Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / DLR zeigt optimierten Vorzeige-Wasse...

Beitrag 1 - 15 von 15
Beitrag vom 13.12.2020 - 23:12 Uhr
UserKranich
User (440 Beiträge)
Wasserdampf ist ein starkes Treibhausgas, siehe auch den Artikel in der SZ :
 https://www.sueddeutsche.de/wissen/klima-wasserdampf-ist-treibhausgas-nummer-1-1.634180
und auch bei Wikipedia steht:
Wasserdampf ist das wichtigste Treibhausgas.Sein Beitrag zum natürlichen Treibhauseffekt wird bei klarem Himmel auf etwa 60 % beziffert.

Was ist die Konsequenz eines Flugzeuges, das mit Wasserstoff angetrieben wird?
Als Verbrennungsprodukt entsteht Wasserdampf, und zwar unabhängig davon, ob ich Wasserstoff direkt in der Turbine "verbrenne" oder den Umweg über eine Brennstoffzelle nehme und Strom erzeuge, in beiden Fällen entsteht Wasserdampf. Der Treibhauseffekt von Wasserdampf ist um so größer, je höher der Wasserdampf in die Atmosphäre getragen wird, also insbesondere im Flugverkehr.
Worin liegt denn der Vorteil des wasserstoffbasierten Antriebes bei Flugzeugen in Bezug auf den Klimaeffekt, ich kann keinen erkennen.
Beitrag vom 14.12.2020 - 11:35 Uhr
UserFW 190
User (2113 Beiträge)
Sie wissen schon, dass der Beitrag von 2010 ist und nicht alles zum Wasserdampf aussagt?
Hier die "offizielle" Information:

 https://www.umweltbundesamt.de/service/uba-fragen/ist-nicht-wasserdampf-statt-co2-das-wichtigste
Beitrag vom 14.12.2020 - 14:32 Uhr
UserKranich
User (440 Beiträge)
@ FW 190
Wo ist der Widerspruch zu meinem Beitrag ??
Das die Atmosphäre passiv nur eine bestimmte Menge Wasserdampf aufnehmen kann verschärft sogar die Auswirkungen von menschengemachten Wasserdampfemissionen in großer Höhe durch Flugverkehr, denn der Wasserdampf wird dort kondensieren und in Form der Kondensstreifen und Zirruswolken den Klimaeffekt verstärken.

Nachzulesen hier:
 https://www.dlr.de/content/de/artikel/news/2020/03/20200903_der-globale-luftverkehr-traegt-3-5-prozent-zur-klimaerwaermung-bei.html

hier ein Extrakt:

" Zudem zeigt sich, dass nur ein Drittel der Klimawirkung des Luftverkehrs auf CO2-Emissionen entfällt und zwei Drittel auf Nicht-CO2-Effekte, wobei Kondensstreifen und daraus resultierende Kondensstreifen-Zirren der bedeutendste Faktor sind. Zu diesem Ergebnis kommt eine umfangreiche internationale Studie unter der Leitung der Manchester Metropolitan University unter Beteiligung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), die am 3. September 2020 im Journal Atmospheric Environment erschienen ist. "

Daher erneut meine Frage, wo ist der Vorteil der wasserstoffbasierten Antriebe beim Flugzeug für das Klima ??
Beitrag vom 14.12.2020 - 14:46 Uhr
Usercontrail55
User (4613 Beiträge)
@ FW 190
Wo ist der Widerspruch zu meinem Beitrag ??
Das die Atmosphäre passiv nur eine bestimmte Menge Wasserdampf aufnehmen kann verschärft sogar die Auswirkungen von menschengemachten Wasserdampfemissionen in großer Höhe durch Flugverkehr, denn der Wasserdampf wird dort kondensieren und in Form der Kondensstreifen und Zirruswolken den Klimaeffekt verstärken.

