Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Ryanair rechnet mit weniger Wachstum...

Beitrag 1 - 6 von 6
Beitrag vom 04.12.2019 - 18:07 Uhr
UserJoachimE
User (459 Beiträge)
Daß etwa 5 € darüber entscheichen, ob "ich" fliege oder nicht, finde ich persönlich schon fast pervers....
Beitrag vom 04.12.2019 - 20:19 Uhr
UserRATM
User (108 Beiträge)
Soll froh sein das die "Max" Ausrede so gut zu verkaufen ist.
Die Realität sieht etwas bescheiden aus.

Toi toi toi den Kollegen.
Manche geübt im Stationswechseln.
Kopf hoch
Beitrag vom 05.12.2019 - 07:43 Uhr
UserEricM
User (5479 Beiträge)
Daß etwa 5 € darüber entscheichen, ob "ich" fliege oder nicht, finde ich persönlich schon fast pervers....

Was heißt "fast"?
ADV, BDL und Konsorten schießen halt bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit auf diese ach so bösen 5 Euro.
"Seht her, der Staat erwürgt uns mit Steuern und Abgaben!!! Wenn diese 5 Euro wegfallen versprechen wir allen goldene Zeiten, fliegende Brathähnchen und natürlich auch Einhörner!!!"

Mal ernshaft: Das ständige opportunistische Gewinsel dieser Verbände ist lächerlich.


Dieser Beitrag wurde am 05.12.2019 07:56 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 05.12.2019 - 09:55 Uhr
Usertriangolum
User (273 Beiträge)
Das liegt wohl eher daran, dass denen so langsam die Flieger ausgehen. Ein Geschäftsmodell ist ja, junge NGs 800er abzuverkaufen bevor die in teure Checks laufen und wo der Wert noch hoch ist.

Der Bestand an NGs nimmt kontinuierlich ab. Wohlmöglich kann Ryanair die Verträge des Abverkaufs nicht ändern bzw. will das auch nicht.
Diese Praxis ist mal etwas intensiver zu beleuchten.

Die Frage wird sein, ob sie mit Lauda und A320CEO genug Kompensation leisten können. Auch hier ist der Nebeneffekt von Lohn und sonstigen Kosten sicher ein "positiver" Nebeneffekt welcher nun "Betriebsbedingte" Umstellungen ermöglicht.

Die Frage wird sein was passiert wenn die MAX auch im Jahr 2020 nicht ankommen wird. Grasen die dann alles ab was A320CEO heißt für Lauda?
Beitrag vom 05.12.2019 - 10:52 Uhr
UserNicci72
User (572 Beiträge)
Das liegt wohl eher daran, dass denen so langsam die Flieger ausgehen. Ein Geschäftsmodell ist ja, junge NGs 800er abzuverkaufen bevor die in teure Checks laufen und wo der Wert noch hoch ist.

Der Bestand an NGs nimmt kontinuierlich ab. Wohlmöglich kann Ryanair die Verträge des Abverkaufs nicht ändern bzw. will das auch nicht.
Diese Praxis ist mal etwas intensiver zu beleuchten.

Die Frage wird sein, ob sie mit Lauda und A320CEO genug Kompensation leisten können. Auch hier ist der Nebeneffekt von Lohn und sonstigen Kosten sicher ein "positiver" Nebeneffekt welcher nun "Betriebsbedingte" Umstellungen ermöglicht.

Die Frage wird sein was passiert wenn die MAX auch im Jahr 2020 nicht ankommen wird. Grasen die dann alles ab was A320CEO heißt für Lauda?

Das ist ein sehr interessanter Gedanke - und im Augenblick wohl tatsächlich eines der Hauptprobleme für Ryanair, dass dieser Teil des Geschäftsmodells, solange die 737 MAX nicht wieder in der Luft ist und als Organisations bedingter Nachlauf dann wohl auch noch einige Monate hinterher, im Augenblick tatsächlich nur bedingt funktioniert, weil die Alternative teure Checks oder Schrumpfen ist. Der B-Plan heißt da offensichtlich Lauda, aber Lauda befindet sich als Airline immer noch im Aufbau - und ganz so viele A 320 wie eigentlich nötig bekommt man dort im Augenblick auch nicht auf den Hof, weil mittelbar die 737MAX-Krise auch da Auswirkungen zeitigt, d.h. weil alle möglichen Airlines derzeit weltweit auf der Suche nach neuen und gebrauchten A 320 sind, um den Ausfall von eigentlich fest eingeplanten 737 MAX zu kompensieren und Airbus mit der Produktion von neuen Flugzeugen dem Bedarf nicht hinterher kommt.

