Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Turkish Airlines dünnt Langstrecken...

Beitrag 1 - 13 von 13
Beitrag vom 02.12.2016 - 09:40 Uhr
UserAvokus
User (888 Beiträge)
Und so schnell wird aus einem Pilotenmangel eine Pilotenschwemme. Dies wird der nächste Schritt sein, denn Turkish, ob der Sondersituation in der Türkei, nimmt den allgemeinen Trend nur vorweg. Das sich abzeichnende globale Überangebot an Kapazität sowie das Ringen um lukrative Strecken werden im kommenden Jahr für einen weltweiten massiven Preiskampf zwischen den Airlines sorgen. Am Ende des nächsten Jahres werden wir tiefe Einschnitte in der Branche sehen. Diese werden reichen von Streckenstilllegungen im günstigsten Fall bis zu Restrukturierungen á la Chapter 11 und Mergern bis zu endgültigen Insolvenzen. All das wird befeuert von steigenden Kerosinpreisen und wieder steigenden Zinsen. Der Druck von der Kostenseite wird dabei verstärkt durch den Preisdruck. Denn Airlines versuchen über niedrigere Preise mehr Sitze zu verkaufen. Da dies jeder macht, wird es am Ende für Manche nicht reichen in der Gewinnzone zu bleiben. Der Markt für Gebrauchtflieger wird in kürzester Zeit massiv abstürzen. Viele geparkte Airliner werden vermutlich nicht mehr in die Produktion zurückkehren.

Neue Flugzeuge werden sich schlechter verkaufen, da viele der getätigten Orders von den Bestellern nicht abgenommen werden können.

Auch für den Pilotennachwuchs brechen wieder schwierige Zeiten an.

Die kommenden Jahre werden eine Zeit des strukturellen Wandels in der Airlinebranche weg vom traditionellen Airlinegeschäft zu einer Art Low-Cost-Offensive. Die klassischen Netzwerkairlines müssen noch stärker um Marktanteile ringen und an den Rändern der Hubs bröckelt es. In der kommenden Zeit steht deshalb immer mehr die Effizienz und Produktivität im Vordergrund um einen weiteren Yieldverfall profitabel zu begleiten.
Hieraus leiten sich natürlich auch Chancen ab. Für ein gutes Produkt wird es nach wie vor möglich ein höheren Preis zu erzielen. Besondere Chancen liegen m. E. darin mehr direkte Langstrecken von sekundären Hubs anzubieten, die dem Kunden eine Flugzeitersparnis bringen, bei gleichzeitiger Qualität des Gesamtprodukts. Über neue Flugzeugtechnologie wird dies immer mehr möglich sein. Zum Anderen die Optimierung der bestehenden Hubs mit besserem Feederverkehr aus der Fläche, speziell für Premiumkunden. Zu Letzt ein Angebot dezentraler Langstrecken auf dem Low Cost Prinzip. Für dieses Marktsegment wird es besonders wichtig den Connect zum klassischen Chartergeschäft hinzubekommen. Kooperations- oder Übernahmemodelle sind dort einem direkten Wettbewerb mit den klassischen Anbietern vorzuziehen, denn der Kuchen wird nicht viel größer werden, wenn er überhaupt noch größer wird, wegen der Kostenproblematik.

Vor dem Hintergrund dieses Szenarios müssen sich alle Beteiligten in der Industrie (Airports, Airlines und Hersteller) fragen in wie weit überbordende Gehaltssteigerungen noch zeitgemäß sind. Gefordert im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit ist größere Kompromissbereitschaft aber auch eine faire Beteiligung der Belegschaften am Erfolg. Diese Beteiligung muß jedes Jahr im Nachhinein festgestellt werden. Sie darf deshalb nicht als fixer Kostenblock verstetigt werden. Das gilt allerdings auch für Führungskräfte und zwar im besonderen Maße.

