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Beitrag vom 23.01.2023 - 10:42 Uhr
Usertip
User (513 Beiträge)
Die Argumentation lernt man schnell, wenn man die Schreibtisch- Komfortzone verlässt und sich einmal nach draußen begibt, in den gesunden Wald werden riesen Schneisen geschlagen, um ein paar Windräder aufzustellen.

@ VJ 101
Die "Argumentation" ist aber jetzt nicht besonders präzise. Unsere Langholzplantagen speichern pro Jahr ca. 6 t CO2/ha ( http://www.wald.de/waldwissen/wie-viel-kohlendioxid-co2-speichert-der-wald-bzw-ein-baum). Eine moderne WEA spart pro Jahr ca. 10.000 t CO2 ein (Strommix 2003, da ohne Regenerativstrom, dafür noch Atom)
Überwiegend werden vorhandene Wege ausgebaut. Die "Schneisen" sind ca. 5 m breit und wirken so, weil auch nach oben freigeschnitten wird. Meistens werden inzwischen Selbstfahrer genutzt, das schont die Langholzplantagen ( https://www.youtube.com/watch?v=0sOB3GFfOg4 Minute 14 – 23 vermittelt einen guten Eindruck).
Die Montagefläche beansprucht ca. 1 ha, von dem bleibt 0,5 ha dauerhaft als Kranstellfläche frei. Mit der Annahme, dass durchschnittlich 1 km Weg neu gebaut werden muss, das ist eher deutlich zu viel, kommen noch mal 0,5 ha dazu. Das heißt nachdem die WEA sich nach maximal 4 Monaten energetisch amortisiert hat tauschen wir 6 t /a Entnahme gegen 10.000 t/a Einsparung. Ich finde das ist ein guter Deal.

Und noch zum Thema, ich hatte neulich in den VDI-Nachrichten gelesen, "grüner Kohlenstoff" aus Pflanzen wird Mangelware. Die Chemie benötigt wegen steigender Recyclingquoten nur eine Ergänzung, kann daher höhere Preise wie Vollverbraucher zahlen. SAF stufe ich als Vollverbrauch ein. Daher muss die Luftfahrt, wenn sie auf SAF setzt, hier investieren.
Beitrag vom 23.01.2023 - 12:41 Uhr
UserVJ 101
User (1572 Beiträge)
Alleine weil der Mensch über die Jahre wohl ca. 50% aller Bäume abgeholzt hat.

Es sind inzwischen mehr Menschen auf der Erde, sie alle wollen irgendwo wohnen, brauchen Ackerflächen usw.



Dann doch besser die Sahara begrünen.

S.o.

Ja, war mal grün. Ist also möglich.

Vor 9.000 Jahren hat sich das Gebiet der heutigen Sahara von der grünen Savanne in eine der trockensten Gebiete der Erde verwandelt.
So wie der Mensch das Gebiet damals austrocknen hat lassen, kann er heute dort wieder regnen lassen.
Beitrag vom 23.01.2023 - 13:47 Uhr
UserEricM
User (5485 Beiträge)
OK, dann störe ich mal die Einigkeit mit ein paar Argumenten :)

Das Thema ist, nichts davon ist irgendwie effzient.

Definieren Sie mal "iregendwie effizient" in dem Zusammenhang.
Wie messen Sie die Effizienz?
eine (am Aufwand gemessen) hohe Wirksamkeit habend, mit verhältnismäßig geringem Aufwand viel bewirkend, erreichend

Mit einem Wirkungsgrad misst man.

Was soll sowas? Diskutieren wir unter Ingenieuren und technisch Interessierten oder wollen wir auf Baumschulniveau sprechen?

Ich wollte Ihre Baumschulaussage etwas ich den technischen Bereich bringen.
Ihre absolute Aussage "nicht effizient" ist nämlich schlicht falsch.
Was Sie meinen, ist "teuer".
Tatsächlich ist das, was Sie "ineffizent" nennen, das einzige Verfahren überhaupt um bereits emittiertes CO2 wieder zu binden.

