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Beitrag 1 - 11 von 11
Beitrag vom 05.04.2019 - 13:29 Uhr
UserEricM
User (5487 Beiträge)
Übersetzung:
ADV fordert weitere Steuermilliarden für seine Mitglieds-Firmen, um noch ein bisschen mehr an der Preisschraube Richtung Null drehen zu können.

Dabei wurde in diesem Verein bis vor ein paar Jahren noch das Hohelied der Privatisierung aller Services und mehr Wettbewerb gefordert, damit man die Kosten ggü dem staatlichen "Zwangsbetrieb" endlich senken könnte.
Hat man j auch bekommen - hat aber scheinbar nicht ganz so gut geklappt...

Vielleicht sollte man mal über eine Steuer auf Kerosin nachdenken, damit könnten quasi nebenbei die Kapazitätsprobleme des ADV prima gelöst werden, ohne dass der Verein dem Steuerzahler noch mehr auf der Tasche zu liegt als heute schon ...
Beitrag vom 05.04.2019 - 14:26 Uhr
UserJumpfly
User (438 Beiträge)
Das wäre ein massive Benachteiligung deutscher Standort zu internationalen Flghäfen wo keine Kerosinsteuer erhoben wird. Das macht es dann nicht mehr nur deutschen Regiocarriern unmöglich rentabel zu fliegen, sondern dann findet man auch kein ausländisches Unternehmen mehr welches mit der Kerosinsteuer noch Geld verdienen kann. Somit könnte man damit die Kleinflughäfen auch direkt schließen.
Beitrag vom 05.04.2019 - 14:36 Uhr
Userlwz_wassermann
User (13 Beiträge)
Mit welchen Argumenten möchte der ADV den jungen Menschen in der Klimabewegung erklären, dass alle Überlegungen der CO2 Einsparung im Luftverkehr nicht gelten.

Es sollen riesige wirtschaftliche Anstrengungen unternommen werden, um Kohlekraftwerke abzuschalten, aber Flugzeuge sollen weiter immer mehr und günstig fliegen und das CO2 bis in die oberen Luftschichten transportieren, obwohl die Schädlichkeit von CO2 dort am höchsten ist.

Wenn der AVD jetzt gesagt hätte, o.k. wir wollen uns beteiligen und Kerosin ähnlich wie Diesel besteuern, dafür sind wir aber für die Befreiung von Kosten, welche hier aufgezählt wurden, dann wäre das ein Ansatz, der in die heutige Zeit passt, so ist der Ansatz von vor, vor, vorgestern.
Beitrag vom 05.04.2019 - 14:57 Uhr
UserBV 144
User (100 Beiträge)
An Stelle das ADF würde ich mal ein paar großen Zeitungen pro-Fachkräfte Interviews geben, ich bin mir sicher das dann was geht.
Beitrag vom 05.04.2019 - 15:53 Uhr
UserEricM
User (5487 Beiträge)
An Stelle das ADF würde ich mal ein paar großen Zeitungen pro-Fachkräfte Interviews geben, ich bin mir sicher das dann was geht.

Der Zusammenhang zwischen Flughäfen und Arbeitskräfte-Bedarf ist auch, sagen wir, zweischneidig.
Zwar werden einige gutbezahlte Fachkräfte beschäftigt, die Masse sind aber an-, ungelernte und Hilfsarbeiter mit entsprechender Bezahlung, wie in der gesamten Logistik-Branche.

So ist um der Frankfurter Flughafen herum sowohl die Dichte der Logistik-Unternehmen als auch die Dichte der Gemeinden unter dem Schulden-Schutzschirm des Landes Hessen besonders hoch. Der Verdacht, dass hier Aufstocker-Leistungen die Gemeindekassen belasten, während die Logistikfirmen mir ihrer idR hauchdünnen Profit-Marge relativ wenig Gewerbesteuer beisteuern liegt da zumindest nicht ganz fern.

D.h. ob ein Flughafen für eine Region finanziell netto positiv ist, ist nicht unbedingt raus ...
Die ungetrübte Lizenz zum Gelddrucken für die Gemeinde/Stadt zu der er gehört, wie das gerne so dargestellt wird, ist er sicher nicht.
Von Umwelt- und sonstigen Folgen mal ganz abgesehen.

