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Beitrag 1 - 9 von 9
Beitrag vom 05.07.2019 - 09:55 Uhr
UserEricM
User (5481 Beiträge)
Wenn die Trainingsflugzeuge von den Streitkräften dort eingesetzt werden, IST das logistische Unterstützung von Streitkräften, die akut in einen Religionskrieg verstrickt sind.
Interessant wird werden mit welchen Argumenten Pilatus die Klage einreichen wird.
"Benachteiligung geggenüber Wettbewerbern" dürfte da nicht reichen...
Beitrag vom 05.07.2019 - 11:25 Uhr
UserYankeeZulu1
User (210 Beiträge)
das Exportverbot ist politisch sicher nachvollziehbar, aber gerade eine nicht so große Firma wie Pilatus kann so etwas sehr hart treffen; wenn die nicht liefern, tut das irgendwie irgend ein anderer, und der macht denn das Geschäft, ggf so dauerhaft.
Ich will die unerschiedlichen Interessen nicht abwägen (müssen).
Beitrag vom 05.07.2019 - 11:49 Uhr
Userbevol
User (165 Beiträge)
das Exportverbot ist politisch sicher nachvollziehbar, aber gerade eine nicht so große Firma wie Pilatus kann so etwas sehr hart treffen; wenn die nicht liefern, tut das irgendwie irgend ein anderer, und der macht denn das Geschäft, ggf so dauerhaft.
Ich will die unerschiedlichen Interessen nicht abwägen (müssen).

Dass das Geschäft von anderen übernommen würde, ist in diesem Zusammenhang nie ein stichhaltiges Argument sondern bestenfalls zynisch.

Ein paar hundert (kurzzeitig) Arbeitslose sind, verglichen mit der logistischen Unterstützung von Armeen, die einen Krieg führen, der bereits tausende Zivilisten das Leben gekostet und Millionen weitere zur Flucht genötigt hat, ein kleiner Preis. Es wäre nur wünschenswert, derartige moralische Überlegungen würden bei Waffenexporten (aber auch anderen Geschäften) wesentlich häufiger angewandt. Hier bleibt, wie auch bei der deutschen Regierung, der fade Beigeschmack, dass man diese Maßnahmen nur aufgrund öffentlichen Drucks und widerwillig ergriffen hat.
Beitrag vom 05.07.2019 - 12:30 Uhr
UserBV 144
User (100 Beiträge)
Ein paar hundert Arbeitslose einen kleinen Preis zu nennen finden sie nicht etwas zynisch und überheblich?

Bei sowas muss die Politik seriös sein und das was sie in der Vergangenheit versprochen hat auch halten, es mag Gründe für Ausnahmen geben aber die sehe ich hier nicht.
Saudi Arabien war schon immer Saudi Arabien.
Beitrag vom 05.07.2019 - 12:43 Uhr
UserYankeeZulu1
User (210 Beiträge)
sorry, was ich schrieb ist keinesfalls zynisch, das ist nackte Realität.
Um das klarzustellen: ich bin Gegner aller Kriege (besonders Glaubenskriege, was ja oft der Fall ist), und auch Gegner von Gewalt.
Es ist politisch von Fall zu Fall korrekt, bestimmte Waren mit einem Exportverbot in bestimmte Länder oder Regionen zu belegen. Aber die Vergangenheit hat gezeigt, daß dann die Waren (und es spielt keine Rolle, ob das Waffen sind oder etwas anderes) über Umwege schluendlich doch dorthin kommen, wo sie geordert wurden und von wo sie bezahlt werden. Und wenn es der Lieferant A nicht liefert, dann eben Lieferant B. Das war immer so, das ist so, und wird so bleiben. Ich bin knallharter Realist.
Und wenn Sie, bevol, vom Arbeitsplatzverlust bedroht sein würden, dann weiß ich nicht so genau, wie Ihre Aussage dann aussehen würde.
Und wenn in einer Region die Menschen sich gegenseitig umbringen wollen, dann werden sie das tun, das wird keiner von uns durch Nichtlieferug von Waren, egal ob Waffen, Schulungsflugzeugen, oder was sonst auch immer, verhindern! Ich glaub, wir werden die Welt und die Menschen in der Gesamtheit eher nicht ändern.
Beitrag vom 05.07.2019 - 20:21 Uhr
UserEricM
User (5481 Beiträge)
Ein paar hundert Arbeitslose einen kleinen Preis zu nennen finden sie nicht etwas zynisch und überheblich?
Ehrlich gesagt finde ich das tatsächlich nicht.
Tausende Tote wiegen schwerer als hunderte Arbeitsplätze. Es ist nur Arbeit bzw. Geld das man auch anders verdienen kann als Armeen in fragwürdigen Ländern bei ihrem Tötungswerk zu unterstützen - und sei es nur durch die Wartung von Schulungsmaschinen.

