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Beitrag 1 - 8 von 8
Beitrag vom 09.04.2014 - 18:00 Uhr
UserAvokus
User (888 Beiträge)
Irgendwann muss ja wohl mit Zulauf der ganzen neuen Flieger aus den Order Back-Logs der Hersteller der Verkehr wieder anziehen. Und die durch sie ersetzten gebrauchten Flieger werden auch nicht gleich alle in die Wüste gehen oder gar verschrottet. Also eine Frage der Zeit wann der Verkehr auch bei uns wieder anzieht. Oder hat die Trendwende für Europa bereits eingesetzt? Sprich ein Bruch des langfristigen Aufwärtstrends? Möglicherweise ist schon zuviel Kapazität im Markt. Die Folgen könnten analog früherer Phasen der Überkapazität eine neue Konzentrations- und Fusionswelle nach sich ziehen. Anzeichen hierfür bestehen speziell in Europa. Wenn es kein weltweiter Trend ist, dann wird sich die Situation für europäische Airlines im Angesicht des Flottenaufbaus In Middle-East dramatisch zuspitzen. Wer dann als Partner einer arabischen Airline noch zufeedern darf, darf sich glücklich schätzen. Die neueste Studie des Prof. Rürup im Auftrag der Lufthansa, siehe LH-Politikbrief 02-2014 macht dies jedenfalls ganz klar.
Beitrag vom 09.04.2014 - 20:26 Uhr
Userfbwlaie
User (4870 Beiträge)
@Avokus,
für 2013 war aber ein Rückgang des Verkehrsaufkommens von 1,7% erwartet worden.
Bis 2019 erwartete die DFS einen Zuwachs um 15% (bezogen auf 2012)!
Beitrag vom 10.04.2014 - 00:22 Uhr
Usernighthawk
EDDF
User (352 Beiträge)
Hier rächt sich, dass die DFS ein Wirtschaftunternehmen ist, das hoheitliche Aufgaben wahrnehmen soll. Für mehr Gewinn werden sicherheitskritische Aufgaben teilautomatisiert, obwohl klar ist, dass Kameras nie und nimmer einen echten Menschen auf dem Turm ersetzen können.

Klar kann ich per Kamera sehen, was sich auf der Piste und dem Vorfeld tut. Aber die "situational awareness" eines Menschen, der auf Umstände reagieren kann, das Fernglas zur Hand nimmt, auch mal in andere Richtungen schauen kann und den Schwarm Vögel sieht, bevor sie in den Erfassungsbereich der Kameras fliegen, all das ist damit nicht zu bewerkstelligen.

Mag sein, dass es in 95% aller Fälle ein sehr ruhiger Job ist, aber entscheidend sind die sicherheitskritischen 5%, in denen unter minimalen Bedingungen geflogen wird oder außergewöhnlich Umstände (z.B. Bahn durch Unfall blockiert) sehr viel mehr Einsatz erfordern.

Wenn Drohnen nicht durch den unteren Luftraum fliegen dürfen, weil "sehen und gesehen werden" dabei nicht funktioniert, ist es lachhaft, wenn dieses Prinzip ausgerechnet auf Flughäfen plötzlich egal sein soll.
Beitrag vom 10.04.2014 - 09:48 Uhr
Userfbwlaie
User (4870 Beiträge)
Es dürfte schon ein erheblicher Unterschied sein, ob man vom Turm oder vom "Keller" aus den Verkehr steuert. Da müssen die Lotsen doch ganz anders denken!
Ohne Bodenradar, das auch Vögel erkennt, läuft dann gar nichts. Transponderpflicht ist dann selbstverständlich. Einige Plätze haben auch Segelflieger in in der Kontrollzone! Den Lotsen muß natürlich auch das Wetter auf den Anflugbildern eingeblendet werden...

Ist das nicht das Modell für Quaasi-A-Lufträume und nicht für D-Lufträume (- ich bin allerdings kein Lotse!)?

Beitrag vom 10.04.2014 - 09:52 Uhr
UserLOWI26
User (102 Beiträge)
@nighthawk: Ich wüsste nicht was ich Deinem Kommentar noch hinzufügen sollte.
Klar, da lockt eine schöne Personaleinsparung an den kleinen Flughäfen, wo der Türmer mehrere Stunden keinen Verkehr abwickeln muss.

Aber nie und nimmer ist Fernüberwachung genauso sicher wie der "echte" Tower, denn das komplexe Erfassen durch das menschliche Auge ist durch keine noch so gute Kamera zu ersetzen.
Beitrag vom 10.04.2014 - 11:00 Uhr
UserReynolds
Rudergänger
Moderator
_________
MOD-Info: Scheinbar haben sich zwei Threads hier im "Stagnations-Thread" gemischt. Die Ursache wird untersucht, wir bitten um Nachsicht.

Gruß,

Reynolds
Beitrag vom 10.04.2014 - 11:18 Uhr
UserA343
User (46 Beiträge)
Kann mich da euch nur anschließen.
Die angesprochenen 5% Restrisiko kann die heutige Technik nicht ausreichend abdecken. Hier ist das menschliche Auge in Kombination mit Fernglas schlichtweg überlegen. Es wird mit Sicherheit zutreffen, dass schlecht ausgelastete Tower eine kostenintensive Angelegenheit sind, aber diese Investition muss zum Wohle der Allgemeinheit und der Sicherheit getätigt werden und ist wenn man so will der Preis für ein engmaschiges Flughafennetz.

Weiters sind die infrage kommenden Kamerasysteme samt ausfallssicherer Datenübertragungsinfrastruktur vermutlich auch nicht gerade billig und relativieren Kosten/Nutzen zusätzlich.
Beitrag vom 10.04.2014 - 12:15 Uhr
UserGast
User (-4 Beiträge)
Wie sieht das denn in Frankfurt aus?
Bei 2 km Sichtweite ist die Nordbahn vom südlich gelegenen Turm nicht mehr klar sichtbar!
Bei Mike-Bedingungen braucht man das Radar und regelemäßige Start-/Landebahnkontrollen!

Bei kleineren Flugplätzen mit CATII-Zulassung ist das nicht viel anders.
Schon heute freuen sich die Lotsen vieler Kontrollzonen, wenn man sich beim Vorbeiflug bei ihnen meldet - ohne daß Sichtkontakt vorhanden ist!
Die Rollkontrolle könnte mehr Arbeit bzw. Aufgaben bekommen.