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Beitrag 1 - 7 von 7
Beitrag vom 14.10.2025 - 16:37 Uhr
UserVB
User (413 Beiträge)
Da stimme ich Hr. Spohr durchaus zu. Die Luftfahrt ist wirklich eine der letzten Branchen, wo man nicht so ohne Weiteres auf Strom umstellen kann, im Gegensatz gerade zu privaten PKW. Egal, wie man zum Klimaschutz steht wird man mittelfristig/langfristig nicht um das Thema herum kommen, denn einerseits ist Öl ohnehin endlich und andererseits kommt es aus immer instabileren Weltregionen.

Warum man in Deutschland immer noch daran festhalten, in Zukunft "technologieoffen" mit Verbrennern unterwegs zu sein erschließt mir rational nicht. Die E-Technologie ist beim Auto praxistauglich ausgereif, abgesehen für Ultra-Langstreckenfahrer.

Und allen, die unbedingt mit ihrem Fahrzeug auf der Straße Motorlärm erzeugen müssen (warum auch immer, verstehe ich noch weniger), kann man ja Lautsprecher ins E-Auto einbauen.
Beitrag vom 14.10.2025 - 16:50 Uhr
UserFloCo
Nicht mehr so Vielflieger
User (2118 Beiträge)
Da stimme ich Hr. Spohr durchaus zu. Die Luftfahrt ist wirklich eine der letzten Branchen, wo man nicht so ohne Weiteres auf Strom umstellen kann, im Gegensatz gerade zu privaten PKW. Egal, wie man zum Klimaschutz steht wird man mittelfristig/langfristig nicht um das Thema herum kommen, denn einerseits ist Öl ohnehin endlich und andererseits kommt es aus immer instabileren Weltregionen.

Ja, wobei seltene Erden und andere Rohstoffe, die man dann vermehrt braucht, jetzt auch nicht gerade heimische Rohstoffe sind. Das Problem werden wir haben, egal auf welche Technologie wir setzen.

Warum man in Deutschland immer noch daran festhalten, in Zukunft "technologieoffen" mit Verbrennern unterwegs zu sein erschließt mir rational nicht. Die E-Technologie ist beim Auto praxistauglich ausgereif, abgesehen für Ultra-Langstreckenfahrer.

Ausgereift ja, aber in meinen Augen noch nicht ausreichend für die schnelle, komplette Umstellung. In dem Tempo in dem bei einer schnelleren Zunahme von E-Autos wir die ganze Infrastruktur hochziehen müssten, schaffen wir in Deutschland derzeit gar nicht. Das ist in meinen Augen schon jetzt ein Problem um die Akzeptanz weiter zu stärken.
Beitrag vom 14.10.2025 - 18:18 Uhr
UserEricM
User (6772 Beiträge)
In einem Punkt hat Herr Spohr recht. E-Fuels sind (auch nur vielleicht) was für den gutbetuchten Eigner eines Porsche Oldtimers in 2050, der es sich leisten möchte, seinen Sprit wieder zu Apothekenpreisen in Kleinstmengen einzukaufen.
Das wird aus Kostengründen alleine nix für den Massenmarkt.

Ein Zusatzaspekt: Das politisch und wirtschaftlich viel gescholtene "Verbrennerbverbot" gibt es gar nicht. Das ist auch so ein Lobby-Gespenst. Wer sicherstellt, dass nur e-Fuels in seinem Verbrenner landen, darf den ganz gemütlich auch nach 2035 weiter vertreiben.

Wo ich eine andere Einschätzung habe:
Das gilt auch für den Flugverkehr, da EK Strompreise und CO2 Capture Kosten als Voraussetzung für e-Fuels alleine bereits deutlich über dem heutigen Kerosin VK einer Raffinerie liegen.
Und da sind die ganzen Arbeitsschritte einer Raffinerie noch gar nicht mit drin, kein Transport, keine Lagerhaltung, etc.

D.h. selbst die Herstellungs-Kosten, bei maximaler Skalierung ohne Zusatz Nachfrage von Autos wird ein Mehrfaches der aktuellen EK Kerosin-Kosten einer Airline betragen.

Dieser Beitrag wurde am 14.10.2025 18:38 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 14.10.2025 - 19:32 Uhr
Usertip
User (551 Beiträge)
Man könnte auch mit synthetischem Kerosin, auf Erdölbasis, starten. Dann wären schon mal ca. 2/3 des Klimaeffektes erledigt (z.B. Kondensstreifen). Den Syntheseteil der Erzeugungsanlagen könnte man später mit regenerativ erzeugten Rohstoffen weiter nutzen. Ganz nebenbei würde man so, statt zu lamentieren, endlich mal guten Willen zeigen.
Beitrag vom 14.10.2025 - 21:31 Uhr
UserFW 190
User (2296 Beiträge)
Man könnte auch mit synthetischem Kerosin, auf Erdölbasis, starten. Dann wären schon mal ca. 2/3 des Klimaeffektes erledigt (z.B. Kondensstreifen). Den Syntheseteil der Erzeugungsanlagen könnte man später mit regenerativ erzeugten Rohstoffen weiter nutzen. Ganz nebenbei würde man so, statt zu lamentieren, endlich mal guten Willen zeigen.

Können Sie mal eine Quelle verlinken wer das wie und wo bereits macht (machen kann)?
Ich vermute Sie meinen, das Kerosin Destilat der Raffinerie noch weiter zu cracken um dann die Moleküle ohne jedwede ungewünschten Anteile zu "reinem" Kerosin wieder zusammen zu setzen?

Theroretisch könnte das gehen, aber praktisch?? Und ob der Vorteil hinsichtlich Kondenzstreifen sich dann wirlich einstellen wird? Auch wenn keine Rußüartikel mehr ausgestossen würden, Kristalisationskeime sind auch in großen Höhen in der Luft, und dann?

Beitrag vom 14.10.2025 - 23:34 Uhr
UserEricM
User (6772 Beiträge)
Man könnte auch mit synthetischem Kerosin, auf Erdölbasis, starten. Dann wären schon mal ca. 2/3 des Klimaeffektes erledigt (z.B. Kondensstreifen).

Neben der technischen Machbarkeit (Frage von FW190): Die Bildung von Kondensstreifen durch Bio-Kerosin wurde um 50% verringert und damit ihr Klimaeffekt um 25%.

 https://www.deutschlandfunk.de/luftfahrt-und-klimawandel-weniger-kondensstreifen-durch-bio-100.html

Das sind nicht 2/3 des Klimaeffekts der Luftfahrt sondern 25% von 60% also etwa 15%.


 https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/479/publikationen/fb_klimawirkung_des_luftverkehrs_0.pdf
Beitrag vom 16.10.2025 - 10:25 Uhr
UserFW 190
User (2296 Beiträge)
Ich warte gespannt auf die Antwort von @tip zu den von Eric M und mir aufgeworfenen Frage. Ich habe noch eine weitere: Mit welchen Mehrkosten ist oder wäre zu rechnen wenn das Konzept von @tip überhaupt technisch machbar ist?

Ich gebe mal eine keine Hilfestellung: Beim Recyceln von Bleibatterie-Gehäusen aus PP ist das wiedergewonnene PP teurer als der jungfräulicher Kunststoff. Nur die die Effizienz bei der Blei ''Rückgewinnung" macht das ganze ökonomisch interessant. PP ist Quasi Beifang. Und das wird nicht wieder zu Molekülen zerlegt und dann wieder polymerisiert weil dann die Kosten des Gesamtsytems zu hoch wären.