Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Neues Leben für alten Tornado

Beitrag 1 - 10 von 10
Beitrag vom 02.03.2021 - 08:47 Uhr
UserAfterburner
User (517 Beiträge)
Ich freu mich ja über die Rundumerneuerung, aber wollte man nicht die F18 kaufen, weil diese schnell verfügbar und für Atombomben zertifiziert waren, um die teuren Manufakturarbeiten umgehen zu können?

Wenn die F18 jetzt auch erst bis ~2030 kommen, hätte man ja auch die lange Zertifizierung des Eurofighters zum A-Bombentragen hinnehmen können.
Beitrag vom 02.03.2021 - 12:16 Uhr
UserLunte
User (387 Beiträge)
@ Afterburner

Den ganzen Schmarrn bräuchte heute kein Mensch mehr und am wenigsten die Steuerzahler als ob es heute nicht unzählig viel schwerwiegendere Probleme gebe, alles nur um tüchtig Sand in die Augen zu streuen um Geld zu verpulvern nicht wahr??


Dieser Beitrag wurde am 02.03.2021 12:19 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 02.03.2021 - 12:31 Uhr
UserKarl__Rapp
User (197 Beiträge)
@Afterburner

Langfristiges Denken ist leider keine Stärke der Politik.



*sonst gäbe es ja auch schon einen Tornado-Nachfolger

**sofern sie überhaupt Stärken hat
Beitrag vom 02.03.2021 - 12:44 Uhr
Usermuckster
User (388 Beiträge)
@Lunte

Ich finde es immer wieder lustig, wie sich Deutsche über die Nukleare Teilhabe echauffieren, aber sich nicht an den zahlreichen russischen Atomraketen zu stören scheinen, die auf deutsche Städte zielen, deren 26 allein von Kaliningrad aus.

Oder auch zur 2M39 hat man kein Wort von all den Friedensbewegten vernommen. Was ist die 2M39, fragen Sie? Eine nuklear bewaffnete russische Unterwasserdrohne mit einer Sprengkraft von 100 Megatonnen, die ganze Küstenstriche mit radioaktiven Tsunamis zerstören soll.

@Karl_Rapp

Langfristiges Denken beherrscht in Deutschland kaum jemand mehr. Und wenn es um die Verteidigungspolitik geht, bedient die Politik nur die Larmoyanz einer Bevölkerung, die nach dem Grundsatz lebt: Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass.
Beitrag vom 02.03.2021 - 13:15 Uhr
UserEricM
User (5455 Beiträge)
@Lunte

Ich finde es immer wieder lustig, wie sich Deutsche über die Nukleare Teilhabe echauffieren

Echauffieren ist nicht das richtige Wort.
"Den Kopf schütteln" wäre richtiger.

Ich war selbst in den 80ern bei einer entsprechenden Einheit - schon damals war Mobiltät die einzige halbwegs brauchbare Lebensversicherung...
Büchel aber ist ein stationäres, nicht verteidigbares Erstschlagsziel.
Die nukleare Teilhabe, so wie sie heute interpretiert wird, ist glaube ich daher schlicht das Festhalten an einer sinnlos gewordenen Tradition und keine sinnvolle Abschreckung, gerade im Angesicht russischer taktischer wie strategischer Atomwaffen.

Die heutige Nukleare Teilhabe baut auf einen unzuverlässigen Partner, mit Flugzeug-gestützten nuklearen Freifallbomben auf seit Jahrzehnten überholte Technik, ist nicht zweitschlagfähig und generell im Ernstfall damit wirkungslos.

Von daher möchte ich @Lunte recht geben:
Wenn man der Meinung ist, Deutschland sollte Atomwaffen einsetzen können, dann treten wir aus dem Atomwaffensperrvertrag aus und bauen welche.
Das Ganze verfrachten wir dann in Uboote und haben eine sinnvolle Zweitschlagfähigkeit die als Abschreckung taugt.
Wahlweise national oder im EU Verbund.
Aber doch nicht so ...


Dieser Beitrag wurde am 02.03.2021 17:00 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 02.03.2021 - 13:52 Uhr
UserAngros
User (711 Beiträge)
Verteidigungspolitik ist so gar nicht die Stärke Deutschlands (gut, das hat jüngere historische Gründe und wird gewiss nicht überall ungern gesehen), doch leider genausowenig der EU - der man in dieser Hinsicht freilich auch erst einmal weitreichendere Befugnisse ausstellen müsste.
Meiner Meinung nach, wäre es längst an der Zeit in Europa die Synergien besser zu nutzen, gerade nachdem das UK als zweite Atommacht ausgetreten ist, anstatt weiter nationale, halbgare Projekte zu verfolgen, die letztlich horrende Kosten verursachen.
Beitrag vom 02.03.2021 - 16:25 Uhr
UserWMJH
User (289 Beiträge)
Lasst uns doch noch europäische Flieger nutzen, solange
-diese technisch sinnvoll nutzbar sind, und
-billiger sind im Update als neue US-Flieger.
Klar irgendwann ist mal das Ende der Lebensdauer erreicht, aber die ist hier noch in der Zukunft.
Beitrag vom 03.03.2021 - 03:39 Uhr
Usersf260
User (829 Beiträge)
Lasst uns doch noch europäische Flieger nutzen, solange
-diese technisch sinnvoll nutzbar sind, und
-billiger sind im Update als neue US-Flieger.
Klar irgendwann ist mal das Ende der Lebensdauer erreicht, aber die ist hier noch in der Zukunft.

