Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Emirates denkt über Börsengang nach

Beitrag 1 - 9 von 9
Beitrag vom 16.11.2021 - 11:49 Uhr
UserEmil Galotti
User (106 Beiträge)
Es ist natürlich mehr als interessant zu beobachten, wie sich die Luftfahrtbranche bemüht, mit der Corona- Krise umzugehen. Ein Ende ist scheinbar nicht in Sicht, wie viele weitere Wellen es noch gibt, weiß anscheinend niemand, genauso wenig kann man mögliche Reaktionen und Maßnahmen der einzelnen Regierungen im Voraus ablesen.

Emirates versucht natürlich auch, sich den neuen Gegebenheiten anzupassen, neue Strategien zu entwickeln, obwohl heutige Pläne, morgen schon in Schall und Rauch aufgehen können.

Persönlich glaube ich, dass europäische Airlines in den kommenden Jahrzehnten an Einfluss und Marktanteil verlieren werden, weil die Rahmenbedingungen in Europa ein vergleichbares Wachstum erschweren.

Aber egal wie wir die zukünftige Lage auch beurteilen, muss natürlich erst das Virus dauerhaft zu den Akten gelegt werden, um wieder zu einem ganz normalen Reisebetrieb ohne Quarantänen, Impfpässe, und Genesenenabzeichen zurück kehren zu können.

Emirates scheint geeignet zu sein, diese Krise gut zu überstehen.
Beitrag vom 16.11.2021 - 12:26 Uhr
UserGroße Krügerkl..
User (1383 Beiträge)
Es ist natürlich mehr als interessant zu beobachten, wie sich die Luftfahrtbranche bemüht, mit der Corona- Krise umzugehen. Ein Ende ist scheinbar nicht in Sicht, wie viele weitere Wellen es noch gibt, weiß anscheinend niemand, genauso wenig kann man mögliche Reaktionen und Maßnahmen der einzelnen Regierungen im Voraus ablesen.

Emirates versucht natürlich auch, sich den neuen Gegebenheiten anzupassen, neue Strategien zu entwickeln, obwohl heutige Pläne, morgen schon in Schall und Rauch aufgehen können.

Persönlich glaube ich, dass europäische Airlines in den kommenden Jahrzehnten an Einfluss und Marktanteil verlieren werden, weil die Rahmenbedingungen in Europa ein vergleichbares Wachstum erschweren.

Aber egal wie wir die zukünftige Lage auch beurteilen, muss natürlich erst das Virus dauerhaft zu den Akten gelegt werden, um wieder zu einem ganz normalen Reisebetrieb ohne Quarantänen, Impfpässe, und Genesenenabzeichen zurück kehren zu können.

Emirates scheint geeignet zu sein, diese Krise gut zu überstehen.

ich weiss nicht woher sie das nehmen, aber sie vergessen das EMirates schon vor der Krise massive Probleme hatte.

1. Flotte: Man sah halt das dass enrome Wachstum von Emirates die vergangenen 15 Jahre jetzt die abwärtige Kurve eines Zyklus darstellt. Hatte man vor 15 Jahren mit A380 und B77W Vorteile gegen die Konkurrenten auf B767, A340, B772, MD11, B744 so ist man nun im Nachteil, weil man selbst keine A339, A359 und B789 in der Flotte hat. Jeder dieser Jets bei einer EU / Asia FSC ist ein Stich ins Herz von Emirates weil

2. Trippkosten: Wenn man halt als kleinstes FLugzeug eine B77W bringt, dann wird eine Route halt schnell auch defizitär, wenn man die Nachfrage nicht hat.
Keine Frage, A380 ist super, wenn man ihn füllen kann. Ist er es nicht, wird er ganz schnell sehr unprofitabel.

3. Grenze des Wachstums: Der World Hub Dubai ist etwas in schwierigkeiten geraten. Das war nicht nur die Airline, auch der Flughafen den sie da bauen und die gesamte Situation.

Ich teile ihre einschätzung also nicht im geringsten.

Von den 3 Golf Airlines, ist gerade Emirates in der schwierigsten Position für einen Neustart mit weniger Nachfrage.
Beitrag vom 16.11.2021 - 13:04 Uhr
UserEmil Galotti
User (106 Beiträge)
@ Große Krügerkl.

Danke für das Feedback!

