Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Qatar Airways weiht BER-Südbahn ein

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Beitrag vom 07.11.2020 - 23:07 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Und warum sollte ein Passagier jetzt von - sagen wir mal - Graz oder Bratislava ausgerechnet über Berlin in die USA fliegen, wenn er es auch über Frankfurt, Paris, Warschau oder London tun kann?

Zunächst benötigt ein Standort für Langstrecken ein möglichst hohes Grundaufkommen. Das ist in Berlin zweifellos vorhanden.

Zweifellos war bisher kein ausreichend hohes Grundaufkommen vorhanden. Sonst hätte es ja Langstrecken gegeben.

Als Hauptstadt hat Berlin einen politischen Ansiedlungsvorteil.

Was bedeutet das?

Die mangelhafte Umsteigestruktur hat sich mit BER erledigt.

Eine Umsteigestruktur wird von Fluggesellschaften kreiert, nicht von Flughäfen.

Die FBB kann mit der Tourismuswirtschaft und den Messe- und Kongressanbietern neue Finanzierungsquellen erschließen.

Was hat sich durch die Eröffnung des BER an der Kongress- und Tourismussituation denn geändert?

Ein Hub wird immer dann benötigt, wenn das Grundaufkommen für das Betreiben der Langstrecken nicht ausreicht.

Ich denke, das notwendige Grundaufkommen ist vorhanden (siehe oben)?

Und nochmal die Frage: Wer soll denn 15 - 20 Langstreckenflugzeuge (für 10 - 15 Ziele) und 40 - 50 Kurzstreckenflugzeuge (um die Langstrecken zu füllen) am BER stationieren?
Welche Gesellschaft garantiert die Konnektivität bzw. kümmert sich um verpasste Anschlüsse?
Wer riskiert ein solch teures Vorhaben, wenn man davon ausgeht, das AF, BA, IB, KL, LH, SAS etc. sich nicht ohne weiteres diese Passagiere abnehmen lassen?

Einfach abwarten, wie sich der Markt unter preislichen Aspekten entwickelt.

Machen wir, aber viel spricht nach meiner Meinung nicht für einen Hub BER. Langstrecken aus Hubs wie PEK, SIN, BKK, DXB, NYC, ORD ja, vielleicht. Aber eine eigene Hub-Strukur: niemals.

Dieser Beitrag wurde am 07.11.2020 23:08 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 08.11.2020 - 07:39 Uhr
UserA345
User (759 Beiträge)
Korrekt. Mir fällt spontan eine Airline ein, die am BER einen HUB aufgebaut hätte - Air Berlin. Die gibt es nicht mehr. Abseits von AB gibt es noch LH. Die haben aber momentan ganz andere Probleme und zudem in FRA und MUC etablierte HUBs mit der notwendigen Infrastruktur, eingespielten Abläufen, hohen finanziellen Beteiligungen, etc. Einen dritten HUB wird LH auch in der Zukunft in Deutschland nicht aufbauen.

Weitere Langstrecken perspektivisch: ja! Einen klassischen HUB: nein!
Beitrag vom 08.11.2020 - 10:30 Uhr
Usercontrail55
User (4634 Beiträge)

Aber die entscheidende Frage wurde bisher noch nicht beantwortet: Wer sollte denn ein derartiges Umsteigesystem in BER aufbauen?

Die Frage wurde bereits beantwortet: Der Flughafen. Das wurde für BER bereits angekündigt.
Hätten Sie dazu ein Quelle? Ich kenne nur den Wunsch von außen. Aber eine Ankündigung ist mir durch die Lappen gegangen.
Der A321XLR und knappes Geld werden den Markt ohnehin verändern. Not macht erfinderisch, da werden neue Kooperationen und vielleicht sogar neue kostengünstige Airlines entstehen.
Möglich. Aber es gehen ja Airlines, weil der Markt gesättigt ist. Woher sollte dann eine neue Airline kommen, mit einem Volumen, welches einen Hub unterstützen könnte? Ich dachte der A321XLR wäre DAS Flugzeug um die Hubs zu umgehen? Wenn ich demnächst von Danzig nach New York fliegen kann, warum sollte ich dann umsteigen?
Für die Entstehung neuer Airlines ist alles vorhanden. Flugzeuge, Personal, Bodenkapazitäten und die Dinos der Branche sind massiv angeschlagen. Man kann es derzeit in etlichen Branchen sehen, Corona beschleunigt Entwicklungsprozesse.
Andere Branchen taugen aber nicht als Vergleich.
Die Kosten müssen runter oder man ist weg vom Fenster.
Hier stimme ich Ihnen zu. Deswegen wird man keine teueren Experimente wagen und einen Hub gegen das Establishment aufmachen. Auch wenn es angeschlegen ist, wird es seinen Heimatmarkt verteidigen. Und da die LCCs auch angeschlagen sind, werden die sich, wie bisher, auf das Cherrypicking konzentrieren. Das lernen die Etablierten auch gerade, mit steiler Lernkurve.