Naja, 2030 ist ja nun nicht mehr so lange hin...
Beitrag vom 03.03.2021 - 04:39 Uhr
UserGroße Krügerkl..
User (1383 Beiträge)
@Lunte

Ich finde es immer wieder lustig, wie sich Deutsche über die Nukleare Teilhabe echauffieren, aber sich nicht an den zahlreichen russischen Atomraketen zu stören scheinen, die auf deutsche Städte zielen, deren 26 allein von Kaliningrad aus.

Oder auch zur 2M39 hat man kein Wort von all den Friedensbewegten vernommen. Was ist die 2M39, fragen Sie? Eine nuklear bewaffnete russische Unterwasserdrohne mit einer Sprengkraft von 100 Megatonnen, die ganze Küstenstriche mit radioaktiven Tsunamis zerstören soll.

@Karl_Rapp

Langfristiges Denken beherrscht in Deutschland kaum jemand mehr. Und wenn es um die Verteidigungspolitik geht, bedient die Politik nur die Larmoyanz einer Bevölkerung, die nach dem Grundsatz lebt: Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass.

Ja, Preussische Kaiser und Könige rotieren in ihren Gräbern wenn sie daran denken das die grösste Bedrohung für Dtl. heute aus Königsberg kommt.

Habsburger Kaiser dagegen waren schon immer dieser Meinung.
Beitrag vom 03.03.2021 - 12:57 Uhr
Usermuckster
User (388 Beiträge)
@EricM

Büchel aber ist ein stationäres, nicht verteidigbares Erstschlagsziel.

Jedes Element der nuklearen Triade ist aufklär- und angreifbar, selbst Unterseebote, denn davon hat die NATO längst nicht mehr genug im Dienst, um sie der russischen Beobachtung bzw. Beschattung zu entziehen. Die Verwundbarkeit von Flugzeugen als Trägermittel bzw. der Bodenlager kann aber in Kauf genommen werden, siehe das Folgende.

Die nukleare Teilhabe, so wie sie heute interpretiert wird, ist glaube ich daher schlicht das Festhalten an einer sinnlos gewordenen Tradition und keine sinnvolle Abschreckung, gerade im Angesicht russischer taktischer wie strategischer Atomwaffen. Die heutige Nukleare Teilhabe baut auf einen unzuverlässigen Partner, mit Flugzeug-gestützten nuklearen Freifallbomben auf seit Jahrzehnten überholte Technik, ist nicht zweitschlagfähig und generell im Ernstfall damit wirkungslos.

Über die "Zuverlässigkeit" der USA lässt sich vortrefflich streiten, mit guten Argumenten (wobei bedacht werden sollte, dass die USA uns ebenfalls Unzuverlässigkeit vorwerfen, auch mit guten Argumenten). Diese Diskussion muss nicht hier geführt werden.

Was Ihre technischen Einwände angeht: Dem widerspricht, dass die USA weiter in Freifallbomben investieren und sie auch in ihre künftigen Kampfflugzeuge integrieren. Und das haben die nicht uns zuliebe getan oder für Kalter Krieg-Folklore, sondern weil das Konzept eben durchaus noch seine Berechtigung hat.

Der Einsatzzweck dieser Waffen wird in Deutschland nur fortlaufend fehlinterpretiert. Die B61-12 ist eine taktische Nuklearwaffe. Sie dient nicht zur Zerstörung strategischer Ziele wie politischer oder industrieller Zentren sowie der gegnerischen Nuklearwaffen, sondern der Bekämpfung von Truppen, Versorgungseinrichtungen und Hauptquartieren.

Nach der gegenwärtigen Nuklearstrategie der NATO handelt es sich um ein letztes Mittel, um in einem konventionellen Krieg eine großflächige Invasion zu vereiteln. Es ist sogar denkbar, dass der Einsatz der Waffen auf NATO-Gebiet erfolgt, bspw. um eine Landungsflotte zu bekämpfen.

Ob diese Doktrin auf falschen Annahmen beruht, darüber werden seit Jahrzehnten Grundsatzdebatten geführt, die wir hier nicht beenden können. Fest steht aber, dass Experten an maßgeblicher Stelle diese Waffen weiterhin für relevant halten, und für die Sicherheit Europas unabdingbar.

Von daher möchte ich @Lunte recht geben […]

Vielleicht tue ich dem Nutzer Unrecht, aber seinem Beitrag konnte ich keine Bedenken entnehmen, die ähnlich profund und einsichtsvoll wären wie die Ihren.

@WMJH & @sf260

Lasst uns doch noch europäische Flieger nutzen, solange diese technisch sinnvoll nutzbar sind, und billiger sind im Update als neue US-Flieger. Klar irgendwann ist mal das Ende der Lebensdauer erreicht, aber die ist hier noch in der Zukunft.

Naja, 2030 ist ja nun nicht mehr so lange hin...

Der Tornado ist bereits jetzt nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben. Die Kosten für den Weiterbetrieb bis 2030 gehen in die Milliarden. Allein die nötigen Obsoleszenzbeseitigungen in puncto Sensorik und Kommunikation kosten fast 1 Milliarde. Es wäre tatsächlich billiger, die Flugzeuge jetzt zu ersetzen.

Und obwohl ich mehr Emanzipation von den USA in Sachen Wehrtechnik und Außenpolitik für wichtig und richtig halte, muss man zugeben: Der Ersatz durch F/A-18 E/F bzw. EA-18 ist die billigste Lösung. Selbst wenn wir aus der Nuklearen Teilhabe aussteigen würden.

Dieser Beitrag wurde am 03.03.2021 13:03 Uhr bearbeitet.