Dieser Beitrag wurde am 05.04.2019 15:55 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 05.04.2019 - 17:04 Uhr
UserAvokus
User (888 Beiträge)
Zwischen den Bedürfnissen der Luftfahrtindustrie und der sich allmählich immer mehr hinauskristallisierenden öffentlichen Meinung in Sachen Klimaschutz entsteht ein immer größer werdender Disconnect, über den man dringend sprechen muß. Während proluftfahrt affine Leute, zu denen ich mich auch zähle, für mehr faires Wachstum und weniger Regulierung streiten, versammelt sich immer mehr Ablehnung zum selbigen Thema an, siehe Montagsdemo am Flughafen Frankfurt und Schülerdemos an Freitagen und das weltweit. Die Luftfahrt hat ein riesiges Imageproblem, das durch konträre Berichterstattungen wie A380 Produktionsstillegung, Flugsicherungsproblemen, Nachtflugverboten und Boeing 737 MAX Problemen weiter befeuert wird.

Die Branche muß mehr Anstrengungen unternehmen diesen Disconnect aufzulösen, oder Fliegen wird zumindest in Deutschland bald zur Schande für die Reisenden und Beschäftigten in der Branche.
Beitrag vom 05.04.2019 - 17:08 Uhr
UserAvokus
User (888 Beiträge)
Übersetzung:
ADV fordert weitere Steuermilliarden für seine Mitglieds-Firmen, um noch ein bisschen mehr an der Preisschraube Richtung Null drehen zu können.

Dabei wurde in diesem Verein bis vor ein paar Jahren noch das Hohelied der Privatisierung aller Services und mehr Wettbewerb gefordert, damit man die Kosten ggü dem staatlichen "Zwangsbetrieb" endlich senken könnte.
Hat man j auch bekommen - hat aber scheinbar nicht ganz so gut geklappt...

Vielleicht sollte man mal über eine Steuer auf Kerosin nachdenken, damit könnten quasi nebenbei die Kapazitätsprobleme des ADV prima gelöst werden, ohne dass der Verein dem Steuerzahler noch mehr auf der Tasche zu liegt als heute schon ...

Steuer auf Kerosin? Sie wollen die Deutsche Flugwirtschaft noch mehr im Wettbewerb behindern? Sorry aber sowas kann man einfach nicht ernst nehmen.
Beitrag vom 05.04.2019 - 17:46 Uhr
UserAvokus
User (888 Beiträge)
Mit welchen Argumenten möchte der ADV den jungen Menschen in der Klimabewegung erklären, dass alle Überlegungen der CO2 Einsparung im Luftverkehr nicht gelten.

Es ist von einigen hochrangigen Gremien postuliert worden CO2 sei schädlich. Dem ist mitnichten so. Die Abschaltung von Kohlekraftwerken ist gleich aus mehreren Gründen falsch, weil Sie zum einen keinen Einfluß auf die weltweite C02 Bilanz hat, denn Deutschland alleine kann hier nichts bewirken, so lange Länder wie China, Indien, Afrika, USA und einige EU-Länder da nicht mitmachen. Es hat für Deutschland nur den Effekt einer sich weiter verschlechternden Wettbewerbssituation. Man frage die jungen Leute doch mal wo sie gerne arbeiten würden und ob jene Jobs sich nicht auch schlecht auf das Klima auswirken. Argumente kann man für jeden Job hindrehen. Wenn nicht mehr Auto gefahren werden soll, nicht mehr verreist werden soll, kein Fleisch mehr gegessen werden soll, kein Plastik mehr verbraucht werden soll, da haben wir schon gleich vier große Branchen Luftfahrt/Tourismus, Chemie, Autoindustrie und Agrarwesen für die es dann mau aussieht. Denken die jungen Leute über die Konsequenzen ihrer Forderungen genügend nach, während die Klimaauswirkungen keinesfalls bewiesen sind? Wo sollen für sie dann die Jobs herkommen. Wer soll unsere Renten bezahlen und wie sollen jetzt noch prekär Beschäftigte die Hoffnung haben je besser gestellt zu werden, wenn alles kaputt gemacht werden soll von den sogenannten Klimaschützern?


Es sollen riesige wirtschaftliche Anstrengungen unternommen werden, um Kohlekraftwerke abzuschalten, aber Flugzeuge sollen weiter immer mehr und günstig fliegen und das CO2 bis in die oberen Luftschichten transportieren, obwohl die Schädlichkeit von CO2 dort am höchsten ist.

Woher nehmen Sie Ihr Wissen dass CO2 in der oberen Atmosphäre schädlich ist?