Ich habe den Artikel über einen möglichen Börsengang eher als Bestandteil einer möglichen Zukunftsstrategie gesehen, genauso wie die bestehenden Flugzeugbestellungen für kleinere Modelle bei Airbus und Boeing.

Die von Ihnen angeschnittenen Punkte liegen alle schon in der Vergangenheit, man hat vielleicht zu spät reagiert, hat aber dann erkannt, dass ausschließlich große Flieger irgendwann problematisch werden, wenn das Wachstum von einer Delle heimgesucht wird.

Emirates hat es aus meiner Sicht einfacher, wieder aus der Krise zu kommen, weil die Verflechtung mit der Regierung viel enger ist, und die Fluglinie Teil der Zukunftsstrategie von Dubai ist.

In Europa erkennen wir eher eine zunehmende wirtschaftskritische Ausrichtung der Politik, insbesondere die nächsten vier Jahre in Deutschland werden aufzeigen, woher der Wind wehen kann.

Daher sehe ich bessere Möglichkeiten für Emirates, oder auch Singapore Airlines, als für europäische Fluglinien, aber entscheidend in den nächsten Jahren wird wohl der Corona- Verlauf sein.

Dieser Beitrag wurde am 16.11.2021 13:09 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 16.11.2021 - 14:28 Uhr
UserFly-high
User (12 Beiträge)
Ich sehe es genau wie Emil Galotti. In Europa werden den Airlines Steine in den Weg gelegt, was man sehr gut am neuen Qatar-Deal, der Luftverkehrssteuer, etc. sieht. Im Mittleren Osten ziehen hingegen die Regierungen mit den Firmen am gleichen Strang. Zusätzlich haben die ME3 einen großen Standort-Vorteil, da diese als Dreh- und Angelpunkt zwischen Europa, Afrika und dem Einwohnerstarken Asien agieren.

@Große Krügerklappe: Wie kommen Sie drauf, dass Emirates vor Corona "massive" Probleme hatte? Ohne die Corona-Krise zu Beginn des letzten Jahres war Emirates auf einem guten Weg im Fiskaljahr 2019/20 zu einen Rekordgewinn. Ich weiß auch nicht welche abwärts Kurve Sie meinen. Abgesehen vom Gründungsjahr gab es bis zur Corona-Krise jedes Jahr Gewinne. Selbst wenn die Gewinne sicherlich variiert haben, sollte man vlt. nicht von einem Abwärtsgang sprechen.
Sicherlich hat Emirates auch seine Herausforderungen zu meistern und sich dem Markt anzupassen. Die Grundvoraussetzungen sind jedoch deutlich vorteilhafter als in Europa.

Es mag sicherlich sein, dass die A380 mit einer geringen Auslastung wirtschaftlich nicht rentabel ist. Für viele Airlines ist es bestimmt auch nicht einfach diesen Flieger zu füllen. Für das Hub-Model von Emirates ist die A380 jedoch wie geschaffen. Laut Tim Clark war die A380 für 80% des Gewinns bei Emirates verantwortlich. So schlecht kann der Flieger daher nicht sein.
Bei Passagieren ist die A380 super beliebt und Emirates ist die Airline mit dem wertvollsten Markennamen. Das sollte für die kommenden Jahre zusätzlichen Rückenwind geben.
Durch die Hinzunahme von A350 und B787 für Feeder-Strecken und weiteren Partnerschaften sollte für die A380 weiterhin eine hohe Auslastung sichergestellt werden. Sonst würde Tim Clark auch nicht weiterhin an die A380 setzen.

Quatar und Etihad haben sicherlich finanzielle Vorteile gegenüber Emirates, dennoch wird Emirates von der Beliebtheit Dubais profitieren.