Nachzulesen hier:
 https://www.dlr.de/content/de/artikel/news/2020/03/20200903_der-globale-luftverkehr-traegt-3-5-prozent-zur-klimaerwaermung-bei.html

hier ein Extrakt:

" Zudem zeigt sich, dass nur ein Drittel der Klimawirkung des Luftverkehrs auf CO2-Emissionen entfällt und zwei Drittel auf Nicht-CO2-Effekte, wobei Kondensstreifen und daraus resultierende Kondensstreifen-Zirren der bedeutendste Faktor sind. Zu diesem Ergebnis kommt eine umfangreiche internationale Studie unter der Leitung der Manchester Metropolitan University unter Beteiligung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), die am 3. September 2020 im Journal Atmospheric Environment erschienen ist. "

Daher erneut meine Frage, wo ist der Vorteil der wasserstoffbasierten Antriebe beim Flugzeug für das Klima ??
Steht doch in dem dlr Text als weiterführender Link. Kein Ruß - keine Partikel - kein Kondesationskatalysator - kein Kondensstreifen. Einmal weniger Ruß erzeugen durch bessere Verbrennung oder rußarmen/freien Treibstoff verwenden.
Beitrag vom 14.12.2020 - 16:28 Uhr
UserKranich
User (440 Beiträge)
@ FW 190
Was passiert mit dem künstlich ausgestoßenen Wasserdampf in großer Höhe und Kälte. Er kondensiert und bildet Wolken, bedenken Sie dass ein wasserstoffbasierte Antrieb mengenmäßig viel mehr Wasserdampf emittiert als ein Triebwerk mit Kerosin, da ist Wasserdampf nur eine kleine Beigabe aber in Verbindung mit Ruß wirkt sich dass auch schon bei Kerosin gewaltig aus.

Ein ganz anschaulicher Vorgang, den die meisten noch kennen.
Das Space Shuttle wurde mit einem Raketenmotor angetrieben, der flüssigen Wasserstoff und flüssigen Sauerstoff verwendete, daher auch der riesige externe Tank.
Das Space Shuttle zog einen gewaltigen Kondensstreifen aus Wasserdampf hinter sich her. Das würden die wasserstoffbasierten Triebewerke am Flugzeug genauso machen und auch Kristallisationskeime wie Stickoxide NOX werden bei einem reinen Wasserstoffantrieb produziert, ab etwa 1000 Grand Verbrennungstemperatur entstehen NOX aus dem Stickstoff der Atmosphäre und dem Sauerstoff.
Nochmals die Frage, wo ist der Gewinn für das Klima bei Wasserstoffantrieben.
Beitrag vom 14.12.2020 - 16:42 Uhr
UserWMJH
User (293 Beiträge)
Es ist doch immer so im Leben, dass es keinen alleinigen Vorteil gibt; wahrscheinlich ist der Nachteil durch die neue Technik jedoch etwas "weniger schädlich" als bei einem bisherigen Kerosin-Brenner...
Beitrag vom 14.12.2020 - 17:35 Uhr
UserKranich
User (440 Beiträge)
@WMjJH
Ja ich stimme Ihnen zu, aber bei Wasserstoff sollten die Alarmglocken laut schallen, denn
um Wasserstoff in den benötigten Mengen zu erzeugen, benötigt man gewaltige Mengen Strom. Wird der Wasserstoff in Polen durch Elektrolyse erzeugt, bei einem Kohlestromanteil von 81%, dann wird dieser Wasserstoff zu einer zusätzlichen Klimabelastung. Man müsste also riesige Mengen Ökostrom bereitstellen, gleichzeitig sollen aber auch alle PKW in D mit Ökostrom fahren, und die Kohlekraftwerke und Kernreaktoren werden abgeschaltet.
Beitrag vom 14.12.2020 - 17:59 Uhr
Usercontrail55
User (4613 Beiträge)
@ FW 190
Was passiert mit dem künstlich ausgestoßenen Wasserdampf in großer Höhe und Kälte. Er kondensiert und bildet Wolken, bedenken Sie dass ein wasserstoffbasierte Antrieb mengenmäßig viel mehr Wasserdampf emittiert als ein Triebwerk mit Kerosin, da ist Wasserdampf nur eine kleine Beigabe aber in Verbindung mit Ruß wirkt sich dass auch schon bei Kerosin gewaltig aus.

