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Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Lauda-Crews zwischen allen Stühlen

Beitrag 1 - 14 von 14
Beitrag vom 02.04.2020 - 05:40 Uhr
User
User ( Beiträge)
Tja, was soll man davon halten?

Ich lache mir eigentlich ins Hemd, denn Ryanair kriegt somit genau das, was sie in den Wald hinein gerufen haben.

Mir fehlt hier jedgliche Sympathie für die Billigheimer, wirklich jede.
Beitrag vom 02.04.2020 - 09:37 Uhr
UserStockMaster
User (115 Beiträge)
Naja @David Webb, der Fall ist hier doch etwas anders und es stehen massig Jobs bei Lauda auf dem Spiel. Die Überschrift passt genau, aber leider greift der Artikelinhalt das nicht mehr wirklich auf. Da gab es vor ein paar Tagen einen besseren Artikel.

1. Lauda muss Kurzarbeit anmelden weil sie nicht mehr fliegen, hat es auch schon gemacht.
2. Die betroffenen Mitarbeiter sind auch dafür.
3. Damit das Geld gezahlt werden kann, müssen aber alle Formalitäten erfüllt sein. Aus irgendeinem Grund, gehört angeblich auch die Zustimmung der Gewerkschaft dazu (wahrscheinlich weil sie meint einen Betriebsrat zu stellen). Diese stellt sich aber quer. Das ist der einzige Grund warum es noch nicht weiter geht.
4. Lauda bekommt immer noch kein Kurzarbeitergeld, sagt also, wenn sich die Lage nicht schnell ändert, dann müssen wir allen kündigen.
5. Vida macht nen riesen Aufstand aber stimmt immer noch nicht zu. Angeschmiert sind natürlich die Mitarbeiter, nicht die Gewerkschafter.
6. Deshalb: "Ersatzweise haben zuletzt 553 von 559 Mitarbeitern des Wiener Flugpersonals dem Antrag persönlich zugestimmt."
Trotzdem geht es immer noch nicht weiter.

Der Hintergrund ist hier einfach, dass eine Gewerkschaft Profilierungsdrang hat und dabei die Mitarbeiter, entgegen der eigentlich Aufgabe einer Gewerkschaft, überhaupt nicht ordentlich vertritt und in Schutz nimmt.
Die Vida hat ein legitimes Anliegen was den Betriebsrat angeht, aber, muss man deshalb jetzt gerade das Einkommen, bzw. die Beschäftigung des gesamten Personals riskieren? Ist doch eh vor Gericht, kommt also noch eine Entscheidung zum Thema Betriebsrat.
Das hat man dann davon wenn man Leute die überhaupt nicht im Betrieb sind, als Arbeitnehmervertreter hat. Find ich übrigens in Deutschland auch schlimm, viele Betriebsräte sind zu 100% abgestellt. Meiner persönlichen Erfahrung nach sind die nur zu 50% abgestellten aber viel effektiver, weil die wirklich noch wissen was im Unternehmen abgeht und somit Situationen anders beurteilen und einordnen können.

EDIT: Artikel wiedergefunden:  https://www.aero.de/news-34731/Gewerkschaft-blockiert-Kurzarbeit-bei-Lauda.html

Dieser Beitrag wurde am 02.04.2020 09:39 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 02.04.2020 - 10:28 Uhr
UserEricM
User (5429 Beiträge)
Der Hintergrund ist hier einfach, [...]

"Einfach" ist hier glaube ich nicht viel.
Ausser vielleicht die Tatsache, dass sich Ryanair/Lauda der Idee einer Sozialpartnerschaft verweigert und stattdessen Beschäftigungsverhältnisse wie im Manchester-Kapitalismus anstrebt, in denen jeder Arbeitnehmer einzelvertraglich mit der Firma verhandeln muss für die er tätig sein möchte.
D.h. eine Sitauation anstrebt, in der das Machtgefälle Arbeitgeber zu Arbeitnehmer maximal ausgeprägt ist.

Da erkennt man schon mal einen gewählten Betriebsrat nicht an, leht sich zurück, grinst und sagt "verklag mich doch", während man mit Massenentlassungen droht.

Wäre vielleicht für alle besser, wenn Lauda es unter dem aktuellen, soziopathischen Management nicht durch diese Krise schafft...



Dieser Beitrag wurde am 02.04.2020 10:30 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 02.04.2020 - 10:58 Uhr
UserEin_Fliegereiint..
User (800 Beiträge)
3. Damit das Geld gezahlt werden kann, müssen aber alle Formalitäten erfüllt sein. Aus irgendeinem Grund, gehört angeblich auch die Zustimmung der Gewerkschaft dazu (wahrscheinlich weil sie meint einen Betriebsrat zu stellen). Diese stellt sich aber quer. Das ist der einzige Grund warum es noch nicht weiter geht.

