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Beitrag 1 - 9 von 9
Beitrag vom 10.12.2020 - 15:07 Uhr
UserCharlie-Alpha
User (307 Beiträge)
Die Sache ist viel brisanter!

Wenn Fluggesellschaften mehrheitlich im Besitz von britischen Eignern wären, dürften zwar von Großbritannien zu jedem Ziel in der EU fliegen, es würde Ihnen aber verwehrt zwischen zwei Ländern der EU Flüge durchzuführen.

Klingt belanglos aber ich hoffe für alle, dass eine EasyJet ihre Flieger schnell genug in Österreich registriert hat.

Noch schlimmer - die spanische Iberia gehört zu IAG. Ja Iberia selbst hat natürlich ihren Sitz in Madrid und auch IAG hat ne Adresse dort. Aber zumindest 2019 waren diese Konzernmutter mehrheitlich im Besitz britischer Eigner!

Man stelle sich vor einer Iberia wäre es verboten von Madrid nach Barcelona zu fliegen. Oder von irgend einem Flughafen Spaniens zu irgend einem Ziel in der EU. Auch müsste für jeden einzelnen Langstreckenflug ein bilaterales Abkommen geschlossen werden. Sagen wir von Madrid nach New York.

Ich hoffe fest, dass sich IAG inzwischen rasch anders aufgestellt hat und man darüber hinaus ein Abkommen zwischen GB und der EU findet.

Aber viele machen sich noch nicht mal ne Platte, dass diese Nummer im allerdümmsten Fall weit größere Konsequenzen haben kann als ein paar Fischer in der Nordsee.
Beitrag vom 10.12.2020 - 15:32 Uhr
Usertix7
User (30 Beiträge)
Dem ist so @Charlie-Alpha !

Was Easyjet angeht ist die komplette non UK ops. bereits seid Anfang des Jahres auf in OE bzw. HB registrierte und dementsprechend ausgelagerte AOC‘s mit eigenen Strukturen verteilt. Es sollte also keine Probleme bzgl. von inner EU / EU-CH fliegen geben.
Beitrag vom 10.12.2020 - 16:03 Uhr
UserZH Flyers
-
User (403 Beiträge)
Es geht wohl eher darum wie ein LH Flug von München nach London geregelt ist. Welches Abkommen gilt da jetzt? Welches Recht gilt für LH im britischen Luftraum? CAA Regeln, EU Regeln, ICAO Regeln?

Easyjet aber auch IAC habe ihre Situation mit der Besitzerstruktur schon längst geklärt. Auch die Nicht EU Fluggesellschaft Swiss gehört ja zur Lufthansa und darf trotzdem von der Schweiz in andere Drittstaaten fliegen... Ist alles kein Problem man muss nur vorbereitet sein.
Beitrag vom 11.12.2020 - 00:19 Uhr
UserCharlie-Alpha
User (307 Beiträge)
Nein da besteht ein gravierender Unterschied, den die Schweiz ist genau wie Norwegen oder Island im Open-Skies-Abkommen. Dadurch ist das Kabotagerecht geregelt und es dürfen eben solche Flüge auch zwischen Mitgliedstaaten durchgeführt werden.

Für Großbritannien ist bei einem ungeregelten Brexit überhaupt noch nichts geregelt und man fällt rechlicht auf genau das gleiche Niveau wie mit der Türkei, China, Russland oder anderen Drittstaaten - auf internationales Lutverkehrsrecht.

Eine türkische Fluggeselschaft darf aus der Türkei heraus jeden Flughafen in der EU anfliegen, sie darf aber nicht zwischen zwei EU-Staaten (von Frankreich nach Spanien) fliegen. Schon gar nicht von einem EU-Staaten zu Zielen außerhalb der EU und abseits der Türkei, also auf keinen Fall von Deutschland nach Kanada.

Es gibt im Moment keinerlei Grundlage, warum Großbritannien mit dem Brexit nicht auf das karge Level des internationalen Luftverkehrsrecht zurück fällt. Alles andere wären anschließend bilaterale Abkommen aber auch hier bekleckert sich die Regierung um Boris Johnson nicht mit Ruhm.

Sind die Besitzverhältnisse um IAG (nicht IAC, also meinte die International Airlines Group als Eigner zahlreicher Airlines wie BA, Iberia, Aer Lingus,...) tatsächlich geklärt? Nach dem Aufschub des Brexits wurde es um eine tatsächliche Klärung erstaunlich ruhig und nirgendwo lässt sich etwas von einer erfolgreichen Lösung dieses Problems lesen.

Bitte korrigieren sie mich, falls ich irgendwo falsch liegen sollte.

Dieser Beitrag wurde am 11.12.2020 00:22 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 11.12.2020 - 07:51 Uhr
UserAerLingus
User (103 Beiträge)
Für BA wird sich sicherlich nicht viel ändern; denn Speedbird führt dann entweder UK-EU- bzw. UK-Drittstaat-Flüge durch.

Problematisch wird es für die anderen Airlines aus dem IAG-Dachverband. Dürfen EI weiterhin DUB-FRA oder DUB-CDG, IB weiterhin MAD-VIE und VY von PMI nach ZRH fliegen, wenn deren Konzernmutter mehrheitlich außerhalb der EU sitzt?

