Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Airbus zieht Klage gegen Bundesregie...

Beitrag 1 - 9 von 9
Beitrag vom 04.05.2019 - 08:33 Uhr
UserTrojaner
User (233 Beiträge)
Da kann man eigentlich nur die gleiche Antwort geben, die Airbus über die nicht zurück gezahlten Kredite an die Regierungen für die 380 Entwicklung gegeben hat. 😇 Bei Risiko Geschäften muss man mit Verlusten rechnen.
Beitrag vom 04.05.2019 - 09:36 Uhr
Usermenschmeier
User (709 Beiträge)
Dann sollte die Bundesregierung aber auch die Gewinne aus den Verträge zu den Anschubfinanzierungen zu A320 und A330 an Airbus zurückzahlen.

Denn wie bei allen Anschubfinanzierungen wird der Kredit mit besonderen Zinsen Stückweise zurückgezahlt und diese vereinbarte Summe reduziert sich dann auf einen vereinbarten Prozentsatz nachdem die Kreditsumme zurückgezahlt wurde.

Die Anschubfinanzierung bei der A320 war auf 400 Einheiten ausgelegt, Airbus hat damals mit 800 Einheiten als Absatzchance gerechnet, also für die Einheiten 401-800 mit einer "Gewinnbeteiligung" der Kreditgeber gerechnet. Nur sind diese Beteiligungen nicht endlich, also Airbus zahlt immer noch einen gewisse Summe pro verkauften A320 an die Kreditgeber.

Damit sollte der Verlust der A380 Finanzierug mehr als ausgelichen sein, deswegen protestiert auch niemand.
Beitrag vom 04.05.2019 - 12:13 Uhr
Useratc
User (593 Beiträge)
Das Verhalten von Airbus führt dazu, dass Menschen sterben.
Beitrag vom 04.05.2019 - 13:18 Uhr
UserEricM
User (5455 Beiträge)
Airbus klagt gegen Rüstungskontrollen?
Super Idee. Wer kommt als nächstes?
Heckler&Koch klagen weil sie afrikanische Söldnerheere oder mexikanische Banditen ungestört beliefern wollen?
Ich glaub es geht los, Airbus.

Ja, der Waffenhandel mit Staaten wie Saudi-Arabien, die Menschenrechte - gelinde gesagt - mit Füßen treten, foltern und morden lassen ist zwar moralisch nicht zu rechtfertigen, kann aber sehr lukrativ sein.
Und er ist eben bekanntermaßen im Einzelfall genehmigungspflichtig.

Einem hohen Gewinn für den Fall dass die Lieferung wie üblich unter dem Radar der öffentlichen Meinung ungestört erfolgt steht also ein gewisses Risiko dass unsere Bundesregierung mal ein Minimum an Rückgrat zeigt und Waffenlieferungen an solche Staaten zumindest mal temporär untersagt gegenüber.

Eine einfache Möglichkeit dieses Risiko zu meiden wäre daher der Verzicht auf Waffenhandel mit dieser Art Regime.
Beitrag vom 05.05.2019 - 23:55 Uhr
UserTexon
User (207 Beiträge)
Morgen:
Ehemalige Betreiber van "Wall Street Market" klagen wegen entgangener Einnahmen aus dem Drogengeschäft.
Beitrag vom 11.05.2019 - 15:15 Uhr
UserBV 144
User (100 Beiträge)
Ich finde es bezeichnend das bei Prostitution immer gesagt wird das sei " das älteste Geschäft der Welt" und deswegen sei es in Ordnung (mal abgesehen davon das es nicht stimmt, erst kommt der Überlebenskampf und dann der Spaß), auch wird immer gesagt das die Kunden einfach ins Ausland gehen würden und man da eh nichts machen könne.

Beides trifft ja aber auch auf die Rüstungsindustrie zu und hier lässt man den Moralapostel raushängen, ich frage mich wirklich wo für die Herrn Bundestagsabgeordnete da der Unterschied liegt.
Beitrag vom 12.05.2019 - 12:53 Uhr
UserEricM
User (5455 Beiträge)
Ich finde es bezeichnend das bei Prostitution immer gesagt wird das sei " das älteste Geschäft der Welt" und deswegen sei es in Ordnung (mal abgesehen davon das es nicht stimmt, erst kommt der Überlebenskampf und dann der Spaß), auch wird immer gesagt das die Kunden einfach ins Ausland gehen würden und man da eh nichts machen könne.