Zwei weitere Hauptprobleme von Ryanair sehe ich noch: Das eine ist eine Fehleinschätzung des deutschen Marktes, der immerhin der drittstärkste Markt in Europa ist. Ich habe es noch genau im Ohr, wie vor Jahren der damalige Deutschland-Chef von Ryanair vollmundig ankündigte, Ryanair werde in nächster Zukunft 20% an Marktanteilen in Deutschland erobern. Heute - Jahre später - steht Ryanair bei gerade einmal 8% (was neben dem "Platzhirsch" Lufthansa-Group eigentlich ein guter Wert ist, aber sehr weit unterhalb der selbst gelegten Messlatte liegt) und ist dabei abzubauen statt zu expandieren: nach Bremen und Hamburg im kommenden Januar wird mit Nürnberg nun die dritte Basis in Deutschland geschlossen - andere wie die in Hahn und die in Weeze wurden drastisch reduziert. Entsprechende Kapazitätsabbauten sind damit verbunden, die durch Lauda überhaupt nicht kompensiert werden können.

Das zweite Hauptproblem: Ryanair hat erfolgreiche Konkurrenz auf seinem ureigensten Sektor bekommen: Dass Easyjet bei der "Einmalchance" Berlin Ryanair zuvorkam und außerdem ein wesentlich besseres Image pflegt als Ryanair es je hatte, war da noch die kleinere Sache. In Mittelosteuropa hat sich mit Wizzair ein weiterer Hardcore-LCC etabliert, der mit noch aggressiveren Kampfpreisen Ryanair Konkurrenz macht - und in Rumänien und Ungarn bereits faktisch aus dem Markt gedrängt hat und in dem für Ryanair wichtigen polnischen Markt auch bereits eine ernsthafte Konkurrenz ist. Und sowohl Easyjet wie Wizzair fliegen mit "Airbussen", haben also im Gegensatz zu Ryanair nicht das 737-MAX-Debakel von Boeing als Hypothek.

Hinzu kommen dann auch noch Schwierigkeiten auf dem spanischen Markt, wo die IAG mit Vueling einen sehr stark gewordenen LCC platziert hat und Ryanair ebenfalls auf dem Rückzug ist (u.a. Schließung der Basis in Girona) und die Unsicherheiten mit dem Brexit bezüglich Großbritanniens.

Trotzdem sollte man natürlich nicht übersehen, dass Ryanair auch in diesem Jahr wieder mindestens einen dreistelligen Millionengewinn einfahren wird - also finanziell nach wie vor ganz fest in den Schuhen steht und ihre Shareholder-Heuschrecken nach wie vor mit enormen Dividenden füttern kann - und natürlich nach wie vor auch die finanzielle Substanz hat, wieder auf "Wachstum" umzuschalten, sollte sich dafür die Marktsituation bieten.

Wegen 5€ Steuererhöhung schließt Ryanair im Übrigen mit Sicherheit nicht seine Basen, das wäre in der Tat lächerlich. Dass die Steuererhöhung in Bundestag und Bundesrat so leicht durchgegangen ist hat ganz offensichtlich damit zu tun, dass der Politik dies inzwischen auch bewusst ist und die von BDL und ADV gemalten Untergangsszenarien deshalb inzwischen sogar als Lobbying-Strategie eher kontraproduktive Wirkung haben.

Dieser Beitrag wurde am 05.12.2019 11:03 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 05.12.2019 - 14:04 Uhr
Usercontrail55
User (4612 Beiträge)
Trotzdem sollte man natürlich nicht übersehen, dass Ryanair auch in diesem Jahr wieder mindestens einen dreistelligen Millionengewinn einfahren wird - also finanziell nach wie vor ganz fest in den Schuhen steht und ihre Shareholder-Heuschrecken nach wie vor mit enormen Dividenden füttern kann - und natürlich nach wie vor auch die finanzielle Substanz hat, wieder auf "Wachstum" umzuschalten, sollte sich dafür die Marktsituation bieten.
Enorme Dividenden? Das gabs zuletzt 2016, seitdem - 0.
Das sieht da nicht so schwarz aus, FY20 H1 +11% Passagiere, +11% Umsatz, +1% Ertrag/Psgr., alles bei 22% höheren Treibstoffkosten dazu +5 neue Basen. Die gehen einfach da hin, wo es was zu verdienen gibt, und das sehr fix und agil.