Dieser Beitrag wurde am 02.12.2016 09:45 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 02.12.2016 - 10:02 Uhr
UserRaptor X
User (24 Beiträge)
Das ist ja mal ein Dark Scenario.
Es zeigt mir im Moment nur eins, dass sich Airlines die auf extremes Wachstum ausgelegt sind, sich bei leicht veränderten Rahmenbedingungen ganz schnell umorientieren müssen...
Beitrag vom 02.12.2016 - 10:31 Uhr
Userjasonbourne
User (1759 Beiträge)
Ich sehe v.a. das eine Konsolidierung in Europa ueberfaellig wird.

Welche der grossen Airlines ist den vom Markt verschwunden?
Keine.

In den USA sind dagegen nurmehr 4 grosse uebrig, United, American/US, Delta und Southwest.
Dazu vlt. noch Alaska Airlines,das wars dann auch.

In Europa ist kein einziger grosser Verschwunden, egal wie Pleite oder am Ende die eigentlich sind (Iberia, Alitalia, Air Berlin....) und die wenigen wie Sabena oder Malev waren unbedeutend.
Mit IAG, AirFranceKLM,Lufthansa,FR, Easyjet, Alitalia, Polish, etc. sind nahezu alle Marken & Kappazitaeten erhalten geblieben, waehrend auf LCC Seiten ebe FR, Easyjet, Wizz, etc. dazu gekommen sind.
Oben drein druecken die Me3+TK in Europa ganz anders in den Markt als in den USA.

Waere eine echte Konsolidirung erfolgt, gaebe es weder Air Berlin noch Alitalia noch, und auch Air France & KLM waeren wohl in ihrer jetztigen Form Geschichte.

Es wird spannend sein zu sehen wie sich das entwickelt.
Eigentlich ist der europ. Markt reif fuer eine konsolidierung, nur scheint keiner der etablierten mehr die Mittel zu haben diese zu stemmen.
Beitrag vom 02.12.2016 - 10:34 Uhr
UserBoeing757767
User (845 Beiträge)
Na Sie sind ja mal positiv in den Tag gestartet.

Aber in der Tat wird sich vieles konsolidieren, aber auch am "Pressure Point" für EU Airlines nämlich im Nahen Osten

EK hat heftige Einbußen, TK geht es gar nicht gut und nun so langsam zeigt sich, dass die Flottenpolitik dort und der "COOL ich flieg über Dubai" Trend sich abschwächen.
Es wird sich insgesamt mehr teilen: extremst billig oder sehr gutes Produkt und teuer.
Der Markt für "sehr gut und teuer " ist und war schon immer da.

LH muss sich mal entscheiden, was man machen soll, denn dieser Mittelkurs ist nicht gesund, und billig kann LH eigentlich auch nicht.

Nun fängt man an überall zu realisieren, dass man mit dieser subventionierten Taktik kein Geld verdient, und wenn der Druck von subventionierten Airlines erstmal weniger wird, dann kann man in der EU ( alle Airlines ) auch wieder eine anständige Marge erzielen.

Auch in Asien ( zb TG ) gibts mittlerweile die Einsicht, dass die Billigtickets und Marktanteile um jeden Preis sich langfristig nicht lohnen, und Malaysian stand nicht nur wegen der 2 Mishaps in finanzieller Bedrängnis.

Ich habe ja noch Hoffnung, dass sich die Konsolidierung weltweit vorantreibt, und dann werden auch wieder vernünftige wirtschaftliche Planungen sich bezahlt machen.

Ob es zu einer Pilotenschwemme kommt und Airlines diese Gehälter zahlen kann / muss, da kann es in beide Richtungen gehen.

Bei den Piloten zählt Erfahrung und Flugstunden, alleine Luftfahrtbehördenauflagen ( Siehe Desaster mit der Jump Geschichte und LBA Auflagen min Std auf Langstrecke ) können da für Verzerrungen sorgen.

Die neuen werden es ggf ein paar Jahre schwerer haben, aber langfristig ist der Flugverkehrstrend nach oben.
Und die erfahrenen Piloten werde immer einen gut bezahlten Job finden.
Diese Schwankungen von zu viel bis zu wenig hat es immer gegeben.