Genau an der wichtigsten Stelle in den Konjunktiv gewechselt und schwammig geworden. Absicht?

Es gibt hier kein "Aus irgendeinem Grund, gehört angeblich". Das Österreichische Gesetz sieht das genau so vor und Lauda möchte am Gesetz vorbei agieren.

Und deshalb hat sich Lauda nun sogar an die EU gewendet, um Druck auf die Österreichische Regierung auszuüben. Ein schmutziges Spiel des Arbeitgebers. Passt genau zu FR.

Dieser Beitrag wurde am 02.04.2020 11:00 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 02.04.2020 - 13:06 Uhr
UserStockMaster
User (115 Beiträge)
3. Damit das Geld gezahlt werden kann, müssen aber alle Formalitäten erfüllt sein. Aus irgendeinem Grund, gehört angeblich auch die Zustimmung der Gewerkschaft dazu (wahrscheinlich weil sie meint einen Betriebsrat zu stellen). Diese stellt sich aber quer. Das ist der einzige Grund warum es noch nicht weiter geht.

Genau an der wichtigsten Stelle in den Konjunktiv gewechselt und schwammig geworden. Absicht?

Es gibt hier kein "Aus irgendeinem Grund, gehört angeblich". Das Österreichische Gesetz sieht das genau so vor und Lauda möchte am Gesetz vorbei agieren.

Und deshalb hat sich Lauda nun sogar an die EU gewendet, um Druck auf die Österreichische Regierung auszuüben. Ein schmutziges Spiel des Arbeitgebers. Passt genau zu FR.

Das Österreichische Gesetzt ist insoweit klar, dass ein Betriebsrat dem Antrag, bzw der Regelung zur Kurzarbeit zustimmen muss. Korrekt. Allerdings gibt es bei Lauda zur Zeit technisch gesehen keinen Betriebsrat. Auch wenn Lauda damit gegen Gesetze verstossen hat, gibt es bis zum Ausgang des Gerichtsverfahrens keinen Betriebsrat. So ist halt gerade der Status Quo. Also fällt die Anforderung im Gesetz weg, bzw ist erfüllt.

Es scheint gibt darüber hinaus aber scheinbar noch eine weitere Gesetzeskomponente die der Vida jetzt soviel Macht gibt, nämlich, dass die Sozialpartner (vida) auch zustimmen müssen.

Zitat aus dem Artikel von vor ein paar Tagen: "Als Sozialpartner beharrt die Gewerkschaft vor ihrer Zustimmung auf die Anerkennung des Betriebsrats. Das Wiener Flugpersonal fordert die Gewerkschaftsleitung zum Einlenken auf." (Q: https://www.aero.de/news-34731/Gewerkschaft-blockiert-Kurzarbeit-bei-Lauda.html )

Diese Aussage blockiert laut Artikel alles und ist zur jetzigen Zeit total unnötiges Profilierungsgehabe einer Gewerkschaft. Natürlich scheint Lauda bei der Betriebsratssache nicht "fair zu spielen". Aber was hat das bitte damit zu tun, dass Personal in diesen schwierigen Zeiten weiter bezahlt wird und nicht gekündigt werden müssen? Die Vida handelt, in dieser speziellen Sache gegen die Interessen der Belegschaft. Zitat aus Artikel:"Die Mitarbeiter fordern ein Einlenken der Gewerkschaft."

Dieser Beitrag wurde am 02.04.2020 13:09 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 02.04.2020 - 13:30 Uhr
UserEricM
User (5429 Beiträge)
Zitat aus Artikel:"Die Mitarbeiter fordern ein Einlenken der Gewerkschaft."

Welche Wahl haben die Mitarbeiter denn?
Ungefähr die gleiche Wahl die ein Entführungsopfer hat, das in einem Video um die Zahlung eines Lösegelds bitten soll.


Dieser Beitrag wurde am 02.04.2020 13:30 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 02.04.2020 - 13:35 Uhr
Userchris7891
User (809 Beiträge)
Man stimmt der Kurzarbeit nun zu:
 https://www.airliners.de/gewerkschaft-licht-kurzarbeit-lauda/54638
Beitrag vom 02.04.2020 - 13:38 Uhr
Usercontrail55
User (4560 Beiträge)
3. Damit das Geld gezahlt werden kann, müssen aber alle Formalitäten erfüllt sein. Aus irgendeinem Grund, gehört angeblich auch die Zustimmung der Gewerkschaft dazu (wahrscheinlich weil sie meint einen Betriebsrat zu stellen). Diese stellt sich aber quer. Das ist der einzige Grund warum es noch nicht weiter geht.