Wenn der AVD jetzt gesagt hätte, o.k. wir wollen uns beteiligen und Kerosin ähnlich wie Diesel besteuern, dafür sind wir aber für die Befreiung von Kosten, welche hier aufgezählt wurden, dann wäre das ein Ansatz, der in die heutige Zeit passt, so ist der Ansatz von vor, vor, vorgestern.

Die Besteuerung von Diesel und Kerosin benachteiligt uns einseitig und hilft uns ökonomisch überhaupt nicht. Wer so was fordert hat Null Sachverstand.

Das Rumdoktern an den Symptomen wird ausserdem locker vom allgemeinen Bevölkerungswachstum aufgezehrt. Der weltweite Temperaturanstieg in den letzten 40 Jahren korreliert hervorragend mit dem Wachstum der Weltbevölkerung und ihren Grundbedürfnissen nach Kleidung, Wärme, Nahrung und Mobilität. Wenn Amerikaner einen höheren Resourcenverbrauch haben wie auch Deutschland, dann liegt es auch daran dass wir die Welt mit ernähren und mit Produkten versorgen. Wenn die ärmeren Bevölkerungen auf den von uns geforderten Standart kommen (aus der Armut heraus), dann wird sich deren Klimabilanz gegenüber heute auch verschlechtern und unsere dann wohl auch wenn wir weniger Exportieren und Jobs bei uns massenhaft wegfallen und wir dann in Teilen der Bevölkerung in die Armut gehen.

Die ganze Klimadiskussion samt abgeleiteten Aktionen gehen nicht an den Kern des Problems (den Bevölkerungszuwachs) Wenn wir den nicht in Griff bekommen als Menschheit die bald auf den Mars fliegen will, dann sind alle anderen Maßnahmen ein Tropfen auf den heißen Stein. Allein aus dem Thema der Bevölkerungsentwicklung wird klar wie töricht der Mensch ist zu glauben das beeinflussen zu können. Man lese hierzu folgenden Artikel aus der Zeit:  https://www.zeit.de/2019/04/klimawandel-entwicklung-daten-oekosysteme-natur-katastrophe-auswirkungen

Dieser Beitrag wurde am 05.04.2019 17:48 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 05.04.2019 - 18:16 Uhr
UserEricM
User (5487 Beiträge)
Avokus, heute 17:08
Zwischen den Bedürfnissen der Luftfahrtindustrie und der sich allmählich immer mehr hinauskristallisierenden öffentlichen Meinung in Sachen Klimaschutz entsteht ein immer größer werdender Disconnect, über den man dringend sprechen muß.

ebenfalls Avokus, heute 17:46
Steuer auf Kerosin? Sie wollen die Deutsche Flugwirtschaft noch mehr im Wettbewerb behindern? Sorry aber sowas kann man einfach nicht ernst nehmen.

Mir dünkt, zwischen diesen beiden Aussagen besteht auch ein gewisser "Disconnect" :)

Dieser Beitrag wurde am 05.04.2019 18:17 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 05.04.2019 - 20:07 Uhr
UserAvokus
User (888 Beiträge)
Avokus, heute 17:08
Zwischen den Bedürfnissen der Luftfahrtindustrie und der sich allmählich immer mehr hinauskristallisierenden öffentlichen Meinung in Sachen Klimaschutz entsteht ein immer größer werdender Disconnect, über den man dringend sprechen muß.

ebenfalls Avokus, heute 17:46
Steuer auf Kerosin? Sie wollen die Deutsche Flugwirtschaft noch mehr im Wettbewerb behindern? Sorry aber sowas kann man einfach nicht ernst nehmen.

Mir dünkt, zwischen diesen beiden Aussagen besteht auch ein gewisser "Disconnect" :)
Keineswegs. Ich habe aufgezeigt dass es Kritiker gibt, denen man argumentativ begegnen muß, aber nicht polemisch, und es gibt Sachzwänge die sich nicht wegdiskutieren lassen. Wer nicht anerkennen mag wie Wirtschaft funktioniert darf sich nicht wundern nicht ernst genommen zu werden. Mir dünkt das es manchen Umweltanhänger nicht um eine ernsthafte Diskussion geht, sondern nur um das Aufoktrahieren ihrer Ideologie. ;)
Beitrag vom 05.04.2019 - 22:17 Uhr
UserEricM
User (5487 Beiträge)
Avokus, heute 17:08
Zwischen den Bedürfnissen der Luftfahrtindustrie und der sich allmählich immer mehr hinauskristallisierenden öffentlichen Meinung in Sachen Klimaschutz entsteht ein immer größer werdender Disconnect, über den man dringend sprechen muß.

ebenfalls Avokus, heute 17:46
Steuer auf Kerosin? Sie wollen die Deutsche Flugwirtschaft noch mehr im Wettbewerb behindern? Sorry aber sowas kann man einfach nicht ernst nehmen.

