Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Lufthansa will nicht mehr selber kochen

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Beitrag vom 12.04.2019 - 20:49 Uhr
Usercontrail55
User (4581 Beiträge)
@contrail55,
falls der LSG Geschäftsführer ein LH-Konzer-MA ist, kann man ihn kurzfristig anders einsetzen. Man kann direkt etwas anweisen. Diese Art der Besetzung von Geschäftsfüherstellen ist nicht unüblich.
Bei einem "nicht bestellten" Geschäftsführer geht das nicht so einfach. Der richtet sich nach seinem Vertrag und seinen Ideen. Er bekommt sein Entgelt von "seiner" Gesellschaft und nicht von der Muttergesellschaft!

Wie hat sich LH entschieden?
Puh, da fragen Sie was. Woher soll man das wissen? Könnte man nur ableiten. Es wird offen kommuniziert, das die Beiden genannten Wettbewerber 20% günstiger anbieten. Entweder zahlt somit LH höhere Preise bei LSG damit es dort ausgeht oder LSG liefert marktgerecht und macht in diesem Segment Minus. Wie auch immer, es ist teurer als der Markt. Daraus könnte man ableiten, dass man auf Managementebene in seinen Entscheidungen nicht ganz frei ist.

Das unterstreicht eher den Sinn eines Verkauf. Schwieriges Umfeld und keinen Einfluß auf den Markt. Damit die Leistung im Hause bleibt zahlt man wohl lieber drauf und man könnte in Zukunft flexibler und marktgerechter/günstiger einkaufen. Der Erlös kann reinvestiert werden in Geschäftsfelder mit wesentlich höherer Marge.

Beitrag vom 12.04.2019 - 22:37 Uhr
Userfbwlaie
User (4870 Beiträge)
@contrail55,
LSG wird sicherlich keine so gute Umsatzrendite haben wie andere Bereiche.
Falls man am Markt besser bedient wird, stellt sich die Frage nach dem Management bei der LSG. Falls die Differenzen nur an den Gehältern liegen, wird es natürlich schwierig, LSG noch zu halten. Welche Dienstleistungen musste LSG sich vom Konzern holen?

Aber: Falls das Produkt Flug FFM NY der Flugesellschaften sich nur noch durch die Art der Bemalung der Flugzeuge unterscheidet, wird es richtig schwierig, am Markt bestehen zu können
Beitrag vom 13.04.2019 - 08:39 Uhr
UserYankeeZulu1
User (210 Beiträge)
ich hinterfrage mal als absoluter "Catering-Laie": wenn zwei Wettbewerber 20% günstiger anbieten, ist die von denen derzeit gebotene Qualität dann vergleichbar mit der von LSG, oder auch um x(20?)-% darunter?
Beitrag vom 13.04.2019 - 08:48 Uhr
Userhinterfrager2
selbstständig
User (206 Beiträge)
Wie schon geschrieben, LH kann LSG selbstverständlich verkaufen. Völlig freie Unternehmensentscheidung.

Mir ist nur der Sinn nicht ganz klar. Okay, da sind die ca. 20% höheren Kosten. Aber bei dem Portfolio an Airlines, die LH AG quasi unterstehen (LH,EW,4U,LX+Edelweiß,SN,LGW,AIR Dolomiti, ev.LOT) sollten sich da nicht mit Synergien mehr machen lassen?

Oder ist der Ansatz ein anderer: Catering wird eh in der Zukunft immer weniger eine Rolle spielen, also lieber jetzt - wo es vielleicht noch einen ordentlichen Preis gibt - verkaufen.
Beitrag vom 13.04.2019 - 08:59 Uhr
Usercontrail55
User (4581 Beiträge)
@contrail55,
LSG wird sicherlich keine so gute Umsatzrendite haben wie andere Bereiche.
Falls man am Markt besser bedient wird, stellt sich die Frage nach dem Management bei der LSG. Falls die Differenzen nur an den Gehältern liegen, wird es natürlich schwierig, LSG noch zu halten. Welche Dienstleistungen musste LSG sich vom Konzern holen?

Aber: Falls das Produkt Flug FFM NY der Flugesellschaften sich nur noch durch die Art der Bemalung der Flugzeuge unterscheidet, wird es richtig schwierig, am Markt bestehen zu können