EasyJet hat sich frühzeitig gekümmert und Lizenzen in AT und CH erhalten. Auf der anderen Seite darf eine FR als EU-Airline dann noch Intra-UK-Flüge durchführen?
Beitrag vom 11.12.2020 - 08:24 Uhr
Usercontrail55
User (4581 Beiträge)
Nein da besteht ein gravierender Unterschied, den die Schweiz ist genau wie Norwegen oder Island im Open-Skies-Abkommen. Dadurch ist das Kabotagerecht geregelt und es dürfen eben solche Flüge auch zwischen Mitgliedstaaten durchgeführt werden.

Für Großbritannien ist bei einem ungeregelten Brexit überhaupt noch nichts geregelt und man fällt rechlicht auf genau das gleiche Niveau wie mit der Türkei, China, Russland oder anderen Drittstaaten - auf internationales Lutverkehrsrecht.

Eine türkische Fluggeselschaft darf aus der Türkei heraus jeden Flughafen in der EU anfliegen, sie darf aber nicht zwischen zwei EU-Staaten (von Frankreich nach Spanien) fliegen. Schon gar nicht von einem EU-Staaten zu Zielen außerhalb der EU und abseits der Türkei, also auf keinen Fall von Deutschland nach Kanada.

Es gibt im Moment keinerlei Grundlage, warum Großbritannien mit dem Brexit nicht auf das karge Level des internationalen Luftverkehrsrecht zurück fällt. Alles andere wären anschließend bilaterale Abkommen aber auch hier bekleckert sich die Regierung um Boris Johnson nicht mit Ruhm.

Sind die Besitzverhältnisse um IAG (nicht IAC, also meinte die International Airlines Group als Eigner zahlreicher Airlines wie BA, Iberia, Aer Lingus,...) tatsächlich geklärt? Nach dem Aufschub des Brexits wurde es um eine tatsächliche Klärung erstaunlich ruhig und nirgendwo lässt sich etwas von einer erfolgreichen Lösung dieses Problems lesen.

Bitte korrigieren sie mich, falls ich irgendwo falsch liegen sollte.

Das scheint so nicht korrekt zu sein.
"Ja Iberia selbst hat natürlich ihren Sitz in Madrid und auch IAG hat ne Adresse dort. Aber zumindest 2019 waren diese Konzernmutter mehrheitlich im Besitz britischer Eigner!"
IAG hat ihren Sitz in Spanien und "ne Adresse", die Firmenzentrale, in London. Rechtlich sie ist daher als EU zu sehen. Im Januar hat IAG verkündet, dass die Besitzverhältnisse geklärt sind. Unter 40% in Nicht-EU Hand. Wenn GB ähnliche Besitzverhältnisse definiert wie die EU, dann wird sich BA von der IAG abspalten müssen. So die einhelleige Meinung der Experten.

Das OpenSky Abkommen, das Sie anführen, ist ein militärisches der OSZE. Was Sie meinen müsste sein das European Common Aviation Area  https://eur-lex.europa.eu/legal-content/EN/TXT/?uri=uriserv:OJ.L_.2006.285.01.0001.01.ENG&toc=OJ:L:2006:285:TOC#L_2006285EN.01000301
Das ist Norwegen mit dabei, aber nicht die Schweiz.

Zwischen der EU und der Schweiz gibt es ein übliches bilaterales Luftverkehrsabkommen. Danach darf eine schweizer Airline Verkehr abwickeln zwischen Schweiz und der EU sowie zwischen den EU Ländern. Aber nicht innerhalb eines EU Landes
 https://www.admin.ch/opc/de/classified-compilation/19994646/index.html

Aktuell nichts wirklich Brisantes. Es muss nur eine Lösung für den Übergang gefunden werden, aber da ist man ja dran.



Beitrag vom 11.12.2020 - 12:44 Uhr
Userzahlenfuchs
User (35 Beiträge)
Johnson geht wohl davon aus, dass wenn er nichts macht die EU trotzdem Flugzeuge, Ware, usw aus UK in die EU lässt. Er lacht sich ins Fäustchen und die EU sieht schwach aus. Bin hier eher für eine harte Linie, auch wenn das nicht "nett" ist.
Beitrag vom 13.12.2020 - 13:49 Uhr
UserZH Flyers
-
User (403 Beiträge)
Johnson geht wohl davon aus, dass wenn er nichts macht die EU trotzdem Flugzeuge, Ware, usw aus UK in die E lässt. Er lacht sich ins Fäustchen und die EU sieht schwach aus. Bin hier eher für eine harte Linie, auch wenn das nicht "nett" ist.


Ist alles geregelt: dann gelten einfach die Regeln für Drittländer wie heute schon für Australien, Uruguay, etc. einfach mit gewissen Zöllen... Chinesische iPhones kommen ja auch in die EU, ohne das es Probleme gibt... Lasst Euch nicht vom Medienhype verrückt machen
Beitrag vom 13.12.2020 - 15:52 Uhr
UserFlyTweety
User (318 Beiträge)
Ist alles geregelt: dann gelten einfach die Regeln für Drittländer ...

Ich denke, "NO DEAL" impliziert treffend, das NICHTS wirklich geregelt ist