Genau an der wichtigsten Stelle in den Konjunktiv gewechselt und schwammig geworden. Absicht?

Es gibt hier kein "Aus irgendeinem Grund, gehört angeblich". Das Österreichische Gesetz sieht das genau so vor und Lauda möchte am Gesetz vorbei agieren.

Und deshalb hat sich Lauda nun sogar an die EU gewendet, um Druck auf die Österreichische Regierung auszuüben. Ein schmutziges Spiel des Arbeitgebers. Passt genau zu FR.

Das Österreichische Gesetzt ist insoweit klar, dass ein Betriebsrat dem Antrag, bzw der Regelung zur Kurzarbeit zustimmen muss. Korrekt. Allerdings gibt es bei Lauda zur Zeit technisch gesehen keinen Betriebsrat. Auch wenn Lauda damit gegen Gesetze verstossen hat, gibt es bis zum Ausgang des Gerichtsverfahrens keinen Betriebsrat. So ist halt gerade der Status Quo. Also fällt die Anforderung im Gesetz weg, bzw ist erfüllt.
Soweit ich das verstanden habe ist es genau anders herum. Es gibt so lange einen ordentlich gewählten Betriebsrat bis das Gericht gegenteilig entschieden hat. Somit muss er beteiligt werden.
Es scheint gibt darüber hinaus aber scheinbar noch eine weitere Gesetzeskomponente die der Vida jetzt soviel Macht gibt, nämlich, dass die Sozialpartner (vida) auch zustimmen müssen.

Zitat aus dem Artikel von vor ein paar Tagen: "Als Sozialpartner beharrt die Gewerkschaft vor ihrer Zustimmung auf die Anerkennung des Betriebsrats. Das Wiener Flugpersonal fordert die Gewerkschaftsleitung zum Einlenken auf." (Q: https://www.aero.de/news-34731/Gewerkschaft-blockiert-Kurzarbeit-bei-Lauda.html )

Diese Aussage blockiert laut Artikel alles und ist zur jetzigen Zeit total unnötiges Profilierungsgehabe einer Gewerkschaft. Natürlich scheint Lauda bei der Betriebsratssache nicht "fair zu spielen". Aber was hat das bitte damit zu tun, dass Personal in diesen schwierigen Zeiten weiter bezahlt wird und nicht gekündigt werden müssen? Die Vida handelt, in dieser speziellen Sache gegen die Interessen der Belegschaft. Zitat aus Artikel:"Die Mitarbeiter fordern ein Einlenken der Gewerkschaft."
Es gibt dazu aber auch einen offen Brief der Belegschaft, die genau das Gleiche von Lauda fordert.

Ist aber auch nebensächlich, die Vida hat zugestimmt. Das heißt aber noch nicht, dass es damit getan ist
 https://www.austrianaviation.net/detail/vida-gibt-gruenes-licht-fuer-lauda-kurzarbeit/
Beitrag vom 02.04.2020 - 14:06 Uhr
Userbob.gedat
User (677 Beiträge)
Diese Aussage blockiert laut Artikel alles und ist zur jetzigen Zeit total unnötiges Profilierungsgehabe einer Gewerkschaft. Natürlich scheint Lauda bei der Betriebsratssache nicht "fair zu spielen". Aber was hat das bitte damit zu tun, dass Personal in diesen schwierigen Zeiten weiter bezahlt wird und nicht gekündigt werden müssen? Die Vida handelt, in dieser speziellen Sache gegen die Interessen der Belegschaft. Zitat aus Artikel:"Die Mitarbeiter fordern ein Einlenken der Gewerkschaft."
Kollegen von der Tagespresse wittern hinter der Haltung von vida eine starke Affinität zu Austrian Airlines. Ein Schelm, der dazu weiterdenkt. Inzwischen gibt es in der Wiener Szene viele, die Lauda/Ryanair als Bedrohung für den Fortbestand des Star Alliance Hubs sehen. Im LH-Konzern ist Wien alles andere als sattelfest, zumal die AUA sehr hart um die Erneuerung ihrer Langstreckenflotte kämpfen muss. Ohne Geld ka Musi, sagt man hier. Die dazu nötigen Erträge stehen derzeit, gelinde gesagt, nur auf dem Wunschzettel an den Weihnachtsmann. Noch dazu wo Spohr bereits angekündigt hat, die Kapazitäten im Konzern beträchtlich runterzufahren.

