizierten techn. Zukaufsteile der Elektronik und noch wesentlicher die CFM-Triebwerke.

Auf dem Sektor Flugzeugbau sind die Chinesen noch ganz am Anfang und sind erst mal mit dem Inlandsmarkt beschäftigt. Am Weltmarkt haben die so schnell keine Chance zumal der Preis nicht alles ist. Die Russen sind ja kläglich gescheitert weil sie es einfach nicht verstehen das auch Zuverlässigkeit und Service gerade in dem Bereich extrem wichtig sind.

Beitrag vom 29.05.2022 - 17:19 Uhr
UserEricM
User (5485 Beiträge)
Auf dem Sektor Flugzeugbau sind die Chinesen noch ganz am Anfang und sind erst mal mit dem Inlandsmarkt beschäftigt.

Ja aber eine andere Frage lautet, muss Comac überhaupt billiger sein?
China hat ja einen ganz ordentlichen Inlandsmarkt und kann den heimischen Fluglinien die Flottenpolitik mehr oder weniger vorschreiben.
Damit bekommt man das ein oder andere Jahrzehnt Auslastung bei Comac schon mal hin und finanziert so den weiteren Auf- und Ausbau der Fähigkeiten.

Zudem wird sich China sehr genau anschauen, wie aktuelle westliche Sanktionen Russland treffen.
Da die Pläne für die Invasion Taiwans wohl seit Jahren in der Schublade liegen, ist eine weitgehende Autarkie ein möglicherweise sogar größerer Motivator als ein günstiger Preis.

Triebwerke aus eigener Produktion wären aus der Perspektive der nächste logische Schritt.
Beitrag vom 30.05.2022 - 08:32 Uhr
UserGroße Krügerkl..
User (1383 Beiträge)
@Große Krügerklappe, in der Pressemeldung steht:
- "Aus einer aktuellen Pflichtmitteilung China Eastern Airlines geht ein Preis von umgerechnet 97,5 Millionen US-Dollar pro Flugzeug für die ersten vier C919 hervor…" -
Nun ist der A 321 schon für ca. 60 Mio. $ zu haben; Die beiden Zahlen passen offensichtlich nicht logisch zueinander.
Vielleicht meinst Du ja das Selbe wie ich und ich habe nur ich Deinen Sarkasmus nicht verstanden.
Gruß Gustl

Es macht doch keinen Sinn, Listenpreis mit Verkaufspreis zu vergleichen.

Sondern Liste mit Liste, auch wenn gilt: Lies, god damned lies and list prices.

Wenn der Flieger laut liste 12% bzw. 22% billiger ist, wird man ihn tatsächlich auch für diesen Rabatt kaufen können.

Die Max 7 für Southwest gingen angeblich 23 Mio. $ über den Tisch - schlappe 70% Discount.
Beitrag vom 30.05.2022 - 12:16 Uhr
Usersciing
User (392 Beiträge)
Genau, für die Comac zahlen alle listenpreis.....
In einer Börsenmitteilung einer Fluggesellschaft sollten keine Listenpreise stehen, sondern reale Anschaffungskosten stehen. Diese sind wiederum nicht der Verkaufpreis und der ist wiederum nicht die Produktionskosten.
Beitrag vom 30.05.2022 - 23:49 Uhr
UserDaemotron
User (119 Beiträge)
Dass Comac in einem ähnlichen Preissegment liegt wie die Konkurrenz ist wenig überraschend - Materialpreise und zugekaufte Komponenten sind für Comac auch nicht billiger als für Boeing oder Airbus (die haben aufgrund der hohen Produktionsraten hier ggf. sogar einen Vorteil). Lohnkosten in China sind (noch) günstiger als in Europa oder den USA, aber gerade im Bereich gut qualifizierter Mitarbeiter auch schon lange nicht mehr so richtig Niedriglohn. Die A320 für den chinesischen Markt werden überwiegend in China endmontiert und lackiert - da bleiben nur die Lohnkosten für die Komponentenfertigung, bei denen Airbus vermutlich tiefer in die Tasche greifen muss (wobei auch da schon lange nicht mehr alles in den westeuropäischen Hochlohnländern gefertigt wird, und ähnliches gilt sicher auch für Boeing).

Dazu kommt: gerade die ersten Modelle einer Serie haben in der Regel sehr hohe Fertigungskosten. Sowohl Airbus als auch Boeing haben von ihren Single Aisle Fliegern bereits eine fünfstellige Zahl produziert und damit vermutlich einen Optimierungsgrad der Produktion erreicht, den Comac erst in einigen Jahren erreichen kann. Dass der aktuell angegebene Preis unter dem von Airbus oder Boeing liegt, deutet darauf hin, dass hier entweder der tatsächliche Kaufpreis genannt wurde (und nicht der Listenpreis). Falls es sich doch um den Listenpreis handeln sollte, dann um einen subventionierten (wobei der Fairness halber angemerkt sei, dass weder Airbus noch Boeing ihre Single Aisle Programme ohne staatliche Unterstützung auf den Weg gebracht haben).