Dieser Beitrag wurde am 08.11.2020 10:32 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 08.11.2020 - 17:21 Uhr
UserNexus
User (480 Beiträge)

Die Kosten müssen runter oder man ist weg vom Fenster.
Hier stimme ich Ihnen zu. Deswegen wird man keine teueren Experimente wagen und einen Hub gegen das Establishment aufmachen. Auch wenn es angeschlegen ist, wird es seinen Heimatmarkt verteidigen. Und da die LCCs auch angeschlagen sind, werden die sich, wie bisher, auf das Cherrypicking konzentrieren. Das lernen die Etablierten auch gerade, mit steiler Lernkurve.
>
Nochmal, die Kosten werden den Unterschied machen. Aus der Sicht ist die LH gegen die LCC machtlos. Änderungen sind nicht in Sicht, da knurrt mittlerweile sogar die Regierung.
Stand heute braucht die LH nach Corona im Europaverkehr nicht mehr anzutreten. Die Subventionierung über die Langstrecke wird nicht mehr funktionieren, dazu werden die Erlöse nicht ausreichen.
Beitrag vom 08.11.2020 - 17:35 Uhr
UserFly-away
Moderator
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2 Beiträge gelöscht. OT
Fly-away Moderator
Beitrag vom 08.11.2020 - 17:50 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)

Die Kosten müssen runter oder man ist weg vom Fenster.
Hier stimme ich Ihnen zu. Deswegen wird man keine teueren Experimente wagen und einen Hub gegen das Establishment aufmachen. Auch wenn es angeschlegen ist, wird es seinen Heimatmarkt verteidigen. Und da die LCCs auch angeschlagen sind, werden die sich, wie bisher, auf das Cherrypicking konzentrieren. Das lernen die Etablierten auch gerade, mit steiler Lernkurve.
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Nochmal, die Kosten werden den Unterschied machen. Aus der Sicht ist die LH gegen die LCC machtlos. Änderungen sind nicht in Sicht, da knurrt mittlerweile sogar die Regierung.
Stand heute braucht die LH nach Corona im Europaverkehr nicht mehr anzutreten. Die Subventionierung über die Langstrecke wird nicht mehr funktionieren, dazu werden die Erlöse nicht ausreichen.

Und was bedeuten Ihre Thesen für den BER?
Beitrag vom 08.11.2020 - 18:17 Uhr
Usercontrail55
User (4634 Beiträge)

Die Kosten müssen runter oder man ist weg vom Fenster.
Hier stimme ich Ihnen zu. Deswegen wird man keine teueren Experimente wagen und einen Hub gegen das Establishment aufmachen. Auch wenn es angeschlegen ist, wird es seinen Heimatmarkt verteidigen. Und da die LCCs auch angeschlagen sind, werden die sich, wie bisher, auf das Cherrypicking konzentrieren. Das lernen die Etablierten auch gerade, mit steiler Lernkurve.
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Nochmal, die Kosten werden den Unterschied machen. Aus der Sicht ist die LH gegen die LCC machtlos. Änderungen sind nicht in Sicht, da knurrt mittlerweile sogar die Regierung.
Stand heute braucht die LH nach Corona im Europaverkehr nicht mehr anzutreten. Die Subventionierung über die Langstrecke wird nicht mehr funktionieren, dazu werden die Erlöse nicht ausreichen.
Unbestritten. Kosten runter ist für alle das Gebot der Stunde. Aber es ging ja nicht um LH sondern um den möglichen Hub am BER. Die LCCs werden keinen HUB etablieren. Es entspricht nicht deren Geschäftsmodell. Das ist zu komplex und damit zu teuer. Sie konzentrieren sich auf profitable P2P Strecken, aber selbst das hat ex TXL kein Geld verdient.
LH hat mehrere etablierte und funktionierende Hubs. Warum sollten sie in einen Weiteren, zu Lasten der Bestehenden, investieren. Damit würde ihre Kostenbasis noch höher. Fällt also auch aus.
Wer sollte da also mit ausreichendem Volumen einsteigen? Wer sollte hier zunächst genügend Schwungmasse auf der KS generieren um dann LS dazuzunehmen? Das braucht keiner der bereits da ist.
Diese Antwort steht noch aus,

Dieser Beitrag wurde am 08.11.2020 18:19 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 09.11.2020 - 10:41 Uhr
Userbarti
Bürokaufmann
User (55 Beiträge)
Einen Hub im klassischen Sinne wird es am BER auch auf längere Sicht sicherlich nicht geben, aber deutlich mehr Langstrecken, als die 8 Routen vor Corona. Man darf nicht vergessen, das TXL für Langstrecken und Umsteigeverkehr so gut wie gar nicht geeignet war, das hat sich mit dem BER deutlich geändert und dürfte durchaus Anreiz für mehr Verkehr in diese Richtung sein.