Deswegen ist nicht alles so düster, wie Sie es hier beschreiben.
Beitrag vom 02.12.2016 - 10:36 Uhr
UserLAWOLF
User (269 Beiträge)
Je mehr sich die Türkei )und das wird wohl kommen) sich in Richtung Diktatur bewegt, desto mehr wird sie wirtschaftlichen Schaden erleiden.
Und da soll der neue Airport, wenn er den mal fertig sein wird, wirtschaftlich funktionieren?

Dieser Beitrag wurde am 02.12.2016 10:37 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 02.12.2016 - 13:30 Uhr
UserMuck
User (292 Beiträge)
@Avokus:

Was sie da, evtl per Copy & Pase, an die Wand malen ist ein Rezessions-Szenario.

Das Ifo-Institut schreibt aber aktuell: "Die Wachstumsaussichten im Euroraum für die kommenden drei bis fünf Jahre blieben ... unverändert bei jährlich 1,7 Prozent."

Das ist ein stolzer Wert und weit weg von einer Rezession.

@JasonBourne: Nur weil die Markennahmen bei uns in Europa erhalten bleiben heißt das nicht, dass es nicht zu einer Konsolidierung gekommen ist:

LH, Swiss, AUA, Brussels Airlines sowie die Cityline, Germanwings und Eurowings sind ein Konzern,

British Airways, Iberia, Vueling und Aer Lingus gehören einer Firma,

genauso wie Air France / KLM.

Air Berlin, Alitalia und JAT werden durch Etihad kontrolliert.

Während Olympic Airways und Malev keinen Retter gefunden haben sind SAS und TAP noch auf der Suche.

Außerdem haben Sie in den USA unterschlagen, dass JetBlue und Alaska Airlines mit jeweils über 200 Flugzeugen definitiv Big Player sind (Alaska hat gerade Virgin America aufgekauft).

Auch die Spirit Airlines ist stark gewachsen und bald über 100 Flugzeuge groß.



Beitrag vom 02.12.2016 - 15:35 Uhr
Userjasonbourne
User (1759 Beiträge)


@JasonBourne: Nur weil die Markennahmen bei uns in Europa erhalten bleiben heißt das nicht, dass es nicht zu einer Konsolidierung gekommen ist:

LH, Swiss, AUA, Brussels Airlines sowie die Cityline, Germanwings und Eurowings sind ein Konzern,

British Airways, Iberia, Vueling und Aer Lingus gehören einer Firma,

genauso wie Air France / KLM.

Air Berlin, Alitalia und JAT werden durch Etihad kontrolliert.

Während Olympic Airways und Malev keinen Retter gefunden haben sind SAS und TAP noch auf der Suche.

Außerdem haben Sie in den USA unterschlagen, dass JetBlue und Alaska Airlines mit jeweils über 200 Flugzeugen definitiv Big Player sind (Alaska hat gerade Virgin America aufgekauft).

Auch die Spirit Airlines ist stark gewachsen und bald über 100 Flugzeuge groß.

Lesen sie bitte nochmal, Alaska habe ich sogar namentlich erwaehnt.
Sie meinen 100 FLieger sind relevant gegen die 950 von American/US, 800 von Delta und 700 von United (bitte nicht auf die genauen Zahlen festnageln, ich habs ungefaehr so im Kopf).

Und nur weil die Marken mittlerweile anderen Unternehmen gehoeren,ist die Kapazitaet noch nicht verschwunden.
Es ist schon eine ganz andere Wettbewerbssituation, ein extrem Fragmentierter Markt, verglichen mit den USA wo es eben genau 4 Grosse gibt.
In Europa muss diese Konsolidierung noch kommen,
und es wird spannend zu sehen sein welche Airlines ihn ueberleben.
IAG, LH, AirFranceKLM, Ryanair, Easyjet - recht viel mehr als diese 5 sehe ich nicht.