Es ist 1000 mal besser irgendwo Bäume zu pflanzen oder Kelpwälder im Nordatalantik wachsen zu lassen als Co2 aus der Atmosphäre zu filtern.

Wie kommen Sie drauf? Ist das "effizienter"? Nach welchem Maßstab?
Tatsächlich ist das Pflanzen eines Baums gerade in Zeiten des Klimawandels (siehe zB Taunus) eine fast sichere Methode, gar kein zusätzliches CO2 zu binden - egal wie billig es scheinen mag..
Wenn eine bestimmte Stelle für Bäume geeignet wäre, würden da nämlich schon welche wachsen...
Wenn man diese Stelle erst für Bäume attraktiv machen muss (Bewässerung, Düngung, Schädlingsschutz, ... ) setzt das uU mehr CO2 frei, als der Baum in den nächsten 60-100 Jahren theoretisch binden könnte.


Komisch, da sind sich 99,9% der Wissenschaftler einig, das Aufforstung eine der besten Methoden ist Co2 aus der Atmosphäre zu binden.

Sind sie das?
 https://www.deutschlandfunk.de/waldwunschdenken-kann-aufforstung-das-klima-retten-100.html




Sieht eher nicht so aus...

 https://www.nzz.ch/wissenschaft/die-aufforstung-von-waeldern-hilft-gegen-den-klimawandel-kaum-ld.1703943





CO2 Einsparung durch Aufforstung wird allgemein bereits mehr als Greenwashing Effort statt als echte Lösung gesehen:


 https://carbonmarketwatch.org/flights-of-fancy/



Alleine weil der Mensch über die Jahre wohl ca. 50% aller Bäume abgeholzt hat.
Wenn man von aktuell 3 Billionen Bäumen aussgeht, so waren es wohl mal 6 Billionen, alleine dort war die gespeicherte Biomasse also das doppelte.


Und ein Streichholz, eine Trockenphase oder eine Borkenkäferplage nach ein paar Jahren, und das ganze CO2 wird auf einen Schlag wieder freigesetzt und man kann von vorne anfangen...
Die borealen Wälder brennen die letzten 5 Jahre im Sommer wie Zunder.

Was wollen sie sagen? Was brennt wächst auch wieder.

Dass mit jahrzehntelangem Aufwand für Aufforstung gespeichertes CO2 in wenigen Stunden/Tagen abbrennen und das CO2 wieder freisetzen kann.
Damit wirft jeder Waldbrand das betroffene Aufforstungsprojekt wieder auf Start zurück.
Gleiches gilt, wenn die CO2-Aufforstungs-Wälder aus anderem Grund (Trockenheit, Schädlingsbefall) wieder absterben.

Europa ist nicht die welt.

"Boreal" sind die arktischen Wälder. Also die großen in Russland und Kanada.


Wesentlich besser wäre es wenn man wenigstens mal den co2 ausstoss von Grossfreisetzern wie krafterwerken wieder unter der Erde verpressen würde.
Dann wäre es auch nicht in der Luft.

Richtig, das müssen wir auch machen.
Aber wie stellen Sie sich das bei mobilen Quellen wie zB Fahr- oder Flugzeugen vor?

Wow, wir kommen an den Punkt. Geht nicht.
Fahrzeuge werden elektrifiziert. Dann ist man das los.
LKW und Flugzeug hat man schlicht keine Technik dafür.
Geht stand heute einfach nicht sinnvoll.

Flugzeug halte ich aktuell für ein Hirngespinst, alleine weil man bei aktuellem Kraftstoff das oxidationsmittel aus der Luft nimmt, d.h. man muss es nicht mitführen.
Bei Elektrik muss ich alles mitnehmen, bei H2 habe ich den zigfachen Kraftwerkspark wenn ich ihn nachhaltig gewinnen will, habe ein Tank und Tankstellenproblem.