Die wirtschaftliche Situation von Berlin ist heutzutage auch eine deutlich andere als noch vor 10 Jahren, so das nach Corona gute Chancen für einen "digital"-Hub am BER bestehen. Es wär schon verwunderlich, wenn die Hauptstadt des fürhrenden europäischen Landes weiterhin in einem Dornröschenschlaf im Bezug auf Langstrecken bleibt, auch wenn nicht jede Hauptstadt in der Welt nun unbedingt das Zentrum des Luftverkehrs ist (siehe Beispiel Washington USA).
Beitrag vom 09.11.2020 - 11:59 Uhr
UserBlotto
User (347 Beiträge)
Sehe einen Hub mittelfristig auch nicht realistisch am BER.
Was kurzfristig machbar ist sind die einzelnen Langstrecken, die es auch schon einmal gab. Hauptsächlich natürlich in die Hubs anderer Airlines. Das wird durch den neuen Flughafen natürlich deutlich attraktiver.
Ich kann mir auch vorstellen, dass die Sandkastenairlines eher nach BER als nach HAM fliegen werden. Hier könnte das BER-Management auch mit der Bahn zusammen attraktive Verbindungen anbinden um das zu unterstützen.
Für LH sehe ich zunächst maximal W-Pattern nach EWR oder ORD. Vielleicht werden irgendwann mal ein paar Maschinen dort stationiert, weil die lokale Nachfrage es zulässt und die Konkurrenz es nötig macht. Ein richtiges Hub? Schwierig, dafür brauchts eine Menge Kurzstrecken und es ist wenig zu gewinnen. Da würde man wohl eher die Anschlüsse nach MUC und FRA verdichten.

Alles in allem: Mehr Langstrecke als vorher (besserer Flughafen, mehr Range für SA). Aber eine bestehende oder neue Airline mit einem richtigen Hub nicht.
Beitrag vom 09.11.2020 - 16:43 Uhr
Usercontrail55
User (4634 Beiträge)
Einen Hub im klassischen Sinne wird es am BER auch auf längere Sicht sicherlich nicht geben, aber deutlich mehr Langstrecken, als die 8 Routen vor Corona. Man darf nicht vergessen, das TXL für Langstrecken und Umsteigeverkehr so gut wie gar nicht geeignet war, das hat sich mit dem BER deutlich geändert und dürfte durchaus Anreiz für mehr Verkehr in diese Richtung sein.

Die wirtschaftliche Situation von Berlin ist heutzutage auch eine deutlich andere als noch vor 10 Jahren, so das nach Corona gute Chancen für einen "digital"-Hub am BER bestehen. Es wär schon verwunderlich, wenn die Hauptstadt des fürhrenden europäischen Landes weiterhin in einem Dornröschenschlaf im Bezug auf Langstrecken bleibt, auch wenn nicht jede Hauptstadt in der Welt nun unbedingt das Zentrum des Luftverkehrs ist (siehe Beispiel Washington USA).
Verständnisfrage. Was ist denn ein "digitaler" Hub?
Danke
Beitrag vom 09.11.2020 - 17:15 Uhr
Userbarti
Bürokaufmann
User (55 Beiträge)

Verständnisfrage. Was ist denn ein "digitaler" Hub?
Danke

Bei einem digitalen Hub werden unterschiedliche Airlines miteinander vernetzt. So buchen Paxe beispielsweise bei Airline A,B,C ihr Ticket nach Berlin und steigen dort auf Airline D auf die Langstrecke um, dabei übernimmt der Airport das durchchecken des Gepäcks u. ä. Im wesentlichen buchen sich die Paxe ihre Verbindungen selbst bei unterschiedlichsten Anbietern, statt wie bisher ein Angebot bei einer Hub-Airline. Diese alternative Art der Flugbuchung setzt sich wohl langsam immer mehr bei den Kunden durch und wird wohl eine große Zukunft vorhergesagt.
Beitrag vom 09.11.2020 - 18:34 Uhr
Usercontrail55
User (4634 Beiträge)

Verständnisfrage. Was ist denn ein "digitaler" Hub?
Danke

Bei einem digitalen Hub werden unterschiedliche Airlines miteinander vernetzt. So buchen Paxe beispielsweise bei Airline A,B,C ihr Ticket nach Berlin und steigen dort auf Airline D auf die Langstrecke um, dabei übernimmt der Airport das durchchecken des Gepäcks u. ä. Im wesentlichen buchen sich die Paxe ihre Verbindungen selbst bei unterschiedlichsten Anbietern, statt wie bisher ein Angebot bei einer Hub-Airline. Diese alternative Art der Flugbuchung setzt sich wohl langsam immer mehr bei den Kunden durch und wird wohl eine große Zukunft vorhergesagt.
Vielen Dank. Hört sich nach dem klassischen Interlining an. Das ist das klassische Umsteigerverfahren, irgendwo und nicht auf Hubs beschränkt. Bei den IATA Airlines geht das auch so, wenn ich die Bordkarte für den Weiterflug bereits hatte, dann konnte ich bisher immer durchchecken. Wenn die Airlines am Interlining teilgenommen haben. Daran nehmen aber die LCCs nicht teil. Aus Haftungs- und Kostengründen. Oder man wird für diesen Service richtig viel bezahlen müssen. Das war ja einer der Knackpunkte für den Ryanfeed zu Norwegian Langstrecke und geht noch nicht einmal bei Easys Worldwide Connect.
Aber schauen wir mal, was noch alles kommt.
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