Beitrag vom 26.11.2024 - 19:41 Uhr
@EricM,
die hatten doch gutes Wetter:
"EYVI 250350Z 18015KT 9999 OVC008 01/M00 Q1020 TEMPO OVC005=
EYVI 250320Z 18017KT 9999 OVC007 01/M01 Q1020 TEMPO OVC005= " (vgl. The Aviation Heral)
Beitrag vom 26.11.2024 - 22:59 Uhr
@EricM,
die hatten doch gutes Wetter:
"EYVI 250350Z 18015KT 9999 OVC008 01/M00 Q1020 TEMPO OVC005=
EYVI 250320Z 18017KT 9999 OVC007 01/M01 Q1020 TEMPO OVC005= " (vgl. The Aviation Heral)
OK, aber wo ist der Zusammenhang zu etwas, das ich geschrieben habe?
Beitrag vom 27.11.2024 - 09:27 Uhr
Mal abgesehen davon, das Overcast in 70 Fuss kein gutes Wetter ist. Temporär sogar in 50 Fuss.
Beitrag vom 27.11.2024 - 09:57 Uhr
Au weia - oder "Menschmaier" - die ATPL-Meteo-Theorie ist wohl schon bisserl her !?
denn "Overcast in 70 Fuss kein gutes Wetter ist. Temporär sogar in 50 Fuss"
...das läßt doch Zweifel am Basic METAR-Knowledge aufkommen - Sorry ;-)
denn das sind Untergrenzen in 700 respektive 500 ft. !
bei 50 oder 70 Fuss wäre das CAT IIIb /Low Vis gewesen ...
Dieser Beitrag wurde am 27.11.2024 10:00 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 27.11.2024 - 10:29 Uhr
Vielen Dank für die untertonfreie und höfliche Berichtung.
Ich habe kein ATPL und habe das auch nie behauptet.
Aber ja. In der WolkenHöhe habe ich mich vertan.
Ich hoffe, es lässt sie dennoch ruhig schlafen. 👍
Beitrag vom 30.11.2024 - 07:31 Uhr
"In der Warnmeldung von BfV und BKA kam das Wort Russland nicht vor. Dennoch wird in Sicherheitskreisen ein Zusammenhang mit den zunehmenden Fällen russischer Sabotage in Deutschland nicht ausgeschlossen."
Was soll die Erwähnung dann? Einen Terroranschlag seitens der USA oder des Iran wird ja ebenfalls nicht ausgeschlossen.. dennoch werden die übrigen Staaten der Welt nicht erwähnt. Der Autor hat wohl ein persönliches Interesse anti-russische Propaganda zu verbreiten. Sehr unprofessionell
Beitrag vom 30.11.2024 - 19:56 Uhr
@EricM,
bei den Sichtverhöltnissen guckt man doch schon mal auf die Bahn...
Das solle ein Jammer keine Rolle spielen
Beitrag vom 02.12.2024 - 15:28 Uhr
Mit einer Woche Abstand zum Ereignis lässt sich feststellen, dass gerade im deutschsprachigen Raum leider sehr viel Unzutreffendes und auch Unwahrscheinliches über diesen Absturz berichtet wurde. Um ein paar wenige Punkte aufzulisten, die sich nach dem gegenwärtigen Stand der Information dagegen feststellen lassen:
- Der Absturz geschah den Aufnahmen der Sicherheitskameras zufolge um 05:28:06 Local Time in Vilnius - das war 04:28:06 MEZ und 03:28:06 UTC (Zulu Time). Wie man auf 04:44 kommt weiß wohl nur Swift Air.
- Es war keine Notlandung sondern ein Absturz. Die Bilder der Überwachungskameras zeigen das eindeutig.
- Eine Bombe an Bord kann praktisch ausgeschlossen werden - wäre eine Bombe an Bord explodiert wäre die Maschine zunächst normal geflogen und hätte sich dann noch in der Luft desintegriert. Beides war offenkundig nicht der Fall.
- Auch ein Feuer an Bord ist zumindest sehr unwahrscheinlich. Zum Vergleich ziehe man die kürzliche tatsächliche Notlanding infolge eines Feuers im oberen Frachtraum eines B 737-400-Umbaufrachters der Total Linhas Aereas in Sao Paulo Guarulhos in Brasilien heran - das waren unzweifelhaft erkennbar zwei völlig unterschiedliche Szenarien.
- Der Endanflug der 737-400 auf Vilnius war erkennbar instabil. Das zeigen die ADS-B-Daten ziemlich eindeutig. Die Maschine kam deutlich zu schnell herein, verfehlte zunächst den Localizer (ein "Overshooting") und hatte teilweise auch ein erratisches Sinkverhalten. Nach den üblichen Standards wäre eigentlich ein Go-Around angebracht gewesen. Warum das so war und warum kein Go-Around eingeleitet wurde lässt sich derzeit ohne genauere Daten von außen nicht feststellen. Das ILS hat allerdings mit GPS nichts zu tun und kann durch GPS Spaming und GPS Spoofing auch nicht beeinflusst werden.
