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Beitrag 1 - 12 von 12
Beitrag vom 21.01.2025 - 07:07 Uhr
Userbinaerwesen
User (15 Beiträge)
Warum bin ich nicht überrascht - mal wieder Boeing . Bin gespannt, was da nach weiteren Untersuchungen als Grund herausstellt. Prognose: Schlampige Qualitätskontrolle ...
Beitrag vom 21.01.2025 - 07:50 Uhr
UserOggy
User (77 Beiträge)
Würde mich nicht wundern wenn einfach der CP seine Finger im wahrsten Sinne des Wortes mit im Spiel hatte. Ob bewusst oder unbewusst ist egal. Es gibt Kollegen die wissen und können alles besser und müssen dem FO das fliegen beibringen und assistieren. Dasselbe Problem hatte Air France mit einer 777. Das Problem war nicht Boeing, sondern der Pilot Monitoring.
Beitrag vom 21.01.2025 - 09:17 Uhr
UserEricM
User (6131 Beiträge)
Eine hakelige Steuerung lässt sich in der Regel "überdrücken", bestätigten zwei 777F-Piloten unabhängig voneinander ein Verfahren, das Lufthansa Cargo inzwischen auch bei Trainings thematisiert

Dieser Satz hat es zwischen den Zeilen mal wieder in sich...
Wie oft ist das denn bisher schon in wie vielen Maschinen vorgekommen, damit das mittlerweile sogar bei Trainings thematisiert wird?
Nur "in der Regel" lässt sich das also mit mehr Kraftaufwand lösen ... Was ist mit den anderen Fällen, wie werden die gelöst?

Beitrag vom 21.01.2025 - 10:58 Uhr
Userfliegerschmunz
User (744 Beiträge)
Probleme in der Primärsteuerung, es hakt nicht, es hackt ! Boeing ist so etwas von vor die Hunde gekommen, unglaublich. da gebe ich EricM recht. Der Flieger hat gravierende Defizite, die muss man nicht beheben, die trainieren wir. Sicherheit kommt in der kommerziellen Industrie irgendwann weit hinter Profit. Safety first - das war einmal und ist nicht mehr.
Beitrag vom 21.01.2025 - 11:41 Uhr
UserFRAHAM
User (959 Beiträge)
Habt ihr nicht noch irgendwo einen Dorfstammtisch, an denen ihr eure immer gleichen wie falschen Parolen rausposaunen können?
Die Notfallartige Zwischenlandung der Swiss war vermutlich auch Boeing Schuld, weil Airbus und nicht sie das Bombardier Programm abgekauft hat?

Im Gegensatz zu anderen Lebensbereichen wird in der Luftfahrt ein Problem gemeldet und nachverfolgt und dokumentiert. Das ist hier geschehen und es gibt bei Lufthansa (Cargo) ein funktionierendes Problemmanagement, was hier Wiederholungen erkannt hat und nun die Runde mit Hersteller und anderen Betreibern macht. Ziel ist es, herauszufinden, was die Ursache ist. Und da kann es viele geben - schlechte Qualität vom Hersteller ist eine davon, falsche Wartung, Verschleiß - und ja - es kann sein dass das auch nur neuere Baumuster betrifft. Gründ sind vielfältig und das will man jetzt finden. Schön, das hier einige schon die Lösung kennen.

Das sowas in Trainings thematisiert wird ist Teil der Fehlerkultur. Alle, auch harmlosen Zwischenfälle, werden in den regelmäßigen Simulatorflügen verprobt. Nicht jeder und nicht jeden Zwischenfall. Warum auch nicht? Es geht darum, dass die Awareness gestärkt wird. Und vor allem auch geprüft wird, wie die Mehrheit der "Probanden" das Problem lösen. Das sind wertvolle Prozeduren und Verfahren, die dafür sorgen, dass auch andere noch nie vorgekommene Situation gehandelt werden können.
Beitrag vom 21.01.2025 - 11:43 Uhr
UserFRAHAM
User (959 Beiträge)
Probleme in der Primärsteuerung, es hakt nicht, es hackt !