Beides trifft ja aber auch auf die Rüstungsindustrie zu und hier lässt man den Moralapostel raushängen, ich frage mich wirklich wo für die Herrn Bundestagsabgeordnete da der Unterschied liegt.

Was bitte hat Rüstungskontrolle mit "Moralapostel" zu tun?
Die Bundesregierung hat hier schlicht die Aufgabe zu kontrollieren, ob Staaten an die deutsche Waffen geliefert werden sollen auch die dafür notwendige Verantwortungsbereitschaft und Fähigkeiten mitbringen, damit deutsche Waffen nicht dazu benutzt werden Menschrechtsverletzungen zu begehen und/oder illegale Angriffskriege zu führen.

Und bei Saudi-Arabien lautet die Bewertung aktuell "Nein".
Verglichen mit Waffen ist Prostitution nun mal sehr ungefährlich für Unbeteiligte...

Dieser Beitrag wurde am 12.05.2019 12:54 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 12.05.2019 - 14:09 Uhr
UserBV 144
User (100 Beiträge)
Mal abgesehen davon das dieser Beschluss, wie so vieles was aus Berlin kommt, total undifferenziert ist und so nicht zwischen Guillotine und Eurofighter unterscheiden kann gilt das Argument "geht dann eh ins Ausland" trotzdem.

Ich versteh ja dass man keine Handfeuerwaffen liefern will und in dem Bereich würde eine internationale Rüstungskontrolle vielleicht auch funktionieren da es kaum ein Land gibt was auf den Export dieser wirklich angewiesen ist und sehr prestigeträchtig sind die auch nicht.
Aber bei Flugzeugen sollte man doch stolz darauf sein das die Saudis welche ja nur das Beste kaufen den Eurofighter gewählt haben...
Beitrag vom 12.05.2019 - 17:32 Uhr
UserEricM
User (5455 Beiträge)
Mal abgesehen davon das dieser Beschluss, wie so vieles was aus Berlin kommt, total undifferenziert ist und so nicht zwischen Guillotine und Eurofighter unterscheiden kann

Guillotinen brauchen die Saudis keine.  Die nehmen dafür normale Schwerter. Oder Kreuze.
Des weiteren sind die Henker dort recht routiniert, da die Saudis die meisten Hinrichtungen pro Einwohner weltweit durchführen.
Sogar mobile Einsatzkommandos, die das in Botschaften rund um die Welt erledigen sind für S-A im Einsatz. Da wäre eine sperrige Guillotine nur hinderlich.

gilt das Argument "geht dann eh ins Ausland" trotzdem.

Ja sicher.
Das ist aber noch lange kein Grund da unbedingt dran verdienen zu wollen.

Ich versteh ja dass man keine Handfeuerwaffen liefern will und in dem Bereich würde eine internationale Rüstungskontrolle vielleicht auch funktionieren da es kaum ein Land gibt was auf den Export dieser wirklich angewiesen ist und sehr prestigeträchtig sind die auch nicht.

Rüstungskontrolle hat nichts mit Prestige zu tun.

Aber bei Flugzeugen sollte man doch stolz darauf sein das die Saudis welche ja nur das Beste kaufen den Eurofighter gewählt haben...

Sie wären stolz darauf dass Saudis Leute mit Eurofightern statt mit anderen Waffen umbringen?
Wie kommt man denn auf sowas?

Mal im Ernst.
Sie Saudis zeigen ganz offen, dass sie Menschenrechte, innere Rechstaatlichkeit, internationales Recht im Allgemeinen und die meisten zivilen Konzepte, die wir verteidigen, ablehnen.
Dann wedeln sie mit Geld und erwarten, dass westliche Regierungen unter dem Druck der Firmen Männchen machen.

Ich halte es für völlig angemessen den Saudis im aktuellen Zustand und bei dem aktuellen internationalen und innenpolitischen Benehmen keine Waffen zu liefern.

Dieser Beitrag wurde am 13.05.2019 08:21 Uhr bearbeitet.