Bei sowas muss die Politik seriös sein

Absolut. Und nicht wie unsere, wie bevol oben geschrieben hat, nur auf öffentlichen Druck hin eine Weile rumeiern, auf Zeit spielen, und dann doch Lieferungen zustimmen...

und das was sie in der Vergangenheit versprochen hat auch halten,

Ich weiß nicht wie das in der Schweiz ist, aber hier in DE werden Exportgenehmigungen für Güter unter dem Kriegswaffenkontrollgesetz immer nur befristet vergeben.
Da wird nicht einfach was dauerhaft versprochen, sondern befristet eine Genehmigung erteilt.
Es ist gerade bei Werften in der Vergangenheit öfter passiert, dass nach mehren Jahren Bauzeit nicht (mehr) geliefert werden konnte.
Jede Firma die unter diesen Voraussetzungen ein Geschäft abschließt kennt dieses Risiko.
es mag Gründe für Ausnahmen geben aber die sehe ich hier nicht.
Saudi Arabien war schon immer Saudi Arabien.

Saudi Arabien hat erst kürzlich angefangen extraterritorial Leute umbringen zu lassen. Auch der Krieg im Sudan ist eine recht neue Entwicklung.
Man kann sagen, der neue Kronprinz verfolgt eine sehr aggressive Außenpolitik, die die Region destabilisiert.

Ich sehe genug Gründe, warum die Schweizer und die Deutsche Regierung keine Waffen und/oder logistische Unterstützung für die Saudische Armee leisten.

Dieser Beitrag wurde am 05.07.2019 20:29 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 05.07.2019 - 20:33 Uhr
UserVJ 101
User (1572 Beiträge)
Ein paar hundert Arbeitslose einen kleinen Preis zu nennen finden sie nicht etwas zynisch und überheblich?
Ehrlich gesagt finde ich das tatsächlich nicht.
Tausende Tote wiegen schwerer als hunderte Arbeitsplätze. Es ist nur Arbeit bzw. Geld das man auch anders verdienen kann als Armeen in fragwürdigen Ländern bei ihrem Tötungswerk zu unterstützen - und sei es nur durch die Wartung von Schulungsmaschinen.

Bei sowas muss die Politik seriös sein

Absolut.

und das was sie in der Vergangenheit versprochen hat auch halten,

Ich weiß nicht wie das in der Schweiz ist, aber hier in DE werden Exportgenehmigungen für Güter unter dem Kriegswaffenkontrollgesetz immer nur befristet vergeben.
Da wird nicht einfach was versprochen, sondern befristet eine Genehmigung erteilt.
Jede Firma die unter diesen Voraussetzungen ein Geschäft abschließt kennt dieses Risiko.
es mag Gründe für Ausnahmen geben aber die sehe ich hier nicht.
Saudi Arabien war schon immer Saudi Arabien.

Saudi Arabien hat erst kürzlich angefangen extraterritorial Leute umbringen zu lassen. Auch der Krieg im Sudan ist eine recht neue Entwicklung.
Man kann sagen, der neue Kronprinz verfolgt eine sehr aggressive Außenpolitik, die die Region destabilisiert.

Ich sehe genug Gründe, warum die Schweizer und die Deutsche Regierung keine Waffen und/oder logistische Unterstützung für die Saudische Armee leisten.

Wenn man dieser Argumentation folgen würde, dürften keine Lieferungen an die USA erfolgen.
Beitrag vom 08.07.2019 - 13:23 Uhr
UserWMJH
User (293 Beiträge)
Wenn man es genau nehmen würde, dürften viele Artikel nicht exportiert werden, weil neben ziviler auch militärische Nutzung denkbar wäre.
Schade, dass Pilatus diesen interessanten Jet nicht wie geplant vermarkten darf..
Beitrag vom 08.07.2019 - 22:01 Uhr
UserEricM
User (5481 Beiträge)
Wenn man es genau nehmen würde, dürften viele Artikel nicht exportiert werden, weil neben ziviler auch militärische Nutzung denkbar wäre.
Schade, dass Pilatus diesen interessanten Jet nicht wie geplant vermarkten darf..

Dual Use Artikel _sind_ in vielen Fällen von Exportverboten betroffen.
Des geht sogar soweit, dass bestimmte lebensrettende Medikamente nicht in die dritte Welt exportiert werden könnnen, wiel sie dort als Grundstoffe zur Herstellung von chemischen Waffen missbraucht werden könnten.

In diesen Fällen sterben sogar Mesnschen, weil sie die entsprechenden Medikamente nicht bekommen. Das mal so als Perspektive...

Da sollte ein Flugzeughersteller jetzt nicht zu sehr auf die Tränendrüse drücken, nur weil er ausländische Streitkräfte nicht wie geplant beliefern kann.