Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Passagier reist mit Plastiksprengsto...

Beitrag 1 - 8 von 8
Beitrag vom 07.01.2010 - 09:52 Uhr
Usernessie
User (674 Beiträge)
Ich versteh nicht ganz, warum die Iren die Wohnung des Passagiers mit großem Brimborium stürmen, wenn sie die Information doch wohl von slowakischer Seite bekommen haben (und damit einschließlich der Information, dass es sich um eine schiefgegangene Übung handelt).
Und von slowakischer Seite verstehe ich nicht, warum ein einziger Polizist alles verbockt haben soll. Es war doch sicher ein Blindtest, mit dem die Sicherheitskontrollen überprüft werden sollten. Da pfuscht nach meinem Gefühl doch mehr als ein Polizist bei rum!?
Beitrag vom 07.01.2010 - 13:35 Uhr
UserLumi
User (706 Beiträge)
@nessie:
Für mich klingt das alles plausibel und zeigt daß alles Mögliche passieren kann wenn nur genügend menschliche Verantwortungslosigkeit bzw. Ignoranz im Spiel ist : In diesem Fall haben sich in unterschiedlicher Weise Pilot, Telefon-Hotline des irischen Flughafens und nicht zuletzt die Sicherheitsdienste nicht mit Ruhm bekleckert.

Der Pilot -der ansonsten überhaupt keine Schuld trägt- hätte trotz drohender kommerzieller Verluste nicht starten dürfen und sich statt dessen eine plausible Ausrede für die Paxe einfallen lassen können; das Flugzeug wäre dann eben "clean" einige Stunden später gestartet.

Dieser Beitrag wurde am 08.01.2010 00:30 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 07.01.2010 - 14:19 Uhr
UserNCC1701
User (287 Beiträge)
"...in das Gepäck von zufällig ausgewählten Passagieren..."
Ist das normal oder was?

Was ist, wenn der Hund das Paket nicht gerochen hat? Wieso hat es denoch eine Startfreigabe gegeben? Wieso....Wieso...Wieso....
Da muss mal wieder ein Baueropfer in der Kette gefunden werden.

Dieser Beitrag wurde am 07.01.2010 14:21 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 07.01.2010 - 14:54 Uhr
UserK_H
User (5 Beiträge)
Wie kann es sein, dass der Passagier Samstags fliegt und die Polizisten den Sprengstoff am Dienstag unberührt und unversehrt im Rucksack finden. Also ich würde mich schon wundern, wenn ich meinen Koffer öffne und mir ein mir unbekanntes Paket entgegenlächelt...
Da der Pilot anscheinend von seiner brisanten Fracht informiert wurde, nichtsdestotrotz gestartet und geflogen wurde wundert es mich des Weiteren, dass nicht am Zielflughafen speziell nach dieser gesucht wurde.
Ach so... noch eine Frage zum Pilot: wenn mir vor dem Start jemand sagt, dass in meinem Cargo Compartment ungesichert mal so 90g Sprengstoff rumliegen... wie kann ich dann starten???? Den Fall eines Feuers im Cargo Compartment sollte ich schon wenigstens in Betracht ziehen und da behindern diese 90g die Wirksamkeit meines Feuerlöschsystems doch wohl beachtlich...

Als Link eine andere Darstellung, laut der nicht gestürmt und die Situation schon am Zielflughafen "geklärt" wurde...
 http://avherald.com/h?article=42550dd8&opt=0
Beitrag vom 07.01.2010 - 15:01 Uhr
Usernessie
User (674 Beiträge)
@ncc1701:
So was ist interessanterweise tatsächlich normal. Auch Drogenspürhunde werden mit echtem Passagiergepäck überprüft, in das was eingeschleust wurde.

Übrigens ist der Pilot der einzige, den ich gut verstehen kann. Ein Päckchen Sprengstoff ohne Zündkapsel und gut verstaut im Frachtraum ist tatsächlich eine ziemlich sichere Fracht. Und der Flug damit ist vielleicht besser als die Panik von 150 Passagieren, wenn man ihnen erklären muss, dass leider eine Bombe an Bord ist.
Beitrag vom 07.01.2010 - 15:27 Uhr
Usercb6785
B777-Flieger
User (219 Beiträge)
@nessie:

Also ich hätte keine große Entspannung mit ner Bombe im Bauch (ob scharf oder nicht). Man denke mal an ein Cargofire oder die daraus resultierende mögliche Reaktion mit dem Löschmittel... Also ich bin nicht Chemiker genug um da katastrophale Konsequenzen ausschließen zu können und soweit ich weiß können das die wenigsten Kollegen.
Beitrag vom 07.01.2010 - 15:53 Uhr
UserK_H
User (5 Beiträge)
@nessie:
Ich wage zu bezweifeln, dass das Päckchen gut verstaut war wenn die slovakischen Sicherheitsbeamten es quasi nur als Test für Ihre Hundchen/Maschinchen gedacht hatten.
Ist auch müßig, darüber zu diskutieren, in wiefern das Paket sicher oder nicht transportiert war, es ist laut ICAO auch gar nicht zulässig, auf einem Linienflug mit Passagieren Munition oder sonstige Gefahrengüter einfach mal so zu transportieren, da es hier von den überflogenen Staaten spezieller Genehmigungen bedarf und dies im Flugplan vermerkt werden muss.
Weiterhin sollte einem Pilot eine gute andere Begründung einfallen, warum man denn nicht starten kann und das Gepäck ausgeladen wird.
Also ich kann meinem vorredner nur recht geben und würde meinen Passagieren lieber sagen, wir haben eine kleine Verzögerung wegen einer Gepäckverwechslung des Flughafenbetreibers (hust) als in einem Notfall, der normalerweise durch die Löschmittel im Frachtraum geklärt werden könnte, als kleine Fackel in mehreren Teilen vom Himmel zu fallen...
Beitrag vom 07.01.2010 - 16:19 Uhr
UserAirTommy
User (804 Beiträge)
Am besten finde ich, dass sie den wirklich ahnungslosen Pax dann noch mit einem Einsatzkommando festgenommen und verhört (!) haben. Der hatte ja nun wirklich am wenigsten dazu zu sagen.

Also ich fliege wirklich sehr oft und bin ehrlich gesagt schockiert heute zu erfahren, dass solche Tests mit echtem Passagiergepäck gängige Praxis sind. Man stelle sich vor der Zoll "vergisst" bei einem ein Päckchen Rauschgift im Gepäck und man reist damit ahnungslos nach China oder in ein sonstiges Land weiter, wo sowas schnell mal den Kopf kostet.