Zudem gab es Kommunikationsprobleme mit Vilnius Approach und Vilnius Tower, wie der zwischenzeitlich veröffentlichte Funkverkehr zeigt. Beides kann allerdings eigentlich noch keinen Absturz verursachen.
- Es gab eine tiefhängende Wolkendecke, unterhalb derer die Sicht allerdings gut war. Im letzten Teil des Fluges müssen die Piloten die Runway in Sicht gehabt haben, wie die Bilder der Überwachungskameras zeigen. Es wurden zudem keine ungewöhnlichen Wetterphänomene wie Windshear oder Gewitter berichtet.
- Wie die ADS-B-Daten sowie die Bilder der Überwachungskameras zeigen muss in den letzten ca. 10 Sekunden dieses Fluges irgendetwas an Bord dieses Flugzeuges gründlich schief gegangen sein, so dass aus einem instabilen Anflug ein Absturz wurde.
Was es war lässt sich derzeit mangels verfügbarer Daten nicht sagen und Spekulationen bringen diesbezüglich auch nichts. Allerdings deutet dabei grundsätzlich alles auf einen Unfall hin. Zum Glück wurden CVR und FDR geborgen und werden hoffentlich auslesbar sein. Sie werden dann hoffentlich näheren Aufschluss über die Absturzursache geben.
Dieser Beitrag wurde am 02.12.2024 15:57 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 02.12.2024 - 19:07 Uhr
Hm, wenn man sich die Wetterdaten anguckt, dann sehe ich ziemlich geringen Spread und eine (Boden)Temperatur nahe dem Gefrierpunkt, plus tiefe Bewölkung bei gleichzeitig eher hohem Luftdruck. Eigentlich erstaunlich, dass die Sicht so gut war, das mag aber am Wind gelegen haben. Daten zum Freezing Level konnte ich auf die Schnelle nicht finden - wenn keine Inversion vorlag, dann lag der wahrscheinlich zwischen 500 und 1000 ft AGL, also in etwa im Bereich der Wolkenuntergrenze. "Gut" ist also relativ - mit einem Flugzeug ohne entsprechende Enteisungsanlagen hätte ich da nicht fliegen gehen wollen. Sollte bei einer 737 natürlich eigentlich kein Faktor sein; wollte nur darauf hinaus, dass das Wetter nicht völlig frei von Tücken war.
Beitrag vom 02.12.2024 - 23:56 Uhr
Hm, wenn man sich die Wetterdaten anguckt, dann sehe ich ziemlich geringen Spread und eine (Boden)Temperatur nahe dem Gefrierpunkt, plus tiefe Bewölkung bei gleichzeitig eher hohem Luftdruck. Eigentlich erstaunlich, dass die Sicht so gut war, das mag aber am Wind gelegen haben. Daten zum Freezing Level konnte ich auf die Schnelle nicht finden - wenn keine Inversion vorlag, dann lag der wahrscheinlich zwischen 500 und 1000 ft AGL, also in etwa im Bereich der Wolkenuntergrenze. "Gut" ist also relativ - mit einem Flugzeug ohne entsprechende Enteisungsanlagen hätte ich da nicht fliegen gehen wollen. Sollte bei einer 737 natürlich eigentlich kein Faktor sein; wollte nur darauf hinaus, dass das Wetter nicht völlig frei von Tücken war.
Es waren wohl definitiv IFR-Bedingungen. Den Angaben zufolge, die ich gelesen habe, lag die Temperatur bei + 1 °C, der Dewpoint bei - 1 °C.
Ich habe Spekulationen darüber gelesen, dass sie aufgrund des Wetters einen Slam-Dunk-Anflug versucht und dann aufgrund von "Workload Overload" beim Final Approach vergessen haben könnten, Flaps und Slats auszufahren. Aber das sind momentan wie erwähnt reine Spekulationen, wir wissen derzeit einfach noch nicht, was hier tatsächlich passiert ist und was den Absturz letztlich verursachte.
Dieser Beitrag wurde am 02.12.2024 23:57 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 03.12.2024 - 10:34 Uhr
Hm, wenn man sich die Wetterdaten anguckt, dann sehe ich ziemlich geringen Spread und eine (Boden)Temperatur nahe dem Gefrierpunkt, plus tiefe Bewölkung bei gleichzeitig eher hohem Luftdruck. Eigentlich erstaunlich, dass die Sicht so gut war, das mag aber am Wind gelegen haben. Daten zum Freezing Level konnte ich auf die Schnelle nicht finden - wenn keine Inversion vorlag, dann lag der wahrscheinlich zwischen 500 und 1000 ft AGL, also in etwa im Bereich der Wolkenuntergrenze. "Gut" ist also relativ - mit einem Flugzeug ohne entsprechende Enteisungsanlagen hätte ich da nicht fliegen gehen wollen. Sollte bei einer 737 natürlich eigentlich kein Faktor sein; wollte nur darauf hinaus, dass das Wetter nicht völlig frei von Tücken war.
Es waren wohl definitiv IFR-Bedingungen. Den Angaben zufolge, die ich gelesen habe, lag die Temperatur bei + 1 °C, der Dewpoint bei - 1 °C.