Nun zum Artikel: Ein Börsengang hat meiner Meinung nach Vor- und Nachteile. Ein Vorteile wäre schnelles Geld, welches man für eine zügige Expansion und Positionierung verwenden kann. Jedoch wäre das Management den Aktionären Rechenschaft schuldig und müsste vieles transparenter gestalten. Ich bin gespannt für welchen Weg sich Emirates und Dubai entscheiden werden.
Beitrag vom 16.11.2021 - 16:36 Uhr
UserNiedersachsenHans
User (201 Beiträge)
Ob Börsennotiert oder nicht, verglichen mit europäischen Carriern haben alle ME3 unglaubliche Vorteile, so dass man nicht von einem fairen Wettbewerb sprechen kann!
So ist z.B. der CEO von EK, Ahmed bin Saed Al Makthum gleichzeitig auch CEO der Dnata, der Airporthandlingfirma, und noch besser ist er auch gleich CEO der Dubai CAA!
Man stelle sich vor, Carsten Spohr wäre auch CEO der Fraport und des LBA!
Die Al Makthum Familie stellt dazu auch den Präsidenten von Dubai uswusw
Selbst FlyDubai gehört zu 100% dem Staat, auch dort ist der CEO ein Mitglied der Familie!
Beitrag vom 16.11.2021 - 17:16 Uhr
UserGB
User (405 Beiträge)
nur am Rande: "Ein Ende ist scheinbar nicht in Sicht, wie viele weitere Wellen es noch gibt, weiß anscheinend niemand". Doch, weiß man. Das Virus verschwindet nicht einfach so, anstandshalber. Und von denen, die sich bisher nicht haben impfen lassen, werden es wohl auch in Zukunft die wenigsten noch tun. Die Intensivstationenauslastung ist also auf lange Zeit gesichert. Calls auf Corona dürften sehr vielversprechend sein, gäbe es welche.
Beitrag vom 17.11.2021 - 09:32 Uhr
UserJumpfly
User (438 Beiträge)
@fly-high
Sie schreiben, dass der Börsengang von Emirates für eine schnelle Expansion genutzt werden kann auch mit 787 und 350 auf Feederstrecken. Dabei vergessen Sie eine ganz wichtige Tatsache. Slots gibt es in DXB keine mehr und ein Ausbau ist nicht möglich. Eine Expansion mit zusätzlichen Flügen ist daher dort unmöglich. Jeder A350 und jede 787 ersetzen dort vor Ort entweder einen A380 oder eine 77W was mit einer Kapazitätsreduzierung einher geht. DWC wird vermutlich nie fertig gebaut werden und hauptsächlich als Frachthub genutzt werden.

Würde es sich nicht um die VAE handeln würde man vermutlich einfach entscheiden AUH als zweites Hub neben DXB zu eröffnen und die stark kriselnde Etihad mit Fly Dubai und Emirates zu fusionieren. In AUH ist die Kapazitätserweiterung des Flughafens vorhanden und würde problemlos zusätzliche Flüge ermöglichen. Eine Erweiterung des Flughafens wäre ebenso problemlos möglich. Eine Zugverbindung von beiden Airports nach DWC für reine Frachtflüge und alle drei Airports können gut ausgelastet werden und bieten noch reichlich expansionspotential. Da aber jedes Emirat da selbst aktiv sein möchte wird es dazu wohl nicht kommen, auch wenn es viele Probleme sofort lösen würde. Mit einem Hochgeschwindigkeitszug zwischen AUH und DXB könnte man sogar Umsteigeverbindungen für Passagiere anbieten. Die 130km wären mit einem Transrapid wie bspw. in Shanghai in 20-30 Minuten zu bewältigen. Da sind manche Fußwege in FRA länger. ;)
Beitrag vom 17.11.2021 - 11:40 Uhr
UserFly-high
User (12 Beiträge)
Es ist auf jeden Fall ein guter Punkt den Sie da schreiben. Ich bin gespannt welche Lösungen sich Emirates und Dubai überlegt haben, denn die A350, 787 und 777X sind bestellt. Gleichzeitig hat Tim Clark gesagt, dass er möglichst alle A380 auch über 2030 hinaus verwenden möchte.

Ihre Vorschläge sind mittlerweile näher an der zukünftigen Entwicklung als es noch vor wenigen Jahren aussah. Emirates und Etihad sprechen angeblich wieder über eine Kooperation. Der Bau des Hyperloops zwischen Dubai und Abu Dhabi hat bereits begonnen, soll allerdings erst in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts fertig werden. Und ob dieser von DXB nach AUH geht, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Sinnvoll wäre es.

Daher bleibt es abzuwarten wie sich die Zukunft von den ME3 entwickeln wird. Ich denke selbst mit der pre-Covid Situation sollten zumindest Emirates und Qatar zufrieden sein.
Beitrag vom 17.11.2021 - 12:02 Uhr
UserGroße Krügerkl..
User (1383 Beiträge)
Es standen dutzende A380 und B77W bereits vor Corona ungenutzt herum.

War ein grosses Thema, wurde ausführlich diskutiert. Und das gewinn gerade in Dubai erstmal nur eine Buchzahl ist, tja.