Mir dünkt, zwischen diesen beiden Aussagen besteht auch ein gewisser "Disconnect" :)
Keineswegs. Ich habe aufgezeigt dass es Kritiker gibt, denen man argumentativ begegnen muß, aber nicht polemisch, und es gibt Sachzwänge die sich nicht wegdiskutieren lassen. Wer nicht anerkennen mag wie Wirtschaft funktioniert darf sich nicht wundern nicht ernst genommen zu werden. Mir dünkt das es manchen Umweltanhänger nicht um eine ernsthafte Diskussion geht,

Challenge accepted :)

sondern nur um das Aufoktrahieren ihrer Ideologie. ;)

Meinen Sie aufoktroyieren?
Klar, darum geht es wohl jedem der dieses Thema diskutiert. Denn natürlich bedingen sich ein gewisses Verständnis der Zusammenhänge und eine gewisse Ideologie gegenseitig.

Sie zB ordnen Ihr Verständnis der Gesamtsituation der Notwendigkeit eines weiteren Wirtschaftswachstums der bestehenden Industrien unter. Da Klima- und Umweltschutz die Wirtschaft am völlig optimalen Wachstum hindert, kommt es für Sie gar nicht erst in Frage genauer darüber nachzudenken was denn die Alternativen sein könnten.
Auch das ist eine Ideologie ( So in etwa angelehnt an die vielzitierte "wirtschaftkonforme Demokratie" )

Tatsächlich aber machen Sie bei Ihrer rein wirtschaftsorientierten Argumentation mindestens 2 grundlegende Fehler:
1) Sie betrachten nur die bestehende, massiv fossil ausgerichtete Industrie (Kunststoff, Auto, Luftverkehr, etc. ) und ignorieren wirtschaftliche Wachstumsmöglichkeiten in regenerativ und nachhaltig bewirtschafteten Zweigen. Aber sogar innerhalb der Alt-Industrien selbst gibt es starke Tendenzen sich den sich ändernden Gegegebenheiten anzupassen, wie das zB in der Autoindustrie mit den Hybrid- und Elektrofahrzeugen geschieht. Im Gegensatz dazu setzt die Luftfahrt auf weiteres Wachstum im Billigsegment durch Sozialisierung der eigenen Kostenbasis, wie die Forderung des ADV hier zeigt.
2) Sie blenden Schäden, die die fortgesetzte Erwärmung der Atmosphäre erzeugt, schlichtweg aus.

Es ist von einigen hochrangigen Gremien postuliert worden CO2 sei schädlich. Dem ist mitnichten so.
Es gibt lediglich ein paar wissenschaftlich halb- und ungebildete Personen, die solche Thesen vertreten. Die Namen Ermeke und EIKE fallen mir da spontan ein. Demnach sollte es mit zunehmendem CO2 sogar kühler werden :)
Bitte seinen Sie sich bewusst, dass hier bezahlte Lobbyisten eine reine Interessenvertretung der Industrie vornehmen, die als Zeithorizont maximal die übernächsten Quartalszahlen im Blick hat.

Zu den Schäden: Kommt drauf an, wo man wohnt und ob man dort von steigendem Meeresspiegel und/oder Sturm/Hagel/Überschwemmung/Versteppung/etc betroffen ist.
Mit steigender Durchschnittstemperatur nimmt zudem die Häufigkeit von Extremereignissen zu.

Extremereignisse wie Überschwemmungen und Dürren sind wesentliche Treiber der Migration. Sowohl in Afrika als auch in Asien.

Diesem Gesamtproblem einfach eine kurzfritig optimale wirtschaftliche Entwicklung hierzulande entgegenzuhalten und die gewünschte Wirtschaftentwicklung der Alt-Wirtschaftszweige als alternativlos hinzustellen, scheint sehr kurzsichtig zu sein, da in Zukunft die Schäden das Wirtschaftswachstum übersteigen könnten.


Dieser Beitrag wurde am 06.04.2019 08:29 Uhr bearbeitet.