Ein ganz anschaulicher Vorgang, den die meisten noch kennen.
Das Space Shuttle wurde mit einem Raketenmotor angetrieben, der flüssigen Wasserstoff und flüssigen Sauerstoff verwendete, daher auch der riesige externe Tank.
Das Space Shuttle zog einen gewaltigen Kondensstreifen aus Wasserdampf hinter sich her. Das würden die wasserstoffbasierten Triebewerke am Flugzeug genauso machen und auch Kristallisationskeime wie Stickoxide NOX werden bei einem reinen Wasserstoffantrieb produziert, ab etwa 1000 Grand Verbrennungstemperatur entstehen NOX aus dem Stickstoff der Atmosphäre und dem Sauerstoff.
Nochmals die Frage, wo ist der Gewinn für das Klima bei Wasserstoffantrieben.
Der gewaltige "Kondensstreifen" des Spaceshuttles kommt von den beiden Feststoffboostern, nicht von den Haupttriebwerken. Lässt sich in den diversen Videos ganz gut erkennen. Der Bereich, in dem wasserbasierte Kondensstreifen entstehen könnten (dazu braucht es bestimmte Bedingungen), durchfliegt das Shuttle in ein paar Sekunden. Das lässt sich aber nicht unterscheiden, da der Rauch (oder wie man das nennen möchte) so breit streut, dass man das nicht erkennen könnte.
 https://www.youtube.com/watch?v=5KygwcZ545U
Beitrag vom 15.12.2020 - 09:44 Uhr
UserEricM
User (5481 Beiträge)
Zu
Wasserdampf ist das wichtigste Treibhausgas.
 https://elib.dlr.de/54984/1/Umweltsymposium_Schumann_4.pdf
Wasserdampf ist das wichtigste - natürliche - Treibhausgas.

Die Abgabe von Wasserdampf ist zudem nur in der üblicherweise sehr trockenen unteren Stratosphäre, also über 9-18km, je nach Breitengrad, ein Problem mit Klimawirkung.
In der Troposphäre gehört Wasserdampf zu den natürlich vorkommenden Bestandteilen.

Sofern man mit einem Wasserstoff-Antrieb in der Troposphäre, also unter den genannten 9-18km bleibt, könnte der dabei ausgestoßene Wasserdampf tatsächlich weitgehend klimaneutral sein.
Beitrag vom 18.12.2020 - 18:21 Uhr
Usertip
User (513 Beiträge)
Ich habe noch etwas zum Thema gefunden. Das ist zwar eine "grüne" Seite. Aber ich würde sagen es ist ein recht sachlicher Überblick:

 https://www.klimareporter.de/verkehr/klimaneutrales-fliegen-in-weiter-ferne
Beitrag vom 18.12.2020 - 20:50 Uhr
UserFW 190
User (2113 Beiträge)
Ja, sachlich aber 2 Anmerkungen:

"Zumindest theoretisch bestünde auch die Möglichkeit, den Wasserdampf aufzufangen, zu kühlen und anschließend als reines Wasser mitzutransportieren."

Da werden dann aus jeder t H2 9t Wasser! das würde bedeuten, mit steigender Flugzeit wird der Flieger immer schwerer.

Zum efuel: "Das Kohlendioxid kann dabei entweder aus Industrieanlagen oder Kraftwerken kommen oder direkt aus der Luft gefiltert werden, Langfristig kommt in einer klimaneutralen Wirtschaft nur Letzteres infrage."

Denn Industrieanlagen und Kraftwerke laufen dann ja CO2 frei - mal sehen....
Das Ausfiltern von C02 aus der Luft benötigt deutlich mehr Energie als das Endprodukt nach her hat. Also steigt der Stromverbrauch noch einmal extrem.

Beitrag vom 19.12.2020 - 10:59 Uhr
UserEricM
User (5481 Beiträge)
Scheuer sagte, [...] dass solche Wasserstoffflieger als Zubringer-Air-Taxis schon bald Passagiere direkt aus Stadtzentren zum nächstgrößeren Flughafen bringen könnten - "und zwar sauber und schnell".

Warum diskreditiert man ein möglicherweise sinnvolles Projekt direkt mit einem derartig abwegigen Kommentar? Das grenzt ja an Sabotage.


"Zumindest theoretisch bestünde auch die Möglichkeit, den Wasserdampf aufzufangen, zu kühlen und anschließend als reines Wasser mitzutransportieren."

Die schnelle Kondensation ist ein Problem, aber warum sollte man das Wasser denn mittransportieren? Wenn man es im Flug kontinuierlich ablässt, sollte es ja relativ fix gefrieren sich fühestens bei > 0°, also in der Troposphäre, wieder in Wasser zurückverwandeln.
Beitrag vom 19.12.2020 - 11:27 Uhr
UserHegron
User (36 Beiträge)
Worin liegt denn der Vorteil des wasserstoffbasierten Antriebes bei Flugzeugen in Bezug auf den Klimaeffekt, ich kann keinen erkennen.

