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Beitrag 1 - 9 von 9
Beitrag vom 08.05.2019 - 12:34 Uhr
UserKate Austen
User (549 Beiträge)
Frage an die Experten:

Wenn die FAA bei der Abnahme "geschlampt" hat und sich die EASA auf die FAA verlassen hat, ist die EASA dann auch in irgendeiner Form haftbar/klagbar?

Es geht ja nicht nur um die beiden Totalausfälle, sondern weitergedacht auch um die wissentliche Inkaufnahme der Gefährdung aller Passagiere, die bisher mit 737-MAX transportiert wurden. Auch dafür könnte es Schadensersatzklagen hageln, selbst wenn nix passiert ist.
Beitrag vom 08.05.2019 - 12:52 Uhr
UserVJ 101
User (1572 Beiträge)
Nur wenn die EASA tatsächlich Kenntnis hatte, dass die FAA die Zulassungsregularien nicht eingehalten hat, hätte sie die die Verkehrszulassung der B-737MAX nicht anerkennen bzw. übernehmen dürfen.

Die FAA ist eine von der EASA anerkannte Aufsichtsbehörde mit weitgehend identischen Verfahren und Regelwerken, so dass die gegenseitige Anerkennung folgerichtig ist.
Sollte die FAA gegen ihre eigenen Vorgaben verstoßen haben, hätte sie sich und der amerikanischen Luftfahrtindustrie einen echten Bärendienst erwiesen, wenn daraufhin im Rest der Welt, neben der FAA Zulassung die Zulassung der jeweiligen Luftfahrtbehörden in einem eigenen Verfahren beantragt und die Nachweise (nochmals) erbracht werden müssten.
Beitrag vom 08.05.2019 - 13:51 Uhr
Userswift1212
User (146 Beiträge)
Die Frage, wie verantwortungsvoll die EASA ihren Job gemacht hat und welche Konsequenzen das haben wird, da möchte ich mir bei unseren aktuellen Politikern kein Bild ausmalen.

Wie das mit der gegenseitigen Anerkennung funktioniert und wie das dann ausgehen kann, dass sollte doch VW mit seinem Dieselgate schon recht gut vorgeführt haben!

Aber die Flugsicherheit und die Aufgabe der EASA betrifft nicht nur die Menschen, die mit der Fliegerei ihr Geld verdienen und/oder in diese Flieger einsteigen und sich mit den Vertragsbedingungen einlassen (Risikoakzeptanz), sondern es betrifft auch alle anderen Menschen, über deren Köpfe man gegen deren Willen auch noch herumfliegt und die auch überhaupt nicht fliegen wollen!
Die Sicherheit aller dieser Menschen hat diese Behörde zu verantworten und auch die Interessen und den Schutz dieser Personen ebenfalls zu sichern, die die Fliegerei überhaupt nicht wollen und zu nichts einwilligen!

Eine wissentliche Inkaufnahme eines unkalkulierbaren Risikos kann die EASA bestens vorführen, in dem man von Seiten der EASA einfach die Frage 14 von AVHERALD eigentlich schon aus dem ff beantworten können muss und sie beantwortet, wenn man diese Expertise und die Sach-und Fachkenntnis in dieser Sicherheits-Institution dort voraussetzen muss! Da hätte nämlich die EASA selbst aktiv werden und schon lange Ergebnisse vorliegen haben müssen! Diese Themen und Unfälle sollten alle auch bei der EASA als bekannt vorausgesetzt werden können!

- Zumindest ist hierzu jetzt eine schlüssige Antwort von der EASA für irgendeinen weitere Zulassung eine B737 abzugeben, was da passiert ist und warum das einfach keine Antworten außer der Suggestion "Pilotenfehler" geben soll und gibt!


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Dass man nach so vielen Pannen dann eine solche Software überhaupt fliegen lässt, bedarf wirklich keiner weiteren Kommentare! – und das sind nicht die einzigen Fragen zu dem Thema Flugsteuerung der B737!

Die Frage 14 von AVHERALD ist schon sehr berechtigt und eine schlüssige Antwort darauf sollte es von Boeing schon schnellstens geben, was die da bei den anderen Abstützen gemacht haben und welche Funktion die Flugsteuerung da gespielt hat. Die Gründe für die Reaktion der MAK für die Rücknahme der Lufttüchtigkeitszeugnisses der B737 waren sicher begründet und berechtigt!!!. – Keine Antwort von Boeing ist auch eine Antwort –