Tap waere eine gute Ergaenzung zur LH,deren Suedamerika Routen. SAS war ja bereits fuer die LH als EW Partner im Gespraech.
Wizz steht zum Verkauf, waere vlt. eine solide Ergaenzung zu Vueling oder Transavia?
Alitalia & AB haben keine Zukfunft, ausser der Golf bezahlt weiter.
Ueberlebt TK die Krise?
Was ist mit LOT oder Aeroflot?
Was treibt Thomas Cook, was Tuifly, was passiert mit Airlines die viel Charter machen, Condor z.b.

Ich muss mich sicher nicht weit aus dem Fenster lehnen wenn ich behaupte das die Airline Landschaft in Europa in wenigen Jahren deutlich anders aussehen wird als heute.

Meine Prognose ist das es vlt. einen vereinigten LCC geben wird der Charter fliegt, evtl. gibt Thomas Cook die Airline ab, auch bei Tui ist ja nicht so ganz klar was das werden soll.
Und fuer eine Ab oder Alitalia sehe ich keinen Platz mehr, genauso wie eine eigenstaendige TAP oder SAS. Da koennte ich mir vorstellen das Kurz-&Mittelstrecke an EW gehen, waehrend ein Teil der Langstrecke ebenso zu EW,ein anderer als Marke in LH Netz integriert wird.
Wizz koennte die Wachstumspille fuer Transavia werden, schon saehe die Landschaft anders aus.
Beitrag vom 02.12.2016 - 16:32 Uhr
UserAlfred
User (273 Beiträge)
Und was wird aus Finair?
Beitrag vom 03.12.2016 - 15:19 Uhr
UserMuck
User (292 Beiträge)
@JasonBourne:
Sie hatten gesagt, es gäbe in den USA nur noch vier große Airlines, "dazu vlt. noch Alaska Airlines". Ich habe dagegen festgestellt, dass Alaska Airlines und jetBlue definitiv zu den Big Playern, da sie eine der größten Flotten der Welt und einige US-Flughäfen fest in ihrer Hand haben.

Sie stellen außerdem fest: "In Europa muss diese Konsolidierung noch kommen".
Ich meine, dass sie zum großen Teil schon vonstatten ging - und zwar unter Beibehaltung der Eigenständigkeit der aufgekauften oder kontrollierten Fluggesellschaften.

Sie schreiben: "Ich muss mich sicher nicht weit aus dem Fenster lehnen wenn ich behaupte das die Airline Landschaft in Europa in wenigen Jahren deutlich anders aussehen wird als heute."
Ich denke dagegen, sie lehnen sich mit der Aussage viel zu weit aus dem Fenster. Die meisten der größeren Fluggesellschaften in Europa werden meiner Meinung nach mit ihrem Markennamen und mit ihrer Eigenständigkeit erhalten bleiben. Der Grund ist, dass wir hier in Europa nicht alle die selbe Sprache, dieselbe Mentalität und z.T. auch andere Gesetze in den einzelnen Staaten haben. Ein Versuch große europäische Marken zu fusionieren ist meiner Meinung nach in Europa zum Scheitern verurteilt.

Was mir mit dieser Einschätzung recht gibt ist, dass der europäische Flugverkehr schon 1987 liberalisiert wurde, Ihr Szenario also wenn, dann in den neunziger Jahren so hätte Ablaufen müssen.
Beitrag vom 04.12.2016 - 13:02 Uhr
Userjasonbourne
User (1759 Beiträge)
@JasonBourne:
Sie hatten gesagt, es gäbe in den USA nur noch vier große Airlines, "dazu vlt. noch Alaska Airlines". Ich habe dagegen festgestellt, dass Alaska Airlines und jetBlue definitiv zu den Big Playern, da sie eine der größten Flotten der Welt und einige US-Flughäfen fest in ihrer Hand haben.

Sie stellen außerdem fest: "In Europa muss diese Konsolidierung noch kommen".
Ich meine, dass sie zum großen Teil schon vonstatten ging - und zwar unter Beibehaltung der Eigenständigkeit der aufgekauften oder kontrollierten Fluggesellschaften.