Das Einlenken der vida war ein (absehbares) Gebot der Vernunft, schließlich ist die Gewerkschaft für alle Mitarbeiter da und nicht nur für bestimmte Unternehmen. Dennoch sieht die Lage für die Lauda-Crews alles andere als rosig aus. Die angedrohten Kündigungen sind damit nur verschoben, vermutlich kürzer als die sechsmonatige Kurzarbeit. Wie alle Airlines wird auch Lauda ihre Kapazität deutlich herunterfahren müssen. Damit sind Kündigungen nur eine Frage der Zeit. Natürlich ist das hart, aber nicht nur für die Lauda-Crews. Ein schwacher Trost, aber wohl sehr bald Realität.´
Beitrag vom 02.04.2020 - 18:41 Uhr
UserStockMaster
User (115 Beiträge)
@chris: Danke für den Link :)

@contrail: Ja eigentlich hast du Recht, aber da ein Betriebsrat auch betriebsangehörig sein muss und Lauda das mit der Kündigung erledigt hat, ist der Betriebsrat zur Zeit nicht ordnungsgemäß vorhanden. Dass die Kündigung später vor Gericht natürlich im Zweifelsfalle zurück genommen/einkassiert wird und somit ein ordentlicher Betriebsrat vorhanden ist, ist dann klar :)

@bob.gedat: Vielen Dank für die informativen zusätzlichen Informationen, das ist in der Tat spannend. Da wittert man ja geradezu den Interessenskonflikt. Würde das Verhalten der Vida natürlich voll erklären.
Beitrag vom 02.04.2020 - 21:50 Uhr
UserEricM
User (5429 Beiträge)
aber da ein Betriebsrat auch betriebsangehörig sein muss und Lauda das mit der Kündigung erledigt hat, ist der Betriebsrat zur Zeit nicht ordnungsgemäß vorhanden. Dass die Kündigung später vor Gericht natürlich im Zweifelsfalle zurück genommen/einkassiert wird und somit ein ordentlicher Betriebsrat vorhanden ist, ist dann klar :)

Mal eine ganz eigene, gaaaanz leicht neoliberale Definition von "erledigt hat".
Nicht schlecht, jetzt ist das empathische Niveau schon ziemlich am absoluten Nullpunkt angekommen ... Worauf bezieht sich in dem Zusammenhang der Smiley? Den Witz daran versteh ich irgendwie nicht.

Aber auch egal ... mir scheint Sie würden ganz gut ins Management von Ryanair/Lauda passen.
Ach so: :)


Dieser Beitrag wurde am 02.04.2020 22:09 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 03.04.2020 - 08:20 Uhr
Usercontrail55
User (4560 Beiträge)
@chris: Danke für den Link :)

@contrail: Ja eigentlich hast du Recht, aber da ein Betriebsrat auch betriebsangehörig sein muss und Lauda das mit der Kündigung erledigt hat, ist der Betriebsrat zur Zeit nicht ordnungsgemäß vorhanden. Dass die Kündigung später vor Gericht natürlich im Zweifelsfalle zurück genommen/einkassiert wird und somit ein ordentlicher Betriebsrat vorhanden ist, ist dann klar :)
Soweit man das recherchieren konnte wurde nur der BR Vorsitzenden gekündigt. Das hieße, es gibt weiterhin einen Betriebsrat.
Grundsätzlich, wenn die Kündigung ausgesprochen wird muss der Betriebsrat in bestimmten Fristen zustimmen, oder auch nicht. Dann hat der Arbeitgeber die Möglichkeit ein Zustimmungsersatzverfahren einzuleiten. Bis zu dessem Abschluß ruht die Kündigung. Da das noch läuft wäre die BRV noch nicht rechtmäßig gekündigt. Zumindest In D.
Das ganze Ding bei Lauda ist mächtig kompliziert und es werden die Weichen für die Zukunft gestellt. Mal schauen, wer da die Oberhand behält.



Dieser Beitrag wurde am 03.04.2020 08:21 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 04.04.2020 - 13:27 Uhr
Userbob.gedat
User (677 Beiträge)
Das ganze Ding bei Lauda ist mächtig kompliziert und es werden die Weichen für die Zukunft gestellt. Mal schauen, wer da die Oberhand behält.
Der Markt. Das Schicksal der Airlines liegt in Händen der Nachfrage, post-Corona nach Öffnung der Märkte.
Beitrag vom 04.04.2020 - 19:27 Uhr
UserViri
User (1383 Beiträge)
 https://www.austrianaviation.net/detail/ams-lehnt-lauda-massenkuendigungen-ab/

Ich denke, hier wird klar, warum vida zunächst nicht zugestimmt hat. Weil sie ganz genau wussten, dass Lauda mit den Kündigungen nicht durchkommen wird.

Dieser Beitrag wurde am 04.04.2020 19:28 Uhr bearbeitet.