Ich habe Spekulationen darüber gelesen, dass sie aufgrund des Wetters einen Slam-Dunk-Anflug versucht und dann aufgrund von "Workload Overload" beim Final Approach vergessen haben könnten, Flaps und Slats auszufahren. Aber das sind momentan wie erwähnt reine Spekulationen, wir wissen derzeit einfach noch nicht, was hier tatsächlich passiert ist und was den Absturz letztlich verursachte.
@Nicci72
"Slam-Dunk-Anflug"?
Noch nie gehört.
Könnten sie mich, uns, mal aufklären was man darunter versteht?. mfG airborn
Beitrag vom 03.12.2024 - 13:05 Uhr
Hm, wenn man sich die Wetterdaten anguckt, dann sehe ich ziemlich geringen Spread und eine (Boden)Temperatur nahe dem Gefrierpunkt, plus tiefe Bewölkung bei gleichzeitig eher hohem Luftdruck. Eigentlich erstaunlich, dass die Sicht so gut war, das mag aber am Wind gelegen haben. Daten zum Freezing Level konnte ich auf die Schnelle nicht finden - wenn keine Inversion vorlag, dann lag der wahrscheinlich zwischen 500 und 1000 ft AGL, also in etwa im Bereich der Wolkenuntergrenze. "Gut" ist also relativ - mit einem Flugzeug ohne entsprechende Enteisungsanlagen hätte ich da nicht fliegen gehen wollen. Sollte bei einer 737 natürlich eigentlich kein Faktor sein; wollte nur darauf hinaus, dass das Wetter nicht völlig frei von Tücken war.
Es waren wohl definitiv IFR-Bedingungen. Den Angaben zufolge, die ich gelesen habe, lag die Temperatur bei + 1 °C, der Dewpoint bei - 1 °C.
Ich habe Spekulationen darüber gelesen, dass sie aufgrund des Wetters einen Slam-Dunk-Anflug versucht und dann aufgrund von "Workload Overload" beim Final Approach vergessen haben könnten, Flaps und Slats auszufahren. Aber das sind momentan wie erwähnt reine Spekulationen, wir wissen derzeit einfach noch nicht, was hier tatsächlich passiert ist und was den Absturz letztlich verursachte.
@Nicci72
"Slam-Dunk-Anflug"?
Noch nie gehört.
Könnten sie mich, uns, mal aufklären was man darunter versteht?. mfG airborn
Wie erwähnt, ich habe das in verschiedenen, vor allem englischsprachigen Foren gelesen und es ist weder meine Hypothese noch mein Begriff. Ich habe diese vielmehr ausdrücklich als reine Spekulation bezeichnet.
Der Begriff "slam dunk" stammt aus dem Baskettball und daher dürfte er wahrscheinlich aus dem englischsprachigen Raum, vermutlich aus den USA stammen. Übertragen auf die Luftfahrt meint er, dass kein üblicher Landeanflug mit kontinuierlicher Sinkrate und einem Anflugwinkel von 3 Grad durchgeführt wird sondern dass die Maschine bis zum letztmöglichen Augenblick auf Reiseflughöhe gehalten und dann in einem sehr steilen Sinkflug der Glideslope eines ILS von oben angeflogen wird.
Was jenseits dieses Begriffs den Vorgang an sich anbelangt so kursiert inzwischen im Netz ein Foto, das von der Absturzstelle stammen soll und das einen "retracted slat actuator" (um hier diesmal wörtlich zu zitieren) zeigen soll. Das sollte, wie ich erwähnt habe, zum gegenwärtigen Zeitpunkt als Information natürlich ganz, ganz vorsichtig gehandhabt werden. Aber offen gesagt bin ich mir inzwischen nicht mehr wirklich sicher, ob es tatsächlich nur die reine Spekulation ist, als die ich es gestern Abend noch bezeichnet habe. Sollte sich herausstellen, dass an der Sache doch etwas "dran" ist, dann würde es bedeuten, dass dieses Flugzeug für die Landung nicht richtig konfiguriert war.
Man darf auf den Preliminary Report wirklich gespannt sein.
Dieser Beitrag wurde am 03.12.2024 13:23 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 03.12.2024 - 17:43 Uhr
@Nicci72
Danke für Info
Beitrag vom 03.12.2024 - 18:19 Uhr
Die Bestätigung der Landefreigebe kam für mich etwas spät und irgendwie zögerlich.
Das späche für "Workload Overload".
Aber - siehe oben!
Beitrag vom 03.12.2024 - 23:13 Uhr
Die Bestätigung der Landefreigebe kam für mich etwas spät und irgendwie zögerlich.
Das späche für "Workload Overload".
Aber - siehe oben!
Die Kommunikation mit dem Tower - vor allem mit Vilnius Approach - war offensichtlich nicht gut und punktuell auch von Missverständnissen gekennzeichnet. Ob sie zum Absturz beitrug lässt sich von außen schwer sagen, aber sie hat den Workload jedenfalls wohl noch erhöht. Der CVR wird für die Untersuchung absehbar ein wirklich wichtiges Beweisstück sein.
Dieser Beitrag wurde am 03.12.2024 23:14 Uhr bearbeitet.