Aber ob überhaupt ein Tablett angeboten und wenn ja, was da drauf ist, dass bestimmt ja nicht der Caterer, sondern die Airlines. Und die bieten nun mal immer weniger Tablett an. Daher kann ich den Gedanken nicht folgen, eine Airline profitiert davon einen eigenen Caterer zu haben.
Wenn man sich die GBs ansieht dann wird deutlich, dass LSG immer globaler wird und sich die Geschäftsfelder verschieben. Der Airlineanteil wird kleiner, bei gleichem Umsatz. In den anderen Bereichen steht man im Wettbewerb mit hochspezialisierten Gegnern. Da kann man durchaus die Frage stellen, kann man dort dagegen halten oder verkauft man?
Ob die Entscheidung sich von der LSG zu trennen sich am Ende auszahlt weiß ich auch nicht, aber sie erscheint mir nachvollziehbar.
Beitrag vom 13.04.2019 - 09:04 Uhr
Usercontrail55
User (4581 Beiträge)
ich hinterfrage mal als absoluter "Catering-Laie": wenn zwei Wettbewerber 20% günstiger anbieten, ist die von denen derzeit gebotene Qualität dann vergleichbar mit der von LSG, oder auch um x(20?)-% darunter?
Weiß ich nicht, aber sie sind im Markt und Airlines kaufen das Produkt dort. Das scheint wohl zu passen.
Beitrag vom 13.04.2019 - 09:06 Uhr
UserWeideblitz
Moderator
1 Beitrag gelöscht und weitere bearbeitet wg. gegenseitger Angriffe.
Beitrag vom 13.04.2019 - 09:11 Uhr
Usercontrail55
User (4581 Beiträge)
Wie schon geschrieben, LH kann LSG selbstverständlich verkaufen. Völlig freie Unternehmensentscheidung.

Mir ist nur der Sinn nicht ganz klar. Okay, da sind die ca. 20% höheren Kosten. Aber bei dem Portfolio an Airlines, die LH AG quasi unterstehen (LH,EW,4U,LX+Edelweiß,SN,LGW,AIR Dolomiti, ev.LOT) sollten sich da nicht mit Synergien mehr machen lassen?
Das springt zu kurz. Zunächst ist der Anteil am Gesamtvolumen zu klein und, hier wiederhole ich mich, wenn die Group nicht zu den gleichen Bedingungen wie der Wettbewerb einkaufen kann, dann verliert einer, entweder der Caterer oder die Airline. Wobei ich nicht sicher bin, ob die LX und OS bei LSG sind.
Oder ist der Ansatz ein anderer: Catering wird eh in der Zukunft immer weniger eine Rolle spielen, also lieber jetzt - wo es vielleicht noch einen ordentlichen Preis gibt - verkaufen.
Möglich. Aber um abgepackte Kekse an Bord zu bringen brauche ich keinen Caterer mit großer Küche, da brauche ich einen Logistiker. Das können andere wohl besser/schlanker.
Edit: Viel mir gerade noch ein. Vor einiger Zeit wurde die hauseigene Bäckerei geschlossen. Ein paar tausend verschiedene! Brötchen am Tag produziert man eben teurer als ein Spezialist, der eine Million produziert. Also wurde ausgelagert. So ist es nun auch wieder, jetzt stehen nur ganze Standorte frei weil sie nicht mehr gebraucht werden. Durch die Lage am Flugafen sind die Immobilien teuer und ein Produzent auf der grünen Wiese ist da schnell im Vorteil. Das summiert sich alles.

Aber es ist wie es ist. Man hat es bewertet, abgewägt und entschieden, also wird es kommen.

Dieser Beitrag wurde am 13.04.2019 09:54 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 13.04.2019 - 13:07 Uhr
Userhinterfrager2
selbstständig
User (206 Beiträge)
@contrail55

Ich denke, da haben Sie recht.
Beitrag vom 30.04.2019 - 18:08 Uhr
UserTraveller72
User (5 Beiträge)
ich hinterfrage mal als absoluter "Catering-Laie": wenn zwei Wettbewerber 20% günstiger anbieten, ist die von denen derzeit gebotene Qualität dann vergleichbar mit der von LSG, oder auch um x(20?)-% darunter?

Bei diesen +-20%, die die Mitbewerber von LSG günstiger anbieten können, geht es m.W. um tariflich vereinbarte Zusatzleistungen für die Festangestellten, also z.B. Betriebsrente. Am Ende des Monats unterscheiden sich die Lohnzettel der MA bei den verschiedenen Unternehmen wahrscheinlich nicht sooo sehr. Ob Do&Co oder LSG 500 kg vergleichbare Tomaten kaufen, der Preis wird sich für einen von beiden nicht signifikant von dem des anderen unterscheiden. Am Ende bleiben nur wieder die Personalkosten als Posten mit Stellschraube.
Beitrag vom 30.04.2019 - 19:31 Uhr
UserYankeeZulu1
User (210 Beiträge)
@Traveller72: die tariflichen Zusatzleistungen, insbes die Betriebsrenten, machen meines Erachtens nicht sooo viel aus, als daß man diese Preisdifferenz beim Endprodukt damit begründen oder belegen könnte. Betriebsrenten machen eher weniger als 10% der Personalkosten aus. Vllt sind es Führungsebenen etc, bestimmt der Tarif als solcher, woraus man die Preisdifferenz rechnen kann.
Ich frage mal "frech": wo hat man die Räumlichkeiten gemietet?
Aber ich schrieb nicht ohne Grund weiter oben, daß ein Verkauf sicher auf dem Rücken des Personals ausgetragen wird. Dazu wird man geschickt vorgehen müssen, d h es darf kein Betriebsübergang sein, man will schließlich (meine Meinung!) Personal, Tarife etc loswerden, muss man doch günstiger anbieten können, den Kaufpreis amortisieren plus gleichzeitig Profit erwirtschaften.
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