Air Dolomiti ist eine hervorragend aufgestellte kleine Airline in der großen Lufthansa-Group. Gerade ihr Profil wird es ihr ermöglichen, sich früher und besser aus der Krise herauszuarbeiten als viele andere, deutlich größere Airlines. Ihre Fokussierung auf Regional- und Zubringerverkehr ist dabei ganz sicherlich ebenso ein Vorteil wie die kostensparende Ein-Modell-Flotte.
Wie es dann nach der Krise weitergehen wird ist eine sehr spannende, aber auch deutlich andere Frage. Das hat der Herr Eberhardt in dem Interview ja auch völlig zutreffend angedeutet. Da werden eine Reihe von sehr unterschiedlichen Aspekten hineinspielen. Um ein paar Stichpunkte zu nennen:
- Wie sieht es mit dem Geschäftsreiseverkehr nach der Krise aus? Und wann ist imm Business-Bereich eigentlich "nach der Krise"? Wenn endlich wieder alle Reisebeschränkungen aufgehoben sind und wir die Masken wieder ablegen können? Oder wenn sich ökonomische Folgewirkungen ausgeglichen haben? Und auf welchem Niveau ausgeglichen haben?
- Wie sieht es mit dem Nach-Krisen-Luftverkehr in Italien aus? Und wo verortet sich Air Dolomiti darin? Wird sie ein Nischenprodukt im Regional- und Zubringerverkehr bleiben oder zum italienischen Netzwerk-Carrier der Lufthansa-Group ausgebaut? Sozusagen zur italienischen Swiss?
- Das hängt dann seinerseits eng mit der Gesamtstrategie der Lufthansa-Group zusammen: Wie sieht die aus? Wie richtet sich diese mit Blick auf den italienischen Markt aus? Und welche Rolle wird darin eben Air Dolomiti zugemessen?
Das sind derzeit alles ausgesprochen volatile Aspekte und Entwicklungen - oder positiv formuliert: Es bleibt interessant.