Beitrag vom 29.11.2020 - 13:58 Uhr
Der Bericht bestätigt das was in meiner Erinnerung zu diesem Thema bereits gesagt wurde. Der Preis liegt ungefähr 4 bis 5 x höher als beim derzeitigen Kerosinpreis.
So ungefähr bei 40% der Flugkosten liegt der Kerosinanteil. Selbst wenn es ausreichend Biotreibstoff gebe welche Airline könnte im Preiswettbewerb auch nur 50 % Beimischung tragen ohne sofort Bankrott zu gehen.
Auch eine Verdoppelung oder Verdreifachung des Ölpreises würde nichts grundsätzliches ändern.
Zudem woher sollten die notwendigen 150 Mil. TO kommen. Doch nicht etwa aus Palmöl.Neue ökologisch vertretbare Produktionmethoden wie Algen etc. sind über Laborversuche und Public Relation-Aktionen nicht hinaus gekommen. Bleibt nur die Hoffnung auf technologische Durchbrüche von denen jedoch noch nichts am Horizont zu sehen ist.
Regulatorische Eingrife sind auch kein Allheilmittel. Subventionen der Kohle und die Besteuerung des Öls haben den Kumpels gegen den Markttrend auch nichts geholfen. Da sind hunderte von Miliarden verplempert worden die besser in zukunftsträchtige Bereiche geflossen wären.Aber hnderttausende von Kumpels in Bonn hatten damals halt ihre politische Wirkung.
Beitrag vom 29.11.2020 - 15:57 Uhr
@Runway
Die Sache ist doch noch viel schlimmer. Was bringt synthetisches Kerosin, wenn es wie alle Biotreibtstoffe heute einen extrem hohen Flächenverbauch bzw. aufgrund der benötigten Energiemenge einen schlechte Well to Wheel Bilanz hat?
Ohne erheblichen Technologiesprung ist das ganze Thema mit den synthetischen Fuels ein schöne Idee auf dem papier mit ein paar Prototypen.
Ich warte noch immer darauf das jemand dort mal ein schlüssiges Gesamtkonzept vorstellt das wirklich funktioniert.
Beitrag vom 30.11.2020 - 13:59 Uhr
In Reichweite, was heißt das ??
Meint der Autor, dass es physikalisch, biochemisch und technisch machbar ist Kraftstoffe so herzustellen, dann wird man zustimmen können.
Meint er aber auch, dass es möglich ist die benötigten Mengen umweltschonend bereitzustellen, ohne gewaltigen Flächenverbrauch an landwirtschaftlich nutzbarer Fläche.
Der Autor sollte doch bitte eine Überschlagsrechnung präsentieren, auf welchem Wege denn diese gewaltigen Mengen produziert werden können.
Das gleiche Problem besteht auch bei PTL Kraftstoffen. Die Firma DECHEMA hat in einer Studie ausgerechnet, wie viel Strom benötigt wird, um eine Tonne energiegleichen Kraftstoffs mit power-to-liquid Techniken zu produzieren. Ergebnis: Um die Menge PTL Kraftstoffe nur für den Jahresbedarf der deutschen Airlines (Vor-Corona-Zeiten) Basis 2018 zu produzieren, benötigt man eine Strommenge von 25 neuen Atomkraftwerken, gemessen an der durchschnittlichen Jahresproduktion der 7 Atomkraftwerke in Deutschland , Stand 2017.
Das wäre auch nur PTL für die Deutschen Airlines, und nicht für PKW , die benötigen aber auch jede Menge CO2 freie Kraftstoffe und oder gewaltige Strommengen.
Also auch PTL ist technisch machbar, aber außerhalb jeder nutzbaren Reichweite.