Darum ging es gar nicht:

"Uns ist bekannt, dass es bei wenigen Einzelfällen der weltweiten B777F-Flotte zu Auffälligkeiten im mechanischen Ersatzsystem der Steuerung kommen kann, das Hauptsystem ist dabei nicht betroffen", teilte Lufthansa Cargo aero.de auf Nachfrage hierzu mit.
Beitrag vom 21.01.2025 - 12:47 Uhr
UserEricM
User (6131 Beiträge)
Das sowas in Trainings thematisiert wird ist Teil der Fehlerkultur. Alle, auch harmlosen Zwischenfälle, werden in den regelmäßigen Simulatorflügen verprobt. Nicht jeder und nicht jeden Zwischenfall. Warum auch nicht? Es geht darum, dass die Awareness gestärkt wird.

Schon, allerdings hätte ich erwartet, dass bei einer schwergängigen bzw. hakenden Steuerung eines Verkehrsflugzeugs - also die Sache, die immer und unter allen Umständen funktionieren muss - die Maschine ausser Betrieb genommen wird bis das Problem gefunden und gelöst ist, statt dass man Piloten trainiert, in dem Fall dann halt mal fester zu ziehen.
Es ist ja gerade keine Fehlerkultur, auch kritische Fehler im Betrieb hinzunehmen und sich Workarounds zu basteln, die nur "in der Regel" funktionieren.
Mein erster Eindruck von dem Bericht war, dass hier etwas als Normalität hingenommen wird, was (meiner Laien-Erwartung nach) keine Normalität sein sollte.

ZU : Darum ging es gar nicht:
Offenbar wird die Schwergängigkeit ja schon auf die Primäkontrollen übertragen, sonst käme das Problem ja nicht bei den Piloten an.
Und wenn das "Ersatzsystem" dann mal irgendwann ganz blockieren sollte, ist dann das Hauptsystem noch arbeitsfähig?
Beitrag vom 21.01.2025 - 13:04 Uhr
UserFRAHAM
User (959 Beiträge)
Und wenn das "Ersatzsystem" dann mal irgendwann ganz blockieren sollte, ist dann das Hauptsystem noch arbeitsfähig?

Das ist die wichtige Frage, genau. Auf ein Auto übertragen - wenn die Servolenkung ausfällt ist die Sicherheit nicht beeinträchtigt, es wird nur ungleich schwerer (im niedrigen Geschwindigkeitsbereich) zu lenken. Wird dadurch die Lenkung unmöglich? Nein, das Lenken bleibt weiter möglich und es ist ja noch nicht mal das wichtigste System betroffen, sondern nur eine Unterstützung. Das sollte jetzt nur als allgemeiner Vergleich gelten für etwas, was man leichter greifen kann.

Ich lese den Bericht aber so, dass jetzt noch niemand den Eindruck hatte, dass hier eine unsichere Situation entstanden ist, weshalb der Flugbetrieb aber nicht gefährdet ist. Und damit auch erst mal kein Handlungsdruck eine Flotte zu grounden.
Beitrag vom 21.01.2025 - 13:22 Uhr
UserWeideblitz
Moderator
Bitte jetzt mal ein bißchen mehr piano bei dem Thema.
Der Bericht hat 3 Kernaussagen: a) es gibt ein Steuerungsproblem an der 777F, b) das Thema wird mit Boeing analysiert und c) parallel wird das intern über Trainings, etc. adressiert. Es fehlen aber jegliche Einzeldetails, um irgendeine seriöse, qualitative Aussage zu diesem Problem machen zu können.