Sie schreiben: "Ich muss mich sicher nicht weit aus dem Fenster lehnen wenn ich behaupte das die Airline Landschaft in Europa in wenigen Jahren deutlich anders aussehen wird als heute."
Ich denke dagegen, sie lehnen sich mit der Aussage viel zu weit aus dem Fenster. Die meisten der größeren Fluggesellschaften in Europa werden meiner Meinung nach mit ihrem Markennamen und mit ihrer Eigenständigkeit erhalten bleiben. Der Grund ist, dass wir hier in Europa nicht alle die selbe Sprache, dieselbe Mentalität und z.T. auch andere Gesetze in den einzelnen Staaten haben. Ein Versuch große europäische Marken zu fusionieren ist meiner Meinung nach in Europa zum Scheitern verurteilt.

Was mir mit dieser Einschätzung recht gibt ist, dass der europäische Flugverkehr schon 1987 liberalisiert wurde, Ihr Szenario also wenn, dann in den neunziger Jahren so hätte Ablaufen müssen.

Verzeihung, aber ich glaube es ist hinreichend Begruendet das eine Jetblue neben den knapp 1000 Fliegern von United, etc. keine Rolle spielt. Auch nehmen sich 200 A320 und E90 gegen 700 B737 von Southwest eher klein aus.
Wenn sie eine Differenz von 500 FLugzeugen nicht als relevant einstufen, tut es mir sehr leid fuer sie.

Es gibt 4 Grosse in den USA: American, Delta, United, Southwest.
Zu ihren Alaska Airlines und Jetblue ist eine gewaltige Differenz.

Sie verstehen das Wort Konsolidierung scheinbar auch nicht richtig.
Wenn sie ueberkapazitaeten im Markt haben, und das ist in Europa definitv der Fall, weil LCC wie FR und Easyjet massiv ausgebaut haben, staerker als die Nachfrage gestiegen ist, und weil vom Golf ploetzlich, d.h. innerhalb der letzten 10 Jahre massive Flotten aufgebuat wurden und Europa bedienen,
dann braucht es eine Konsolidierung in dem Sinne das Angebot verschwindet.

Welche Airlines ausser Sabena und Malev sind wirklich verschwunden?
Alitalia und AB zaehlen sicher nicht dazu, das selbe gilt fuer Iberia, Swiss, Austrian, AirF KLM, auch wenn diese operativ nun zusammen agieren.

In Europa wird eine konsolidierung erfolgen, ob die Marken dafuer erhalten beleiben muessen ist offen.
Eine Tap, eine SAS, eine Alitalia, eine AB haben fuer sich gesehen keine Zukunft und sind seit Jahren nicht profitabel.
Spaeterstens in 5 Jahren werden sie mir recht geben muessen.
Beitrag vom 04.12.2016 - 13:36 Uhr
UserRunway
User (2875 Beiträge)
Obwohl in Europa mehr Einwohner als in den USA leben gibt es keine wirklich großen Airlines während es in den USA doch mindestens 4 gibt. LH gesamt mit ca. 600 ist da in Europa schon ziemlich Spitze.

Auch in den USA waren es vor 10 Jahren nur mehrere "Halbstarke" Der gnadenlose Wettbewerb hat dann zu einer Welle von Konkursen nach Chapter 11 und danach zu Fusionen geführt. Inzwischen leben die USA-Airlines mit der neuen Struktur erheblich entspannter.

Die Ansicht das würde oder müßte nun auch in Europa stattfinden hätte danach eine Logik. Es wird aber sicher nicht genauso kommen. Nationale Betrachtungen, viele unterschiedliche Sprachen und Kulturen und Nationaltätsdenken werden das verhindern. Einzelene Fusionen ja aber nicht im großen Stil.
Beitrag vom 04.12.2016 - 15:18 Uhr
Userjasonbourne
User (1759 Beiträge)
Obwohl in Europa mehr Einwohner als in den USA leben gibt es keine wirklich großen Airlines während es in den USA doch mindestens 4 gibt. LH gesamt mit ca. 600 ist da in Europa schon ziemlich Spitze.