Schauen Sie sich den Partialdruck von H2O und CO2 an und dann wo die Sättigungsdampfdrücke bzw. Sättigungsdampfdruckkurven liegen. Vereinfacht und verkürzt kann man es so zusammenfassen:
Die CO2-Konz. kann im Gasgemisch "Luft" noch durch deren Ausstoß für menschliche Verhältnisse unendlich gesteigert werden. Bei Wasserdampf wird es bereits durch die Temperatur begrenzt. Bringt man mehr Wasser in die Atmosphäre ohne die Temperatur weiter zu erhöhen, wird es einfach nur mehr regnen. CO2 als Gas kann die Atmosphäre dagegen noch eine Menge aufnehmen, bzw. ist CO2 bei atmosphärischen Parametern immer gasförmig und damit auch immer ein Treibhausgas.

Um dies besser zu verstehen, sollte man sich vielleicht Phasendiagramme von H2O und CO2 anschauen.

Die gebildeten Kondensstreifen sind zwar für die Erderwärmung auch nicht schön. Aber sie haben auch einen leicht Gegenteiligen Effekt und halten sich, von dem was man bisher weiß, maximal 18 Stunden in der Atmo, wogegen CO2 ewig hält (Photosynthese mal ausgeklammert).

Wasserstoff ist daher nicht perfekt, was Immissionen angeht, aber deutlich "sauberer" als irgendeine Verbrennung.

Dieser Beitrag wurde am 19.12.2020 11:50 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 19.12.2020 - 15:16 Uhr
UserD-AIQU
User (108 Beiträge)
Wasserdampf ist das wichtigste klimawirksame Gas überhaupt. Wenn mehr Wasserdampf künstlich der Atmosphäre zugeführt wird, erreicht man im Grunde nichts anderes als künstliche Wolkenbildung.
Die gesättigte Luft mehr Wäremenergie speichern. Dadurch wird sie noch wärmer und kann dadurch noch mehr Wasserdampf aufnehmen. So setzt man einen Schweinezyklus in Gang.
Folge: es wird unerträglich schwül und die natürliche Auskühlung wird durch die IR-Bande des Wasserdampfes verhindert.
Ob man so die Klimaerwärmung stoppen kann, wage ich zu beweifeln...
Beitrag vom 19.12.2020 - 19:20 Uhr
UserEricM
User (5481 Beiträge)
Wasserdampf ist das wichtigste klimawirksame Gas überhaupt.

Um das was Hegron geschrieben hat, nochmal anders auszudrücken:
Die Menschheit hat seit 1850 den CO2 Gehalt der Atmosphäre von 280ppm auf aktuell 415ppm um satte 50% erhöht.
Das ist prozentual eine ziemlich hohe Anreicherung, die dem Menschen nur deswegen möglich war, weil es ohne menschliche Einflüsse sehr wenig CO2 in der Luft gibt.
Natürliche Prozesse zB durch die Verwitterung von Gestein werden den zusätzlichen CO2 Anteil erst im Laufe der nächsten paar Millionen Jahre wieder absenken können. D.h. diese Veränderung der Atmosphäre ist, soweit es die nächsten 1000 Jahre Menschheitsgeschichte angeht, permanent.

Für Wasserdampf existiert dagegen in der Tropsphäre ein ganz kurzlebiger Kreislauf aus Verdunstung und Kondensation/Regen, so dass sich zusätzlicher Wasserdampf, der von Verbrennungsmotoren stammen würde, nicht weiter anreichern kann, sondern quiasi täglch als minimal höhere Regenmenge wieder unten ankommt.

Zudem ist die Menge an Wasserdampf in der Atmosphäre verglichen mit der Menge an CO2 riesig. Antropogener, zusätzlicher, Wasserdampf würde hier nicht so schnell auffallen, wie beim normalerweise nur in geringen Spuren vorkommenden CO2.

Etwas anders sieht es in der Stratosphäre aus, da hier heute kaum Wasserdampf vorhanden ist und mangels eines Wasserdampf-Kreislaufs die Verweildauer höher wäre.

Ob man so die Klimaerwärmung stoppen kann, wage ich zu beweifeln...

Das weiß ich auch nicht, gerade weil Wasserstoff an vielen Stellen zu Mehrverbrauch und zusätzlichen Verlusten führt.
Aber eine Fortsetzung der Energieversorgung basierend auf fossilem Kohlenstoff wird die Klimaerwärmung definitiv nicht stoppen sondern weiter antreiben.

Dieser Beitrag wurde am 19.12.2020 19:27 Uhr bearbeitet.