Wenn irgendjemand hier technische Einzeldetails über die Architektur der 777F Steuerung, deren Redundanz und die Aufteilung auf die Steuereingaben von CP und FO geben kann und weiteren Einzelheiten kennt, dann wäre das sicherlich interessant und gleichzeitig eine Grundlage, um dann sachlich darüber zu diskutieren und auch zu spekulieren, was dann ja durchaus auch legitim ist. Aber diese Grundlage fehlt im Moment ja vollständig. Von daher finde ich jede Aussage, die das Thema vorschnell (wieder) als Boeing-Qualitätsproblem abqualifiziert als auch Beurteilungen, dass dieser Fehler "kritisch" sei, im augenblicklichen Status mit den aktuell wenig bis gar nicht bekannten Fakten völlig abwegig.

Wenn das Problem wirklich "kritisch" ist, glaube ich kaum, dass sich dann irgendein halbwegs verantwortlicher Pilot dann freiwillig da reinsetzt. Außerdem ständen dann schon längst FAA und EASA auf der Matte und dann würde es ganz anders abgehen. Das kann ja ggf. auch noch kommen, aber aktuell ist die Informationslage aus dem Bericht derart dünn, dass man darauf basierend eigentlich noch gar nichts sagen kann.
Beitrag vom 21.01.2025 - 13:31 Uhr
UserEricM
User (6131 Beiträge)
Und wenn das "Ersatzsystem" dann mal irgendwann ganz blockieren sollte, ist dann das Hauptsystem noch arbeitsfähig?

Das ist die wichtige Frage, genau. Auf ein Auto übertragen - wenn die Servolenkung ausfällt ist die Sicherheit nicht beeinträchtigt, es wird nur ungleich schwerer (im niedrigen Geschwindigkeitsbereich) zu lenken. Wird dadurch die Lenkung unmöglich? Nein, das Lenken bleibt weiter möglich und es ist ja noch nicht mal das wichtigste System betroffen, sondern nur eine Unterstützung. Das sollte jetzt nur als allgemeiner Vergleich gelten für etwas, was man leichter greifen kann.

Ich hoffe mal, dass dieser Vergleich mit dem vergleichsweise unkritischen Ausfall der Servolenkung in diesem Fall ein guter ist.
Denn wenn der Grund für eine schwergängige Lenkung im Auto Abrieb oder Schaden im Lenkgetriebe ist, kann das in einzelnen Fällen zu Lenkblockierung führen, obwohl die Servolenkung noch funktioniert und man vorher vielleicht die Servolenkung in Verdacht hatte.
Solche potentiell katastrophalen Fehler haben schon einige dringende Rückrufe im KFZ Bereich in den letzten Jahren ausgelöst.

Ich lese den Bericht aber so, dass jetzt noch niemand den Eindruck hatte, dass hier eine unsichere Situation entstanden ist, weshalb der Flugbetrieb aber nicht gefährdet ist. Und damit auch erst mal kein Handlungsdruck eine Flotte zu grounden.

Ja, den Bericht lese ich auch so.
Wobei ich in dem Bericht keinen Hinweis darauf finde, warum dieses Problem so vergleichsweise entspannt angegangen wird.
Hoffen wir mal, die Entscheider kennen in dem Fall schon mehr Details als im Bericht genannt und können eine Blockade sicher ausschließen.


Dieser Beitrag wurde am 21.01.2025 13:32 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 21.01.2025 - 18:05 Uhr
Usermpilot
User (508 Beiträge)

Wenn das Problem wirklich "kritisch" ist, glaube ich kaum, dass sich dann irgendein halbwegs verantwortlicher Pilot dann freiwillig da reinsetzt. Außerdem ständen dann schon längst FAA und EASA auf der Matte und dann würde es ganz anders abgehen. Das kann ja ggf. auch noch kommen, aber aktuell ist die Informationslage aus dem Bericht derart dünn, dass man darauf basierend eigentlich noch gar nichts sagen kann.

Wieso wird der Bericht bei solch "dünner Informationslage" überhaupt von der Redaktion plaziert unter Verwendung solch niedlicher Attribute wie "es hakelt schon mal". Mehr piano wäre wohl redaktionell angesagt gewesen, die aero ist ja nicht die "Bunte".


Beitrag vom 21.01.2025 - 19:47 Uhr
UserWMJH
User (324 Beiträge)
@Weideblitz:
👍