Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Air Berlin setzt auch in Österreich...

Beitrag 1 - 6 von 6
Beitrag vom 02.12.2014 - 15:21 Uhr
Userleonpd
User (67 Beiträge)
Nicht wirklich eine weltbewegende Entscheidung, hatte Niki bis vor nicht allzu langer Zeit eine reine Airbusflotte. Irgend ein schlauer Bürohengst musste sich wohl profilieren ... und schon waren Embraer da die keiner wollte und brauchen konnte ...
Beitrag vom 02.12.2014 - 17:05 Uhr
UserGodzilla7
User (1275 Beiträge)
Nicht wirklich eine weltbewegende Entscheidung, hatte Niki bis vor nicht allzu langer Zeit eine reine Airbusflotte. Irgend ein schlauer Bürohengst musste sich wohl profilieren ... und schon waren Embraer da die keiner wollte und brauchen konnte ...


Nun der schlaue Bürohengst war evtl. gar nicht so dumm. Die E190 sind im vergleich zum A319 die leichteren und sparsameren Modelle. Die Entscheidung wieder eine reine Airbusflotte zu betreiben hat wohl etwas mit geringeren Kosten für Wartung und Ausbildung bei einer Einheitsflotte zu tun. Der Verkaufspreis dürfte zudem noch relativ gut sein und Geld kann Air Berlin ja dringend brauchen. Dafür nimmt man jetzt wohl gebrauchte A319 und A320 welche letztlich wohl einem Leasinggeber gehören und monatlich ordentlich Kosten produzieren. Die Kapazitätserhöhung wird auch nicht auf jeder Strecke verkaufbar sein.

Dieser Beitrag wurde am 02.12.2014 17:08 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 02.12.2014 - 18:48 Uhr
UserA345
User (759 Beiträge)
Sorry, aber das stimmt, zumindest im Bezug auf Niki, nicht. Per CASM ist der A319 mit 150 Sitzen bei weitem wirtschaftlicher zu betreiben als der E190 mit 112 Sitzen. Die CF34 Triebwerke des E190 verbrennen auf den Strecken bei denen sie bei Niki eingesetzt werden nahezu die selbe Menge Sprit wie die CFM56 des A319.

Der Vorteil des E190 liegt vor allem bei langen, weniger nachgefragten Strecken. Beispielsweise ist Niki mit dem E190LR ex VIE nach Ägypten und sogar auf die Kanaren geflogen. Das macht man heute aber nur noch mit Airbus. Der E190 fliegt vorzugsweise kurze Legs wie VIE-MUC oder VIE-TXL. Bei Flugzeiten von einer Std ist dieses Flugzeug einfach nicht wirtschaftlich zu betreiben.
Beitrag vom 02.12.2014 - 20:36 Uhr
UserA343
User (46 Beiträge)
Nicht wirklich eine weltbewegende Entscheidung, hatte Niki bis vor nicht allzu langer Zeit eine reine Airbusflotte. Irgend ein schlauer Bürohengst musste sich wohl profilieren ... und schon waren Embraer da die keiner wollte und brauchen konnte ...


Nun der schlaue Bürohengst war evtl. gar nicht so dumm. Die E190 sind im vergleich zum A319 die leichteren und sparsameren Modelle. Die Entscheidung wieder eine reine Airbusflotte zu betreiben hat wohl etwas mit geringeren Kosten für Wartung und Ausbildung bei einer Einheitsflotte zu tun. Der Verkaufspreis dürfte zudem noch relativ gut sein und Geld kann Air Berlin ja dringend brauchen. Dafür nimmt man jetzt wohl gebrauchte A319 und A320 welche letztlich wohl einem Leasinggeber gehören und monatlich ordentlich Kosten produzieren. Die Kapazitätserhöhung wird auch nicht auf jeder Strecke verkaufbar sein.



Die E-Jets sind auch von Airfleet Credit Corporation geleased.
Ich kann mir vorstellen, dass die zusätzlichen Kosten durch ein Plus an Synergieeffekten in Punkto Wartung, Personal, Ersatzteillogistik wieder ausgeglichen werden können und auf der Kostenseite ein relatives Nullsummenspiel ergibt. Mit dem Vorteil, dass die Kapazitäten gesteigert werden und Niki wachsen kann ohne die Flotte und das fliegende Personal auszubauen. Auch lassen sich diese Flieger leichter in das AB Netz integrieren.

Weiß jemand wie Niki im Vergleich zu Air Berlin auf der Kostenseite aufgestellt ist?

Beitrag vom 03.12.2014 - 08:41 Uhr
UserA345
User (759 Beiträge)
Das fliegende Personal ist deutlich günstiger als bei AB. Intern wird etwas von 20% gemunkelt. Auch gibt es keine großzügigen Tarifverträge wie bei AB. Die Flieger sind ebenfalls alle geleast. Denke schon dass Niki im Ganzen schlanker aufgestellt ist als AB.
Beitrag vom 03.12.2014 - 09:23 Uhr
Userleonpd
User (67 Beiträge)
Niki ist natürlich billiger aufgestellt als AB. Bis nor nicht allzulanger Zeit war das Gehaltsniveau bei AB etwa auf Niki Niveau. Dann kam ein schlauer Mensch und meinte er muss unbedingt andere Flugbetriebe mit AB verschmelzen. Nach langem hin und her war dann klar dass man 1/3 der neuen gemeinsamen Belegschaft nicht "mal eben" um 20% Gehalt kürzen kann. Das jetzige höhere Niveau ist immer noch etwa 15-25% UNTER Germanwings Niveau. Von anderen will man gar nicht sprechen.

Niki wird von AB verwaltet, Dispatch, Crewcontrol etc sind alle von AB. Das sind alles Kosten die Niki nur noch indirekt hat nachdem ja "gemisch" bilanziert wird. (Was natürlich das hin und her schieben von Geld vereinfacht).

Apropos Leasing : Wer mal genauer nachforscht stellt fest dass zumindest ein Teil der Embraer von einer E190 Flugzeugleasing GmbH sind, diese sitzt in Wien. Überraschenderweise gehört diese E190 Flugzeugleasing GmbH zu 25% Airberlin und zu 75% einer NL Holding. Na klingelts? NL Holding gehört wiederzum zu 100% der Niki Lauda Stiftung.
Wie war das mit dem Geld verschieben? Ach ja ...

Eine gemischte Flotte wird heutzutage von vielen Airlines vermieden. Doppelte Ersatzteilposten müssen vorgehalten werden, doppelter Schulungsaufwand mit doppeltem Aufwand, ganz zu schweigen von crew planung. Bei AB war es nicht nur einmal so dass ein Airbus Pilot aus dem Standby gerufen wurde und schlussendlich vor einer Boeing stand, und vice versa.
Ein-Muster-Flotten (Single Aisle) werden von verschiedenen Betreibern erfolgreich betrieben. Siehe Easyjet, Ryanair, Air France, Southwest nur um einige zu nennen.

Der Embraer ist sicherlich ein gutes Flugzeug aber eben unpassend als "Stiefschwester" zu betreiben mit nur ein paar Flugzeugen in einem Pool aus Airbus.