Aber wir müssen ja nicht auf absolut 0, sondern erstmal nur auf netto 0, d.h. wenn wir bei Grosskraftwerken verpressen haben wir erstmal was gewonnnen.

Auf Dauer wollen und müssen wir von fossilen Kraftstoffen eh weg, weil irgendwann sind die halt alle.

Aber ein Spurengas von 0,04% im grossen Massstab rausfiltern zu wollen ist halt einfach eine Schnappsidee.

Weil ... ?

Physik und Chemie.

Dann doch besser die Sahara begrünen.

S.o.

Ja, war mal grün. Ist also möglich.
Beitrag vom 23.01.2023 - 13:55 Uhr
UserEricM
User (5485 Beiträge)
@VJ101
So wie der Mensch das Gebiet damals austrocknen hat lassen, kann er heute dort wieder regnen lassen.

Also wie die Menschen 7000 v.Chr. DAS geschafft haben, müssen Sie jetzt mal näher erklären ...
Beitrag vom 23.01.2023 - 20:00 Uhr
UserJordanPensionär
Pensionär
User (2292 Beiträge)
@VJ101
So wie der Mensch das Gebiet damals austrocknen hat lassen, kann er heute dort wieder regnen lassen.

Also wie die Menschen 7000 v.Chr. DAS geschafft haben, müssen Sie jetzt mal näher erklären ...

Mich würde interessieren wie der Mensch "...heute dort wieder regnen lassen." kann.

Warum bauen die reichen Golfstaaten dann energieintensive Meerwasserentsalzungsanlagen, wenn Sie es doch einfach 'regnen lassen könnten'🤔!?
Beitrag vom 23.01.2023 - 21:03 Uhr
UserVJ 101
User (1572 Beiträge)
Leider haben Sie nicht aufmerksam gelesen, so wie der Mensch vor 9000 Jahren die grüne Sahara in eine Wüste verwandelt hat, kann er es wieder regnen lassen.

Nicht nur in grüner Gehirnwäsche leben, der Klimawandel vor 9000 Jahren kam nicht wegen eines fehlenden Tempolimits auf den nordafrikanischen Autobahnen, sondern wie immer durch natürliche Zyklen.
Beitrag vom 23.01.2023 - 23:17 Uhr
UserEricM
User (5485 Beiträge)
Ok, solche "Witze" sollte man ausserhalb bestimmter Telegrammgruppen schon entsprechend kennzeichnen.
Ist Ihrer eigenen Gehinrwäsche eventuell entgangen, dass die Würm-Eiszeit erst vor etwa 10.000 Jahren endete?
Der Permafrost-Bereich ging damals runter bis Norditalien.
Natürlich war Nordafrika auch vor 8000 Jahren noch feuchter als heute, einfach weil es noch deutlich kälter war, da sich natürlicher Klimawandel im Laufe von mehreren tausend Jahren abspielt - und nicht innerhalb von 150 Jahren.

Aber mal zum Vergleich:
Die Temperatur in der Kernzeit des Pleistozäns lag im Schnitt 4,5°C unter der von 1850.
Das reichte für eine Vergletscherung der Nordhalbkugel bis an die Alpen und - wie Sie selbst bemerkt haben - für ein grünes Nordafrika.
Und jetzt überlegen wir mal kurz, was dann 4° über den den Temperaturen von heute bewirken werden...

Dieser Beitrag wurde am 24.01.2023 00:00 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 24.01.2023 - 00:46 Uhr
Userfbwlaie
User (4880 Beiträge)
Klimawandel hat es schon mal gegeben.
Neu ist nur die Geschwindigkeit, mit der der Klimawandel vonstatten geht. Wenn die Vegetation sich nicht entsprechend anpassen kann, dann wird es noch schwieriger für die Menschheit, sich an die neue Gegebenheit anpassen.
Die Fichten in den Mittelgebirgen sterben in 4 oder 5 Jahren. Es wird aber mehr als 5 Jahre dauern bis sich ein stabiler Ersatz etabliert hast.
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