14 - Russia's MAK revoked the certificate of airworthiness for the entire 737 family (from 737-100 to 737-900) three years ago claiming they found an issue in the pitch/altitude control system of the aircraft (suggesting that at least the Tatarstan crash in Kazan as well as the Flydubai crash in Rostov may have been the result of that weakness) but did not receive a satisfactory response by the FAA and Boeing, also see News: Russia suspends airworthiness certification for Boeing 737s, but does not prohibit operation of 737s. What was the issue they found?

 http://avherald.com/h?article=4c534c4a/0052&opt=0



AvHerald: "Russia suspends airworthiness certification for Boeing 737s, but does not prohibit operation of 737s"


Russia's Interstate Aviation Committee (MAK), equipped with this power by Russia's Ministry of Transport (Rostransnadzor) and Russia's Civil Aviation Authority (Rosaviatsia), have decided to suspend the airworthiness certification of the Boeing 737 family stating that deficiencies in the aircraft's elevator system need to be addressed before safe continuation of operation can be ensured.

The MAK argues that on Oct 9th 2015, after receiving according requests by Rosaviatsia, the MAK sent out inquiries to the FAA, the reply from the FAA received by Oct 27th 2015 however was not able to remove doubts on the safe operation of the elevator system of the Boeing 737 family.

Link:  http://avherald.com/h?article=48ee3567



Ob das der Hintergrund der Aussage war, dass Boeing seit 2017 von Problemen gewusst haben will?
Alle diese 737-Flieger sind ungespitzt in den Boden eingeschlagen!


AvHerald: "UTAir B735 at Moscow on Oct 13th 2017, loss of control recovered"


On Nov 1st 2017 The Aviation Herald received information suggesting the occurrence has been rated a serious incident and is being investigated by the Civil Aviation Authority (Rosaviatsia). The (originally Russian) statement reads in part: "In the course of flight data analysis it was recorded that the aircraft has been hit in a complex spatial situation accompanied by a significant loss of speed and altitude. The achieved pitch and roll angles are not characteristic for normal operation." The information further says, that the Interstate Aviation Committee (MAK) sees parallels to the crashes in Perm, see Crash: Aeroflot-Nord B735 at Perm on Sep 14th 2008, impacted ground while on approach to Perm, Kazan, see Crash: Tatarstan B735 at Kazan on Nov 17th 2013, crashed on go-around, and Rostov, see Crash: Flydubai B738 at Rostov on Don on Mar 19th 2016, lost height on go around after stabilizer moved nose down following holding for 2 hours.

Link:  http://avherald.com/h?article=4b01e302


Beitrag vom 08.05.2019 - 15:25 Uhr
Usermenschmeier
User (709 Beiträge)
Die Frage, wie verantwortungsvoll die EASA ihren Job gemacht hat und welche Konsequenzen das haben wird, da möchte ich mir bei unseren aktuellen Politikern kein Bild ausmalen.

Wie das mit der gegenseitigen Anerkennung funktioniert und wie das dann ausgehen kann, dass sollte doch VW mit seinem Dieselgate schon recht gut vorgeführt haben!

Aber die Flugsicherheit und die Aufgabe der EASA betrifft nicht nur die Menschen, die mit der Fliegerei ihr Geld verdienen und/oder in diese Flieger einsteigen und sich mit den Vertragsbedingungen einlassen (Risikoakzeptanz), sondern es betrifft auch alle anderen Menschen, über deren Köpfe man gegen deren Willen auch noch herumfliegt und die auch überhaupt nicht fliegen wollen!
Die Sicherheit aller dieser Menschen hat diese Behörde zu verantworten und auch die Interessen und den Schutz dieser Personen ebenfalls zu sichern, die die Fliegerei überhaupt nicht wollen und zu nichts einwilligen!

Eine wissentliche Inkaufnahme eines unkalkulierbaren Risikos kann die EASA bestens vorführen, in dem man von Seiten der EASA einfach die Frage 14 von AVHERALD eigentlich schon aus dem ff beantworten können muss und sie beantwortet, wenn man diese Expertise und die Sach-und Fachkenntnis in dieser Sicherheits-Institution dort voraussetzen muss! Da hätte nämlich die EASA selbst aktiv werden und schon lange Ergebnisse vorliegen haben müssen! Diese Themen und Unfälle sollten alle auch bei der EASA als bekannt vorausgesetzt werden können!

- Zumindest ist hierzu jetzt eine schlüssige Antwort von der EASA für irgendeinen weitere Zulassung eine B737 abzugeben, was da passiert ist und warum das einfach keine Antworten außer der Suggestion "Pilotenfehler" geben soll und gibt!

Tut mir leid, aber mir gefällt ihr Unterton überhaupt nicht. Denn Sie scheinen keinerlei Erfahrungen mit den Rechten, Befugnissen und Pflichten von Zulassungsbehörden in der Luftfahrt zu haben. Allein ihr Vergleich zum Dieselgate ist so absurd, dass sich jegliches weiteres Lesen ihres Kommentars eigentlich erübrigen würde.