Auch in den USA waren es vor 10 Jahren nur mehrere "Halbstarke" Der gnadenlose Wettbewerb hat dann zu einer Welle von Konkursen nach Chapter 11 und danach zu Fusionen geführt. Inzwischen leben die USA-Airlines mit der neuen Struktur erheblich entspannter.

Die Ansicht das würde oder müßte nun auch in Europa stattfinden hätte danach eine Logik. Es wird aber sicher nicht genauso kommen. Nationale Betrachtungen, viele unterschiedliche Sprachen und Kulturen und Nationaltätsdenken werden das verhindern. Einzelene Fusionen ja aber nicht im großen Stil.

Europa hat 700 Mio. Einwohner, die EU 500 Mio. Das ist ca. das doppelte der USA.
D.h. imo nicht das auch doppelt soviele Grosse Airlines uebrig bleiben.
IAG, AirFrance/KLM, LH - das sind wohl die 3 grossen die uebrige bleiben werden.
Dazu FR und Easyjet.
Sind 5. Dazu vlt. einen kombinierten Charter/LCC Ansatz aus der Touristik, Tuifly, Thomas Cook, Condor und Co.
Einen weiteren sehe ich nicht, aber da von aussen (ME3+TK) viel Kappazitaet bereit gestellt wird, kann das auch gut so sein.
Kleinere (Flag) carrier werden wohl keine langfristige Perspektive haben, wenn man sieht wie lange z.b. Alitalia, Air Berlin, Tap, etc. schon im Minus verharren und einfach nicht raus kommen.
Healty ist der Zustand jedenfalls nicht, und sobald sich die Vorzeichen bei der Treibstoffpreisentwicklung umkehren wird es fuer einige jetzt schon defizitaere Airlines extrem ungemuetlich.
Beitrag vom 04.12.2016 - 19:48 Uhr
Usergpower
User (1650 Beiträge)

Sie verstehen das Wort Konsolidierung scheinbar auch nicht richtig.

Wie verstehen Sie es denn? Meinen Sie zuviel Angebot oder zuviele Marken? Nachdem ich eine Reihe von Wirtschaftslexika bemüht habe bin ich nicht sicher ob Konsilidierung hier das beste Wort ist, die Begrifflichkeit scheint nicht zu passen. Denke, Sie meinen Marktbereinigung.

Wenn sie ueberkapazitaeten im Markt haben, und das ist in Europa definitv der Fall, weil LCC wie FR und Easyjet massiv ausgebaut haben, staerker als die Nachfrage gestiegen ist, und weil vom Golf ploetzlich, d.h. innerhalb der letzten 10 Jahre massive Flotten aufgebuat wurden und Europa bedienen,
dann braucht es eine Konsolidierung in dem Sinne das Angebot verschwindet.

Haben wir wirklich Überkapazitäten? Solange alle mit 80+ SLFs durch die Gegend fliegen und die gr Mehrhweit dabei Gewinne macht scheint genug Markt für das angebotene Produkt da zu sein. Wenn da einige ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben und nicht profitabel sind ist das eine Sache, aber eher durch mangelnde Flexibilität falsches Produkt im falschen Markt.

Es wird kein Angebot verschwinden, eher im Gegenteil. Einge werden gehen, andere werden kommen oder größer, aber insgesamt wird der Markt wachsen.

Welche Airlines ausser Sabena und Malev sind wirklich verschwunden?
Alitalia und AB zaehlen sicher nicht dazu, das selbe gilt fuer Iberia, Swiss, Austrian, AirF KLM, auch wenn diese operativ nun zusammen agieren.

In Europa wird eine konsolidierung erfolgen, ob die Marken dafuer erhalten beleiben muessen ist offen.
Eine Tap, eine SAS, eine Alitalia, eine AB haben fuer sich gesehen keine Zukunft und sind seit Jahren nicht profitabel.
Spaeterstens in 5 Jahren werden sie mir recht geben muessen.

Gerne. Hängt aber von Ihrer Auslegung ab.