Die EASA kann gar nicht, ohne berechtigten Verdacht, die Anerkennung der Zulassung verweigern. Sie kann gar nicht die kompletten Zulassungsunterlagen einsehen, sie kann gar nicht selbstständig Tests anfordern. Das ist im Falle Boeing einzig und allein Sache der FAA. Es gibt gültige Abkommen, über die vielleicht zu reden sein wird, aber es gibt sie, diese regeln den ganzen Prozess inkl. Schadenersatzansprüchen bei unberechtigten Interventionen oder Vernachlässigungen der Sorgfaltspflicht. Somit ist sie auch nicht haftbar. Diese Mechanismen verhindern bislang eine willkürliche Behandlung des anderen und das kommt uns Europäern sehr zu gute.

Wenn also Boeing und/oder die FAA diese Verfahren misbraucht haben, ist dies juristisch zu behandeln und das wird auch sicher getan werden. Und zwar in den USA, denn dafür ist die Gerichtsbarkeit des entsprechenden Landes zuständig.

Die EASA hat jetzt offenbar eine begründeten Verdacht und zieht daher die entsprechenden Paragraphen heran um eigene Untersuchungen zu machen.
Abschließend, jegliche politische Einflussnahme auf Sicherheitsentscheidungen der EASA, wie sie die unterstellen, stellen eine Straftat dar und auch das wird verfolgt.

Beitrag vom 09.05.2019 - 14:47 Uhr
UserWeideblitz
Moderator
Die EASA kann gar nicht, ohne berechtigten Verdacht, die Anerkennung der Zulassung verweigern. Sie kann gar nicht die kompletten Zulassungsunterlagen einsehen, sie kann gar nicht selbstständig Tests anfordern. Das ist im Falle Boeing einzig und allein Sache der FAA. Es gibt gültige Abkommen, über die vielleicht zu reden sein wird, aber es gibt sie, diese regeln den ganzen Prozess inkl. Schadenersatzansprüchen bei unberechtigten Interventionen oder Vernachlässigungen der Sorgfaltspflicht. Somit ist sie auch nicht haftbar. Diese Mechanismen verhindern bislang eine willkürliche Behandlung des anderen und das kommt uns Europäern sehr zu gute.


Um welches Abkommen bzw. Vertrag geht es denn hier genau, welches die gegenseitige Zertifizierung und Zulassung von Flugzeugen regelt?
Beitrag vom 09.05.2019 - 21:27 Uhr
UserAILERON
User (1402 Beiträge)
Natürlich darf die EASA die Zulassung verweigern.
Und wenn die EASA es durchzieht, muss auch Boeing hier die Hosen runterlassen. Danach gilt zudem immer auch noch das nationale Recht. Also wenn, dann dürfte sogar auch noch das LBA die Zulassung verweigern und Boeing an den Eiern greifen.

Abkommen hin oder her. Hinsichtlich dem Luftrecht sind da klare Grenzen gesetzt.
Beitrag vom 09.05.2019 - 22:13 Uhr
Usermenschmeier
User (709 Beiträge)
Natürlich darf die EASA die Zulassung verweigern.
Und wenn die EASA es durchzieht, muss auch Boeing hier die Hosen runterlassen. Danach gilt zudem immer auch noch das nationale Recht. Also wenn, dann dürfte sogar auch noch das LBA die Zulassung verweigern und Boeing an den Eiern greifen.

Abkommen hin oder her. Hinsichtlich dem Luftrecht sind da klare Grenzen gesetzt.

Nein darf sie nicht, nur bei begründetem Verdacht und/oder belegtem Fehlverhalten.

Wer sich alle dazugehörigen Abkommen und Gesetze durchlesen möchte.

 https://www.easa.europa.eu/document-library/bilateral-agreements/eu-usa

Dieser Beitrag wurde am 09.05.2019 22:14 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 10.05.2019 - 01:18 Uhr
UserWeideblitz
Moderator
Danke @menschmeier
Beitrag vom 11.05.2019 - 01:24 Uhr
UserPropeller45
User (342 Beiträge)
Was ist das für ein Unternehmen? Selbst wenn hier verkürzt beschrieben sein sollte,

 https://www.aerotelegraph.com/boeing-will-mehr-qualitaetssicherung-maschinen-ueberlassen

werden vielleicht jetzt doch die letzten Beschwichtiger wach gerüttelt?

Schlecht ausgebildete Mechaniker werden von schlecht progammierter Software ersetzt, sorry, aber dieser Eindruck entsteht.